Trotz Unregelmäßigkeiten wegen versuchten Wahlbetrugs akzeptiert der Oppositionskandidat Ince den Ausgang der Wahlen in der Türkei. OSZE-Wahlbeobachter erklärten, die Regeln seien «weitgehend» eingehalten worden.
Trotz Unregelmäßigkeiten wegen versuchten Wahlbetrugs akzeptiert der Oppositionskandidat Ince den Ausgang der Wahlen in der Türkei. OSZE-Wahlbeobachter erklärten, die Regeln seien «weitgehend» eingehalten worden.
Der Präsidentschaftskandidat der größten Oppositionspartei CHP hat den Sieg von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bei den Wahlen in der Türkei anerkannt. «Ich akzeptiere diese Wahlergebnisse», sagte Muharrem Ince. Es seien Stimmen «gestohlen» worden, doch gebe es einen Unterschied von zehn Millionen Stimmen zwischen Erdogan und ihm. Er erkenne diesen Unterschied an.
Zugleich kritisierte er den Urnengang. «Diese Wahl war, angefangen von der Art ihrer Ankündigung bis hin zur Verkündung der Ergebnisse, in allem eine unfaire Wahl.» Ince meinte weiter, in der Türkei gebe es einen Wandel zu einer Ein-Mann-Herrschaft Erdogans. Er rief Erdogan auf, seine polarisierende Rhetorik zu beenden.
Inoffiziellen Ergebnissen zufolge gewann Amtsinhaber Erdogan die Präsidentenwahl mit 52,6 Prozent der Stimmen. Bei der Parlamentswahl kam seine AKP auf 42,5 Prozent. Die Veröffentlichung der Ergebnisse durch die Wahlkommission ist für den 29. Juni geplant, nachdem sie Beschwerden nachgegangen ist.
Aus Sicht der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) verlief die Wahl nicht fair. Die Opposition sei im Wahlkampf benachteiligt worden, während die alten und neuen Regierungsparteien AKP und MHP von ungebührlichen Vorteilen profitiert hätten, teilte die Organisation nach Auswertung der Berichte ihrer Wahlbeobachter mit.