James Rodriguez führt Kolumbien mit zwei Vorlagen zu einem 3:0 gegen Polen. Für Robert Lewandowski ist die WM schon nach der Vorrunde vorbei.
James Rodríguez rannte und rannte und rannte, seine Schritte wurden immer leichter, es war, als rannte er weg von all dem Druck, der sich da aufgebaut hatte, in den vergangenen Minuten, Tagen, Wochen. Nachdem er einen kleinen Bogen um sich selbst gerannt war, kam James irgendwann an der Bank der Kolumbianer an. Viele Umarmungen, viele Schulterklopfer, und am Ende kam sogar noch der stoische José Pekerman, auch der Trainer umarmte James innig. James’ Jubellauf verriet viel darüber, wie seine Rolle in der kolumbianischen Nationalmannschaft aussieht: Alles dreht sich um ihn.
An der Eckfahne hatte sich übrigens noch eine zweite Traube aus jubelnden Männern gebildet, um Yerry Mina herum, den Verteidiger, der soeben das Tor erzielt hatte. Aber dass ein anderer getroffen hat, mit solchen Kleinigkeiten hält sich James nicht lange auf. Das Tor hatte Mina schließlich nur erzielt, weil er, James, es ihm aufgelegt hatte, mit einer cremigen Flanke, wie sie nur Feinfüße wie James beherrschen.
3:0 (1:0) gewann Kolumbien am Sonntagabend gegen Polen, in diesem Spiel der beiden Mannschaften, die so sehr abhängen von einem einzigen Mann. Die Kolumbianer von James, die Polen von Robert Lewandowski, seinem Teamkollegen beim FC Bayern. James hatte es mit seiner Vorlage auf Mina geschafft, sein Team zu beflügeln.