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Angelique Kerber: Von der Krise zum Sieg

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Angelique Kerber ist Wimbledonsiegerin, davon hatte sie schon als Kind geträumt. Doch mit ihr und dem heiligen Rasen war es keine Liebe auf den ersten Blick.
Angelique Kerber kann sich noch gut daran erinnern, wann sie daheim im Kieler Stadtteil Kronshagen ihre ersten Wimbledonendspiele im Fernsehen geschaut hat. «Ich habe mir immer Steffi angesehen, wie sie so oft gewonnen hat – und das meistens ganz schnell in zwei Sätzen», erzählt sie heute.
Damals ging Kerber noch zur Grundschule, aber Tennis gehörte da längst zu ihrem Alltag. Ihre Eltern Beata und Slawek Kerber betreiben bis heute das Tennis-Center Kiel und wohnten damals noch über der Gastronomie der Halle. Angelique brauchte von ihrer Wohnungstür aus nur zweimal umzufallen, dann stand sie schon mitten auf dem Tennisplatz. Und der wurde schnell ihr Zuhause und Wimbledon eine fixe Idee. «Es wirkte alles ganz besonders, weil alle in Weiß spielten», erzählt Kerber, «und als ich dann selbst Tennisprofi wurde, wollte ich da unbedingt spielen. Ich habe schon als Kind immer davon geträumt, einmal Wimbledon zu gewinnen.»
Und nun ist dieser Traum für sie wahr geworden, Angelique Kerber ist Wimbledonsiegerin. Mit 30 Jahren und 22 Jahre nach dem letzten Triumph von Steffi Graf im Londoner Südwesten. «Ich habe meinen Lebenstraum erreicht», schwärmte Kerber, nachdem sie Serena Williams mit 6:3 und 6:3 bezwungen hatte: «Der Traum meiner Träume hat sich erfüllt – was will ich mehr?»
Der dreimalige Wimbledonchampion Boris Becker begrüßte Kerber gleich via Twitter quasi als neue Mitbewohnerin in seinem «Wohnzimmer», in dem neben Graf auch Michael Stich ja schon einmal «wohnte». Der heilige Rasen des All England Clubs war jahrelang ein sehr gutes Pflaster für deutsche Tennisprofis, doch obwohl sich der Untergrund sofort natürlich für Kerber anfühlte, war es mit ihr und Wimbledon keine Liebe auf den ersten Blick.
Schon im Junioren-Wettbewerb lief es gar nicht gut und später «habe ich hier über die Jahre einige schwere Matches gehabt», erinnert sich Kerber. Überhaupt hatte sie keinen ganz einfachen Start. Mit 14 Jahren beispielsweise, da befand sie der Deutsche Tennisbund nach einem Lehrgang für nicht förderungswürdig, da es ihr an Fitness und Athletik mangelte.

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