Am Mittwoch wird sich die Regierung mit den Auswirkungen der Dürre auf die Landwirte beschäftigen. Der Bauernverband will den Notstand ausrufen — und wünscht sich Geld.
Der Deutsche Bauernverband fordert eine Milliarde Euro von Bund und Ländern, um die Ernteausfälle auszugleichen, die durch die Dürre entstanden sind. «Eine Milliarde wäre wünschenswert», sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In einem ersten Schritt müsse der Notstand erklärt und so die gesetzliche Grundlage geschaffen werden, so Rukwied. In einem zweiten Schritt müssten Bund und Länder ein Budget zur Verfügung stellen.
Die Bundesregierung will sich in der Kabinettssitzung am kommenden Mittwoch mit den Auswirkungen der Dürre auf die Landwirtschaft befassen. Das teilte Bundesagrarministerin Julia Klöckner am Sonntag in Berlin mit. „Ich bin sehr besorgt über die Auswirkungen der Dürre, unter der viele Bauern vor allem im Norden und im Osten Deutschlands leiden müssen “, hieß es in einer Mitteilung der CDU-Politikerin. „Es zeichnen sich geringere Getreideerträge, starke Trockenschäden bei Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben ab. Viele Viehhalter haben Not, ihre Tiere zu versorgen, weil das Gras als Futter fehlt.“
Geholfen werden soll nach der Vorstellung des Bauernverbands den landwirtschaftlichen Betrieben, deren Ernten mehr als 30 Prozent unter dem Schnitt der letzten Jahre liegen. Zudem fordert der Verbandspräsident eine steuerfreie «Risikoausgleichsrücklage», mit der die Bauern für schwierige Jahre vorsorgen könnten. Es sei «zwingend erforderlich, dass Deutschland stabile ländliche Räume mit stabilen Betrieben» habe, sagte Rukwied. Einbußen von 50 bis 70 Prozent seien für viele Betriebe existenzbedrohend.
Laut Klöckner gibt es ein sehr unterschiedliches Bild.