Домой Deutschland Deutschland — in German EU/China: Eine bange Notpartnerschaft

EU/China: Eine bange Notpartnerschaft

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Der Angriff der USA unter Präsident Trump auf die Weltordnung eint Europäer und Chinesen. Doch die Gemeinsamkeiten haben klare Grenzen.
Brüssel. Das zwanzigste Gipfeltreffen der Spitzen der Europäischen Union und der Volksrepublik China am Montag in Peking hatte einen stillen, aber einflussreichen Gast: US-Präsident Donald Trump hat mit seinem Angriff auf die Nachkriegsweltordnung in Brüssel und Peking ein akutes Bewusstsein dafür geschafft, was derzeit auf dem Spiel steht, wenn der Rest der Welt sich den USA nicht entgegenstellt.
Für die Europäische Union, welche Trump am Sonntag in einem Tweed und einem Interview mit CBS News als „Feind“ bezeichnet hatte, steht dabei nicht weniger auf dem Spiel als für das neomaoistische Regime in Peking. Denn der aktuelle Herr im Weißen Haus hat nicht nur mit Strafzöllen auf die Einfuhr von Stahl und Aluminium aus Europa und China einen globalen Handelskrieg, dessen Eskalation derzeit niemand seriös einschätzen kann, vom Zaun gebrochen. Er hält generell nichts von multilateralen Abkommen und internationalen Verträgen, sondern sieht Weltpolitik mit den Augen eines New Yorker Immobilienspekulanten, für den es nur Transaktionen mit Gewinnern und Verlieren gibt, deren Interessen einander stets ausschließen müssen. Von Institutionen und beiderseitig vorteilhaften Kompromissen hält der selbsterklärte „Dealmaker“ nichts.
Diese Weltlage ist für Chinas Regime auf eine gewisse Weise noch bedrohlicher als für das wesentliche wohlhabendere und zudem pluralistisch-demokratische Europa. Denn der ohnehin nur mit viel Polizeigewalt und einem beispiellosen Überwachungsstaat garantierte soziale Frieden im Land konnte bisher nur durch die Einhaltung des Versprechens gefestigt werden, dass ein rasant wachsende Wirtschaft Massenwohlstand für das chinesische Volk bringt.

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