Mesut Özil ist aus der deutschen Nationalmannschaft zurückgetreten. Dies erklärte er am Sonntagabend auf Twitter. Vorausgegangen waren gleich mehrere lange Tweets, in denen Özil das umstrittene Foto mit dem türkischen Präsidenten Erdogan erklärte und mit Kritikern, Sponsoren und dem DFB abrechnete.
In einer langen Erklärung gibt der 29-Jährige seinen Abschied aus der Nationalelf bekannt – und erhebt schwere Vorwürfe gegen den DFB-Präsidenten.
III / III pic.twitter.com/c8aTzYOhWU
Özil hatte 2009 bei der 0:1-Niederlage gegen Norwegen im DFB-Team debütiert, wurde 2010 WM-Dritter beim Turnier in Südafrika, feierte 2014 mit dem Gewinn des WM-Titels den größten Erfolg seiner Karriere. Insgesamt absolvierte der Offensivspieler 92 Länderspiele, erzielte dabei 23 Tore.
In seiner Erklärung greift Özil besonders DFB-Präsident Reinhard Grindel scharf an: «Was mich in den letzten Monaten besonders frustriert hat, war die schlechte Behandlung durch den DFB, besonders durch DFB-Präsident Reinhard Grindel», schreibt der Weltmeister von 2014 – und geht ins Detail: «Nach meinem Foto mit Präsident Erdogan wurde ich von Joachim Löw gebeten, meinen Urlaub zu verkürzen, nach Berlin zu kommen und mit einer gemeinsamen Erklärung die Diskussionen zu beenden und für Klarheit zu sorgen.»
Laut Özil ein ernüchterndes Gespräch: «Während ich versuchte, Grindel mein kulturelles Erbe, meine Familiengeschichte und damit die Beweggründe für das Foto zu erklären, war er viel mehr daran interessiert, über seine eigenen politischen Ansichten zu sprechen und meine Meinung herabzusetzen.»
Özil erklärte auch, warum er in der WM-Vorbereitung den Medien aus dem Weg ging: «Wir stimmten überein, dass es das Beste wäre, sich voll auf den Fußball und die anstehende Weltmeisterschaft zu konzentrieren,» schreibt er weiter. «Deshalb habe ich auch nicht den DFB Medientag während der Vorbereitung besucht. Ich wusste, dass Journalisten, die über Politik und nicht Fußball sprechen, mich attackieren würden, obwohl die ganze Thematik von Oliver Bierhoff in einem TV-Interview vor dem Saudi-Arabien-Spiel in Leverkusen für beendet erklärt wurde.»
Özil legt gegen Grindel noch nach: «Seit dem Ende der Weltmeisterschaft steht er in der Kritik für seine Entscheidungen, die er vor dem Turnier getroffen hat, und das zu Recht. Vor kurzem hat er öffentlich gesagt, ich solle meine Aktion erneut erklären, und hat mir die Hauptschuld für die schlechten Ergebnisse der Mannschaft in Russland gegeben, obwohl er mir in Berlin sagte, es sei vorüber.»
Und: «Ich will nicht länger der Sündenbock sein für seine Inkompetenz und Unfähigkeit, seinen Job ordentlich zu machen. Ich weiß, dass er mich nach dem Foto aus der Mannschaft haben wollte, und veröffentlichte seine Ansicht ohne Nachdenken oder Beratung auf Twitter, aber Joachim Löw und Oliver Bierhoff traten für mich ein und verteidigten mich.
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Deutschland — in German Mesut Özil tritt aus Nationalmannschaft zurück – Vorwürfe gegen DFB-Boss