Seit eineinhalb Jahren halten die türkischen Behörden einen amerikanischen Geistlichen fest. Die US-Regierung erhöht nun den Druck auf Ankara.
US-Präsident Donald Trump hat wegen der Inhaftierung eines amerikanischen Geistlichen Sanktionen gegen die Türkei angekündigt. Pastor Andrew Brunson sei „ein großartiger Christ, ein Familienmensch und wunderbarer Mensch“, schrieb Trump am Donnerstag auf Twitter. Er leide sehr. „Dieser unschuldige Mann des Glaubens sollte sofort freigelassen werden!“ Der Pastor steht wegen Terrorverdacht vor Gericht. Die Türkei wies die Drohung als inakzeptabel zurück.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan teilte über seinen Sprecher mit, die Inhaftierung von Brunson falle unter die Gerichtsbarkeit der unabhängigen türkischen Justiz. Die USA müssten ihre Ansatz überdenken und eine konstruktive Haltung einnehmen, bevor sie ihren eigenen Interessen und der Allianz mit der Türkei schadeten, erklärte der Sprecher Ibrahim Kalin.
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu twitterte: „Wir werden niemals Drohungen von irgendjemandem tolerieren. Rechtsstaatlichkeit ist für jeden; keine Ausnahme.“
Kurz vor Trump drohte am Donnerstag bereits US-Vizepräsident Mike Pence der Türkei mit Sanktionen, sollte Brunson nicht freikommen.