Während der Flüchtlingskrise hat die Bundesregierung die Asylgesetzgebung mehrfach verschärft.
Berlin (dpa) — Schutzsuchende müssen in Deutschland nicht mehr ganz so lange auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge warten. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Danach vergingen im zweiten Quartal dieses Jahres zwischen der Antragstellung und der Entscheidung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) im Durchschnitt 7,3 Monate. Im ersten Quartal waren es noch 9,2 Monate. Im vergangenen Jahr mussten Asylbewerber durchschnittlich 10,7 Monate auf eine Entscheidung warten.
Ein Grund für den Rückgang ist wohl die gesunkene Zahl von Neuankömmlingen. Im Juli stellten 15.199 Ausländer einen Asylantrag. Das waren 9,8 Prozent weniger als im Juli des Vorjahres. Die Bearbeitungsdauer von Anträgen, die seit Anfang 2017 gestellt wurden, war zuletzt allerdings gestiegen: von 2,3 Monaten im Jahr 2017 auf 3,3 Monate im zweiten Quartal dieses Jahres.
Besonders lange dauerten zuletzt die Verfahren von Asylbewerbern aus Russland (im Durchschnitt 13 Monate), Afghanistan (10,2) und Pakistan (11,7). Deutlich schneller ging es bei Menschen aus Syrien (5) und Georgien (4).
Die Zahlen, die das Bundesinnenministerium jetzt vorgelegt hat, zeigen auch noch etwas anderes: Die Verfahren von Antragstellern aus sogenannten sicheren Herkunftsländern sind durch das von der Regierung 2016 beschlossene «Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfahren» nicht viel kürzer geworden. Als sichere Herkunftsländer stuft Deutschland derzeit Albanien, Ghana, Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Montenegro, Senegal und Serbien ein.
Die beschleunigten Verfahren sollen im Idealfall nicht länger als eine Woche dauern.
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Deutschland — in German Migration: Asyl-Prüfungen werden schneller — Ausgaben sinken