Einst waren Charles und David Koch einflussreiche Unterstützer der Republikaner. Jetzt wenden sich sogar Großspender von Trump ab — und der US-Präsident pöbelt via Twitter zurück. Von Sebastian Hesse.
Einst waren Charles und David Koch einflussreiche Unterstützer der Republikaner. Jetzt wenden sich sogar Großspender von Trump ab — und der US-Präsident pöbelt via Twitter zurück.
Wenn US-Präsident Donald Trump die ganz schweren verbalen Geschütze auffährt, dann geht es zumeist gegen Medien, Einwanderer oder den politischen Gegner. Dass er gegen eigene Parteigänger und noch dazu Großspender für die Republikaner pöbelt, so wie in dieser Woche, dann ist das sogar für den unberechenbaren Trump außergewöhnlich. Woher also der Furor des Präsidenten?
«Der Protektionismus ist auf dem Vormarsch», beklagt in einem Fernsehspot der milliardenschwere Unternehmer Charles Koch. Charles und sein Bruder David Koch herrschen in Kansas über ein Firmenimperium, Koch Industries, das 100 Milliarden Dollar schwer ist und 100.000 Menschen beschäftigt.
Die Koch-Brüder sind Großspender für die Republikaner und weit mehr als nur Zahlmeister, sagt Charles Koch: «Wir haben angefangen, uns in die Tagespolitik einzumischen, weil ich so enttäuscht war von George W. Bush. Der hat die Regierung viel stärker aufgeblasen als Clinton. Und er hat auch nicht dereguliert: Staatliche Gängelei verdoppelte sich im Vergleich zu den Jahren unter Clinton.»
Koch steht für Freihandel, Haushaltsdisziplin, wenig Staat und schon gar keinen Sozialstaat.