Beim 0:0 gegen Fortuna Düsseldorf kann sich der VfB Stuttgart beim Torwart bedanken, dass es immerhin für einen Punkt reicht. Die Lage wird für Trainer Tayfun Korkut nicht einfacher.
Mario Gomez steht nicht in Verdacht ein Tempodribbler zu sein, er war noch nie ein Fußballer, der mit verwegenen Haken oder Übersteigern an seinem Gegenspieler vorbeigetänzelt wäre, er ist eher ein Spieler für die dreckigen Tore aus kurzer Distanz. Doch einmal in der ersten Hälfte versuchte sich der 33-Jährige am Freitagabend in der Heimpartie seines VfB Stuttgart gegen Fortuna Düsseldorf in der Kunst des schönen Spiels, des brasilianischen «Jogo bonito». Mit ansehnlicher Körpertäuschung dribbelte er über die rechte Seite am Düsseldorfer Linksverteidiger Niko Gießelmann vorbei, das sah für seine mächtige Statur ganz elegant aus, fast tänzelnd, aber als Gomez aufs Tor schießen wollte, rutschte er aus, sodass der Ball an einem Düsseldorfer Bein abprallte. Danach traute sich der 33 Jahre alte Gomez in kein Dribbling mehr.
Ein Treffer vor 54 410 Zuschauern sollte weder ihm noch sonst jemand anderes gelingen, sodass die Begegnung standesgemäß 0:0 endete und der VfB weiter auf den ersten Sieg in dieser Saison wartet. Dabei konnten sie sich vor allem bei einem Mann bedanken: Ron-Robert Zieler, der in mehr als einer Situation irgendwie noch eine Hand, zwei Hände oder ein Bein in die Schüsse und Kopfbälle der Düsseldorfer bekam. Zieler zeigte an diesem Abend, warum er Jahre lang die Titel Weltmeister und Nationaltorwart trug. «Es war phasenweise ein bisschen wild, auch von uns», sagte Zieler am Eurosport -Mikrofon. Kapitän Christian Gentner wusste auch, bei wem er sich zu bedanken hatte: «Ron hat uns überragend im Spiel gehalten. Wir hatten bei den Standards große Probleme. Da müssen wir uns verbessern.»
Das Spiel war ja nach nur einem Punkt in den ersten drei Saisonspielen schon fast schon zum Schicksalsspiel für Tayfun Korkut ausgerufen worden, der mit dem VfB in der vergangenen Saison die Rückrundentabelle noch auf dem zweiten Platz abgeschlossen hatte, hinter dem Meister FC Bayern, den sie im letzten Saisonspiel fast überrannten.