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Staatsanwalt will Lebenslang — Höxter-Prozess: "Sie nippelt uns ab" — den Tod vor Augen

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Wusste Wilfried W.
Paderborn (dpa) — «Ich glaube, sie nippelt uns ab.» Diesen Satz wiederholt Oberstaatsanwalt Ralf Meyer mehrmals im Landgericht Paderborn. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft lässt dieses Zitat des Angeklagten Wilfried W. in seinem Plädoyer wie einen roten Faden immer wieder auftauchen.
Meyer hat den Reigen der Plädoyers nach 55. Verhandlungstagen um das sogenannte Horrorhaus von Höxter eröffnet. Und der erfahrene Jurist tat dies mit einem Paukenschlag.
Wegen eines versuchten und eines vollendeten gemeinschaftlichen Mordes sollen nach seiner Auffassung Wilfried W. (48) und seine Ex-Frau Angelika W. (49) lebenslang hinter Gitter. Die beiden Deutschen sollen jahrelang Frauen mit Kontaktanzeigen nach Höxter gelockt und ihre Opfer dann seelisch und körperlich gequält und missbraucht haben. Zwei Frauen aus Niedersachsen starben an den Folgen.
Wegen dieser seelischen und körperlichen Grausamkeiten beantragte Meyer noch die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Zusätzlich beantragte er für Wilfried die Einweisung in eine Psychiatrie.
Genau diese Einweisung hatte auch eine Gutachterin dem Gericht empfohlen. Allerdings war die forensische Psychiaterin Nahlah Saimeh vor Wochen noch weitergegangen: Sie bescheinigte dem Angeklagten die juristische Einordnung, schwachsinnig zu sein und hält ihn daher für vermindert schuldfähig.
Hier zog Oberstaatsanwalt Meyer allerdings nicht mit. «Ich glaube, sie nippelt uns ab» — diesen Satz setzte Meyer ein, um zu unterstreichen, dass Wilfried W. den nahenden Tod von Anika W. im August 2014 durchaus vor Augen hatte.
Der Satz fiel, als die bereits körperlich schwer angeschlagene Anika W. nackt in der Badewanne lag. Die Mitangeklagte Angelika W. hatte zuvor das Wasser aufgedreht und gesagt, dass ihr egal sei, ob die Frau stirbt. «Beiden Angeklagten war bewusst, dass es einen lebensbedrohlichen Zustand gab», sagte Meyer.

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