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Zwischen Kapitalismus und Hochspannung

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Wer wirkliche Spannung will, muss sich vom europäischen Fußball abwenden und American Football schauen. Ein Kommentar zum NFL-Start.
Eine Sache vorneweg, damit keine Missverständnisse entstehen: Natürlich gibt es auch in der US-amerikanischen National Football League (NFL) Punkte, die man zum Saisonstart 2018/19 in der Nacht auf Freitag massiv kritisieren kann. Von New York bis Los Angeles, von Minneapolis bis Houston schreibt die mit jährlich zwölf Milliarden Euro umsatzstärkste Liga der Welt Kapitalismus ganz groß. Zum Vergleich: die Fußball-Bundesliga setzt pro Saison vergleichsweise lächerliche drei Milliarden Euro um.
Für den Fan bedeutet das nicht zuletzt: absurde Eintrittspreise. Stehplatztickets beginnen in der NFL bei 99 Dollar, dafür darf man mit dem Hallendach abklatschen. Für eine Dose Halbzeitbier kann man gut und gerne 20 bis 30 Dollar hinlegen. Ganz zu schweigen vom üblichen Patriotismus-Gedöns und der Mehrzahl der Teambesitzer, die öffentlich und aus voller Überzeugung auf Linie von US-Präsident Donald Trump sind – und den Rassismus-Protest ihrer Spieler während der Nationalhymne am liebsten verbieten würden. Star-Verteidiger Richard Sherman, einer der hellsten Köpfe der Liga und Mitglied der Spielervereinigung NFLPA, hat dem erzkonservativen Besitzer der Dallas Cowboys, Öl-Milliardär Jerry Jones, kürzlich ganz treffend eine „Mentalität wie früher auf der Baumwollplantage“ attestiert.

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