Facebooks Quartalszahlen zeigen noch immer das Bild eines stark wachsenden und höchst profitablen Unternehmens. Doch einiges deutet darauf hin, dass die Boomzeiten für das weltgrösste soziale Netzwerk und seine Dienste Whatsapp und Instagram vorerst zu Ende sind.
Lange konnte die Kritik, Facebook trete den Datenschutz mit Füssen und schade etwa mit der Verbreitung von Fake-News die gesellschaftliche Entwicklung, dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens nichts anhaben. Nun verdichten sich die Anzeichen, dass sich das Blatt gewendet hat: Die jüngsten Quartalszahlen setzen den im Vorquartal begonnenen Trend eines abnehmenden Wachstums von Umsatz und Nutzerzahlen bei steigenden Kosten fort. Damit folgte Facebooks Entwicklung im dritten Quartal einem Pfad, den Gründer und Konzernchef Mark Zuckerberg bereits anlässlich der Bekanntgabe der Zahlen für das zweite Quartal vorgezeichnet hatte. Sein damaliges Umschwenken von fast grenzenloser Euphorie auf geerdeten Optimismus hatte den Aktienkurs um einen Drittel einbrechen und den Börsenwert um rund 100 Mrd. $ sinken lassen.
Die Investoren sind also längst auf hohe, aber im Vergleich mit der Vergangenheit niedrigere Wachstumsraten eingestimmt. Und diese lieferte Facebook am Dienstag denn auch. So konnte das Unternehmen den Umsatz noch um respektable 33% auf 13,7 Mrd. $ steigern, was aber deutlich unter der Wachstumsrate von 47% im Gesamtjahr 2017 lag. Es ist schwer zu sagen, warum die Werbeerlöse nicht mehr so stark zulegen. Finanzchef David Wehner erklärte bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen am Dienstag nach New Yorker Börsenschluss, dass verstärkt Werbung in den bei den Nutzern beliebten «Stories » platziert würde, und diese aber weniger Einnahmen generierten als im News Feed placierte Werbung.