«Die Welt ist alles, was The Fall ist». Zeilen wie diese werden seltener: Nach 38 Jahren und 384 Ausgaben wird die Musik-Zeitschrift „Spex“ eingestellt.
Wieder ein Print-Musikmagazin weniger: Nach dem Aus des „intro“, der «Groove» und des „NME“ in England wird Ende Dezember die letzte Ausgabe der Zeitschrift „Spex“ in die Regale kommen, nach 38 Jahren und 384 Ausgaben. „Gegen stetig sinkende Verkaufs- und Abonnementzahlen haben wir ebenso wenig ein Mittel gefunden wie gegen die zunehmend prekäre Marktlage“, so „Spex“-Chefredakteur Daniel Gerhardt im Editorial der vorletzten Ausgabe, die am Donnerstag online und nächste Woche als Print im Verlag Piranha Media erscheint.
Punk, New Wave, HipHop, Techno, Rave etc., wer in den 1980er Jahren und später mit Pop-Musik sozialisiert wurde und wissen wollte, was dahinter steckt, kam am „Spex“, benannt nach der englischen Punk-Band X-Ray Spex, und seinen Autoren nicht vorbei. Jutta Koether, Clara Drechsler, Diedrich Diederichsen (schönste Zeile zur Punkband «The Fall» von Mark E. Smith: «Die Welt ist alles, was The Fall ist»), Michael Ruff – keine Platte/CD, die hier nicht wort- und bildgewaltig ihren Segen, ihre Einordnung bekam (oder auch nicht), stilbildend, ganz zu schweigen von ellenlangen Texten zur Pop- & Subkultur.