Der Internationale Währungsfonds senkte seine Prognose für das globale Wirtschaftswachstum auf 3,7 Prozent in 2018 und 2019. Die Handelskonflikte belasten die Konjunktur.
Angesichts wachsender Risiken erwartet der Internationale
Währungsfonds (IWF) für dieses und für nächstes Jahr ein globales Wirtschaftswachstum
von 3,7 Prozent, wie aus der aktuellen Prognose der
UN-Sonderorganisation hervorgeht. Zuletzt waren die Ökonomen noch von
jeweils 3,9 Prozent ausgegangen. Auch für Deutschland wurde der Ausblick
abgesenkt.
«Die Wahrscheinlichkeit weiterer negativer Schocks für unsere
Wachstumsvorhersage ist gestiegen», sagte IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld bei der Vorstellung des Weltwirtschaftsberichtes im
indonesischen Nusa Dua. Auf der Wirtschaft lasteten vor
allem die Handelskonflikte, vor allem der zwischen den beiden
weltweit größten Volkswirtschaften USA und China. Dazu kämen
alte und immer neue Unsicherheiten wie der Brexit. «Das Wachstum wird von nicht nachhaltigen
politischen Maßnahmen getrieben», fügte er hinzu.
Die derzeit positive Situation in den Vereinigten
Staaten sei von prozyklischen Stimuli des Staates mitverursacht und
werde nach Aufhebung dieser Effekte zurückgehen. Der IWF habe deswegen
auch die US-Prognose bereits für 2019 angepasst. Auch für die Eurozone
wurde die Voraussage im Vergleich zum April dieses Jahres um 0,1 Punkte
nach unten korrigiert. In Entwicklungs- und Schwellenländern sieht der
IWF sogar eine Verlangsamung um 0,2 Punkte im laufenden und 0,4 Punkte
im nächsten Jahr.
Für die Bundesrepublik sagt der IWF ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,6
Prozent sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr voraus.