Im Schwarzen Meer bei der Strasse von Kertsch sollen am Sonntag ukrainische Kriegsschiffe von der russischen Grenzwache beschossen und festgesetzt worden sein. Die Russen beschwichtigen, aber setzen eine militärische Drohkulisse ein. Der Konflikt schwelt seit Monaten.
An der Meerenge von Kertsch im Schwarzen Meer ist es am Sonntag zu einer gefährlichen Eskalation zwischen der russischen Küstenwache, die den Grenztruppen und damit dem Inlandgeheimdienst FSB unterstellt ist, und der ukrainischen Marine gekommen. Am Abend sind nach offiziellen ukrainischen Angaben Schüsse gefallen, sechs Matrosen an Bord des ukrainischen Panzerboots «Berdjansk» sollen verwundet worden sein. Wenig später hiess es von ukrainischer Seite überdies, zwei Boote und ein Schlepper seien von russischen Spezialkräften geentert und unter Kontrolle gebracht worden. Aus russischen Quellen wurde das zunächst nicht bestätigt. Im russischen Fernsehen hiess es, die Ukrainer seien abgezogen.
Die militärische Konfrontation hatte im Laufe des Tages begonnen und war von widersprüchlichen Berichten begleitet. Seit Monaten, vor allem aber seit der Fertigstellung der Brücke von Kertsch, die Taman auf russischer Seite und Kertsch auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim miteinander verbindet, war die russische Küstenwache zunehmend aggressiv gegen Handelsschiffe vorgegangen, die auf dem Weg ins Asowsche Meer zu den ukrainischen Häfen von Berdjansk und Mariupol durch die Meerenge fahren.
Stunden-, ja tagelange Wartezeiten sollten, so die Interpretation ukrainischer und auch vieler auswärtiger Beobachter, die Ukraine und die für sie wichtigen Häfen zermürben.
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Deutschland — in German Die Konfrontation zwischen der Ukraine und Russland droht an der Meerenge von...