Fünf Monate vor dem Austritt Großbritanniens aus der EU ist immer noch kein Durchbruch zu erkennen. Die Regierung in London nimmt mit einer Abstimmung zum…
Fünf Monate vor dem Austritt Großbritanniens aus der EU ist immer noch kein Durchbruch zu erkennen. Die Regierung in London nimmt mit einer Abstimmung zum Haushalt im Parlament eine wichtige Hürde und verbreitet Optimismus. Doch Brüssel dämpft die Erwartungen.
Berichte über eine Einigung in Sachen Finanzdienstleistungen haben Hoffnungen auf einen baldigen Durchbruch bei den Brexit-Verhandlungen geschürt.
Dazu erhielt die Regierung in London grünes Licht für ihre Haushaltspläne im Parlament. Doch Brüssel versetzte dem Optimismus einen Dämpfer.
Britische Finanzdienstleister sollten nach dem Brexit weiterhin Zugang zu den EU-Märkten erhalten, hatte die Londoner «Times» unter Berufung auf Regierungskreise berichtet. Unterhändler von Großbritannien und der Europäischen Union hätten eine vorläufige Vereinbarung für alle Aspekte einer zukünftigen Partnerschaft bei Dienstleistungen sowie beim Datenaustausch erzielt. Die Regulierung der Finanzbranche müsse sich dabei an EU-Vorgaben orientieren.
EU-Chefunterhändler Michel Barnier widersprach der Darstellung der «Times». Im Kurznachrichtendienst Twitter schrieb er von «irreführenden Medienberichten». Die EU sei lediglich bereit, mit Großbritannien über den Zugang der Finanzdienstleister zu verhandeln. Das Land verlässt die EU Ende März 2019.
Auch EU-Diplomaten wiesen die Berichte zurück. Der vermeintliche Fortschritt sei «reines Wunschdenken unserer britischen Partner, das offenbar über den völligen Stillstand der Verhandlungen mangels britischer Bewegung hinwegtäuschen soll», berichtete der «Tagesspiegel» unter Berufung auf EU-Diplomaten.