Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen im Gazastreifen spitzt sich die Situation an der Grenze weiter zu. Am Montag kam es zu zahlreichen Raketenangriffen.
Nach dem tödlichen Einsatz einer israelischen Spezialeinheit im Gazastreifen ist der Konflikt mit der dort herrschenden Palästinenserorganisation Hamas gefährlich eskaliert. Palästinenser feuerten massenhaft Raketen Richtung Israel ab. Israelische Kampfjets griffen als Reaktion darauf mehr als 70 militärische Ziele in dem Küstengebiet an, wie die Armee am Montag mitteilte. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben mindestens drei Menschen getötet. Neun weitere Palästinenser seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.
Militante Palästinenser hatten zuvor innerhalb von drei Stunden mehr als 300 Raketen und Mörsergranaten auf Israel abgefeuert, wie die israelische Armee mitteilte. Eine Panzerabwehrgranate habe einen Bus nordöstlich des Gazastreifens getroffen, in dem mindestens ein Soldat schwer verletzt worden sei.
Nach Angaben der Armee wurden rund 60 Geschosse vom Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) abgefangen. Die meisten seien in offenem Gelände eingeschlagen. Eine Handvoll Geschosse habe allerdings Gebäude getroffen — nach Angaben der israelischen Polizei auch in den Städten Aschkelon, Sderot und Ofakim. Der israelische Rettungsdienst sprach zunächst von sechs Verletzten.
Zwei der Toten im Gazastreifen waren Mitglieder der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) gewesen, wie die Gruppierung mitteilte. Ein dritter Palästinenser wurde nach Angaben von Sanitätern bei einem Luftangriff nahe Rafah im Süden des Gazastreifens getötet.
Die israelische Armee griff nach eigenen Angaben Ziele der radikalislamischen Hamas und der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad an. Darunter seien unter anderem drei Angriffstunnel gewesen sowie eine Waffenproduktionsstätte und ein Stützpunkt, um Raketen abzufeuern.
Außerdem habe die Luftwaffe die Station des Hamas-Fernsehsenders Al-Aksa in Gaza angegriffen.