Vor einem Jahr hat die Caritas im Landkreis Osnabrück eine Krankenwohnung für Obdachlose eröffnet. Wie fällt die Bilanz aus: Bekommen die Betroffenen dort die nötigte Hilfe?
Wenn man krank ist, möchte man eigentlich nur eins: ins Bett oder aufs Sofa — und möglichst schnell wieder gesund werden. Die rund 1,2 Millionen Obdachlosen in Deutschland haben es oft schwer, richtig gesund zu werden. Ihnen fehlen das Bett, die Ruhe — und oft auch die medizinische Versorgung. In Niedersachsen gibt es in der Region Hannover seit einigen Jahren Krankenwohnungen für die Betroffenen. Vor einem Jahr hat die Caritas auch auf dem Land eine Krankenwohnung für Obdachlose eröffnet. In Ankum (Landkreis Osnabrück) wurde nun einer erste Bilanz gezogen.
Etwa 30 Jahre lang hat Frank auf der Straße gelebt. Seinen Nachnamen will er nicht nennen. Frank war viel im Landkreis Osnabrück unterwegs, auch mal in Köln oder Hamburg. Doch nun geht das nicht mehr. Der Körper spielt nicht mehr mit, sagt der 48-Jährige: «Ja, was habe ich? Polyneuropathie, die Nervenbahnen sind das. Und die Leber hat einen weg, die Lunge, die Pumpe. Aber dafür wird ja auch was gemacht jetzt.»
Frank ist einer von zehn Obdachlosen, die in den vergangenen zwölf Monaten in der Krankenwohnung in der Gemeinde Ankum nördlich von Osnabrück versorgt werden konnten. Die Betroffenen kamen mit Grippe, offenen Wunden oder nach einer Operation.