Ein kleines defektes Bauteil legt das Kommunikationssystem der Regierungsmaschine lahm. Die Kanzlerin spricht von einer „ernsthaften Störung“, das Verteidigungsministerium von „notlanden“. Trotzdem wird behauptet, es habe zu keinem Zeitpunkt Gefahr für Leib und Leben bestanden. Das passt nicht zusammen.
Köln Ein kleines defektes Bauteil legt das Kommunikationssystem der Regierungsmaschine lahm. Die Kanzlerin spricht von einer „ernsthaften Störung“, das Verteidigungsministerium von „notlanden“. Trotzdem wird behauptet, es habe zu keinem Zeitpunkt Gefahr für Leib und Leben bestanden. Das passt nicht zusammen.
Eine solche Fehlerquelle war dem Verteidigungsministerium von Ursula von der Leyen (CDU) bisher nicht bekannt. Dieser Schaden sei erstmals aufgetreten, betont ihr Sprecher Jens Flosdorff nach der spektakulären Panne des altgedienten Luftwaffe-Regierungsfliegers „Konrad Adenauer“.
Der Vorgang ist so beispiellos, dass der Flugkapitän dem Vernehmen nach von einem unvorstellbaren Zusammenbruch der Kommunikationstechnik spricht und aus Sicherheits- und Regierungskreisen verlautet, dass der Verdacht auf einen kriminellen Hintergrund geprüft werde. Dafür werden aber erst einmal keine Anhaltspunkte gefunden, wie Luftwaffe und Ministerium schnell erklären. Sie sind in eine missliche Lage geraten, denn in der Maschine saßen die Bundeskanzlerin, der Vizekanzler, Sprecher, Berater und Journalisten.
Ziel ist der G20-Gipfel in Argentinien. Aber sie kommen nur bis Holland. Während US-Präsident Donald Trump schon seine Ankunft in Buenos Aires twittert, ist Merkel noch auf deutschem Boden. Dabei hatte sie sich am Freitagnachmittag mit ihm am Rande des Gipfels verabredet. Auf den Spott brauchen Merkel und Scholz nicht lange zu warten. Den SPD-Mann erreichen Fragen, ob man mit Regierungsmaschinen anderer Nationen aushelfen könne. Kann man aber nicht. Die beiden machen sich nach Madrid auf, um von dort aus nach Südamerika zu fliegen. Mit einem Linienflugzeug. Die große Volkswirtschaft Deutschland wirkt blamiert.
Gestoppt wurde Merkel durch ein kleines defektes Bauteil, tief im Inneren des Airbus 340, das zwei Kommunikationsanlagen miteinander verbindet und zusätzlich für das System zum Ablassen von Kerosin im Notfall zuständig ist.