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Schüttler wird neuer Kerber-Coach

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Tennisspielerin Angelique Kerber hat einen neuen Coach gefunden. Ab Ende November soll der 42 Jahre alte Ex-Profi Rainer Schüttler die Weltranglistenzweite aus Kiel betreuen.
Nur wenige Wochen nach ihrer Trennung von Wim Fissette hat Angelique Kerber einen neuen Trainer engagiert. Ihr Management bestätigte am Dienstagabend Medienberichte, denenzufolge Rainer Schüttler künftig die Kieler Tennisspielerin betreuen wird. Der 42 Jahre alte langjährige Tennisprofi aus Korbach soll das Training mit der Weltranglistenzweiten nach Ende ihres Urlaubs Ende November aufnehmen. «Angelique hat in den letzten Jahren schon mehrfach unter Beweis gestellt, was sie für ein Champion ist», sagte Schüttler: «Ich freue mich auf die Zusammenarbeit in dieser spannenden Phase ihrer Karriere. Für mich steht außer Frage, dass sie mit ihrem Talent noch viel erreichen kann.»
Kerber hatte sich Mitte Oktober von ihrem vorherigen Coach Fissette getrennt und schied bei den darauffolgenden WTA Finals in der Vorrunde aus. Die 30-Jährige hatte zuvor mit dem Belgier nach einer schwachen Saison 2017 ein starkes Comeback gefeiert und unter anderem in Wimbledon triumphiert. Die Trennung von Fissette war überraschend und wurde von Kerbers Management mit «Vertrauensverlust» begründet. Offenbar hatte der Belgier hinter ihrem Rücken bereits mit anderen Spielerinnen über ein Engagement verhandelt — inzwischen trainiert er die Weißrussin Viktoria Asarenka.
Schüttler war im April 2004 Fünfter der Weltrangliste, gewann in 17 Jahren auf der ATP-Tour vier Turniere und spielte zehn Jahre lang im deutschen Davis-Cup-Team. Zudem war er vor Alexander Zverev der letzte deutsche Teilnehmer bei den ATP Finals (2003). Als Coach hat Schüttler keinen besonders großen Erfahrungsschatz, verstärkte im Sommer 2017 das Trainerteam des eher unbekannten Serben Janko Tipsarevic. Mit Ex-Profi Alexander Waske hatte der «Shaker» zudem die Tennis-Akademie in Offenbach geführt, wo auch Kerber einst trainierte. 2015 war Schüttler im Gespräch für die Nachfolge von Carsten Arriens als Davis-Cup-Kapitän.
Angelique Kerber wird am 18. Januar 1988 in Bremen geboren. Im Alter von drei Jahren zieht die Familie um nach Kiel. Dort beginnt sie mit dem Tennisspielen. Großes Talent entwickelt sie aber auch beim Schwimmen.
Die Familie wohnt über der Tennishalle, in der Kerber mehr und mehr ihr Talent unter Beweis stellt. Trainiert wird sie von ihrem aus Polen stammenden Vater Slawek. Mit 15 Jahren wird sie deutsche Jugendmeisterin und wiederholt diesen Erfolg in der Altersklasse U18 im Jahr darauf. Nach der Mittleren Reife wird sie schon 2003 Profi-Tennisspielerin.
Aller Anfang ist schwer: Mühsam muss sich Kerber auf der ITF-Tour etablieren und Punkte für die Weltrangliste sammeln. 2006 erreicht die deutsche Nachwuchshoffnung in Hasselt erstmals das Hauptfeld eines WTA-Turniers.
2007 wird Kerber erstmals ins Fed-Cup-Team berufen. Auch der Sprung in die Top 100 der Weltrangliste gelingt. Am Ende des Jahres belegt sie Platz 84. Der steile Aufstieg gerät in der Saison darauf allerdings etwas ins Stocken, obwohl sie auf der WTA-Tour zwei Achtelfinals erreicht.
2009 sorgen Verletzungen für einen bitteren Rückschlag. Zu Beginn des Jahres zieht sich Kerber eine Knieverletzung zu, die sie vier Monate außer Gefecht setzt. «Technisch und konditionell war danach alles weg», erzählt sie später. Der Absturz aus den Top 100 ist nicht zu verhindern; Kerber fühlt sich am Scheideweg ihrer Karriere: «Ich glaube, ich wusste nicht genau, was ich will; ich hatte nie den richtigen Plan.»
2010 sieht die Welt schon wieder besser aus. Kerber macht weiter — und wie es scheint, besser denn je. Auch bei den Grand Slams lässt sie aufhorchen, erreicht zu Beginn der Saison bei den Australian Open in Melbourne und später auch in Wimbledon jeweils die dritte Runde…
… und zieht in Bogota erstmals in ein Endspiel auf der WTA-Tour ein. Dort muss sie sich zwar der kolumbianischen Lokalmatadorin Mariana Duque Marino in zwei Sätzen geschlagen geben, aber der Aufwärtstrend ist unverkennbar. Zumal sie später in der Saison auch ins Halbfinale beim Turnier in Luxemburg stürmt.
Dem Höhenflug folgt 2011 ein kapitaler Absturz. Die Karriere hängt am seidenen Faden, die Tennisspielerin stellt sich selbst in Frage. Nach der Erstrunden-Niederlage in Wimbledon — der zwölften der Saison — rätselt sie: «Es gibt drei Möglichkeiten: So weitermachen wie bislang, etwas Grundlegendes ändern oder mit dem Tennis aufhören.»
Kerber erholt sich im Tenniscenter «Angie» ihrer Großeltern im polnischen Puszczykowo und erkennt, was ihr der «weiße Sport» bedeutet.

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