Nach dem Rücktritt des Präsidenten sucht Interpol einen neuen Präsidenten. Gegen den Favoriten Prokoptschuk gibt es Kritik — auch aus Deutschland.
Dem weltweiten Polizeiverbund Interpol droht ein schwerer Konflikt. Anlass ist die Kandidatur des umstrittenen Vizechefs Alexander Prokoptschuk, einst Generalmajor im russischen Innenministerium, für den Posten des Präsidenten. Prokoptschuk soll in seiner Zeit als Leiter des Interpol-Büros in Russland viele „Red-Notice“-Ersuchen um Festnahme politischer Flüchtlinge aus Russland und der Ukraine verschickt haben.
Bei der Generalversammlung von Interpol in Dubai werden die Mitgliedsstaaten diesen Mittwoch den neuen Leiter wählen. Weiterer Kandidat ist Übergangspräsident Kim Jong Yang aus Südkorea. Er übernahm die Leitung von Interpol, nachdem Präsident Meng Hongwei in China festgesetzt und zum Rücktritt gezwungen wurde.
Prokoptschuk gilt als Favorit, trotz oder gerade wegen seiner Nähe zum Regime des russischen Präsidenten Wladimir Putin.