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Newsblog zum Anschlag in Straßburg: Eltern und Brüder des Verdächtigen festgenommen

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Frankreich: 3 Tote, 13 Verletzte, auf der A1 gab es Festnahmen – Nach dem Terrorangriff am Straßburger (Strasbourg) Weihnachtsmarkt sucht die Polizei nach dem Täter. Dieser war den Behörden bereits bekannt. Mehr Informationen im Newsblog.
Anschlag auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt: Nach aktuellen Angaben kamen drei Menschen ums Leben, acht wurden schwer verletzt. Der Täter ist weiter auf der Flucht. Die Eltern und Geschwister werden vernommen.
«Vier Personen wurden in Gewahrsam genommen. Nach unseren Informationen sind dies die beiden Brüder des Verdächtigen, sein Vater und seine Mutter.» Das berichtet 20Minutes in einem Tweet. Laut Bild-Angaben werden die Verdächtigen verhört.
#Strasbourg Quatre personnes ont été placées en garde à vue. Selon nos informations, il s’agit des deux frères du suspect, de son père et de sa mère. @20Minutes
Über den mutmaßlichen Attentäter sagte der Innenminister Christophe Castaner im französischen Parlament: «Bereits im Alter von 10 Jahren zeigte er kriminelles Verhalten». Mit 13 Jahren wurde er demnach das erste Mal verurteilt.
Nachdem er das Gefängnis verlassen hatte, wurde der mutmaßliche Terrorist beschattet. Leider konnte man ihm keinen Handlungsversuch nachweisen. Das sagte ein Abgeordneter der Partei Les Républicains und Staatssekretär des Innenministers im französischen Parlament.
#Strasbourg: «Ce meurtrier est fiché S depuis 2016 (…) Il y a encore de toute évidence un problème dans le suivi et l’appréhension des individus radicalisés», assure @DiardEric (LR). #DirectAN #QAG pic.twitter.com/PNlnLkLATi
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach Angaben seines Sprechers nach dem Anschlag in Straßburg an die Schrecken des Terrors in seinem Land erinnert. «Die terroristische Bedrohung ist immer noch im Herzen des Lebens unserer Nation», zitierte Regierungssprecher Benjamin Griveaux den Präsidenten in Paris nach der Kabinettssitzung unter dem Vorsitz Macrons. Die Gedanken seien an diesem Morgen bei den Opfern, ihren Familien und Angehörigen, sagte Griveaux. Zudem denke man an die Straßburger. Sie sollten wissen, dass die Franzosen und die Regierungsmitglieder jetzt bei ihnen seien.
«Wir werden den Weihnachtsmarkt morgen wieder eröffnen, wenn die Sicherheitsbedingungen erfüllt sind», sagt Roland Ries, Bürgermeister von Straßburg. In einem Tweet schreibt er, man werde seine Werte verteidigen und dem Terror nicht nachgeben. Man werde normal weiter leben, das sei Widerstand.
Nous devons continuer de défendre nos valeurs et ne pas céder à la terreur. Continuer à vivre normalement, c’est résister. #Strasbourg pic.twitter.com/QBLhdryRrl
Auch für den kommenden Spieltag in der ersten französischen Fußball-Liga sind auf Anweisung der Behörden zwei Partien abgesetzt worden. Die Begegnungen Nizza gegen Saint-Etienne am Freitag und Nantes gegen Montpellier am Samstag werden nicht wie geplant stattfinden. Das teilte die Ligue 1 mit und verwies auf die Belastung der Polizei an anderen Stellen – ohne den Terroranschlag in Straßburg oder die erwarteten neuen Demonstrationen der «Gelbwesten» explizit zu erwähnen. Am vergangenen Wochenende waren wegen der Demonstrationen bereits mehr als die Hälfte aller angesetzten Erstliga-Spiele in Frankreich abgesagt worden. Diese sind für den 15. und 16. März 2019 neu terminiert worden.
Die Bundespolizei fahndet nach dem mutmaßlichen Terroranschlag in Straßburg nach dem Tatverdächtigen Chérif C. und dessen 34-jährigen Bruder Sami. Das bestätigte eine Sprecherin der Bundespolizeidirektion Koblenz. Seit dem frühen Morgen werde deshalb auch im Saarland und in Rheinland-Pfalz im 30-Kilometer-Bereich an der Grenze zu Frankreich verstärkt kontrolliert. Autofahrer müssten sich auf mögliche Verzögerungen durch Fahrzeugkontrollen einstellen.
Viel ist bislang nicht über die Toten und Verletzten aus Straßburg bekannt. Unter den Verstorbenen soll ein thailändischer Tourist sein. «Le Figaro» berichtet außerdem, dass sich laut mehreren italienischen Medien unter den Schwerverletzten ein italienischer Journalist befindet. Der 28-Jährige kommt demnach aus der Region Trentino in Südtirol und hält sich in Straßburg auf, um für das Radio-Netzwerk Europhonica über das Europäische Parlament zu berichten. Nach aktuellem Stand sollen keine Deutschen unter den Opfern sein.
Die Meldungen zu den Opferzahlen schwanken. In einigen Medien ist von drei Toten, in anderen von zwei Toten die Rede. Grund: Eines der Opfer vom Anschlag auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt gilt als hirntot. Zwei weitere sind klinisch für tot erklärt worden. Hinzu kommen acht Schwerverletzte und fünf Leichtverletzte.
«Freiheit und Demokratie werden stets über Gewalt, Kriminalität und Terror siegen», sagt der Präsident des Europaparlaments, Antonio Tajani in einer Rede vor den Abgeordneten. Bei Twitter schreibt er, dass die Reaktionen auf solche Taten nicht die sein dürften, die Täter erwarten. «Wir dürfen unseren Lebensstil nicht ändern. Wir müssen weitermachen.» Das sei auch der Grund, aus dem das Europaparlament seine Arbeit fortsetze.
We must react by doing exactly the opposite of what those who want to hurt democracy expect. We must not change our way of life. We must move forward. This is why the European Parliament keeps working #Strasbourg pic.twitter.com/EBpliyGly3
Auf der Pressekonferenz zum Stand der Ermittlungen rundum den mutmaßlichen Anschlag auf den Straßburger Weihnachtsmarkt sagte Roland Ries, Bürgermeister der Stadt: «Es handelt sich hier zweifelsohne um ein Attentat.» Und weiter: «Ich möchte mich ausdrücklich bei den Bewohnern unserer Stadt für ihr ruhiges und besonnenes Verhalten in dieser schwierigen Lage bedanken. Unsere Gedanken sind bei den Opfern.»
Innenminister Horst Seehofer zeigt sich bestürzt über den Angriff auf den Weihnachtsmarkt in Straßburg, lobt die Arbeit der Einsatzkräfte auf beiden Seiten der Grenze. «Natürlich die französischen zuallererst aber auch auf der deutschen Seite wurde hier sehr gut reagiert.» Ein Fehlverhalten könne er derzeit nicht erkennen, zumal der mutmaßliche Täter, nachdem er in Deutschland zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurde, abgeschoben worden sei.
Bei seinen Attacken in der Straßburger Innenstadt hat der Tatverdächtige Chérif C. eine Handfeuerwaffe und ein Messer dabeigehabt. «Auf seinem Weg hat er mehrfach das Feuer mit einer Handfeuerwaffe eröffnet und ein Messer benutzt, mit dem er getötet und schwer verletzt hat», sagte der Pariser Antiterror-Staatsanwalt Rémi Heitz am Mittwoch in Straßburg.
Laut Zeugenaussagen hat der mutmaßliche Attentäter von Straßburg «Allahu Akbar», auf deutsch «Gott ist groß», gerufen. Das teilte der zuständige Staatsanwalt Rémy Heitz am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Straßburg mit. Unter anderem deshalb habe die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft die Ermittlungen an sich gezogen. Ein islamistischer Hintergrund wird angenommen, ist aber noch nicht offiziell bestätigt.
Der französische Oberstaatsanwalt Rémy Heintz fasst in einer Pressekonferenz aktuelle Ermittlungsergebnisse zusammen: Bei der Durchsuchung der Wohnung des mutmaßlichen Attentäters wurden mehrere Waffen gefunden. Vier Personen aus dem familiären Umfeld wurden bisher festgenommen, die Vernehmungen laufen noch. Der Täter ist weiter auf der Flucht, er hat sich während mehrerer Gefängnisaufenthalte radikalisiert. Eine der drei als tot eingestuften Personen sei hirntot, deshalb gebe es teils unterschiedliche Informationen zur Opferzahl.
Die Flaggen Frankreichs und der Europäischen Union wurden in Solidarität mit den Opfern des gestrigen Anschlags in Straßburg auf Halbmast gesetzt. pic.twitter.com/cV6GDAKfyL
Laut der französischen Tageszeitung «Le Monde» wird das Foto des Verdächtigen zunächst nicht veröffentlicht, um Fehlmeldungen zu vermeiden. Nachdem das Foto eines Verdächtigen der Pariser Anschläge im November 2015 veröffentlicht wurde, hätten die Polizei viele irreführende Informationen erreicht, erklärt die Zeitung.
Die Polizei hat auf der A1 bei Bremen ein Taxi mit französischem Kennzeichen gestoppt und drei Personen festgenommen. Der Hinweis auf das Taxi war von Bürgern gekommen, die von den Nachrichten über den Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Straßburg alarmiert gewesen seien, wie ein Polizeisprecher in Delmenhorst am Mittwoch mitteilte. Einer der Insassen soll maskiert gewesen sein. Es gebe aber nach bisherigem Kenntnisstand keine Verbindung zu dem Straßburger Vorfall, hieß es. «Der Sachverhalt stellt sich derzeit geringer dar als zunächst angenommen», sagte der Sprecher. Das Taxi werde von der Spurensicherung genau untersucht, die drei Verdächtigen würden vernommen.
Die französische Polizei hat nach mehreren Medienberichten fünf Personen festgenommen. Die französische Zeitung «Le Figaro» berichtet, dass unter den Festgenommenen ein Bruder-Paar sei, von denen einer der beiden auf der Liste der potenziellen Gefährder steht.
Die Opferzahlen wurden von der Präfektur erneut korrigiert: Drei Menschen sollen bei dem Anschlag auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt zu Tode gekommen sein.

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