Brexit-Chaos ohne Ende: Am Tag nach den enttäuschenden Verhandlungen mit der britischen Regierungschefin Theresa May geht es in Brüssel u.a. um Migration.
Eines muss man ihr lassen: Nehmer-Qualitäten hat sie. Und britischen Humor…
Bei einer Pressekonferenz zum Abschluss des EU-Gipfels wurde Theresa May (62) von einem britischen Journalisten gefragt, ob sie in diesen Tagen überlegt habe, „das Telefon in den Müll zu werfen, auf eine abgelegene Insel zu ziehen und jemand anderen dazu zu bringen, dieses Chaos zu beseitigen», kurz: ob sie eine harte Woche hatte.
May hatte am Montag die Brexit-Abstimmung im Parlament absagen müssen. Am Dienstag jettete sie durch drei EU-Hauptstädte, am Mittwoch gewann sie mit Ach und Krach ein Misstrauensvotum – und am Donnerstag holte sie sich beim EU-Gipfel eine weitgehende Abfuhr.
So what? „Ist diese Woche etwas passiert, Jason?“, antwortete May dem „Mail“-Reporter Jason Groves ironisch. „Du solltest nicht alles glauben, was du in der Zeitung liest.“
„Hier gibt es einen Job zu erledigen“, fügte sie trocken an. „Und dieser Job ist, den Willen des britischen Volkes im Referendum zu erfüllen.»
In der Nacht zuvor hatten sich Mays Hoffnungen zerschlagen, Last-Minute-Änderungen an einer Irland/Nordirland betreffenden Notfallklausel („Backstop“) im Austrittsvertrag zu erreichen. „Das ist verhandelt und das gilt“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Verlassen des Gipfels kurz vor Mitternacht.
Stattdessen mehren sich in London, Edinburgh und Brüssel die Stimmen, die ein zweites Referendum ins Spiel bringen.
Verheerend fiel für May das Pressecho in der Heimat aus: Die Londoner „Times“ befand, die EU habe May „gedemütigt“. Dem „Guardian“ zufolge war die Reaktion aus Brüssel auf die Bitte der Premierministerin ein „vernichtender Schlag“ für ihre Hoffnungen, den „Deal“ zu retten.
Für Zusatz-Wirbel sorgte außerdem EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, der Mays Ausführungen als „mitunter nebulös und unpräzise“ kritisierte.
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Deutschland — in German Trotz Serie von Brexit-Klatschen: May weiß nichts von„harter Woche“