Домой Deutschland Deutschland — in German Datendiebstahl kam durch Anrufe bei Martin Schulz ans Licht

Datendiebstahl kam durch Anrufe bei Martin Schulz ans Licht

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Daten Hunderter Politiker und Prominenter wurden anonym im Netz veröffentlicht. Darunter sind hochsensible private Informationen. Die Republik ist alarmiert.
Mehr als 1000 Politiker, Journalisten, Künstler und Prominente sind Opfer des wahrscheinlich größten Datenskandals in der deutschen Geschichte geworden. Der oder die bisher noch unbekannten Täter haben zahllose dienstliche aber auch private Daten, Fotos und Dokumente der Betroffenen im Internet veröffentlicht. Unter ihnen sind auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und zahlreiche Mitglieder der Bundesregierung. Seit Freitagmorgen ermitteln Bundeskriminalamt, Nachrichtendienst, Verfassungsschutz und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Am Donnerstagabend war bekannt geworden, dass ein Twitter-Account seit Dezember persönliche Daten und Dokumente von Hunderten Personen des öffentlichen Lebens im Netz veröffentlicht hatte, darunter Links zu Handynummern, privaten Anschriften, Chat-Verläufe, Korrespondenzen oder höchst intime Fotos. Die Dokumente dürften zum größten Teil authentisch sein, wobei die Sicherheitsbehörden die Prüfungen darüber noch nicht abgeschlossen haben. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen ist der Vorgang durch Anrufe von Bürgern bei dem SPD-Politiker Martin Schulz bekannt geworden. Die Anrufer hatten seine private Nummer im Netz gefunden. Schulz wandte sich an die Polizei.
Die Sicherheitsbehörden hatten offenbar schon längere Zeit Kenntnisse über den Datendiebstahl. „Wir haben schon sehr frühzeitig im Dezember auch schon mit einzelnen Abgeordneten, die hiervon betroffen waren, dementsprechend gesprochen“, sagte der Präsident des BSI, Arne Schönbohm, am Freitag dem Fernsehsender Phoenix. Es seien auch Gegenmaßnahmen eingeleitet worden. Unter anderem sei ein Spezialteam für Hilfestellungen bei Betroffenen losgeschickt worden. Warum die Sicherheitsbehörden nicht konsequenter eingriffen, ist unklar.
Die Bundesregierung nehme den Vorfall „sehr, sehr ernst“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz am Freitag. Betroffen seien Politiker „aller Ebenen“, Abgeordnete aus dem Europäischen Parlament, dem Bundestag, Landtagen und kommunalen Parlamenten. Die Sprecherin rief zur Vorsicht im Umgang mit den Daten auf. Die Erfahrung zeige, dass in solchen Fällen auch gefälschte Daten eingespeist würden. Laut Fietz hat eine erste Prüfung der Veröffentlichungen mit Bezug zum Bundeskanzleramt und zu Kanzlerin Angela Merkel ergeben, dass keine sensiblen Daten zugänglich gemacht worden seien. Dies gilt offensichtlich auch für die Bundesministerien und die Bundeswehr.

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