Gebetsmühlenartig wiederholt der amerikanische Präsident beim Gipfel mit Nordkoreas Machthaber in Hanoi, er habe in puncto Denuklearisierung Nordkoreas keine Eile. Zudem versucht Trump mit Verweisen auf ein «unbegrenztes wirtschaftliches Potenzial» Kim Jong Un zu Zugeständnissen zu bewegen.
Am zweiten Tag des amerikanisch-nordkoreanischen Gipfels in Hanoi hat es eine Weltpremiere gegeben. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un beantwortete erstmals die Frage eines Journalisten aus dem Westen. Ob er zuversichtlich sei, wurde er gefragt. «Dafür ist es noch zu früh. Aber ich bin nicht pessimistisch. Derzeit habe ich das Gefühl, dass es gute Ergebnisse geben wird», erwiderte Kim. In der Vergangenheit hatte das nordkoreanische Staatsoberhaupt solche Fragen immer mit versteinerter Miene ignoriert. Vor dem für rund 45 Minuten angesetzten Gespräch unter vier Augen mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump wiederholte Kim am Donnerstagmorgen zudem seine Aussagen vom Vortag, dass er sein Bestes geben werde, um grossartige Lösungen zu präsentieren.
Der Zeitplan sieht vor, dass sich nach dem Vier-Augen-Gespräch zwischen den beiden Staatsoberhäuptern die Runde erweitern wird. Im Fernsehen waren Aufnahmen zu sehen, wie Kim und Trump nach ihrem Gespräch mit dem amerikanischen Aussenminister Mike Pompeo und dem Vertrauten des nordkoreanischen Machthabers, Kim Yong Chol, in heiterer Atmosphäre plauderten.