Домой Deutschland Deutschland — in German Würdiger Sieger: Der Koreaner Bong Joon-ho gewinnt die Goldene Palme in Cannes

Würdiger Sieger: Der Koreaner Bong Joon-ho gewinnt die Goldene Palme in Cannes

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Diese Jury hatte ein Plan: Beim Filmfestival in Cannes werden just jene Filme mit Preisen bedacht, die sich in unsere Welt einmischen. Mit „Parasite“ von Regisseur Bong Joon-ho gewann ein Werk, das nicht nur sein Heimatland spalten dürfte.
Was zeichnet eine gute Jury aus? Eine schlechte verteilt die Preise nach dem Gießkannen-Prinzip, eine gute verfolgt eine Idee. Die Jury um den mexikanischen Regisseur Alejandro González Iñárritu hat eine Idee gehabt, und zwar eine überzeugende: Sie hat beim 72. Filmfestival in Cannes just jene Filme ausgewählt, die über den Zustand unserer Welt etwas zu sagen haben — und dann hat sie dem südkoreanischen Regisseur Bong Joon-ho die Goldene Palme verliehen.
In seiner bitterbösen Komödie „Parasites“ nistet sich eine Familie aus den sogenannten sozial schwachen Schichten trickreich bei einer IT-Bonzenfamilie ein und übernimmt das Kommando — und das ist erst der Anfang dieses wunderbar überkandidelten Films. „Parasites“ erzählt von der immer tieferen Kluft zwischen Arm und Reich, und diese spaltet gewiss nicht nur die koreanische Gesellschaft.
Das einzige Manko bei dieser Entscheidung: Es hat wieder keine Frau die Goldene Palme gewonnen. Dafür aber heimste Mati Diop den Großen Jury-Preis ein (und Céline Sciamma den Drehbuchpreis für das erfrischende Historiendrama „Portrait de la jeune fille en feu“).

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