Kirchen und andere Gotteshäuser in den Vereinigten Staaten sollen sofort wieder öffnen können, fordert US-Präsident Donald Trump. Dazu richtet er einen eindringlichen Appell. Alle Infos im Newsblog.
Kirchen und andere Gotteshäuser in den Vereinigten Staaten sollen sofort wieder öffnen können, fordert US-Präsident Donald Trump. Dazu richtet er einen eindringlichen Appell. Alle Infos im Newsblog.
Weltweit sind bereits über fünf Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 330.000 Erkrankte sind gestorben. Das Land mit den meisten registrierten Corona-Infektionen, mehr als 1,5 Millionen Fälle, sind die Vereinigten Staaten. In Deutschland gibt es inzwischen über 179.000 Fälle, über 8.000 Menschen sind an der Infektion gestorben.
US-Präsident Donald Trump hat die Gouverneure in den Bundesstaaten zur sofortigen Öffnung von Gotteshäusern in der Corona-Krise aufgefordert. Trump erklärte Kirchen und andere Gotteshäuser wie Synagogen und Moscheen am Freitag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus zu «essenziellen Orten, die essenzielle Dienste anbieten». Essenzielle Einrichtungen wie etwa Supermärkte können nach den Coronavirus-Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC in der Pandemie geöffnet bleiben.
Der Präsident rief die Gouverneure der US-Bundesstaaten dazu auf, Gotteshäuser schon an diesem Wochenende wieder zu öffnen. «Wenn sie das nicht tun, werde ich mich über die Gouverneure hinwegsetzen.» Die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, machte keine Angaben dazu, auf welcher Basis sich Trump über die Gouverneure hinwegsetzen wolle. Sie sagte, das sei eine hypothetische Frage.
Trump kritisierte: «Einige Gouverneure haben Alkoholläden und Abtreibungskliniken als essenziell erachtet, aber Kirchen und andere Gotteshäuser außen vor gelassen. Das ist nicht richtig. Ich korrigiere diese Ungerechtigkeit.» Der Präsident fügte hinzu: «In Amerika brauchen wir mehr Gebete, nicht weniger.»
Erstmals hat sich ein möglicher Impfstoff gegen das Coronavirus bei Tests an Menschen zumindest teilweise als wirkungsvoll gezeigt. Der Wirkstoff Ad5-nCoV habe sich im sogenannten Phase-1-Versuch als sicher und gut verträglich herausgestellt, hieß es in einer am Freitag im Fachjournal «The Lancet» veröffentlichten Studie des Beijing Institute of Biotechnology. Vor allem aber habe er eine Immunabwehr-Reaktion auf das Virus Sars-CoV-2 im menschlichen Körper erzeugt. Weitere Versuche seien jedoch notwendig, um herauszufinden, ob diese Reaktion auch eine Infektion mit dem Virus verhindere.
Ad5-nCoV wurde 108 gesunden Freiwilligen im chinesischen Wuhan verabreicht und die Wirkung bis 28 Tage danach ausgewertet. Eine finale Auswertung soll es nach sechs Monaten geben. Eine Doppelblind-Studie mit Kontrollgruppe wurde als Phase 2-Versuch mit dem Wirkstoff ebenfalls in Wuhan bereits gestartet. Momentan sind nach «Lancet»-Angaben mehr als 100 mögliche Wirkstoffe gegen Covid-19 weltweit in der Entwicklung.
Die Polizei hat vor einer neuen Betrugsmasche mit angeblichen Tests auf das Coronavirus gewarnt. In den vergangenen Tagen hätten die meist älteren Opfer in mehreren Teilen Deutschlands ein seriös anmutendes Schreiben einer angeblichen «Bundesstelle für Seuchenschutz» bekommen, sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim in Lingen. Diese Behörde gebe es gar nicht, betonte er.
Die Angeschriebenen werden dazu aufgefordert, sich mit einem Test-Set auf Covid-19 zu testen. Laut Auskunft des Einwohnermeldeamtes gehörten sie zu einer Risikogruppe, heißt es in dem Schreiben weiter. Notfalls müsse der Test zwangsweise durchgeführt werden. Für das angebliche Test-Set würden dann per Nachnahme 97,50 Euro kassiert. «Die Polizei warnt eindringlich davor, Päckchen, die nicht bestellt worden sind, gegen Nachnahme anzunehmen», erklärte der Sprecher. Auch die Polizei im nordrhein-westfälischen Oberhausen hatte kürzlich vor der Masche gewarnt, nachdem dort ein Fall gemeldet worden war.
Die Krankenkassen pochen angesichts der geplanten Ausweitung von Corona-Tests darauf, dass der Staat die Kosten mitträgt. «Im Rahmen der Pandemiebekämpfung die Tests auszuweiten, erscheint auf jeden Fall sinnvoll», sagte der Sprecher des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) der Deutschen Presse-Agentur. Als staatliche Aufgabe müssten Tests in diesem Rahmen auch vom Staat finanziert werden. Das forderte auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi.
«Wir sind gesetzlich verpflichtet, in vielen Fällen die Reihentests zunächst zu finanzieren», erklärte der Sprecher. Wie hoch die Gesamtkosten würden, hänge davon ab, wie ihre Zahl sich entwickle. «Bei 59 Euro Kosten pro Test liegt es auf der Hand, dass wir am Ende vermutlich von einer gewaltigen Summe reden werden», sagte er. «Selbstverständlich werden wir bei den Finanzberatungen im Herbst darauf drängen, dass die gesetzliche Krankenversicherung diese Kosten aus dem Bundeshaushalt erstattet bekommt.»
Verdi sieht das ähnlich. «Die Kostenübernahme darf nicht den gesetzlich Versicherten aufgebürdet werden», sagte ein Sprecher am Freitag der dpa. «Die Vorbeugung übertragbarer Krankheiten und die Verhinderung der Weiterverbreitung von Infektionen sind originäre Aufgabe des Staates. Deshalb sind solche Testungen als versicherungsfremde Leistungen durch Steuermittel zu finanzieren.»
Anfang Juni will die Bundesregierung ein Konjunkturpaket gegen die Corona-Krise beschließen – nun werden erste Details bekannt. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) setze vor allem auf Maßnahmen, um die Kaufkraft zu stärken, berichtete der «Spiegel» am Freitag vorab. Unter anderem sollten Eltern sollen für jedes Kind einmalig 300 Euro bekommen, wie es Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) vorgeschlagen hatte.
Allein diese Maßnahme würde den Staat dem Bericht zufolge fünf bis sechs Milliarden Euro kosten. Überlegt werde auch, ob Konsumgutscheine des Staates die Kauflaune der Bevölkerung heben könnten. Davon würden dann auch Menschen ohne Kinder profitieren. Gastwirte und Kulturschaffende sollen laut «Spiegel» vom Bund einen Ausgleich für Einkommen bekommen, das ihnen während der Krise verloren gegangen ist. Vergleichsmaßstab sollen durchschnittliche Verdienste der vergangenen Jahre sein. Auch diese Maßnahme koste etliche Milliarden Euro.
Neben Instrumenten zur Förderung des privaten Konsums plant das Bundesfinanzministerium dem Bericht zufolge auch weitere Hilfen für Unternehmen. So könnten günstigere Abschreibungen zugelassen oder Investitionszulagen gewährt werden.
600 Mitarbeiter der niederländischen Schlachthof-Gruppe Vion müssen für zwei Wochen in Heim-Quarantäne bleiben. Das ordneten die Behörden der Provinz Gelderland im Osten des Landes unweit der deutschen Grenze am Freitag an. Im Schlachthof in Groenloo waren bei 45 Mitarbeitern Corona-Infektionen festgestellt worden. Am Freitag sollten noch 250 Mitarbeiter getestet werden. Zuvor waren bereits in anderen Niederlassungen der Vion-Gruppe auch in Deutschland Dutzende von Mitarbeitern infiziert worden.
Unternehmenschef Ronald Lotgerink sagte, dass das Unternehmen sich an alle Sicherheitsvorschriften gehalten habe. «Dies ist für uns eine neue Situation durch die Verbreitung des Corona-Virus in der Grenzregion.» Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben Schlachthöfe in Deutschland und den Niederlanden mit insgesamt 12.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 5,1 Milliarden Euro.
Der Gewerkschaftsverband FNV machte die Wohnsituation vieler Mitarbeiter für die Verbreitung des Virus verantwortlich. Vor allem Arbeitsmigranten würden in Gruppen-Unterkünften eng beieinander wohnen. In den meisten Fällen besorgen Arbeitsvermittler die Unterkünfte für die Migranten, vielfach in Deutschland.
Vor dem Parteitag seiner CSU hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder vor übermäßigen Corona-Hilfsprogrammen gewarnt. «Wir müssen genau überlegen, welche Maßnahmen sind sinnvoll, welche können wir uns leisten», sagte der Parteichef im ZDF-«Morgenmagazin». «Deswegen braucht es tatsächlich eine Obergrenze.» Der Staat dürfe «nicht nur einfach Geld verteilen».
Zwar seien «Steuersenkungen und Konjunkturmaßnahmen» angesichts der Corona-Krise nötig, sagte Söder. Eine Tilgung der Schulden von Kommunen, wie sie die SPD ins Spiel gebracht hat, seien aber «sicherlich der falsche Weg». Auch Corona-Bonds auf europäischer Ebene lehnte der bayerische Regierungschef ab, da diese bedeuten würden, «dass wir für die Schulden anderer haften».
Söder hob im ZDF hervor, dass Bayern «mit Abstand finanziell das stärkste Land in Deutschland» sei und «die niedrigsten Schulden von allen» habe. Angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie setze er sich für Steuersenkungen ein, «damit die Menschen mehr Geld in der Tasche haben», sowie für «Impulse, dieses Geld auch in den Wirtschaftskreislauf zu bringen». Angesichts der Exportausfälle brauche Deutschland eine zeitlich befristete Ankurbelung der Binnennachfrage.
Das statistische Bundesamt hat die neusten Sterbefallzahlen vorgestellt. Demnach sind in der Woche vom 20. bis 26. April mindestens 17.974 in Deutschland verstorben – 882 weniger als in der Vorwoche. Im Vergleich mit den Jahren 2016 bis 2019 liegen die Zahlen 3 Prozent über dem Durchschnitt. Am höchsten war die Übersterblichkeit Ende März (23. bis 29. März) – hier lag sie bei 13 Prozent. Zum Vergleich: In Italien lag die Übersterblichkeit im März nach Angaben des dortigen Statistischen Amts bei 49 Prozent.
Das Statistische Bundesamt geht von einem Zusammenhang der leichten Übersterblichkeit mit der Corona-Pandemie aus. Die Grippewelle gilt seit Mitte März als beendet.
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt wünscht sich in der Corona-Krise einen Hinweis der Bundesregierung an alle Frauen zu ihren Rechten im Arbeitsleben. Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD) solle «jeder Frau im Land einen Brief schreiben und sie über ihre Rechte informieren», sagte Göring-Eckardt den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Freitag. Dabei solle es etwa um Lohnersatzleistungen, Kündigungsschutz, Ansprüche auf Notbetreuung für die Kinder und Beratungsmöglichkeiten gehen: «Damit die Frauen wissen, was sie machen können, und nicht meinen, Kündigung sei die einzige Lösung.»
Hintergrund von Göring-Eckardts Forderung ist ihre Sorge, dass in der Corona-Krise Frauen aus der Arbeitswelt verdrängt werden könnten. «Viele Frauen, die jetzt zu Hause arbeiten, müssen gleichzeitig Kinder betreuen und das Homeschooling begleiten», sagte sie. «Sie werden gerade faktisch gezwungen, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Ihnen bleibt oft gar nichts anderes übrig.» Am Ende liege «die größte Last bei den Frauen».
Auch Ex-Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) sorgt sich um die Lage ihrer Geschlechtsgenossinnen. Weiterhin verdienten Frauen weniger als Männer, während diese weniger Haus- und Familienarbeit leistete, sagte sie der «Augsburger Allgemeinen». «Die Corona-Krise verstärkt nur dieses Ungleichgewicht.» Schmidt forderte die Frauen zur Gegenwehr auf. Ohne eine starke Lobby ließen sich ihre Interessen nicht durchsetzen. «Und die wird einem nicht auf dem Silbertablett serviert», betonte Schmidt. «Frauen müssen hier schon ihre eigene Lobby sein – ich kann nur sagen: Frauen, macht euren Mund auf!»
In Sachsen soll nach dem Willen von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) an allen Schulen nach den Sommerferien wieder regulärer Unterricht stattfinden. «Wir wollen, dass nach den Sommerferien der Unterricht auch an allen weiterführenden Schulen wieder normal läuft», sagte Kretschmer dem Magazin «Focus» laut Vorabmeldung vom Freitag.
Derzeit arbeite die Landesregierung in Dresden «an einer Lösung, damit es ab dem neuen Schuljahr keinen Notbetrieb mehr gibt». Konkrete Überlegungen wollte Kretschmer laut «Focus» noch nicht nennen. Der CDU-Politiker betonte, Kitas und Schulen nähmen eine doppelte Schlüsselrolle ein und seien entscheidend, damit die Wirtschaft wieder anlaufe.
«Zum einen wollen und müssen Kinder lernen», hob Kretschmer hervor. «Zum anderen können Eltern nur dann wieder ihrer Arbeit mit vollem Eifer nachgehen, wenn sie sicher sein können, dass ihre Kinder gut betreut werden.» Er wisse aus eigener Erfahrung, dass «Homeoffice und Kinder über längere Zeit nicht machbar» sei.
In Brasilien hat die Zahl der Corona-Toten die Schwelle von 20.000 überschritten. Mit einem neuen Rekord von 1.188 gemeldeten Todesfällen binnen 24 Stunden wuchs die Zahl der Todesopfer auf 20.047, wie das brasilianische Gesundheitsministerium am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte. Im bevölkerungsreichsten Land Südamerikas wurden mittlerweile 310.000 Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen. Brasilien ist damit nach den USA und Russland das am stärksten von der Pandemie betroffene Land weltweit.
Nach Schätzungen von Experten könnten die Infektionszahlen in Brasilien sogar um das 15-fache höher sein als offiziell erfasst, da vergleichsweise wenig getestet wird. Experten erwarten zudem, dass der Höhepunkt der Ausbreitung des neuartigen Virus in Brasilien erst im Juni erreicht wird.
In den vergangenen elf Tagen hat sich die offizielle Zahl der Corona-Toten in Brasilien bereits verdoppelt. Der ultrarechte Präsident Jair Bolsonaro erneuerte dennoch am Donnerstag seinen Ruf nach Lockerungen der von den Bundesstaaten angeordneten Corona-Beschränkungen, um die Wirtschaft des Landes wiederzubeleben. In der Vergangenheit hatte Bolsonaro die durch das Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 als «kleine Grippe» bezeichnet.
Das brasilianische Gesundheitsministerium empfiehlt das umstrittene Malaria-Medikament Hydroxychloroquin nun zur Behandlung von mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Patienten. Das Mittel könnte auch Menschen mit nur leichten Symptomen verabreicht werden, hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten aktualisierten Leitfaden für Ärzte. Gegenüber einer früheren Version des Dokuments wurden der Titel geändert, eine Reihe von Quellennachweisen gestrichen und die Verantwortlichen für den Text namentlich genannt.
Zuletzt hatte Gesundheitsminister Nelson Teich um seine Entlassung gebeten, nachdem er sich mit dem rechten Präsidenten Jair Bolsonaro wegen des Einsatzes des umstrittenen Medikaments überworfen hatte.
Die meisten Arztpraxen in Deutschland sind laut einem Zeitungsbericht nicht angemessen für die Versorgung behinderter Menschen eingerichtet. Nur etwa jeder dritte Praxisstandort sei barrierefrei eingerichtet, schreibt die «Saarbrücker Zeitung» in ihrer Freitagsausgabe unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion. Etwa zwei Dritteln der Praxen fehlen demnach Merkmale wie ebenerdige Erreichbarkeit, behindertengerechte Toiletten oder spezielle Untersuchungsmöbel.
Von den derzeit im Bundesarztregister verzeichneten rund 132.000 Praxisstandorten liegen der Zeitung zufolge für knapp 79.000 Informationen zur Barrierefreiheit vor. Lediglich 29.000 von ihnen weisen demnach wenigstens ein entsprechendes Merkmal auf, was knapp 37 Prozent entspricht.
Die Sozialexpertin der Linksfraktion im Bundestag,Sabine Zimmermann, kritisierte, dass etwa Rollstuhlfahrer bei vielen niedergelassenen Ärzten nicht behandelt werden könnten, weil keine behindertengerechten Parkplätze zur Verfügung stünden, geeignete Aufzüge fehlten oder die Praxisräume nicht rollstuhlgerecht seien. De facto sei damit für viele Menschen mit Beeinträchtigung «die gesetzlich verbriefte freie Arztwahl nicht gewährleistet».
Die Ukraine kann auf eine Finanzspritze in Milliardenhöhe vom Internationalen Währungsfonds (IWF) hoffen. Auf Mitarbeiterebene habe man sich mit der Regierung über einen Bereitschaftskredit in Höhe von fünf Milliarden Dollar bei einer Laufzeit von 18 Monaten geeinigt, teilt der IWF am Donnerstag (Ortszeit) in Washington mit. Damit soll dem osteuropäischen Land bei der Bewältigung der durch die Coronavirus-Pandemie verursachten Wirtschaftskrise geholfen werden. Das Führungsgremium des IWF muss dem noch zustimmen.
Ob Mund-Nase-Schutz oder Wohnzimmerkonzert: Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei, aber schon museumsreif. Das Ostfriesische Landesmuseum sucht Exponate aus der Region, die den Alltag in der Corona-Krise symbolisieren. «Dies können beispielsweise besonders modische oder originelle Mund-Nasen-Masken sein oder auch einfallsreiche Beiträge zum sogenannten Homing wie Gemeinschaftsaushänge in Mietshäusern», sagte Museumsdirektor Wolfgang Jahn. «Dabei ist davon auszugehen, dass Kreativität mindestens so ansteckend ist wie Covid 19.»
Der Deutsche Städtetag hat Krankenkassen und Kassenärzten vorgeworfen, teilweise eine Ausweitung von Corona-Tests zu bremsen. «Leider nehmen wir im Moment wahr, dass gesetzliche Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen das Rad zurückdrehen wollen», sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). «Vereinzelt wird schon versucht, effektive Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern für Corona-Tests zu zerschlagen, anstatt sie weiter zu verbessern. Beispielsweise wurde in einigen Fällen die Finanzierung von Tests in Pflegeheimen, bei Pflegekräften oder im Rettungsdienst kurzfristig aufgekündigt.»
Dies sei ein Hindernis auf dem Weg zu umfangreichen Screenings, die für eine Exit-Strategie aus Corona-Beschränkungen notwendig seien, kritisierte Dedy. «Krankenkassen und Kassenärzte leisten der Pandemiebekämpfung damit einen Bärendienst.»
Der Bundestag hatte vor gut einer Woche ein Gesetz beschlossen, mit dem das Bundesgesundheitsministerium die gesetzlichen Krankenkassen per Verordnung verpflichten kann, Tests auf das Coronavirus grundsätzlich zu bezahlen – etwa auch wenn jemand keine Symptome hat. «Nun muss das Gesetz auch lupenrein in die Praxis umgesetzt werden, die gesetzlichen Krankenkassen müssen wie geplant die Kosten für die Tests tragen», forderte Dedy. «Wir erwarten, dass die notwendige Rechtsverordnung das glasklar regelt und noch im Juni kommt. Sonst wird das Ziel, die Corona-Screenings in der Fläche stark auszubauen, nicht zu erreichen sein.»
Bei der Auslieferung von Schutzmasken, die durch die Regierung beschafft wurden, gibt es einem Medienbericht zufolge Verzögerungen. Das Bundesgesundheitsministerium habe auf Anfrage «logistische Probleme» bei der Auslieferung eingeräumt, berichteten NDR, WDR und «Süddeutsche Zeitung» am Donnerstagabend.
Dem Bericht zufolge begründete das Haus von Minister Jens Spahn (CDU) dies damit, dass in den vergangenen beiden Wochen eine Vielzahl von Lieferungen in den Logistiklagern gleichzeitig eingetroffen seien, so dass es nun zu Verzögerungen in der Auslieferung komme. Die Prüfung der Ware durch den TÜV sei außerdem sehr aufwendig. Etwa 20 Prozent der gelieferten Schutzmasken entsprächen nicht den hohen Normanforderungen. «Mangelhafte Produkte werden nicht abgenommen und nicht bezahlt», zitierten die Medien einen Sprecher des Ministeriums. Erst zehn Prozent der Lieferanten seien bezahlt worden.
Nach Informationen von NDR, WDR und «Süddeutscher Zeitung» liegen bei vom Gesundheitsministerium beauftragten Logistikunternehmen mehr als 130 Millionen medizinische FFP2-Masken. Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, sagte in dem Bericht jedoch, in einigen Kliniken werde das Einmalmaterial während der gesamten Schicht verwendet, zum Teil mehrere Tage hintereinander. «Das ist ein Zeichen dafür, dass noch nicht genug Material vor Ort ist», führte sie aus. «Wenn es wirklich auf den Höfen lagert, irgendwo, dann bitte ausliefern an die Kliniken, an die Praxen, an die Altenheime, damit dann das medizinische Personal diese Schutzkleidung auch nutzen kann.»
Wegen der Zehntausenden Toten in der Corona-Pandemie in den USA lässt US-Präsident Donald Trump Flaggen auf halbmast hängen. «Ich werde die Flaggen an allen öffentlichen Gebäuden und Nationaldenkmälern über die kommenden drei Tage hinweg in Erinnerung an die Amerikaner, die wir wegen des Coronavirus verloren haben, auf halbmast hängen», kündigte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter an. Am Montag begehen die USA den Memorial Day, an dem traditionell der Kriegsveteranen und Gefallenen gedacht wird. Auch dann werde auf halbmast geflaggt, erklärte Trump.
Die führenden Demokraten im US-Kongress, Nancy Pelosi und Chuck Schumer, hatten Trump am Donnerstag aufgefordert, die Flaggen an allen öffentlichen Gebäuden im Land auf halbmast zu hängen, sobald die Zahl der Toten infolge der Pandemie 100.000 erreicht. «Es würde ein nationaler Ausdruck der Trauer sein, den jeder in unserem Land so sehr braucht», erklärten Pelosi und Schumer.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) will an allen Schulen des Bundeslandes nach den Sommerferien wieder regulären Schulunterricht anbieten. «Wir wollen, dass nach den Sommerferien der Unterricht auch an allen weiterführenden Schulen wieder normal läuft», sagt er dem «Focus». Derzeit arbeite die Landesregierung an einer Lösung, damit es ab dem neuen Schuljahr keinen Notbetrieb mehr gebe. Kitas und Schulen würden eine doppelte Schlüsselrolle einnehmen und seien entscheidend, damit die Wirtschaft wieder anlaufe.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will bald die Grundlage für mehr Tests auf das Coronavirus in Krankenhäusern und Pflegeheimen schaffen. «Mein Ziel ist es, noch im Mai eine Verordnung vorzulegen, die präventive Reihen-Tests in Krankenhäusern und Pflegeheimen ermöglicht», sagte der CDU-Politiker der Zeitung «Die Welt» . «Wenn Patienten und Bewohner aufgenommen oder verlegt werden, sollten Sars-CoV-19-Tests die Regel sein.»
Dem Bericht zufolge soll im Fall einer Infektion in einer Einrichtung zudem beim gesamten Personal sowie bei allen Bewohnern und Patienten vorsorglich ein Abstrich gemacht werden. Auch symptomfreie Kontaktpersonen von Infizierten sollten erstmals Anspruch auf Testung haben.
Der Minister kündigte zudem den «Aufbau einer dauerhaften nationalen Reserve an medizinischer Schutzausrüstung» an. «Diese Reserve gewährleistet Sicherheit für mehrere Monate, damit wir nicht noch einmal in eine Lage wie im Februar und März kommen, als selbst für das medizinische Personal nicht genügend Masken und Handschuhe vorhanden waren.»
In Bayern sollen nach den Worten von Ministerpräsident Markus Söder künftig deutlich mehr Menschen auf eine Ansteckung mit dem Coronavirus getestet werden. «Wir werden nächste Woche ein Konzept beschließen, Tests insgesamt massiv auszuweiten», sagte der CSU-Chef dem «Münchner Merkur» (Freitag). «Ich möchte, dass wir alle Kapazitäten klug nutzen. Priorität hat das Personal in Kliniken, Alten- und Pflegeheimen.»
Söder betonte, er wolle aber auch über deutlich mehr freiwillige Tests bei Erziehern und Lehrern reden: «Generell soll sich auch die Dauer verkürzen. Wir brauchen da raschere Ergebnisse.» Die vermehrten Tests im ganzen Land seien auch wichtig, um über weitere Lockerungen von Beschränkungen zu sprechen.
Mit einer Impfpflicht gegen das Coronavirus in Deutschland rechnet Söder indes nicht. «Es wird aus meiner Sicht keine Impfpflicht geben, aber klare Empfehlungen, für welche Gruppen das Impfen gut wäre.» Die aktuelle Debatte um die Einführung einer Impfpflicht halte er für absurd. «Wir haben ja noch nicht mal einen Impfstoff! Wenn es einen gibt, werde ich mich auf jeden Fall als einer der ersten impfen lassen.» Damit könne er sich selbst und andere vor einer Ansteckung schützen.
Nach einer Zunahme von Corona-Infektionen hat die im Gazastreifen herrschende Hamas Einreisen in das Gebiet vorerst untersagt. Wie ein hochrangiges Mitglied der islamistischen Palästinenserorganisation am Donnerstag ankündigte, werden die beiden einzigen Personen-Grenzübergänge Rafah und Erez bis Ende Juni für Einreisende geschlossen.
In dem dicht besiedelten Küstenstreifen leben zwei Millionen Menschen unter prekären Umständen. Eine starke Ausbreitung des Coronavirus in dem Gebiet gilt deshalb als Horrorszenario. Rafah ist die Verbindung des Gazastreifens nach Ägypten, Erez nach Israel.
Die USA unterstützen das Pharmaunternehmen AstraZeneca bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das neuartige Coronavirus mit bis zu 1,2 Milliarden US-Dollar (1,1 Milliarden Euro). Das teilten das US-Gesundheitsministerium und der britisch-schwedische Konzern am Donnerstag mit. Die Finanzspritze soll die Entwicklung des Vakzins beschleunigen und die Lieferung von Millionen Impfdosen auch an die USA sichern. Noch ist der Impfstoff jedoch nur in der Testphase. Er ist einer von vielen Kandidaten, die weltweit in der Entwicklung sind.
AstraZeneca verfügt nach eigenen Angaben über Herstellungskapazitäten für eine Milliarde Dosen und sucht hierfür Kunden. Feste Zusagen hat sich das Unternehmen der Mitteilung zufolge bislang für die Abnahme von mindestens 400 Millionen Dosen gesichert. Der Impfstoff beruht auf Arbeiten von Forschern der renommierten Universität Oxford.
In Italien werden binnen 24 Stunden 156 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus bestätigt. Am Tag zuvor seien es noch 161 gewesen, teilt die Zivilschutzbehörde mit. Insgesamt stieg die Zahl der Todesopfer auf 32.486. Auch die Zahl der Neuinfektionen bleibt der Behörde zufolge stabil. Es wurden 642 neue Ansteckungsfälle bestätigt nach 665 am Mittwoch. Insgesamt 228.006 Menschen wurden damit bislang positiv getestet, das ist die sechsthöchste Zahl weltweit nach den USA, Russland, Spanien, Großbritannien und Brasilien. Mehr als 134.500 der Infizierten gelten als genesen.
In Spanien sind 48 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Damit seien erstmals seit dem 16. März weniger als 50 Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet worden, teilt das Gesundheitsministerium mit. Insgesamt starben bislang 27.940 Menschen im Zuge der Pandemie. Die Zahl der Infektionen stieg um 482 auf 233.037.
Nach weiteren Tests haben sich unter den Beschäftigten des Fleischunternehmens Westcrown in Dissen bei Osnabrück 54 neue Coronavirus-Fälle bestätigt. Das sei das Ergebnis des zweiten Tests bei 126 Mitarbeitern, die im ersten Durchlauf in der vergangenen Woche noch negativ getestet worden seien, teilte der Landkreis Osnabrück am Donnerstag mit.
38 dieser neuen bestätigten Fälle seien bereits als Kontaktpersonen in Quarantäne, weitere 16 Menschen müssten nun ebenfalls in Quarantäne. Ihre Kontaktpersonen würden ermittelt. Nach dem bisherigen Notbetrieb werde Westcrown für zwei Wochen geschlossen.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hält eine baldige flächendeckende und zugleich verantwortungsvolle Öffnung von Schulen und Kitas für wünschenswert. «Aus Sicht des Kinderwohls wäre es das Beste, wenn alle Kinder so schnell wie möglich wieder wie gewohnt in ihre Kitas und Schulen gehen könnten», sagte Giffey dem «Tagesspiegel» (Freitagsausgabe). «Denn Kinder brauchen Kinder.»
«Sie leiden unter der jetzigen Situation und können Schaden nehmen, je länger diese anhält», fügte Giffey hinzu. Für die Entwicklung von Kindern aus sozial schwierigen Verhältnissen und auch für alle anderen sei es problematisch, wenn sie so lange ohne professionelle Bildungsanleitung auskommen müssten.
Fast 39 Millionen Menschen haben in den USA während der Corona-Krise seit Mitte März ihren Job verloren. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit schwächte sich in der vergangenen Woche zwar ab, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Demnach meldeten sich aber zwischen dem 10. und 16. Mai 2,43 Millionen weitere Menschen arbeitslos. Seit Mitte März verloren damit in den USA 38,6 Millionen Menschen ihren Job.
In der Woche vor dem 10. Mai waren noch knapp 2,7 Millionen neue Anträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden. Ende März waren es binnen einer Woche sogar knapp 6,9 Millionen Arbeitslose gewesen. In der vergangenen Woche beantragten zudem 2,2 Millionen Unternehmer und Freiberufler Unterstützung über ein spezielles Corona-Arbeitslosenprogramm der Regierung.
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle rechnet einem Magazinbericht zufolge mit einer Konjunkturbelebung spätestens im Sommer. Im dritten Quartal könne das Wachstum bei überraschend kräftigen 10,7 Prozent verglichen zum Vorquartal liegen, berichtete die «Wirtschaftswoche» am Donnerstag vorab unter Berufung auf einen Indikator zur Wirtschaftsleistung, den das IWH aus etwa 160 Einzelindikatoren errechnet. Voraussetzung dafür sei, dass keine zweite Coronavirus-Welle auftrete und sich die Lage für Bürger und Wirtschaft weiter normalisiere. «Wenn das gesellschaftliche Leben wieder in Gang kommt, dürfte der private Konsum die Konjunktur etwas ankurbeln», sagte IWH-Vizepräsident Oliver Holtemöller dem Magazin. Eine nachhaltige Erholung sei aber erst dann möglich, wenn auch der Außenhandel anziehe.
Im zweiten Quartal schlage der wirtschaftliche und gesellschaftliche Stillstand dagegen voll durch, hieß es weiter. Die Wirtschaftsleistung dürfte um 7,2 Prozent einbrechen. Zum Jahresauftakt war das Bruttoinlandsprodukt wegen des Lockdown zur Virus-Eindämmung um 2,2 Prozent geschrumpft.
Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, fordert Besuchsmöglichkeiten mit Infektionsschutz als Standard in Pflegeheimen. Als Beispiel nannte er in der «Rheinischen Post» abgetrennte Besuchszonen, «in denen sich Pflegeheimbewohner und Angehörige in einem wohnlichen Umfeld durch eine Scheibe getrennt sehen können». So sollen Besuche auch in Zeiten von Infektionswellen und Pandemien möglich sein.
«Der Schutz der Pflegebedürftigen vor Infektionen darf nicht dazu führen, dass die Menschen vereinsamen», warnte der Pflegebeauftragte. Auch für Patienten, die etwa aufgrund ihrer Demenz solche Räume nicht nutzen könnten, sollten Besuche ermöglicht werden. Und Patienten, die im Sterben liegen, zumindest einen Menschen zum Abschied bei sich haben können. «Wenn wir das nicht sicherstellen, werden viele Menschen Angst vor einem Umzug in ein Pflegeheim haben.»
Die österreichische Regierung setzt beim Neustart des Tourismus ab dem 29. Mai auf Corona-Tests für möglichst viele Mitarbeiter in Hotels und Beherbergungsbetrieben. «Wir werden sehr viel investieren als Republik Österreich, um hohe Testkapazitäten zu haben und möglichst viel und möglichst regelmäßig Mitarbeiter, die am Gast tätig sind, zu testen», sagte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz am Donnerstag in Wien.
Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, erklärte, dass bis Anfang Juli Kapazitäten für wöchentlich 65.000 Tests für die Mitarbeiter in den Unterkünften aufgebaut werden sollen. Der Bund werde die Kosten für die Tests übernehmen. Mahrer sprach von «einem der besten Investments, dass man für den Tourismus-Standort machen kann.»
In Südafrika ist nach Behördenangaben ein zwei Tage altes Baby gestorben, das mit dem Coronavirus infiziert war. Wie Gesundheitsminister Zweli Mkhize am späten Mittwochabend bekanntgegeben hatte, handelte es sich um eine Frühgeburt. Das Neugeborene war mit Lungenproblemen auf die Welt gekommen – die Mutter war mit dem Coronavirus infiziert. Corona-Todesfälle von Babys sind äußerst selten. Die panafrikanische Gesundheitsbehörde Africa CDC betonte am Donnerstag, es handele sich um den ersten derartigen Fall, der auf dem Kontinent bekannt wurde.
In einer Dresdner Drogerie hat am Mittwoch ein Unbekannter eine Angestellte attackiert. Nach Angaben der Polizeidirektion Dresden vom Donnerstag hatte er das Geschäft ohne den vorgeschriebenen Mundschutz betreten. Als die 33 Jahre alte Mitarbeiterin ihn darauf hinwies, trat der Mann an die Frau heran, riss ihre Maske herunter und hauchte ihr ins Gesicht. Danach verließ er die Drogerie. Die Polizei ermittelt nun wegen eines Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz und Körperverletzung.
In Russland sind inzwischen mehr als 3.000 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. In den vergangenen 24 Stunden wurden weitere 127 Tote gemeldet. Zugleich legte die Zahl der bekannten Infektionen um 8.849 auf 317.554 zu. Russland hat nach den USA die meisten nachgewiesenen Infektionsfälle.
Nach zweieinhalbmonatiger Unterbrechung wegen der Corona-Krise will Easyjet ab Mitte Juni wieder einige Flüge anbieten. Geplant sei ab 15. Juni zunächst eine kleine Zahl an Verbindungen auf Strecken, bei der Easyjet von einer ausreichenden Nachfrage ausgehe, erklärte das britische Billigflugunternehmen am Donnerstag. Dabei werde man sich vorerst vor allem auf Inlandsflüge innerhalb Großbritanniens und Frankreichs konzentrieren.
Abhängig von der Nachfrage und den Lockerungen der Corona-Maßnahmen in den einzelnen Ländern werde der Flugplan in den folgenden Wochen weiter ausgebaut. An Bord sei dabei das Tragen von Schutzmasken für Passagiere und Besatzung Pflicht. Zudem sollten die Maschinen besonders gründlich geputzt und desinfiziert werden. Einen Essensservice an Bord werde es vorerst nicht geben. Easyjet hatte seinen Flugbetrieb Ende März wegen der Corona-Pandemie vorübergehend eingestellt
Zum ersten Mal hat Brasilien fast 20.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden registriert. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete am Mittwoch 19.951 neue Corona-Infektionen und 888 Tote im Zusammenhang mit dem Virus. Am Dienstag hatte das Gesundheitsministerium erstmals über 1.000 Corona-Tote mehr als am Vortag vermeldet. Nach dem Wochenende, wenn die Labors wieder in voller Besetzung arbeiten, steigen in Brasilien die Zahlen der Corona-Nachweise und der gemeldeten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus gewöhnlich an.
Insgesamt sind in dem mit 210 Millionen Menschen einwohnerreichsten Land Lateinamerikas nach offiziellen Angaben bislang 18.859 Patienten im Zusammenhang mit dem Virus gestorben,291.579 Personen haben sich nachweislich infiziert.
Im Corona-Hotspot Spanien ist der Lockdown trotz heftigen Widerstands der Opposition und zunehmender Proteste verärgerter Bürger zum fünften Mal verlängert worden. Das Parlament in Madrid nahm einen entsprechenden Antrag der linken Regierung am Mittwochabend mit knapper Mehrheit an. Der bereits seit Mitte März geltende Alarmzustand samt strenger Ausgehbeschränkungen wird nach dieser Entscheidung mindestens bis 24.00 Uhr am 6. Juni anhalten.
Nur kurz nach der Abstimmung gingen Lockdown-Kritiker und Gegner der Regierung in Madrid und anderen Städten an die Fenster, auf die Balkone und zum Teil auch auf die Straßen, um lautstark zu protestieren. Sie machten ihrem Ärger Luft, indem sie auf Töpfe schlugen und «Freiheit, Freiheit!» skandierten. Viele schwenkten spanische Fahnen, andere waren in die Landesflagge gehüllt.
In den vergangenen 24 Stunden sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit mit 106.000 Neuinfektionen so viele neue Corona-Fälle registriert worden wie noch nie binnen eines einzigen Tages. «Wir haben bei dieser Pandemie noch einen langen Weg vor uns», sagt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus auf einer Pressekonferenz. Sorgen bereiteten insbesondere die steigenden Fallzahlen in ärmeren Ländern.
In Peru ist die Zahl der Corona-Fälle auf über 100.000 gestiegen. Damit ist der Andenstaat nach Brasilien das von der Corona-Pandemie am zweitstärksten betroffene Land in Südamerika.104.020 Menschen haben sich bislang nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Mindestens 3.024 Patienten seien im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Um die Ausbreitung von Sars-CoV-2 zu bremsen, hatte die peruanische Regierung zunächst recht strenge Ausgangsbeschränkungen verhängt. Allerdings hielten sich viele Peruaner offensichtlich nicht an die Regeln. Zuletzt wurden die Maßnahmen zudem etwas gelockert.
Italien will im Zuge der Corona-Pandemie seine Flughäfen ab dem 3. Juni wieder öffnen. Dann sollten inländische und internationale Reisen wieder erlaubt sein, weshalb Transportbeschränkungen aufgehoben werden könnten, sagte Verkehrsministerin Paola De Micheli am Mittwoch in Rom laut italienischen Nachrichtenagenturen. Italien hatte angekündigt, dass ab dem 3. Juni die Einreise für EU-Bürger wieder möglich sein soll und es für sie keine pauschale Quarantäne mehr geben werde. Bereits seit dieser Woche gibt es wieder mehr Zugverbindungen innerhalb Italiens.
Außenminister Heiko Maas (SPD) hat die Bürger davor gewarnt, sich auf Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen von Extremisten vereinnahmen zu lassen. «Wenn radikale Extremisten und Antisemiten Demonstrationen benutzen, um zu hetzen und zu spalten, dann sollte jeder deutlich mehr als nur 1,5 Meter Abstand halten», sagte Maas der «Welt» (Online Donnerstag/Print Freitag). «Wer ohne Maske, ohne Mindestabstand und ohne jede Rücksicht auf andere Verschwörungstheorien in die Welt schreit, der verwechselt Mut mit blinder Wut und Freiheit mit blankem Egoismus.»
Japan hebt nach Angaben des Wirtschaftsministeriums den Ausnahmezustand in Osaka, Kyoto und Hyogo aufgrund sinkender Infektionszahlen am Donnerstag auf. In Tokio und vier weitere Präfekturen, darunter die nördliche Insel Hokkaido, würden die Beschränkungen bestehen bleiben.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat vor einem «Überbietungswettbewerb» bei Rufen nach der Wiedereröffnung von Schulen und Kitas gewarnt. «Wir alle wünschen uns, dass Kitas und Schulen möglichst rasch wieder vollständig öffnen können», sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Ich warne allerdings vor einem Überbietungswettbewerb entsprechender Forderungen.» Die Menschen wollten vor allem Verlässlichkeit, und der Gesundheitsschutz müsse weiter an erster Stelle stehen, führte Karliczek aus. Auf dieser Basis träfen die Bundesländer ihre Entscheidungen.
Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken wirbt angesichts der Belastungen von Eltern in der Corona-Krise für das SPD-Modell einer Familienarbeitszeit. Konkret gehe es um «die Möglichkeit einer partnerschaftlich reduzierten Familienarbeitszeit», wobei das verminderte Einkommen durch ein Familiengeld unterstützt werden solle, sagte Esken dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Ich setze darauf, dass auch die CDU/CSU die besondere Belastung der Familien in Zeiten von Corona nicht übersehen kann.»
«Gerade in Zeiten von Corona, wo Kitas und Schulen aus Infektionsschutzgründen auch mittelfristig keine Vollzeitbetreuung anbieten werden, könnte die Familienarbeitszeit den Eltern Mittel an die Hand geben, bei der Vereinbarung von Familie und Beruf eigene, selbstbestimmte Wege zu gehen», erklärte Esken nun.
In Peru ist die Zahl der Corona-Fälle auf über 100.000 gestiegen. Damit ist der Andenstaat nach Brasilien das von der Corona-Pandemie am zweitstärksten betroffene Land in Südamerika.104 020 Menschen haben sich bislang nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Mindestens 3024 Patienten seien im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Boliviens Gesundheitsminister Marcelo Navajas ist wegen Korruptionsvorwürfen in der Covid-19-Pandemie entlassen und festgenommen worden. Dies berichtete die staatliche bolivianische Nachrichtenagentur ABI am Mittwoch. Gegen Navajas wird wegen des Skandals um den Kauf von 170 überteuerten und zudem ungeeigneten Atemgeräten ermittelt. «So soll jegliche Einmischung in die Arbeit der Justiz oder die Behinderung von Ermittlungen vermieden werden», wurde Regierungssprecherin Isabel Fernández zitiert. Auch alle anderen Beamten, gegen die in dem Fall ermittelt wird, sollten entfernt werden, hieß es. Die bisherige Vize-Gesundheitsministerin, Eidy Roca, rückte an die Stelle von Navas.
Der Zeitung «El Deber» zufolge gab Boliviens Regierung mehr als 28.000 US-Dollar (rund 25 600 Euro) pro Atemgerät aus. Nach Angaben des spanischen Unternehmens GP Innova kosten die Geräte aber nur zwischen 6.000 und 7.500 Euro pro Stück.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert nach der in Deutschland geplanten Verschärfung der Arbeitsschutzvorschriften in der Fleischindustrie auch eine europäische Lösung. Wenn darüber geredet werde, «was wir für Europa tun,(…) dann sollten wir auch versuchen, solche Standards dann generell in Europa zu diskutieren, so dass wir dann auch Fairness und Gleichheit in ganz Europa haben und nicht nur in Deutschland», sagte Söder am Mittwochabend in der ARD-Talksendung «Maischberger.die woche». Diese Standards müssten in Europa besser durchgesetzt werden, auch um einer Abwanderung von Schlachtbetrieben vorzubeugen.
Gleichzeitig warnte er mit Blick auf die Forderungen von den Grünen vor einer neuen Preisdiskussion, er sei gegen eine neue Fleischsteuer und auch dagegen, dass jetzt alles viel teurer werden müsse.
In Brasilien sind nach offiziellen Angaben binnen 24 Stunden 888 weitere Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben, insgesamt sind damit 18.859 Tote verzeichnet. Die Zahl der Neuinfektionen steigt um 19.951 auf 291.579, teilt das Gesundheitsministerium mit.
Spaniens Parlament hat die Verlängerung des wegen der Corona-Pandemie verhängten Ausnahmezustands abgesegnet. Das Unterhaus in Madrid billigte die Maßnahme am Mittwochabend mit 177 Stimmen.162 Abgeordnete stimmten gegen die fünfte Verlängerung des Ausnahmezustands, der nun bis zum 6. Juni gilt, elf weitere enthielten sich.
In einer Rede vor dem Parlament hatte der Chef der Minderheitsregierung, Pedro Sánchez, zuvor um den Zusammenhalt im Land bei den Corona-Maßnahmen geworben. Die Spanier hätten gemeinsam die Ausbreitung des Virus gestoppt. Nun habe niemand das Recht, «zu sabotieren, was wir in den langen Wochen der Ausgangssperre erreicht haben», sagte der Chef der sozialdemokratischen PSOE.
Oppositionsführer Pablo Casada von der rechtsgerichteten Volkspartei (PP) warf Sánchez im Parlament vor: «Sie sind der Inbegriff des Chaos und das Schlimmste ist, dass Sie unfähig sind, das spanische Volk zu schützen, ohne auf dieses brutale Einsperren zurückzugreifen.»
US-Präsident Donald Trump sagt, seine tägliche Einnahmeroutine des Anti-Malariamittels Hydroxychloroquin ende in ein oder zwei Tagen. Er hat diese Woche bei vielen Kritikern für Unverständnis gesorgt mit dem Eingeständnis, das Medikament zur Vorbeugung gegen Covid-19 zu nehmen.
Eine Wirksamkeit der Anti-Malaria-Arznei gegen das neuartige Coronavirus ist EU-Experten zufolge nicht nachgewiesen, gegenwärtig laufen mehrere Studien. Die US-Arzneimittelaufsicht FDA hat vor schweren Nebenwirkungen beim Einsatz von Hydroxychloroquin bei Covid-19-Patienten gewarnt.
Rund 300 Menschen haben am Mittwochabend im sächsischen Pirna für ein friedliches Miteinander in der Corona-Krise demonstriert. Die Stadt in der Sächsischen Schweiz war in den vergangenen Wochen immer wieder Schauplatz von Protesten gegen Einschränkungen in der Pandemie. Auch Sachsen Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) war nach Pirna gekommen. Anders als am vergangenen Samstag, wo der Regierungschef in Dresden das Gespräch mit Kritikern der Corona-Beschränkungen gesucht hatte, trug er diesmal konsequent einen Mundschutz.
Am Mittwoch vergangener Woche war es bei einer Corona-Demonstration in Pirna zu Gewalt gegen Polizisten gekommen. Pirnas Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke (parteilos) hatte die Bürger deshalb aufgerufen, unter dem Motto «Gemeinsam aus der Krise – für Pirnas Zukunft» ein Zeichen zu setzen. Nach Angaben der Polizei blieb alles friedlich.
Kurz vor Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan ist die Zahl der Corona-Infektionen in Saudi-Arabien stark gestiegen. Das Gesundheitsministerium in Riad meldete am Mittwoch 2691 neue Fälle. Bereits in den Tagen zuvor hatte das Königreich deutlich mehr als jeweils 2000 zusätzliche Infektionen gemeldet. Nach offiziellen Angaben haben sich mittlerweile mehr als 62 000 Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt,339 Menschen starben.
Das Land leidet derzeit auch wirtschaftlich, weil infolge der Pandemie der Ölpreis stark gesunken ist. Um die Krise in den Griff zu bekommen, hat die Regierung zum Ende des Ramadans eine strenge mehrtägige Ausgangssperre angekündigt. Sie beginnt am kommenden Samstag. Auch in den Nachbarländern am Golf ist die Zahl der Corona-Fälle in den vergangenen Tagen stark gestiegen. Das Emirat Katar meldete bisher mehr als 37 000 Fälle, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mehr als 25 000 und Kuwait fast 18 000.
Bayer-Chef Werner Baumann rechnet schon bald mit ersten wirksamen Behandlungsmethoden gegen Corona-Erkrankungen. «Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten Monaten einen Wirkstoff oder mehrere Wirkstoffkombinationen gibt, die den Krankheitsverlauf deutlich abmildern können», sagte der Manager der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Denn mehrere Studien zur Wirksamkeit von Medikamenten gegen das Coronavirus, die ursprünglich gegen andere Krankheiten entwickelt wurden, näherten sich ihrem Abschluss. «Sobald klar ist, welche Wirkstoffe helfen können, wird die wichtige Frage lauten, wie wir die Nachfrage schnellstmöglich weltweit bedienen können. Darauf bereiten wir uns bereits vor», sagte Baumann. Zu den Testkandidaten gehören auch die Bayer-Medikamente Resochin und Betaferon.
Der Chef des Düsseldorfer Universitätsklinikums, Frank Schneider, hat vor überzogenen Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen gewarnt. «Ich habe manchmal Angst, wenn draußen jetzt wieder alles sich lockert und manche Politiker die Fahne hoch halten: «Wir müssen noch mehr lockern»», sagte der Ärztliche Direktor am Mittwoch. Die nächste Infektionswelle stehe höchstwahrscheinlich bevor. «Ob die jetzt an Pfingsten kommt oder im August oder Dezember, wissen wir nicht, aber wir sind ziemlich sicher, dass sie kommt.»
Die Schweiz will die Einschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie weiter lockern. Ab 28. Mai werden Gottesdienste und Feiern aller Religionen wieder erlaubt. Die Glaubensgemeinschaften müssen Schutzkonzepte erarbeiten und sicherstellen, dass Infektionsketten nachverfolgt werden können, wie die Regierung erklärt.
Zudem will sie abhängig von der Zustimmung des Parlaments noch vor Ende Juni eine Handy-App zur Nachverfolgung von mit dem Coronavirus Infizierten einführen. Die SwissCovid-App soll es ermöglichen, Personen zu benachrichtigen, wenn sie möglicherweise dem Erreger ausgesetzt waren, und so helfen, dessen Ausbreitung einzudämmen. Die Teilnahme sei freiwillig, das System erfasse keine Standortdaten und solle wieder außer Betrieb genommen werden, sobald es für die Bekämpfung des Coronavirus nicht mehr erforderlich sei, teilt die Regierung mit.
Die Polizei in Mexiko hat 13 Krankenschwestern und Pfleger aus einer virtuellen Geiselhaft befreit. Kriminelle hatten sie per Telefon bedroht und in ihrem Hotel festgehalten, teilten die Staatsanwaltschaft von Mexiko-Stadt und die mexikanische Sozialversicherung in der Nacht auf Mittwoch mit. Die Pfleger aus dem Bundesstaat Nuevo León im Norden des Landes waren angesichts der grassierenden Corona-Pandemie zur Unterstützung in die mexikanische Hauptstadt verlegt worden. Die Erpresser behaupteten, Kontrolle über die Überwachungskameras ihres Hotels zu haben und sie anzugreifen, sollten sie das Hotel verlassen.
In den Niederlanden hat sich möglicherweise erstmals ein Mensch bei einem Nerz mit dem neuen Coronavirus infiziert. Laut den Untersuchungen sei es plausibel, dass sich der Mitarbeiter einer Nerzfarm nahe der südniederländischen Stadt Eindhoven bei einem Tier angesteckt habe, erklärte Landwirtschaftsministerin Carola Schouten am Dienstagabend. Die Gefahr weiterer Übertragungen sei aber gering. In Luft- und Staubproben außerhalb der Stallanlagen seien keine Viren festgestellt worden.
Der Grad der menschlichen Entwicklung könnte nach Angaben der Vereinten Nationen in diesem Jahr wegen der Corona-Krise zum ersten Mal seit der Einführung des UN-Entwicklungsindex vor drei Jahrzehnten sinken. Die UN-Entwicklungsagentur UNDP machte dafür am Mittwoch vor allem eine tiefe wirtschaftliche Rezession sowie die Schließung von Bildungseinrichtungen verantwortlich. Nach UNDP-Schätzungen bekommen 60 Prozent der Grundschüler weltweit momentan keinen Unterricht – so viele wie seit den Achtzigerjahren nicht mehr. Dabei sei die Situation in den Entwicklungsländern deutlich schlimmer als in Industrienationen.
Im Zuge der Corona-Krise haben Virologen, Experten und Wissenschaftler mehr Einfluss erhalten. Der «Spiegel» hat analysiert, welche Virologen besonders oft genannt, zitiert oder gezeigt werden.
Professor Christian Drosten von der Charité in Berlin ist die Nummer eins, wird laut dem Magazin am häufigsten in Print-und Onlineartikeln genannt. Seit Januar hatte Drosten 1.765 Erwähnungen in Presseartikeln. Auch zwei Frauen haben es in die «Top Ten» geschafft. Melanie Brinkmann von der TU Braunschweig ist ebenso dabei wie die Impfstoffentwicklerin Marylyn Addo. Genannt wird ebenfalls Hendrik Streeck, der Direktor des Instituts für Virologie der Universität Bonn. Dies ist wohl auf die Leitung der Heinsberg-Studie zurückzuführen. Brinkmann liegt zudem in den Talkshows vorn, trat laut «Spiegel» bisher neunmal auf.
Die Menschenrechtskommissarin des Europarats hat die Reaktion einiger europäischer Staaten auf die Coronavirus-Pandemie in sozialen Pflege- und Altenheimen scharf kritisiert und sieht Nachbesserungsbedarf. Die hohe Sterblichkeit in den Heimen sei auch auf schlechte Vorbereitung der Einrichtungen und ihre mangelnde Unterstützung zurückzuführen, teilte Dunja Mijatovic am Mittwoch mit. Der zuvor schon problematische Personalmangel, fehlende Schutzausrüstung für die Angestellten und unzureichende Koordination zwischen Krankenhäusern und Heimen hätten dazu geführt, dass die Gesundheitskrise dort besonders dramatische Auswirkungen habe, so Mijatovic.
Wer wegen der Corona-Krise eine Pauschalreise nicht antreten kann, kann sein Geld zurückverlangen. Eine zuerst von der Bundesregierung geplante Gutschein-Lösung soll es nur noch als freiwillige Möglichkeit für Verbraucher geben. Das hat das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin beschlossen. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) appellierte gleichwohl an Betroffene, einen Gutschein zu akzeptieren: «Wer sich für einen Gutschein entscheidet, leistet auch einen wichtigen Beitrag dazu, die Vielfalt der Angebote und Dienstleistungen im Reisesektor zu erhalten.»
Die Zerstörung im brasilianischen Amazonas-Gebiet nimmt während der Corona-Pandemie dramatisch zu.1200 Quadratkilometer abgeholzten Regenwald hat das Nationale Institut für Weltraumforschung Inpe, das Satellitenbilder auswertet, für das erste Quartal vorläufig registriert. Das entspricht einem Anstieg von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. «Illegale Holzfäller machen kein Homeoffice», sagte Rômulo Batista, Greenpeace-Sprecher in Brasilien, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.
Die Kulturminister von Bund und Ländern haben ein Konzept für eine schrittweise Wiederöffnung kultureller Einrichtungen vorgelegt. Damit auch Kulturveranstaltungen wieder stattfinden können, sieht es unter anderem Empfehlungen für bestimmte Sektoren und Spielstätten vor. Außerdem werden Vorschläge für Ticketing-Systeme, die Organisation von Besucherströmen und obligatorische Platzreservierungen gemacht. Für Kinos wird empfohlen, unter Wahrung strenger Hygieneauflagen «möglichst nahe beieinanderliegende Wiedereröffnungstermine anzustreben». Das Konzept soll Grundlage für die nächsten Bund-Länder-Beratungen auf Chefebene sein.
In der Corona-Krise bleibt die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und Seife in Deutschland weiterhin hoch. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, lag der Absatz von Desinfektionsmittel in der Vorwoche zwar nicht mehr auf dem Niveau von März, war immer noch rund zweieinhalbmal so hoch wie üblich. Die Nachfrage nach Seife lag immerhin ein Drittel höher als normal.
Das Ansteckungsrisiko nach einer Corona-Infektion in einer Flüchtlingsunterkunft ist einer Studie zufolge etwa so hoch einzustufen wie auf einem Kreuzfahrtschiff. Das hat eine Untersuchung unter Leitung des Bielefelder Forschers Kayvan Bozorgmehr ergeben. Das Virus könne sich rasch ausbreiten, wenn es einmal durch Bewohner oder Personal in die Unterkunft gelangt sei, sagte der Studienleiter der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Zunächst hatte der SWR über die Untersuchung berichtet.
In Russland haben sich inzwischen mehr als 300.000 Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Die Behörden melden am Mittwoch 8.764 Neuinfektionen, damit schwächt sich die Zahl etwas ab. Russland weist nach den USA weltweit die meisten Infektionsfälle auf. Binnen 24 Stunden starben landesweit weitere 135 Menschen an den Folgen der Erkrankung, insgesamt summiert sich die Zahl der Corona-Toten damit auf 2.972 Menschen.
Die Bundesregierung will die Lohnfortzahlung für Eltern in der Corona-Krise auf bis zu 20 Wochen verlängern. Darauf habe sich die große Koalition verständigt, und dazu werde heute im Kabinett ein Beschluss gefasst, sagte Familienministerin Franziska Giffey am Mittwoch im ZDF. Die Lohnfortzahlung werde für Mütter und Väter auf bis zu zehn Wochen ausgedehnt. Für Alleinerziehende, die wegen der Krise die Kinderbetreuung übernehmen müssen und nicht zur Arbeit können, werde sie auf bis zu 20 Wochen verlängert.
«Das ist ein ganz wichtiger Schritt, um finanzielle Sicherheit zu geben», sagte die SPD-Politikerin. Zudem werde dies dabei helfen, die Kitas schrittweise zu öffnen, bis man von der erweiterten Notbetreuung wieder zum vollen Regelbetrieb kommen könne. Bislang gilt die Lohnfortzahlung für sechs Wochen.
Zusammenkünfte von Gläubigen in Gotteshäusern wie Kirchen, Moscheen und Synagogen sind seit Mittwoch in Israel unter Auflagen wieder möglich. Die Regierung hat entsprechende Lockerungen der im Zuge der Corona-Pandemie verhängten Einschränkungen beschlossen. Allerdings sind diese an Verpflichtungen gebunden. Dazu gehören neben einer Begrenzung der Teilnehmerzahl auf 50 unter anderem Hygienekonzepte, das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen und Mindestabstände von zwei Metern. Einige der wichtigsten Stätten von Judentum, Christentum und Islam liegen in Israel.
Die Corona-Pandemie hat das Geschäft des Veranstalters und Tickethändlers CTS Eventim im ersten Quartal stillgelegt. Umsatz und Gewinn brachen ein, wie der Konzern am Mittwoch in München mitteilte. Der Umsatz verringerte sich in den ersten drei Monaten des Jahres um rund 35 Prozent auf 184,6 Millionen Euro. Der operative Gewinn (normalisiertes Ebitda) sank um etwa 76 Prozent und lag zwischen Januar und März bei 13,5 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge schrumpfte von 20,2 Prozent auf 7,3 Prozent. Pro Aktie bleibt ein Gewinn von genau einem Cent hängen,27 Cent weniger als ein Jahr zuvor.
Die spanische Regierung schreibt das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken in der Öffentlichkeit vor. Die Regelung gelte in dem schwer von der Corona-Krise getroffenen Land für alle Menschen im Alter von über sechs Jahren. In geschlossenen öffentlichen Räumen müssen Masken getragen werden, im Freien gilt die Pflicht dann, wenn ein Mindestabstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann.
In Brasilien sind erstmals mehr als tausend Todesopfer der Corona-Pandemie innerhalb von 24 Stunden verzeichnet worden. Wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte, wurden seit dem Vortag 1.179 Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der offiziell gezählten Todesfälle in Brasilien stieg damit auf 17.971. Die Zahl der verzeichneten Infektionen wuchs dem Ministerium zufolge um 17.408 neue Fälle auf 271.628.
Bei den Infektionszahlen liegt Brasilien weltweit inzwischen auf dem dritten Rang hinter den USA und Russland. Das Land hatte sich am Montag in der Statistik vor Großbritannien gesetzt. Nach Schätzungen von Experten könnten die Infektionszahlen in Brasilien jedoch um das 15-Fache höher sein als offiziell erfasst. In dem bevölkerungsreichsten lateinamerikanischen Land wird eine gewaltige Dunkelziffer vermutet, da es dort nur in relativ geringem Umfang Corona-Tests gibt. Experten erwarten zudem, dass der Höhepunkt der Ausbreitung des neuartigen Virus in Brasilien erst im Juni erreicht wird.
Der durch seine Spenden-Sammelaktion für das britische Gesundheitspersonal zum Corona-Helden aufgestiegene Weltkriegsveteran Tom Moore soll in den Ritterstand erhoben werden. Premierminister Boris Johnson nominierte den 100-jährigen «Captain Tom» für den Ehrentitel, wie die Regierung in London am Dienstag mitteilte. Mit seiner Spendenaktion habe Moore «das ganze Land inspiriert», erklärte Johnson. Der Veteran sei ein «Leuchtfeuer im Nebel des Coronavirus». Formell wird die Ritterwürde von Königin Elizabeth verliehen, der Premierminister hat jedoch ein Vorschlagsrecht.
Die Landesvorsitzende der Grünen in Nordrhein-Westfalen hat Ministerpräsident Armin Laschet eine Mitschuld am wachsenden Protest gegen die Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung gegeben. Laschet sei mehrfach aus dem Länderkonsens ausgeschert und bei den Lockerungen vorgeprescht, sagte Mona Neubaur nach einem Bericht der «Rheinischen Post» (Mittwoch). «Er muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er damit der Akzeptanz für den Lockdown und dem Verständnis für die Gefährlichkeit des Virus einen Bärendienst erwiesen hat.» Dies trage dazu bei, «dass nun Menschen gegen die Einschränkung ihrer Grundrechte zu Tausenden demonstrieren – und sich dabei leider Verwirrte und Rechtsextreme daruntermischen», sagte Neubaur der Zeitung.
US-Präsident Donald Trump kann der Vielzahl an nachgewiesenen Corona-Infektionen in den USA – mehr als 1,5 Millionen – etwas Positives abgewinnen. Er betrachte es nicht als «schlechte Sache», dass es so viele nachgewiesene Infektionen im Land gibt. «Ich betrachte es in gewisser Hinsicht als gute Sache, weil es bedeutet, dass unsere Tests viel besser sind», sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) im Weißen Haus. «Ich betrachte es als Auszeichnung, wirklich, es ist eine Auszeichnung.» Wenn man wie in den USA fast 14 Millionen Menschen teste, finde man auch mehr Fälle, sagte er. Trump stellt immer wieder heraus, dass in den USA viel mehr getestet wird als in anderen Ländern.
Fast jede dritte der fast 4,9 Millionen bestätigten Infektion weltweit entfällt auf die USA, wo rund 330 Millionen Einwohner leben. In keinem anderen Land gibt es mehr nachgewiesene Infektionen. Die Fallzahlen der einzelnen Länder lassen sich wegen der unterschiedlichen Testquote und der erwarteten hohen Dunkelziffer jedoch nur begrenzt vergleichen.
Nach dem Finanzierungsvorschlag von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron für ein Corona-Wiederaufbauprogramm warnt die CSU davor, die Ausweitung des EU-Haushalts als regelmäßige Finanzierungsquelle zu etablieren. «Es darf kein Präzedenzfall geschaffen werden», sagte der europapolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Florian Hahn (CSU) dem «Redaktionsnetzwerk Deutschland» (RND, Mittwochsausgaben). «Das kann nur eine einmalige Lösung sein.» Es müssten noch rechtliche Fragen geklärt werden, sagte Hahn.
Die deutsche Fleischindustrie hat erneut eindringlich vor einem Ende der Werkverträge in der Branche gewarnt. Bei einem Verbot der Anheuerung von Subunternehmen drohten gravierende wirtschaftliche Schäden, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der Fleischwirtschaft, Heike Harstick, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochsausgaben). Große Teile der Fleischproduktion würden dann ins Ausland abwandern.
Unter Mitarbeitern deutscher Schlachtereien hatte es in den vergangenen Wochen mehrere starke Ausbrüche des Coronavirus gegeben. Das sogenannte Corona-Kabinett der Bundesregierung berät am Mittwoch über Missstände in der Branche. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will Werkverträge in der Fleischwirtschaft weitgehend verbieten.
Für einen Auftritt bei einer Demonstration in der Corona-Pandemie erhält der stellvertretende Vorsitzende der Linke-Fraktion im Bundestag,Andrej Hunko, Kritik aus der eigenen Partei. «Ich habe mich über den Auftritt von Andrej Hunko sehr geärgert», sagt der Linke-Bundestagsabgeordnete Stefan Liebich der «Welt». Die Bundestagsfraktion der Linkspartei hatte zuvor vereinbart, sich nicht an derartigen Protesten zu beteiligen. Mit seiner Teilnahme sende Hunko «ein völlig falsches Signal», sagte Liebich. Zudem habe der Fraktionsvize in einer Rede «Stichworte genannt, die an viele Verschwörungstheorien anknüpfen.»
Dem Bericht zufolge hatte Hunko am vergangenen Samstag auf der «Mahnwache für unsere Grundrechte» des Bündnisses «Kritische Aachener BürgerInnen zum Erhalt der Grundrechte» in Aachen gesprochen und über Microsoft-Gründer Bill Gates gesagt: «Es kann einfach nicht sein, dass der zweitreichste Mann der Welt einen solchen Einfluss auf die Gesundheitspolitik der gesamten Menschheit und auch auf unsere Medien hat.»
Hunko verteidigte in der «Welt» seine Rede: «Ich sehe Aachen als Sondersituation an, da es dort gerade eine deutliche politische Ausdifferenzierung gibt.» Zudem habe er auf einer Kundgebung des Mitte-Links-Spektrums gesprochen. «Ich habe keine Rechtsextremen oder durchgeknallte Verschwörungsgläubige auf der Kundgebung gesehen. Ich habe mich genauso wie andere Redner klar von rechten Spinnern distanziert», sagte Hunko.
FDP-Chef Christian Lindner hat mehr Tempo bei der Öffnung von Schulen und Kitas gefordert. «Wenn vier medizinische Fachgesellschaften dazu aufrufen, Kitas und Schulen vollständig zu öffnen, muss die Politik so schnell wie möglich reagieren», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Mehrere Medizinerverbände, darunter der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, hatten sich in einer gemeinsamen Stellungnahme für eine umgehende Komplettöffnung von Kindergärten und Schulen ausgesprochen. «Nach Ansicht der Fachverbände sind Kinder keine starken Treiber der Pandemie. Daraus müssen wir die richtigen Schlussfolgerungen ziehen», sagte Lindner.
Die Corona-Krise dürfe nicht länger auf dem Rücken von Kindern und Eltern ausgetragen werden. Es brauche «schleunigst kluge und mutige Stufenpläne», wie Schulen und Kindergärten schneller zurück in den Unterricht geführt werden könnten.
China meldet nach Angaben der nationalen Gesundheitskommission fünf neue Coronavirus-Fälle binnen 24 Stunden, nach sechs einen Tag zuvor. Vier der neuen Fälle seien auf lokale Übertragungen zurückzuführen, einer stamme von einem sogenannten «importierten Fall», an dem ein Reisender aus Übersee beteiligt sei, so die Kommission in einer Erklärung. Die Gesamtzahl der Covid-19-Infektionen in China steigt nach offiziellen Angaben auf 82.965, die Zahl der Todesopfer bleibt unverändert bei 4.634.
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat sich für eine Impfpflicht gegen das Coronavirus ausgesprochen. «Ich war für die Impflicht bei Masern. Ich bin auch hier für eine Impfpflicht», sagte Montgomery den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Bundesregierung hatte am Montag erneut betont, dass sie eine künftige Corona-Schutzimpfung nicht zur Pflicht machen will: «Es wird keine Impfpflicht gegen das Coronavirus geben», sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer.
Noch existiert kein solcher Impfstoff. Weltweit gibt es laut dem Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa) aber mehr als 120 Impfstoffprojekte. Ob ein Impfstoff noch in diesem Jahr auf den Markt gebracht werden kann, gilt als fraglich.
Montgomery forderte, die deutsche Regierung müsse mit gesetzlichen Maßnahmen dafür sorgen, «dass nicht derjenige als Erster geimpft wird, der am meisten dafür zahlt». «Als Erstes müssen die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und die Mitarbeiter in den Kliniken geimpft werden. Ich fürchte aber, dass auch hierzulande ein Schwarzmarkt entstehen wird.» Dazu komme ein anderes Problem, sagte Montgomery: «Es wird Leute geben, die sich nicht impfen lassen wollen. Infizieren sie sich, sind sie eine Gefahr für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können. Wir müssen deshalb möglichst viele Menschen impfen.»
Eltern sollen einem Medienbericht zufolge bis zu 20 Wochen Lohnersatz bekommen können, wenn sie ihre Kinder in der Corona-Krise wegen Einschränkungen bei Kitas und Schulen zu Hause betreuen müssen. Ein entsprechender Änderungsantrag aus dem Bundesgesundheitsministerium solle an diesem Mittwoch vom Kabinett beschlossen werden, berichtet die «Neue Osnabrücker Zeitung» unter Berufung auf Ministeriumsangaben.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der Zeitung, die «nachrangige Lohnfortzahlung» werde je Elternteil auf bis zu zehn Wochen verlängert, für Alleinerziehende auf bis zu 20 Wochen. «Das gibt die nötige Sicherheit in ungewisser Lage.» Bislang ist die Entschädigung auf sechs Wochen begrenzt.»Berufstätige Eltern tragen derzeit eine große Last. Solange Kindergärten und Schulen nicht wieder verlässlich für alle geöffnet sind, brauchen hier viele unsere besondere Unterstützung», sagte Spahn.
Wegen mehrerer bestätigter Corona-Fälle ist eine Flüchtlingsunterkunft in Mainz mit derzeit 113 Bewohnern unter Quarantäne gestellt worden. Das teilte die Stadtverwaltung am Dienstagabend mit. In der vergangenen Woche war bei einer zehnköpfigen Familie der Vater positiv auf das Virus getestet worden. Die Familie wurde daraufhin in ein dafür vorgesehenes Gebäude zur 14-tägigen Quarantäne gebracht. Weitere Tests des Gesundheitsamtes ergaben, dass alle Familienmitglieder und ein Kind einer anderen Familie in der Flüchtlingsunterkunft infiziert sind.
Inzwischen seien in der Gemeinschaftsunterkunft weitere Tests durchgeführt worden – und es hätten sich drei Bewohner mit für Covid-19 typischen Symptomen gemeldet, hieß es weiter. Und: «Es stellte sich heraus, dass sich auf jedem Stockwerk des Hauses mindestens eine Person mit dem Corona-Virus infiziert hat.» Deshalb wurde die Quarantäne für die Unterkunft angeordnet. Das DRK werde die Bewohner weiterhin betreuen und nun insbesondere auch die Einkäufe übernehmen.
Die Zahl der Corona-Infektionen in einem Flüchtlingsheim in St. Augustin bei Bonn ist auf 165 gestiegen – 152 Bewohner und 13 Mitarbeiter. Das teilte die Bezirksregierung Köln am Dienstagabend mit. Alle infizierten Bewohner würden in gesonderten Teilen der Unterkunft untergebracht und zeigten nur schwache oder gar keine Symptome, hieß es. Am Vortag hatte die Zahl noch bei 130 mit dem Coronavirus infizierten Menschen gelegen. Die Unterkunft biete Platz für 600 Menschen, sei derzeit aber nur mit 312 Personen belegt.
In Chile ist innerhalb von 24 Stunden die höchste Zahl an Corona-Todesfällen und Neuinfektionen seit Ausbreitung g des Virus in das Land registriert worden.3.520 Menschen hätten sich neu angesteckt,31 Erkrankte seien gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Seit dem ersten Auftreten des neuartigen Virus in dem südamerikanischen Land Anfang März gab es damit laut den offiziellen Statistiken fast 50.000 Infektionen und mehr als 500 Todesfälle.
In der Hauptstadt Santiago de Chile gilt seit Freitag eine strikte Ausgangssperre, um die rasante Verbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Dagegen gibt es zunehmend Proteste: «Wir haben Hunger» oder «Wir müssen arbeiten, wir brauchen Unterstützung» waren einige der Protestrufe, die in den ärmsten Vierteln von Santiago zu hören waren. Zudem gab es Plünderungen. Angesichts der Lage wurde am Dienstag die Armee in die betroffenen Armenviertel geschickt.
In Chile mit seinen fast 18 Millionen Einwohnern gelten 11,7 Prozent der Bevölkerung als arm. Die wegen des Coronavirus verhängten Beschränkungen verschärfen die sozialen Probleme noch.
Brasilien verzeichnet nach offiziellen Angaben einen neuen Negativrekord von 1.179 Todesfällen binnen 24 Stunden. Die Zahl der Todesopfer vom Dienstag ist das erste Mal, dass Brasilien mehr als 1.000 Tote an einem Tag registriert. Insgesamt sind laut Gesundheitsministerium 17.971 Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben. Die Zahl der bestätigten Fälle steigt um 17.408 auf 271.628.
Die US-Arbeitsmarktlage dürfte nach Darstellung eines führenden Vertreters der Notenbank Fed noch über Monate hinweg erheblich angespannt bleiben. Die Arbeitslosenrate könnte im Zuge der Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie auf nahezu 20 Prozent steigen, hieß es in Anmerkungen des Präsidenten der Notenbank von Boston, Eric Rosengren, für ein Webinar am Dienstag. «Leider erwarte ich, dass selbst zum Jahresende die Arbeitslosenrate im zweistelligen Bereich bleiben wird.»
Die dänische Polizei lässt keine deutschen Urlauber mehr zu Transitzwecken über die Grenze. Betroffen davon sind Syltgäste, die mit der SyltFähre von Havneby auf der dänischen Insel Rømø nach List oder in die andere Richtung fahren wollen, wie die dänische Polizei am Dienstagabend mitteilte. Die dänischen Behörden hätten in Havneby bereits Campingfahrzeuge auf die Fähre zurück nach Sylt geschickt, sagte Tim Kunstmann, Geschäftsführer der Rømø-Sylt Linie, der Deutschen Presse-Agentur. Anders als in den vergangenen Wochen, seitdem Sylt wieder für Zweitwohnungsbesitzer und Dauercamper geöffnet ist und auch Camper die Grenze passieren konnten, können Kunstmanns Angaben zufolge ab sofort nur noch Versorgungsfahrzeuge etwa für die Supermärkte auf Sylt mitgenommen werden.
Seit diesem Montag dürfen auch wieder Hotelgäste und Ferienwohnungsurlauber auf die nordfriesischen Inseln. Die Syltfähre hatte daher eine zweite Fähre eingesetzt, um auch die Autozugverbindung zu entlasten. Die Einreise nach Dänemark ist derzeit wegen der Corona-Pandemie nur in begründeten Ausnahmen erlaubt. Transitfahrten, um auf die Insel Sylt zu reisen oder wieder zurück, zählen nach Angaben der dänischen Polizei aber nicht dazu. Es gebe auf deutscher Seite einen Autozug nach Sylt.
Die spanische Regierung will den wegen der Corona-Pandemie verhängten Ausnahmezustand nicht mehr um einen weiteren Monat, sondern nur noch um zwei Wochen verlängern.
Die Regierung wolle im Parlament eine Verlängerung bis zum 7. Juni beantragen, kündigte Regierungssprecherin María Jesús Montero (54) am Dienstagabend in Madrid an. Damit beugt sich Ministerpräsident Pedro Sánchez (48) dem wachsenden Widerstand im Parlament gegen eine immer weitere Verlängerung des Ausnahmezustandes.
Die französischen Gesundheitsbehörden haben die Zahl der Toten in Folge einer Infektion mit dem Coronavirus leicht nach unten korrigiert.28.022 Infizierte seien bisher gestorben, teilte die Gesundheitsagentur am Dienstagabend auf ihrer Webseite mit. Am Sonntag hatte das Gesundheitsministerium 28.108 Tote vermeldet. Der Unterschied basiere auf Anpassungen bei übermittelten Daten aus Alten- und sozialen Pflegeheimen, berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Die Zahlen waren bereits zuvor manchmal nachträglich angepasst worden, vor allem nach einem Wochenende.
In Altenheimen in England und Wales sind durch das neuartige Coronavirus bereits fast 10.000 Menschen ums Leben gekommen. Wie aus Angaben der nationalen Statistikbehörde ONS vom Dienstag hervorgeht, sind das rund ein Viertel aller Corona-Toten in England und Wales. Im gesamten Vereinigten Königreich gab es laut ONS 41.020 Corona-Tote.
Die Niederlande werden ab dem 1. Juni einen weiteren Schritt zurück in Richtung Normalität machen. Dann sollen alle Schulen und eingeschränkt auch Museen, Theater, Kinos, Restaurants und Cafés wieder geöffnet werden, wie Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstag in Den Haag mitteilte. Gaststätten, Theater und Kinos dürften aber vorerst nur jeweils 30 Personen empfangen und überall müsse ein Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern eingehalten werden. Im öffentlichen Nahverkehr müssen Reisende ab dem 1. Juni einen Mundschutz tragen.
Die deutlich positiven Entwicklungen bei den Infektionen rechtfertigten die Lockerungen, sagte Rutte. «Wir dürfen Vertrauen haben, aber wir müssen wachsam bleiben.» Eine nächste Stufe der Lockerungen ist für den 1. Juli geplant. Aus Sorge vor zu großem Andrang an Stränden und in Städten dürfen Gaststätten und Terrassen nicht bereits am Pfingstwochenende öffnen.
Das sogenannte Corona-Kabinett der Bundesregierung berät am Mittwoch unter anderem über die Missstände in der Fleischindustrie. Das Thema stand bereits am Montag auf der Tagesordnung, wurde dann aber verschoben; die Union hatte laut Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) noch Gesprächsbedarf. Heil hat Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie vorgelegt; er will Werkverträge für die Branche weitgehend verbieten.
Zwei ehemalige Straßenkinder haben am Dienstag für die Initiative Momo mehr als 10.000 Unterschriften an Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) übergeben, um einen besseren Schutz für die Jugendlichen während der Corona-Krise einzufordern. Das teilte das Portal change.org mit, das die Unterschriftensammlung organisiert hatte. Demnach leben rund 20.000 Jugendliche in Deutschland auf der Straße.
Bayern verschärft seinen Grenzwert im Frühwarnsystem für die Corona-Neuinfektionen. Das Landeskabinett setzte den Grenzwert auf 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen in einer Stadt oder einem Landkreis herab, wie Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag in München mitteilte. Das Frühwarnsystem sei ein «probates Mittel», um lokale Ausbruchsgeschehen schnell zu erkennen. Bund und Länder hatten sich auf den Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner geeinigt. Auch das Land Berlin hält dies für zu viel und hat ein eigenes Warnsystem entwickelt, das bereits bei 30 auf Rot schaltet.
Herrmann sagte in München: «Das Virus ist nicht besiegt, also wird es diese lokalen Ausbrüche immer wieder geben.» Die frühzeitige Erkennung von Hotspots sei in der aktuellen Phase der Pandemie sehr wichtig.
Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus soll die Grenze zwischen den USA und Kanada für weitere 30 Tage weitgehend geschlossen bleiben. Das teilte Kanadas Premierminister Justin Trudeau am Dienstag mit, wie kanadische Medien berichteten. Kanadische Provinzen an der Grenze hätten ein «deutliches Verlangen» nach einer Verlängerung gezeigt und die USA seien dafür «komplett offen» gewesen.
Der Chef des Berliner Charité-Klinikums, Hayo Kroemer, reagiert zurückhaltend auf die Selbstbehandlung des US-Präsidenten Donald Trump mit dem Medikament Hydroxychloroquin. «Ich glaube, der US-Präsident ist in der jüngeren Vergangenheit durch relativ außergewöhnliche Therapievorschläge aufgefallen, die wir wahrscheinlich nicht übernehmen würden», sagte Kroemer in einer Pressekonferenz mit Bundesbildungsministerin Anja Karliczek. «Wir würde sehr klar dafür plädieren, Substanzen, die in der Tat diskutiert werden (…), sorgfältig in klinischen Studien anzusehen.» Trump hatte das Anti-Malaria-Mittel bereits früher angepriesen und am Montag gesagt, dass er täglich eine Tablette nehme. EU-Experten sehen keinen Beleg, dass es gegen Covid-19 wirkt.
Die Staatschulden in Spanien sind im März auf den Rekordwert von 1,224 Billionen Euro gestiegen, wie aus Daten der Notenbank hervorgeht. Die sogenannte Schuldenstandsquote veröffentlichte die Zentralbank allerdings nicht. Dieses Verhältnis von Schulden zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) kletterte nach Reuters-Berechnung auf Basis von Zahlen des spanischen Statistikamts auf knapp 99 Prozent. Die Obergrenze in der EU beträgt hier eigentlich 60 Prozent, dürfte aber wegen des Kampfs gegen die Corona-Krise noch auf Jahre hinaus weit verfehlt werden. Spanien prognostiziert für 2020 ein Staatsdefizit von 10,3 Prozent — bei einer Obergrenze von drei Prozent. Wegen der Rezession befürchtet die Regierung in Madrid für 2020 einen BIP-Einbruch um 9,2 Prozent.
Die Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben eine unabhängige Untersuchung der Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie beschlossen. Bei der Jahrestagung der WHO stimmten die Teilnehmer am Dienstag für eine Resolution, in der eine «unparteiische, unabhängige und umfassende Evaluierung» der weltweiten Reaktion gefordert wird. Gegenstand der Untersuchung soll demnach auch die Reaktion der WHO selbst und deren zeitlicher Ablauf sein. Die Resolution fordert auch, mögliche Impfstoffe und Arzneimittel gegen das neuartige Coronavirus für alle Länder verfügbar zu machen.
Um Fahrgäste vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen, wird an zwei Rolltreppen am Frankfurter Hauptbahnhof eine spezielle Reinigung mit UV-Licht getestet. Die Anlage sorge dafür, dass die Handläufe der Treppen keimfrei seien, sagte Bahnhofsmanager Hartmut Schwarz am Dienstag. Sie sei voraussichtlich ab diesem Mittwoch in Betrieb und reinige die Handläufe der Treppen, die von der S-Bahn hinauf in die Bahnhofshalle führen. Sie werde zunächst für vier Wochen getestet, bevor sie an anderer Stelle in Frankfurt oder an anderen Bahnhöfen eingesetzt werden könne.
In Brasilien wurden innerhalb von 24 Stunden weitere 13.140 Ansteckungsfälle verzeichnet. Dadurch löste das südamerikanische Land Großbritannien auf Rang drei der weltweit am stärksten betroffenen Länder ab. An der Spitze stehen die USA mit 1,5 Millionen Infektionsfällen, gefolgt von Russland mit rund 300.000 Fällen. Nach Schätzungen von Experten könnte die Infektionszahl in Brasilien jedoch um das 15-fache höher sein. In dem bevölkerungsreichsten lateinamerikanischen Land wird eine gewaltige Dunkelziffer vermutet, da es dort nur in relativ geringem Umfang Corona-Tests gibt.
Die Kriminalität ist in Österreich im Zuge der Corona-Krise deutlich zurückgegangen. Nach Angaben des Innenministeriums ist die Zahl der angezeigten Straftaten zwischen dem 16. März und Anfang Mai um rund 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Allerdings habe es deutliche Verschiebungen von der Straßen-, Einbruchs- und Raubkriminalität hin zur Internetkriminalität gegeben, erklärte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Dienstag in Wien. «Und sehr genau hinschauen mussten und müssen wir, wie sich das Thema häusliche Gewalt weiterentwickelt.»
Als Konsequenz aus der Corona-Pandemie haben zwei Provinzen in China Entschädigungsprogramme angekündigt, um Betrieben eine Alternative zu Haltung und Verkauf von Wildtieren zu bieten. Fledermäuse oder Schuppentiere, die in Teilen Chinas als Delikatesse gelten, könnten den Erreger der Lungenkrankheit Covid-19 auf den Menschen übertragen haben. Die chinesische Zentralregierung hat deshalb bereits im Februar den Verzehr und den Handel mit Wildtieren verboten. Nun bieten die zentralchinesischen Provinzen Hunan und Jiangxi den betroffenen Betrieben Geld für eine Umstellung auf den Anbau von Gemüse oder Heilpflanzen an.
Die höheren Temperaturen im Sommer werden die Corona-Pandemie einer Studie zufolge kaum bremsen. Statistische Auswertungen deuteten daraufhin, dass heißeres Wetter und eine höhere Luftfeuchtigkeit die Ausbreitung des Virus nur in geringem Maß beeinflussen, hieß es in einer Studie der US-Universität Princeton, die am Montag im Fachmagazin «Science» veröffentlicht wurde. Der Einfluss der klimatischen Bedingungen auf den neuartigen Erreger seien «gering».
Zwar beeinflusse eine höhere Luftfeuchtigkeit die Ausbreitung anderer Coronaviren und der Grippe, im Fall des neuen Erregers SARS-CoV-2 sei aber das Fehlen einer «weitverbreiteten Immunität» entscheidend, schrieben die Forscher. Daher werde sich das Virus unabhängig von den klimatischen Bedingungen schnell ausbreiten.
Spanien hebt das seit dem 11. März geltende Einreiseverbot aus Italien auf, wie die Regierung in Madrid mitteilt. Damit können Flugzeuge und Schiffe aus Italien das Land wieder direkt ansteuern. Reisende müssen sich aber wie alle anderen Einreisende an eine zweiwöchige Quarantäne halten, solange der Notstand in Kraft ist. Einem Bericht des Senders Cadena Ser zufolge berät das spanische Kabinett noch im Tagesverlauf über eine Verlängerung des Notstands bis zum 27. Juni. Ein Regierungssprecher war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Spanien gehört zu den Ländern, die besonders stark von der Pandemie betroffen sind.
Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat vor einer Öffnung der innereuropäischen Grenzen für den Tourismus gewarnt. Die deutschen Grenzen sollten angesichts der fortdauernden Corona-Pandemie in beide Richtungen für Urlauber geschlossen bleiben, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Aus gesundheitlichen Gründen wäre es das Beste, die Menschen blieben an ihrem Wohnort», betonte er. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hatte am Montag für einen «kontrollierten Wiedereinstieg in den europäischen Tourismus» im Sommer plädiert.
Montgomery warnte jedoch vor einem gefährlichen Wettlauf. Die anvisierten Lockerungen für Urlauber bereiteten ihm große Sorge, weil sie einen Überbietungswettbewerb einleiteten, welches Land sich «weiter» und «schneller» öffne. Durch den Reiseverkehr steige das Risiko einer zweiten Infektionswelle. Sie werde härter sein als die erste, «weil wir nicht mehr so vorsichtig sein werden», sagte der Präsident des Weltärztebundes.
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie führt Frankreich ab Mittwoch eine zweiwöchige Quarantäne zur Einreise aus Nicht-EU-Ländern ein. Das Außenministerium in Paris teilte am Dienstag mit, alle Franzosen und Ausländer mit Wohnsitz in Frankreich sollten sich auf «freiwilliger» Basis 14 Tage lang isolieren, wenn sie aus einem Land außerhalb der EU zurückkehrten.
In Tschechien steigt die Zahl der Neuinfektionen so stark wie seit vier Wochen nicht mehr. Mit 111 neuen Fällen wurden erstmals in diesem Monat nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 100 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Insgesamt wurde damit die Infektion bislang bei 8.586 Menschen nachgewiesen. Neue Todesfälle wurden nicht gemeldet. Die Zahl der Toten bleib damit bei 297.
Österreich beharrt im Ringen um Corona-Hilfen für Krisenstaaten auf die Vergabe von zurückzuzahlenden EU-Krediten. «Wir werden uns weiterhin solidarisch zeigen und Länder, die am stärksten von der Corona-Krise betroffen sind, unterstützen. Jedoch muss dies über Kredite erfolgen und nicht über Zuschüsse», heißt es aus dem Bundeskanzleramt in Wien.
Die israelische Regierung hat die im Zuge der Corona-Pandemie verhängte Maskenpflicht vorübergehend gelockert. Grund ist eine Hitzewelle in dem Land mit Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius. Bis zum Wochenende sei es Schülern gestattet, ihre Masken in Klassenräumen abzusetzen, teilte der neue Gesundheitsminister Juli Edelstein am späten Montagabend mit. Auch auf öffentlichen Plätzen sei die Maskenpflicht vorerst ausgesetzt, ausgenommen bei Versammlungen.
Die Corona-Krise hat im April voll auf den britischen Arbeitsmarkt durchgeschlagen. Die Zahl der Menschen mit Anspruch auf Arbeitslosenhilfe («Claimant Count») ist im April um 856.500 gestiegen, wie das Statistikamt ONS am Dienstag in London mitteilte. Dies ist der höchste jemals gemessene Anstieg. Im Vormonat hatte der Wert noch bei revidierten 5.400 (zunächst 12.200) gelegen.
Die polnische Regierung stellt in Aussicht, die Grenzen am 15. Juni wieder zu öffnen. Sie sehe eine Chance dafür, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Jadwiga Emilewicz der Tageszeitung «Puls Biznesu». Am 1. Juli könnten dann womöglich alle übrigen Coronavirus-Beschränkungen aufgehoben werden. Bundesaußenminister Heiko Maas hatte erst kürzlich an Polen appelliert, bald die Grenzen wieder vollständig zu öffnen. Die Bundesregierung peilt an, dass ab dem 15. Juni die Reisefreiheit im gesamten Schengenraum wieder hergestellt ist.
Sonnenhungrige Bundesbürger können hoffen: Die Chancen auf einen Sommerurlaub am Mittelmeer sind gestiegen, da Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) und Amtskollegen aus Europa auf eine Öffnung der Grenzen für Touristen bis zum Sommerbeginn hinarbeiten wollen. Die von der Corona-Krise stark getroffene Reisebranche bereitet sich auf einen Start in Europa vor. Trotz steigender Kosten durch Hygiene- und Schutzmaßnahmen wegen der Corona-Pandemie rechnen Branchenexperten nicht mit generellen Preiserhöhungen.
«Wir wollen Schritt für Schritt in die Normalisierung zurück», hatte Maas am Montag nach einer Videokonferenz mit Kollegen aus zehn der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen gesagt. Er betonte aber auch, dass der Sommerurlaub nicht so werden wird wie vor der Corona-Krise. «Wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass es eine schnelle Rückkehr zu Business as usual geben kann.»
Es sollte ein heftiger Wahlkampf werden – der Kampf um die Wiederwahl von Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten, der Kampf gegen Joe Biden, seinen designierten Herausforderer von den Demokraten. Doch dann kam das Coronavirus und damit bislang etwa 90.000 tote US-Bürger, eine ruinierte Wirtschaft und ein ins Surreale abgeglittener Wahlkampf.
Weniger als sechs Monate vor dem Wahltag kann keiner der Kandidaten einen normalen Wahlkampf führen, die Wähler sorgen sich um ihre Sicherheit, und Trump sieht sich einer Art Referendum darüber ausgesetzt, wie er mit der beispiellosen Krise umgeht. «Wir wissen wirklich nicht, wie das ausgeht», sagt der Politikprofessor Christopher Arterton von der George Washington Universität der Nachrichtenagentur AFP.
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in den USA nach Angaben von Wissenschaftlern mehr als 90.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus ums Leben gekommen. Das ging am Montagabend aus den Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Die Zahl der bestätigten Infektionen in den USA lag der Uni zufolge bei mehr als 1,5 Millionen. Weltweit sind mehr als 4,7 Millionen Fälle bekannt.
Noch vor wenigen Wochen war das Institut IHME der Universität Washington in Seattle davon ausgegangen, dass sich die Opferzahl im Hochsommer bei etwa 90.000 stabilisieren würde. Mittlerweile gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Zahl der Toten in den USA bis Ende des Monats auf rund 110.000 Tote ansteigen könnte. Erst ab Ende Juli könnte sich die Opferzahl dann bei rund 145.000 stabilisieren.
Große Teile der deutschen Autozulieferindustrie stellen sich laut einer Mitgliederumfrage des Branchenverbands VDA im Fall anhaltend schwacher Fahrzeugverkäufe auf drastische Jobverluste ein. Allein in den 132 teilnehmenden Firmen sollen demnach schon bis zu 12 500 Arbeitsplätze auf der Kippe stehen, falls die Nachfrage nicht bald anzieht. Die Ergebnisse der Befragung mittelständischer Zulieferer lagen der Deutschen Presse-Agentur am Montagabend vor. Die analysierte Stichprobe steht für zusammen rund 187.000 Beschäftigte.
«Unter unveränderten Bedingungen werden bis Ende Juni 39 Prozent der Unternehmen Personal abbauen», so der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Berlin. «Bis Ende Juli werden es 65 Prozent sein.» Derzeit liefen bereits in jedem zehnten Betrieb Stellenstreichungen. Konkrete Pläne hierzu hätten aktuell 3 von 5 Zulieferern. Manche Firmen erwägen demzufolge die Kürzung von bis zu 40 Prozent der Jobs.
Mehr als drei Wochen nach der vorläufigen Einstellung der Rückholflüge des Auswärtigen Amts sitzen immer noch Hunderte Deutsche im Ausland fest. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Auswärtigen Amt erfuhr, befindet sich alleine in Marokko noch eine «hohe dreistellige Zahl» rückkehrwilliger deutscher Staatsbürger, die wegen der Kappung der Flug- und Fährverbindung in der Corona-Krise nicht wegkommen. «In Südafrika gehen wir von einer mittleren dreistelligen Zahl von ausreisewilligen Deutschen aus, in Argentinien und Pakistan von einer jeweils niedrigen bis mittleren dreistelligen Zahl», heißt es aus dem Ministerium. Die Botschaften versuchen weiter in jedem Einzelfall, Rückkehrmöglichkeiten etwa mit den vereinzelten kommerziellen Flügen zu finden.
Bei den jetzt noch festsitzenden Deutschen handelt es sich nicht nur um gestrandete Touristen, sondern auch um dauerhaft oder vorübergehend im Ausland lebende Deutsche. «Einige konnten aufgrund von fehlenden Transportmöglichkeiten, Bewegungsbeschränkungen oder Quarantänemaßnahmen nicht an Rückkehrflügen teilnehmen», heißt es aus dem Auswärtigen Amt. «Andere haben sich erst später zu einer Ausreise entschlossen, zum Beispiel aufgrund der Entwicklung der Pandemielage oder weil gebuchte Rückflüge jetzt noch storniert wurden.»
Ziel sei es, für alle Rückkehrwilligen pragmatische Lösungen zu finden. So sind am Dienstag und Mittwoch drei kommerzielle Flüge aus Casablanca und Marrakesch geplant, um Reisende aus Marokko zurückzuholen. Dort hängen allerdings auch noch etwa 150 deutsche Wohnmobile fest, für die nach außerplanmäßigen Fährverbindungen gesucht wird. Zuletzt konnten am 21. April 30 Camper mit ihren Fahrzeugen per Fähre von Tanger ausreisen.
In Chile haben sich vier Minister sowie rund die Hälfte der Senatoren in Quarantäne begeben. Die Politiker hatten direkten Kontakt zu drei Parlamentariern gehabt, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten, wie am Montag aus offiziellen Quellen in der Hauptstadt Santiago mitgeteilt wurde.
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Deutschland — in German Newsblog zu Covid-19: US-Präsident Donald Trump will Öffnung der Kirchen erzwingen