Die Bundesregierung plant eine digitale Registrierung für Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten. Urlaubern soll die Einreise erleichtert werden, indem sie sich künftig elektronisch registrieren, berichtete das Wirtschaftsmagazin «Business Insider». …
Die Bundesregierung plant eine digitale Registrierung für Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten. Urlaubern soll die Einreise erleichtert werden, indem sie sich künftig elektronisch registrieren, berichtete das Wirtschaftsmagazin «Business Insider». Das Bundesinnenministerium hat dafür das Unternehmen Accenture beauftragt, wie aus einer Mail der IT-Firma hervorgeht, die dem Magazin vorliegt. Bislang müssen Reise-Rückkehrer aus Risikogebieten auf Formularen per Hand Angaben zur Identität, der Reiseroute, Kontaktdaten und dem eigenen Gesundheitszustand machen. Die Unterlagen sammelt die jeweilige Fluggesellschaft oder das Busunternehmen ein, leitet sie an das für die Einreise zuständige Gesundheitsamt weiter, das sie wiederum an das Gesundheitsamt am Wohnsitz des Rückkehrers verschickt. Das Ausfüllen per Hand hatte zuletzt in Bayern für Chaos gesorgt: Zwischenzeitlich waren mehr als 40.000 Rückkehrer nicht über ihr Testergebnis informiert worden. In Lettland und Litauen müssen sich Reisende aus Deutschland von Montag an bei Ankunft in den beiden baltischen EU-Ländern jeweils in eine zweiwöchige Quarantäne begeben. Dies geht aus von den Gesundheitsbehörden der beiden Ostseestaaten am Freitagabend veröffentlichten Listen von Ländern mit hohen Corona-Ansteckungsraten hervor. Grund dafür ist demnach die steigende Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland. Bei der Einreise nach Lettland besteht zudem für alle Reisenden eine Registrierungspflicht — sie müssen bei Ankunft ihre Daten hinterlegen. Die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen in Deutschland hat die Schwelle von 2000 überschritten und den höchsten Wert seit Ende April erreicht. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben 2034 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet (Datenstand 22.08.0 Uhr), wie es am Samstagmorgen vom Robert Koch-Instituts (RKI) hieß. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder an. Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg bei den Fallzahlen allerdings nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests immens stieg. Die steigenden Fallzahlen seien derzeit aber nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären, hatte das RKI vor einigen Tagen mitgeteilt. Bundesweit gebe es eine große Anzahl kleinerer Ausbruchsgeschehen, die beispielsweise mit größeren Feiern im Familien- und Freundeskreis in Verbindung stehen, heißt es im Lagebericht von Freitag (21.8.). Hinzu komme, dass Corona-Fälle zu einem großen Anteil unter Reiserückkehrern, insbesondere in den jüngeren Altersgruppen, identifiziert werden. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 232.082 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9267. Seit dem Vortag wurden sieben Todesfälle mehr gemeldet. Bis Samstagmorgen hatten etwa 206.600 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Freitag bei 1,02 (Vortag: 1,04). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gibt das RKI einen sogenannten Sieben-Tage-R-Wert an. Er bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert nach Angaben von Freitag bei 1,12 (Vortag: 1,14). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen. Nachrichten zur Corona-Pandemie von Freitag, den 21. August Die Bundesregierung hat eine Reisewarnung für die belgische Hauptstadt Brüssel und Umgebung ausgegeben. Vor «nicht notwendigen, touristischen Reisen» nach Brüssel werde gewarnt, teilte das Auswärtige Amt am Freitagabend in Berlin mit. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus liege dort bei mehr als 50 pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Daher sei Brüssel als Risikogebiet eingestuft worden. Bereits Anfang des Monats hatte die Bundesregierung wegen wieder steigender Infektionszahlen eine Reisewarnung für die belgische Provinz Antwerpen ausgegeben. Reisende aus Antwerpen und Brüssel müssen damit nun in Deutschland verpflichtend einen Corona-Test machen sowie gegebenenfalls eine Quarantäneverpflichtung einhalten. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt in Spanien rapide. Innerhalb eines Tages seien 3650 neue Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Madrid mit. Es war bereits der dritte Tag in Folge mit mehr als 3000 neuen Fällen. Diese Marke war davor zuletzt am 1. Mai übertroffen worden. Noch im Juni — kurz vor Ende des Corona-Notstand mit sehr strengem Lockdown — waren zeitweise deutlich weniger als hundert Neuinfektionen registriert worden. Seit Anfang Juli steigt die Zahl aber wieder nahezu konstant. Die Gesamtzahl der Infizierten stieg auf etwa 386.000. In den vergangenen sieben Tagen starben 125 Menschen mit Covid-19. Insgesamt stieg die Zahl der Toten auf 28.838. «Niemand soll sich etwas vormachen. Es läuft nicht gut», warnte der Chef der Behörde für Gesundheitliche Notfälle, Fernando Simón. Trotzdem betonte er, Spanien habe die Pandemie mit Ausnahme von wenigen Gebieten im Griff. Nach Darstellung der Behörden gibt es auch deshalb relativ viele Infektionen, weil viel mehr getestet wird. Vor allem Besucher von Nachtlokalen sowie Teilnehmer von Privatpartys seien nun betroffen. Das Durchschnittsalter der Infizierten sinke von Woche zu Woche. Aktuell liege es bei 38 Jahren. Bei den meisten Betroffenen verlaufe die Infektion deshalb jetzt ohne Symptome. Der Anstieg der Neuinfektionen bereitet vor allem in der Region Madrid im Zentrum sowie im Baskenland, in Navarra und in Aragonien im Norden und Nordosten des Landes Sorgen. Angesichts steigender Infektionszahlen erwägen mehrere Bundesländer offenbar eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen besonders gegen Partys und Feste. «Private Feiern sind eine sehr große Gefahr», sagte die brandenburgische Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Sollte die Zahl der Infektionen weiter im jetzigen Tempo ansteigen, drohten abermals «harte Kontaktbeschränkungen». Das sollte allen bewusst sein.»Wenn wir merken, dass die Eigenverantwortung nicht weit genug geht, werden wir wieder stärker einschränken müssen», sagte auch der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) der «FAS» mit Blick auf private und öffentliche Feste. Forderungen nach möglichst einheitlichen, schärferen Maßnahmen kommen dem Bericht zufolge aus Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Berlin. Die Ministerpräsidenten der Länder wollen am kommenden Donnerstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer Videokonferenz über die Corona-Lage und gegebenenfalls notwendige Konsequenzen beraten. Warnungen kamen auch aus den Reihen der Koalition im Bund. «Wir dürfen nicht riskieren, dass Kitas und Schulen wieder schließen und Kinder über Wochen zu Hause bleiben müssen, weil wir durch Familienfeste mit zu lockeren Regeln ein erhöhtes Infektionsgeschehen in Kauf genommen haben», sagte SPD-Chefin Saskia Esken der «FAS». Dem Bericht zufolge spielen vor allem private Feiern sowie auch Treffen mit Bekannten bei Neuinfektionen eine immer größere Rolle. In einigen Bundesländern sei dies inzwischen schwerwiegender als eingeschleppte Infektionen durch Reiserückkehrer. Die Stadt Mainz hat gegen rund 50 Polizisten ein Bußgeldverfahren eingeleitet, weil sie vor etwa drei Monaten in einer Altstadt-Kneipe gegen Corona-Regeln verstoßen haben. «Die Höhe der beabsichtigten Bußgelder reicht dabei von schlichten Verwarngeldern wegen des Verstoßes gegen die Maskenpflicht bis hin zu Strafen, die deutlich im dreistelligen Bereich angesiedelt sind», sagte Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr in Mainz. Die Polizisten und Polizistinnen hätten gegen elementare Vorgaben der im Mai gültigen Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes verstoßen und etwa keinen Mund-Nasen-Schutz getragen sowie Kontaktbeschränkungs- und Abstandsregelungen nicht eingehalten. Die Mainzer Polizisten hatten in der Kneipe zudem länger als erlaubt gefeiert. Anlass der Feiern während des Lockdowns sollen der Beförderungstag der Polizei sowie die Beerdigung eines unerwartet gestorbenen Kollegen gewesen sein. Polizeisprecher Rinaldo Roberto sagte, die Polizei müsse das Bußgeldverfahren in jedem Einzelfall abwarten, bevor sie disziplinarrechtliche Folgen prüfen könne. Die hessische Großstadt Offenbach hat den Warnwert von 50 Coronavirus-Neuinfektionen binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner überschritten. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach neuen Infektionsfällen nun bei 52. Ab Samstag gelten in der 130.000 Einwohner-Stadt bei Frankfurt am Main daher verschärfte Verhaltensregeln, wie die Stadtverwaltung auf einer Pressekonferenz mitteilte. Dazu gehören unter anderem: Die neuen Regeln sollen vorerst bis zum 3. September im gesamten Stadtgebiet gelten. Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) appellierte eindringlich an die Bürgerinnen und Bürger, jeden nicht unbedingt nötigen Kontakt zu anderen Menschen zu vermeiden. Er versicherte: «Wir wollen Schäden für Wirtschaft, Gastronomie, Kultur und Sport so gering wie möglich halten.» Einen neuen sogenannten Lockdown schloss Schwenke fürs Erste aus. Laut Gesundheitsdezernentin Sabine Groß befindet sich inzwischen jeder 200. Offenbacher in Quarantäne. Noch seien vorwiegend Jüngere betroffen. «Wer sich nicht an die Quarantäne hält, stellt eine enorme Gefahr für die Allgemeinheit dar. Wir werden unseren Worten wie schon beim letzten Mal Taten folgen lassen und die Bußgelder auf Grund der aktuellen Bedeutung grundsätzlich hoch ansetzen», kündigte Ordnungsdezernent Peter Freier an. Bürgermeister Schwenke zeigte sich zuversichtlich, dass es gelingen werde, das Infektionsgeschehen wieder einzudämmen. «Das ist uns im Frühjahr gut gelungen und deshalb sind jetzt alle aufgerufen, sich wieder an die vorbildliche eigene Disziplin in der Anfangsphase der Coronakrise zu erinnern.» Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am Donnerstag kommender Woche mit den Regierungschefs der Länder erneut über die Coronakrise beraten. Regierungssprecher Steffen Seibert kündigte eine Videokonferenz für diesen Tag an. Genauere Angaben zum Inhalt der Gespräche machte er zunächst nicht. Merkel lehnte zuletzt Lockerungen der derzeitigen Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus ab und forderte ein konsequentes Durchgreifen bei Regelverstößen. Es müssten die «Zügel» angezogen werden, sagte die Kanzlerin am Dienstag. Das bedeute, «dass konsequent die Regeln durchgesetzt werden müssen». Im Mittelpunkt der Diskussion um die Corona-Maßnahmen stehen momentan Reiserückkehrer und private Feiern. Die Corona-Regeln in Belgien haben die Hochzeitspläne von EU-Ratschef Charles Michel durcheinandergeworfen. Ursprünglich wollte der 44-jährige Belgier seine langjährige Partnerin Amélie Derbaudrenghien bereits am Samstag im südfranzösischen Montmeyan (Département Var) heiraten, wo er Medienberichten zufolge ein Haus besitzt. Var ist von den belgischen Behörden jedoch als orangefarbene Zone deklariert worden. Demnach werden bei der Rückkehr nach Belgien eine 14-tägige Quarantäne sowie ein Corona-Test empfohlen. Deshalb habe Michel seine Hochzeit verschoben, bestätigte sein Sprecher auf Anfrage. Ein neues Datum gebe es nicht. Nach nur fünf Wochen im Amt ist der irische Landwirtschaftsminister Dara Calleary wegen Missachtung der Coronavirus-Maßnahmen zurückgetreten. Er hatte gemeinsam mit etwa 80 Personen an einem Dinner einer Golf-Gesellschaft teilgenommen. Callearys Besuch der Veranstaltung sei ein Fehler gewesen, sagte der irische Regierungschef Micheál Martin in Dublin. Mehrere andere irische Politiker sollen ebenfalls bei dem Treffen am Mittwochabend in einem Hotel in Clifden im Westen Irlands dabei gewesen sein. Zu den Gästen zählte auch EU-Handelskommissar Philip Hogan, wie irische Medien übereinstimmend berichteten. Wegen der Auswirkungen der Coronakrise auf Kultur- und Sportveranstaltungen will die schwedische Regierung Ausnahmen von den geltenden Versammlungsbeschränkungen auf den Weg bringen. Man prüfe, inwieweit Ausnahmen von der bestehenden 50-Teilnehmer-Regel für Veranstaltungen mit sitzendem Publikum ab Oktober möglich seien, sagte Schwedens Innenminister Mikael Damberg auf einer Pressekonferenz in Stockholm. Schweden befinde sich in einer besseren Lage als noch im Frühjahr, die Grenze von maximal 50 Teilnehmern für öffentliche Versammlungen sei aber weiter wichtig, um die Ausbreitung des Coronavirus zu minimieren. Sie bleibe deshalb bestehen. Die immens gestiegene Zahl von Corona-Tests in Deutschland führt zu Kapazitätsproblemen. In der Woche vom 10. bis 16. August hätten die teilnehmenden Labore einen Rückstau von 17 142 abzuarbeitenden Proben angegeben, heißt es im aktuellen «Epidemiologischen Bulletin» des Robert Koch-Instituts (RKI).41 Labore hätten Lieferschwierigkeiten für Reagenzien genannt. Die Probleme könnten zu Verzögerungen bei der Abklärung möglicher Sars-CoV-2-Infektionen führen – und damit auch bei der Einleitung von Schutzmaßnahmen durch die Gesundheitsämter. «Es erscheint deshalb geboten, den Einsatz der Tests im Hinblick auf den angestrebten Erkenntnisgewinn in Abhängigkeit freier Testkapazitäten zu priorisieren», so das RKI. Die Zahl veranlasster Tests war zuletzt immens gestiegen, unter anderem wegen der Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Waren es nach RKI-Daten in der Kalenderwoche 31 vom 27. Juli bis 2. August noch rund 578.000, lag die Zahl zwei Wochen später schon bei mehr als 875.000. In der Woche vom 20. bis 26. April hatte die Zahl der Tests noch bei rund 364.000 gelegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Freitag mit 230.048 angegeben – ein Plus von 1427 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 231.305 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte insgesamt 9260 Todesfälle und damit sieben mehr als am Vortag. Die JHU zählte 9263 Tote. Die Zahl der Genesenen lag zunächst nicht aktuell vor – sie hatte am Donnerstag laut RKI etwa 204.800 betragen. In der Diskussion um verpflichtende Corona-Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten haben sich Vertreter mehrerer Bundesländer mittelfristig für eine Kostenübernahme durch die Reisenden ausgesprochen. Die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer sagte in der ZDF-Sendung «Maybrit Illner» am Donnerstagabend, sie habe «großes Verständnis» für die derzeit kostenlose Verfahrensweise, weil schnelles Handeln gefordert gewesen sei. «Aber ich finde dezidiert, wir brauchen eine neue Strategie in den Herbst rein, wenn wieder Ferien sind», sagte die SPD-Politikerin. Darüber wolle sie bei der Bund-Länder-Konferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der kommenden Woche sprechen. In Lateinamerika und der Karibik gibt es inzwischen insgesamt mehr als 250.000 verzeichnete Todesopfer der Corona-Pandemie. Laut einer auf Behördenangaben beruhenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden bis Mitternacht in der Nacht auf heute in dieser Weltregion 250.969 Todesfälle durch die Infektion mit dem neuartigen Coronavirus verzeichnet. Die Gesamtzahl der registrierten Infektionsfälle in der Region lag bei 6,463 Millionen. Die Bundespolizei weist darauf hin, dass ein selbstausgefülltes Attest aus dem Internet nicht von der Pflicht befreit, an Bahnhöfen und in Bussen und Bahnen eine Maske zu tragen. Immer wieder legten Menschen bei Verstößen Online-Atteste vor, die sie angeblich von der Pflicht befreiten, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, teilte die Bundespolizeiinspektion Münster am Donnerstag mit. Ein Arzt habe das Blanko-Attest auf seiner Homepage angeboten, Nutzer hätten ihm zufolge nur ihren Namen und ihre Adresse eintragen müssen. Dem widerspricht die Polizei: Mit dem Gebrauch unrichtiger Gesundheitszeugnisse mache man sich strafbar. Dazu komme eine Anzeige, da Mund und Nase nicht bedeckt seien. Wegen der zu erwartenden Umsatzeinbrüche in der Gastronomie im Herbst und Winter aufgrund der Corona-Abstandsregeln plädiert der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) für eine Rückkehr der Heizpilze, damit mehr Gäste in den Außenbereichen bedient werden können. Jene Kommunen, die derzeit ein Verbot von Heizpilzen haben, sollten es aussetzen, sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges dem «Tagesspiegel» in einem Interview. Nachrichten zur Corona-Pandemie von Donnerstag, den 20. August Nach einem starken Anstieg der Corona-Infektionen will Marokko einige Großstädte erneut weitgehend abriegeln. Von Freitag an würden Bezirke der Städte Casablanca, Marrakesch und Beni Mellal gesperrt, teilte die Regierung mit. Nur noch im Notfall dürfen Menschen ihren Wohnort verlassen. Zudem sollen Strände und Parks geschlossen bleiben. Die Übertragung von Fußballspielen in Cafés werde eingestellt. Auch nächtliche Ausgangssperren sind möglich. Bereits im Juli wurden Teile mehrerer großer Städte in dem nordafrikanischen Land abgeriegelt Die im Januar 2021 geplante Internationale Grüne Woche ist für das breite Publikum abgesagt. Die Messe werde als reiner Branchentreff ohne Publikumsveranstaltung stattfinden, teilte der Veranstalter Messe Berlin am Donnerstag mit. Bei allen bis einschließlich April 2021 geplanten Veranstaltungen werde der Schwerpunkt aufs Fachpublikum gelegt. Damit sollten auch unter Covid-19-Bedingungen für die jeweiligen Branchen die Kernfunktionen der Messen aufrecht erhalten werden. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) bedauerte die Entscheidung «natürlich», wie sie erklärte. Mit Blick auf die Sicherheit und Gesundheit von Gästen und Personal sei es aber eine richtige und verantwortungsvolle Entscheidung. In Nordrhein-Westfalen bleibt es bei der Maskenpflicht im Schulunterricht. Das Oberverwaltungsgericht in Münster lehnte am Donnerstag einen Eilantrag von drei Schülern aus dem Kreis Euskirchen ab, die gegen die Vorschrift geklagt hatten. Die Verpflichtung, auch während des Unterrichts grundsätzlich eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen, sei verhältnismäßig, entschieden die Richter. Es sei auch nicht feststellbar, dass das Tragen der Alltagsmaske Gesundheitsgefahren für die Schüler berge. Zum Schutz vor Corona-Infektionen müssen seit Beginn dieses Schuljahres alle Schüler der weiterführenden und berufsbildenden Schulen einen Mund-Nasen-Schutz auch in der Klasse am Platz tragen. Ausgenommen sind nur die Grund- und Förderschüler der Primarstufe. Für alle gilt aber eine Maskenpflicht auf dem Schulgelände und auf den Fluren. Das Oberverwaltungsgericht verwies in seiner Entscheidung darauf, dass im Unterricht die Masken zeitweise abgenommen werden können, wenn dies aus pädagogischen Gründen erforderlich erscheine. Zudem könnten die Schulleitungen aus medizinischen Gründen Ausnahmen von der Maskenpflicht erteilen. Europa ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen in der Lage, die steigenden Corona-Infektionszahlen auch ohne massive Einschnitte für Wirtschaft und Gesellschaft in den Griff zu bekommen. Durch die Erfahrungen der vergangenen Monate seien die europäischen Länder viel besser vorbereitet als zu Beginn der Pandemie, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, am Donnerstag. «Wir können mit dem Virus umgehen und die Wirtschaft und das Bildungssystem am Laufen halten.» In Europa steigen die Infektionszahlen nach einer ersten Infektionswelle im Frühjahr inzwischen wieder stark an: In der ersten August-Woche gab es nach Angaben der WHO 40.000 mehr Fälle als in der ersten Juni-Woche, als die Fallzahlen am niedrigsten waren. «Wir sind nicht wieder im Februar. Wir wissen, wie man gegen das Virus vorgeht, ohne die Gesellschaft in Mitleidenschaft zu ziehen», so Kluge. Die EU sichert sich den Zugriff auf bis zu 405 Millionen Dosen des potenziellen Corona-Impfstoffs des Tübinger Biotech-Unternehmens Curevac. Man habe Sondierungsgespräche mit dem Unternehmen abgeschlossen, teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Laut Curevac geht es um einen Vorvertrag über 225 Millionen Dosen sowie eine Option auf 180 Millionen weitere. Diese würden bereitgestellt, sobald sich der Impfstoff, an dem das Unternehmen derzeit arbeitet, als wirksam und sicher erwiesen habe. Ähnliche Vorgespräche über Hunderte Millionen Dosen hatte die EU-Kommission zuvor bereits mit Janssen Pharmaceutica NV sowie mit Sanofi-GSK abgeschlossen. Einen Schritt weiter sind die Verhandlungen mit dem Pharmaunternehmen AstraZeneca. Ein Rahmenvertrag für den Kauf von 300 Millionen Dosen mit der Option auf weitere 100 Millionen liegt bereits vor. Die Impfstoff-Dosen sind für die EU-Staaten gedacht, können aber auch an andere, weniger wohlhabende Länder sowie andere europäische Länder gespendet werden. Das Auswärtige Amt hat seine Teil-Reisewarnung für Rumänien gelockert. Demnach ist die wirtschaftlich und touristisch wichtige Region Timis nahe der westrumänischen Stadt Timisoara (Temeswar) von der Warn-Liste gestrichen worden, ebenso der südwestliche Kreis Mehedinti und die südliche Region Ialomita. Gewarnt wird dafür seit Donnerstag vor Reisen in die bisher als unbedenklich geltende zentralrumänische Touristenregion Valcea. Weiterhin auf der Warn-Liste stehen die Hauptstadt Bukarest, der Touristenmagnet Brasov (Kronstadt) sowie 13 weitere von insgesamt 41 Verwaltungsbezirken des Landes. Nicht als Risikozone gelten nach wie vor die Schwarzmeerstrände. Jederzeit können einzelne Ortschaften kurzfristig zum Infektionsherd erklärt und gesperrt werden. Eine prinzipielle Quarantänepflicht für Einreisende gibt es nicht. In geschlossenen öffentlichen Räumen gilt Maskenpflicht – in manchen Orten auch im Freien – sowie Distanzpflicht in der Gastronomie, an den Stränden und bei Veranstaltungen im Freien. Seit Tagen liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 landesweit bei mehr als 1200, am Donnerstag betrug das Tagesplus 1346 Fälle. Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für Luxemburg aufgehoben. Das geht aus den Hinweisen der Bundesregierung für den Staat hervor, die am Donnerstag aktualisiert wurden. Luxemburg sei von der Lungenkrankheit Covid-19 vergleichsweise stark betroffen, aber kein Risikogebiet mehr, heißt es dort. «Nach zeitweiliger Überschreitung der Inzidenz von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage, sind die Zahlen nun rückläufig und liegen unterhalb dieses Grenzwertes.» Das Robert Koch-Institut hatte Luxemburg Mitte Juli zum Corona-Risikogebiet erklärt, nachdem in dem Nachbarland von Rheinland-Pfalz und dem Saarland die Schwelle von 50 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen deutlich überschritten worden war. Das hatte unter anderem zu Folge, dass sich Reisende aus Luxemburg in Deutschland testen lassen und bis zum Vorliegen des Ergebnisses in Quarantäne begeben mussten. Luxemburg hatte sich von Anfang an gegen diese Einstufung gewehrt: Die hohen Zahlen hingen unter anderem damit zusammen, dass Luxemburg flächendeckend und mehr als andere Länder teste – und dabei auch Grenzgänger miteinbeziehe. Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat das Robert Koch-Institut (RKI) Teile des Urlaubslandes Kroatien als Risikogebiet eingestuft. Das teilte das bundeseigene Institut auf seiner aktualisierten Liste der Risikogebiete mit. Demnach gelten ab sofort die beiden südlichen Verwaltungsbezirke, die so genannten Gespanschaften Šibenik-Knin sowie Split-Dalmatien als Risikogebiet. Es gilt als wahrscheinlich, dass das Auswärtige Amt auf dieser Basis auch eine Reisewarnung für dieses Gebiet des EU-Landes an der Adria erlassen dürfte. Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat. Angesichts der wieder gestiegenen Zahl der Corona-Infektionen will Rheinland-Pfalz die Bußgelder für Verstöße gegen Schutzvorschriften deutlich erhöhen.
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Deutschland — in German 2000 Neuinfektionen überschritten — Höchster Wert seit April