Домой Deutschland Deutschland — in German Coronavirus: 50 Euro Bußgeld bei Falschangaben in Restaurants

Coronavirus: 50 Euro Bußgeld bei Falschangaben in Restaurants

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Das Coronavirus hält sich auch in Deutschland weiter. Immer mehr Menschen steckten sich an der neuartigen Erkrankung an. Auch Todesopfer gibt es zu beklagen.
Deutschland/Welt — Das Coronavirus wird Deutschland wohl noch lange Zeit beschäftigen. Abstand halten und Maske tragen dürfte deshalb noch für eine ganze Weile an der Tagesordnung stehen. Örtlich kommt es derzeit auch wieder zu schärferen Maßnahmen zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung. In Deutschland wurden mittlerweile 288.631 Infektionen bestätigt.9.468 Corona-Patienten starben hierzulande an der Infektion, während 252.693 weitere als genesen gelten (Stand 29. September,8.45 Uhr). Die USA haben weltweit die meisten Fälle registriert: Über 7,14 Millionen Infizierte und 205.085 Tote wurden bereits erfasst (Stand 29. September,8.45 Uhr). Weltweit gibt es insgesamt mehr als 33,35 Millionen bestätigte Infektionen und inzwischen 1.001.644 Todesfälle (Stand 29. September,8.45 Uhr). Die aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 gibt es hier im Ticker. +++ Ältere Informationen zur Corona-Situation findet Ihr >> hier +++ Großbritannien erwartet wegen der Corona-Pandemie einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit — und will dieser mit einem Weiterbildungsprogramm für Erwachsene begegnen. «Während alte Formen der Arbeit wegfallen, eröffnen sich neue Möglichkeiten mit atemberaubender Geschwindigkeit», sagte Premierminister Boris Johnson am Dienstag im britischen Exeter bei der Ankündigung eines neuen Programms zur Umschulung und Weiterbildung von Erwachsenen. Die Pandemie habe den Trend zum Online-Shopping und zu neuen Formen der Kommunikation massiv beschleunigt. Die Maßnahmen richten sich vor allem an Menschen ohne Abitur oder einen vergleichbaren Abschluss. Für sie soll es ab April kostenlose, vom Staat finanzierte College-Kurse geben, in denen Qualifikationen für die Arbeitswelt nach der Pandemie gelernt werden können. Europaabgeordnete wollen im Kampf für ein stärkeres Instrument gegen Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit innerhalb der EU notfalls auch eine Blockade des europäischen Corona-Konjunkturprogramms in Kauf nehmen. Die Fraktionschefs der vier großen proeuropäischen Fraktionen hätten zuletzt mehrfach deutlich gemacht, dass Vorschläge, wie sie jetzt auf den Tisch gekommen seien, für das Parlament nicht akzeptabel seien, sagte Parlamentsunterhändler Rasmus Andresen (Grüne) am Dienstag. Wenn es deswegen jetzt zu Verzögerungen bei den Verhandlungen über den langfristigen EU-Haushalt und das Corona-Konjunkturprogramm komme, sei das die Verantwortung der Regierungen der Mitgliedstaaten. Im Streit um die geplante Bestrafung von Verstößen gegen die Rechtsstaatlichkeit innerhalb der EU hatte die derzeitige deutsche EU-Ratspräsidentschaft Anfang dieser Woche einen Kompromissvorschlag vorgelegt, der die Verhängung von Finanzsanktionen gegen Länder wie Ungarn und Polen deutlich unwahrscheinlicher macht als es ursprünglich angedacht war. So ist unter anderem vorgesehen, Kürzungen von EU-Finanzhilfen nur dann zu ermöglichen, wenn Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit «in hinreichend direkter Weise» Einfluss auf die Haushaltsführung und die finanziellen Interessen der Union haben. Bürgerinnen und Bürger, die in einem Restaurant oder anderen Gastwirtschaften falsche Angaben zu ihrer Person machen, müssen künftig mit einem Mindestbußgeld von 50 Euro rechnen. Das beschlossen die Ministerpräsidenten der Länder nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag bei ihrer Videoschalte mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen mit dem Coronavirus sollen demnach derzeit keine weiteren Öffnungsschritte zugelassen werden. Polen will im Kampf gegen das Coronavirus die Öffnungszeiten von Gastronomiebetrieben in besonders betroffenen Regionen einschränken. In den sogenannten «roten Zonen» mit hohem Infektionsgeschehen müssten Bars und Restaurants künftig um 22 Uhr schließen, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski am Dienstag laut Agentur PAP. Polen hatte am vergangenen Freitag mit 1587 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden seinen bisherigen Höchstwert seit Beginn der Pandemie registriert. Am Dienstag meldeten die Behörden 1326 neue Fälle. In Polen haben sich nach offiziellen Angaben bislang 89.962 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.2483 Menschen starben demnach im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner. Das Land wird vom Robert-Koch-Institut nicht als Risikogebiet eingestuft. Während einer der weltweit striktesten Corona-Beschränkungen haben in Südafrika rund 2,2 Millionen Menschen ihre Arbeitsplätze verloren. Die offizielle Arbeitslosenquote für diese Zeit ging im zweiten Quartal zum Vorquartal von 30,1 auf nun 23,3 Prozent zurück, teilte die Statistikbehörde Stats SA am Dienstag mit. Der Grund liegt in der Definition der Quote: Sie bezieht sich auf Menschen, die aktiv eine Arbeitsstelle suchen — was zeitweise unmöglich war. Die zweitgrößte Volkswirtschaft Afrikas erlebt zurzeit verheerende Auswirkungen der Corona-Beschränkungen auf die Wirtschaft, die sich schon vor der Virus-Krise in der Rezession befand. Millionen Menschen kämpfen dort ums Überleben, die Armut ist in wenigen Wochen dramatisch angewachsen. In elf EU-Staaten können Nutzer von Corona-Warn-Apps noch in diesem Herbst ihre Kontakt-Daten anonym länderübergreifend abgleichen und sich so vor möglichen Infektionen warnen lassen. Eine entsprechende Schnittstelle für Smartphones in einer ersten Staatengruppe sei seit Anfang dieser Woche aktiv, hieß es am Dienstag aus Kreisen der Europäischen Kommission in Brüssel. Das Gateway soll am 17. Oktober mit den Datenbeständen der jeweiligen nationalen Corona-Warn-Apps verbunden werden. Man habe das neue System zunächst mit sechs Ländern getestet — Ziel sei es, bis Mitte oder Ende Oktober dann elf EU-Mitglieder in einer «ersten Welle» dabei zu haben. Dazu gehören den Angaben zufolge Deutschland, Österreich, Tschechien, Dänemark, Estland, Irland, Italien, Lettland, die Niederlande, Polen und Spanien. Anwender müssen dazu ihre Apps aktualisieren und dem Datenaustausch auf EU-Ebene explizit zustimmen. Frankreich, wo die Ansteckungen mit dem Coronavirus zuletzt wieder besonders stark zugenommen hatten, ist vorerst nicht darunter, weil sich die Verantwortlichen für ein anderes technisches Konzept entschieden haben. Im Kampf gegen Covid-19 sollen Deutschland und die übrigen EU-Staaten ab Anfang Oktober die Arznei Remdesivir nachbestellen können. Dazu werde die EU-Kommission in den nächsten Tagen mit dem Hersteller einen Vertrag für gemeinsame Bezugsrechte abschließen, sagte ein Kommissionssprecher am Dienstag. Remdesivir war am 3. Juli als erstes Mittel zur Behandlung von Covid-19 zugelassen worden, und zwar für Patienten ab 12 Jahren, die an einer Lungenentzündung erkranken und zusätzlich Sauerstoff benötigen. Im Juli hatte die Kommission bereits einen Bezugsvertrag mit dem Hersteller Gilead geschlossen, um 30 000 Patienten versorgen zu können. Schon damals hieß es, man verhandle über die Deckung des weiteren Bedarfs ab Oktober. Zuvor hatte die US-Regierung mit der Mitteilung Aufsehen erregt, sie habe praktisch die gesamte Produktionsmenge des Mittels für die nächsten Monate aufgekauft. Ärzte sehen Remdesivir — der Markenname ist Veklury — nicht als Allheilmittel bei Covid-19, oft aber als hilfreich. Remdesivir wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt. Europaabgeordnete wollen im Kampf für ein stärkeres Instrument gegen Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit innerhalb der EU notfalls auch eine Blockade des europäischen Corona-Konjunkturprogramms in Kauf nehmen. Die Fraktionschefs der vier großen proeuropäischen Fraktionen hätten zuletzt mehrfach deutlich gemacht, dass Vorschläge, wie sie jetzt auf den Tisch gekommen seien, für das Parlament nicht akzeptabel seien, sagte Parlamentsunterhändler Rasmus Andresen (Grüne) am Dienstag. Wenn es deswegen jetzt zu Verzögerungen bei den Verhandlungen über den langfristigen EU-Haushalt und das Corona-Konjunkturprogramm komme, sei das die Verantwortung der Regierungen der Mitgliedstaaten. Im Streit um die geplante Bestrafung von Verstößen gegen die Rechtsstaatlichkeit innerhalb der EU hatte die derzeitige deutsche EU-Ratspräsidentschaft Anfang dieser Woche einen Kompromissvorschlag vorgelegt, der die Verhängung von Finanzsanktionen gegen Länder wie Ungarn und Polen deutlich unwahrscheinlicher macht als es ursprünglich angedacht war. So ist unter anderem vorgesehen, Kürzungen von EU-Finanzhilfen nur dann zu ermöglichen, wenn Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit «in hinreichend direkter Weise» Einfluss auf die Haushaltsführung und die finanziellen Interessen der Union haben. Die EU-Kommission hat eigentlich vorgeschlagen, Strafen schon dann zu ermöglichen, wenn ein Mangel an Rechtsstaatlichkeit die Grundvoraussetzungen für eine wirtschaftliche Haushaltsführung zu beeinträchtigen droht. Das derzeit zwischen den Regierungen der Mitgliedstaaten und dem Europaparlament verhandelte EU-Finanzpaket soll nach dem Willen der Staaats- und Regierungschefs aus Corona-Hilfen im Umfang von 750 Milliarden Euro und aus Geldern für die EU-Haushalte von 2021 bis 2027 in Höhe von 1074 Milliarden Euro bestehen. Die Abgeordneten wollen aber nur die notwendige Zustimmung geben, wenn es mehr Geld als geplant für EU-Programme wie Erasmus (Jugend & Bildung) und Horizon (Forschung) gibt und wenn ein schlagkräftiger Rechtsstaatsmechanismus geschaffen wird. Zugleich drohen Länder wie Polen und Ungarn, dass sie für den langfristigen Haushalt notwendigen Beschlüssen nur zustimmen werden, wenn der Rechtsstaatsmechanismus so konstruiert wird, dass er für sie ungefährlich ist. Sie fürchten, dass die Regelung vor allem gegen sie angewandt wird. Nach dem Coronavirus-Ausbruch beim CFC Genua will die italienische Fußball-Liga Medienberichten zufolge bei einem Krisengipfel über das weitere Vorgehen beraten. Die Gespräche sollten am späten Dienstagabend oder Mittwoch stattfinden, berichtete die «Gazzetta dello Sport». Zur Debatte stehen demnach entweder die Verlegung einzelner Partien oder eine Unterbrechung der kompletten Serie-A-Saison für mehrere Wochen. Genua hatte bekanntgegeben, dass insgesamt 14 Spieler und Teambetreuer positiv getestet wurden. Am Dienstag standen sowohl in Genua als auch beim SSC Neapel, der am Sonntag 6:0 gegen Genua gewonnen hatte, weitere Corona-Testreihen an. Auch von den Ergebnissen dürfte abhängen, wie es in Italiens Fußball-Meisterschaft weitergeht. Die Partie von Genua gegen den FC Turin am Samstag dürfte laut «Gazzetta dello Sport» verlegt werden, die Folgen für die Partie von Rekordmeister Juventus Turin gegen SSC Neapel am Sonntag sind noch nicht absehbar. Auch eine Unterbrechung der Liga bis nach der Länderspielpause Mitte Oktober ist denkbar. In der Debatte um die künftigen Bundesfinanzen haben die Grünen vor einem harten Sparkurs nach der Krise gewarnt. «Es darf kein Kaputtsparen nach Corona geben», betonte Haushälter Sven-Christian Kindler am Dienstag im Bundestag. Man dürfe nicht bei sozialer Sicherheit und kommunaler Infrastruktur sparen, nur um ab 2022 wieder zur Schuldenbremse zurückzukehren. «Herr Scholz, Sie haben in der Krise die Bazooka ausgepackt. Sorgen Sie dafür, dass nicht nach Corona die Abrissbirne kommt», forderte Kindler. Jetzt müsse mutig in die Zukunft investiert werden, etwa in Klimaschutz und Verkehrswende. Um das zu finanzieren, sollten einerseits starke Schultern mehr tragen, «denn sie können auch mehr tragen». Zugleich aber solle die Schuldenbremse reformiert werden. Angesichts der wohl noch lange historisch niedrigen Zinsen sollten bestimmte Investitionen über Kredite finanziert werden. Das solle gelten, wenn neues Vermögen und positive Werte geschaffen würden. Die Corona-Krise hat die Schulden von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherung bei Banken und Privatunternehmen auf einen Höchststand steigen lassen. Die Summe betrug 2108,9 Milliarden Euro zum Ende des ersten Halbjahres 2020, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte. Dies sei der höchste ermittelte Stand in der Statistik seit Umstellung der Berechnungsmethode im Jahr 2010. Der Schuldenberg wuchs demnach im Vergleich zum Jahresende 2019 um rund elf Prozent oder 210,1 Milliarden Euro. Der Anstieg sei «im Wesentlichen dadurch begründet, dass die öffentlichen Haushalte finanzielle Mittel für Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise aufnahmen», erklärte das Bundesamt. Er betraf demnach bis auf die Sozialversicherung alle Ebenen des öffentlichen Gesamthaushalts. Im zweiten Quartal 2020 erhöhten sich die Schulden im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres um knapp acht Prozent oder 153,5 Milliarden Euro. Mit 13,7 Prozent auf 1351,5 Milliarden Euro stieg die Verschuldung des Bundes am meisten. Der Ministerpräsident des Saarlandes, Tobias Hans (CDU), wünscht sich bundesweit einheitliche Maßstäbe zur Eindämmung des Corona-Infektionsgeschehens. Je nach Region brauche es unterschiedliche Maßnahmen, aber nach einem gleichen Maßstab, sagte er am Dienstag im ARD-«Morgenmagazin». Hans bezog sich insbesondere auf Infektionen bei privaten Feiern, die in der Vergangenheit sogar zu Schulschließungen geführt hatten. «Das ist einfach unsolidarisch.» Das Virus sei besonders tückisch, weil es dort zuschlage, wo man sich besonders nah ist. Drei Dinge hätten laut Hans bislang besonders gut geholfen, durch die Pandemie zu kommen: «Erstens unser gut aufgestelltes Gesundheitssystem (…). Zweitens: Die Bevölkerung hat mitgemacht, weil sie eben auch verstanden hat, was es jetzt gilt. Und drittens: Wir waren vor der Zeit und haben schnell reagiert, bevor es zu spät war.» Man müsse nach wie vor den Menschen die Maßnahmen verständlich machen, dazu gehöre eine transparente Darstellung des Infektionsgeschehens vor Ort. Angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen schlägt der Bund für Feiern in privaten Räumen eine Obergrenze von 25 Teilnehmern vor. In öffentlichen Räumen solle die Grenze bei maximal 50 Teilnehmern liegen, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf einer Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten an diesem Dienstag. Zuerst hatte die «Bild»-Zeitung über die Zahlen berichtet. Insgesamt schlägt der Bund ein regional abgestuftes Vorgehen vor — keine pauschalen Maßnahmen. Während der Corona-Pandemie sind Friseurbesuche in Deutschland deutlich teurer geworden. Im August mussten die Kunden im Schnitt 6,3 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden berichtete. Gründe sind der erhöhte Mindestlohn sowie die zusätzlichen Kosten zur Umsetzung der Hygieneauflagen. Der Preisanstieg wird seit der Wiedereröffnung der Salons im Mai beobachtet. Zudem dürfen keine Trockenhaarschnitte mehr angeboten werden, was wegen der zusätzlichen Haarwäsche insbesondere die durchschnittlichen Preise für Schnitte bei Kindern (+9,4 Prozent) und Männern (6,5 Prozent) nach oben trieb. Frauen mussten 5,8 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Das Statistikamt hatte nach eigenen Angaben zuvor auch Trockenhaarschnitte in die Preisangabe einfließen lassen. Der Wegfall von Trockenschnitten habe insofern zu Preiserhöhungen geführt, erläuterte eine Sprecherin. Das Kreuzfahrtschiff «Mein Schiff 6» mit mehreren Corona-Infizierten an Bord hat am frühen Dienstagmorgen in der griechischen Hafenstadt Piräus angelegt. Sofort gingen Experten der Gesundheitsbehörde (Eody) an Bord, wie das Staatsfernsehen (ERT) berichtete. Alle Reisenden und Crewmitglieder sollen einen Coronavirus-Test machen. Die ersten Schnelltests seien negativ gewesen, berichtete das Staatsfernsehen. Die 922 Urlauber und die 666 Besatzungsmitglieder müssten bis auf Weiteres an Bord bleiben. Am Montag war bekannt geworden, dass zwölf Crewmitglieder an Bord positiv auf das Corona-Virus getestet worden waren. Sie seien auf dem Schiff isoliert worden, teilte die Reederei Tui Cruises mit. Das Schiff war am Sonntagabend von der kretischen Hafenstadt Heraklion ausgelaufen. Vor dem Spitzengespräch von Bund und Ländern über neue staatliche Beschränkungen in der Corona-Krise fordert Bundesbildungsministerin Anja Karliczek erhöhte Anstrengungen, um den Schulbetrieb sicherzustellen. «Als Bundesbildungsministerin mache ich mir insbesondere Sorgen, dass die Pandemie wieder den Unterricht in den Schulen gefährdet», sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag). Noch sei die Zahl der Schüler in Quarantäne überschaubar, das müsse aber nicht so bleiben. Die Gesellschaft könne es verhindern, wenn weiter die Grundregeln zur Bekämpfung der Pandemie eingehalten werden, sagte die Ministerin. «Aber auch in den Schulen selbst muss von allen Beteiligten diese Disziplin unbedingt aufgebracht werden.» Karliczek warnte, die Entwicklung sei besorgniserregend, auch wenn Deutschland momentan noch weit unter den Ziffern in Frankreich oder Spanien liegen. Davon dürften die Deutschen sich nicht täuschen lassen. «Eine solche Entwicklung kann auch bei uns eintreten», sagte die Ministerin. «Es ist kein Naturgesetz, dass Deutschland auch in Zukunft besser als die meisten anderen Länder mit der Infektion fertig werden wird.» Wichtig sei, dass bei Verdacht einer Erkrankung die Schüler, aber auch die Lehrerinnen und Lehrer einen möglichst einfachen Zugang bekommen, um sich testen zu lassen. «Ich hoffe, dass die Schnelltests bald breit verfügbar sind.» Insgesamt müsse wieder mehr auf die Einhaltung der Regeln geachtet und diese auch durchgesetzt werden, wenn Appelle nichts nützten. Die Zeiten blieben weiter anstrengend und sehr fordernd. Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits mehr als eine Million Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Montagabend (Ortszeit) aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor. Mehr als 33,2 Millionen Infektionen wurden nachgewiesen. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Rund ein Fünftel aller erfassten Todesfälle beklagt die USA, wo mehr als 205.000 Menschen starben. In Brasilien sind mehr als 142.000, in Indien mehr als 95.000 Menschen gestorben. Die Opferzahl in den USA, wo rund 330 Millionen Menschen leben, ist weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten jedoch in einigen europäischen Ländern höher. In den USA starben den Daten der Johns-Hopkins-Universität zufolge rund 63 Menschen pro 100.000 Einwohner, in Großbritannien liegt dieser Wert ein wenig höher. In Spanien kommen 67 Tote auf 100.000 Einwohner, in Deutschland 11. Die Webseite der Hopkins-Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Der WHO erfasste bis Montag mehr als 996.000 Todesfälle und gut 33 Millionen bekannte Infektionen. Die Coronavirus-Pandemie begann um den Jahreswechsel in China. Das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 kann die Erkrankung Covid-19 auslösen, die vor allem bei älteren oder immungeschwächten Patienten tödlich verlaufen kann. Rund fünf Wochen vor der Präsidentschaftswahl in den USA baut die Regierung von Präsident Donald Trump die Testkapazität in der anhaltenden Corona-Pandemie deutlich aus. Trump sagte am Montag (Ortszeit) im Weißen Haus, in den kommenden Wochen werde seine Regierung 150 Millionen Coronavirus-Schnelltests verteilen, die binnen 15 Minuten ein Ergebnis lieferten. In der vergangenen Woche hätten die USA den hundertmillionsten Coronavirus-Test seit Beginn der Pandemie ausgeführt — «viel mehr als jedes andere Land», sagte der Präsident. Trump sagte,50 Millionen der 150 Millionen neuen Schnelltests sollten bedrohten Bevölkerungsgruppen etwa in Alten- oder Pflegeheimen direkt zugute kommen.100 Millionen Tests würden den Bundesstaaten zur Verfügung gestellt. Damit sollten Bemühungen unterstützt werden, die Wirtschaft und Schulen in den Bundesstaaten schnellstmöglich wieder zu öffnen und auch offen zu halten. «Die Unterstützung meiner Regierung würde es beispielsweise jedem Bundesstaat ermöglichen, jeden Lehrer, der das benötigt, in sehr regelmäßigen Abständen zu testen», sagte der Präsident. Er fügte hinzu: «In kurzer Zeit hat meine Regierung das fortschrittlichste Testsystem der Welt aufgebaut.» Trump sagte, mit der Zunahme der Tests würden auch mehr Infektionen festgestellt werden. Er zeigte sich zuversichtlich, dass bald ein Impfstoff zur Verfügung stehen würde. Vier Impfstoffe seien in der letzten Testphase. «Mehr als 100 Millionen Dosen werden vor dem Jahresende zur Verfügung stehen.» Der renommierte US-Immunologe Anthony Fauci hatte kürzlich gesagt, er rechne damit, dass bis Jahresende Klarheit über einen Impfstoff herrschen werde und dass Impfungen vermutlich Anfang kommenden Jahres beginnen könnten. Trump kündigte an, dass die USA die Krise überwinden würden. «Wir werden das Virus besiegen und die Pandemie beenden. Und nächstes Jahr wird eines der großartigsten Jahre in unserer Geschichte werden.» Trump ist im Wahlkampf wegen seines umstrittenen Krisenmanagements in der Corona-Pandemie unter Druck geraten. In den USA sind seit Beginn der Pandemie mehr als 200 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus ums Leben gekommen. Der Bund hat angesichts steigender Corona-Infektionszahlen und der gleichzeitig zu erwartenden Grippewelle in der Herbst- und Winterzeit den Einsatz von Fieber-Ambulanzen vorgeschlagen. In einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf einer Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder an diesem Dienstag heißt es, Bund und Länder sollten zeitnah ein Konzept vorlegen, wie eine Überlastung vor allem von Krankenhäusern und Hausarztpraxen verhindert werden könnten. Ein solches Konzept sollte die Möglichkeiten von Fieber-Ambulanzen, Schwerpunktsprechstunden und Schwerpunktpraxen ausloten. Zugleich sollten sich gerade auch Risikogruppen vorsorglich gegen die saisonale Grippe impfen lassen. Weiter sollen die Länder nach dieser Vorlage bereits vor Erreichen einer Infiziertenzahl von 50 pro 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen ein «geeignetes Frühwarnsystem einrichten, um möglichst ein Überschreiten dieser Inzidenz zu vermeiden». Die Landesgesundheitsbehörden sollten darüber das RKI informieren. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will der Bund den Alkoholausschank in besonders betroffenen Regionen unter bestimmten Bedingungen befristet begrenzen lassen. Um Infektionen in der Gastronomie zu minimieren, müssten bei ansteigendem Infektionsgeschehen «zeitlich eingegrenzte Ausschankverbote für Alkohol erlassen werden», heißt es in dem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf der Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Dienstag. Bei den French Open der Tennisprofis hat es einen weiteren positiven Corona-Fall gegeben. Wie die Veranstalter in Paris am Montagabend mitteilten, wurde eine Doppelspielerin als «Kontaktperson» eingestuft, weil ihr Trainer positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Die namentlich nicht genannte Spielerin und ihre Doppelpartnerin wurden vom Turnier ausgeschlossen. Schon in der Qualifikation hatte es einige positive Fälle gegeben, die für viel Unmut gesorgt hatten. Einige Spieler wie der Spanier Fernando Verdasco hatten ihren positiven Test angezweifelt und die Organisatoren dafür kritisiert, dass sie keinen zweiten Test hatten machen dürfen. Zu den French Open: Angelique Kerber ist bei den French Open sang- und klanglos bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Die deutsche Nummer eins verlor am Montagabend bei nasskaltem Wetter in Paris gegen die erst 19 Jahre alte Slowenin Kaja Juvan mit 3:6,3:6 und zeigte dabei eine ganz schwache Leistung. Ohne große Gegenwehr gab sich die 32 Jahre alte Kielerin nach 1:07 Stunden geschlagen. Damit ist die Bilanz der deutschen Tennis-Damen bislang desaströs. Nach Anna-Lena Friedsam, Andrea Petkovic und Tamara Korpatsch ist Kerber bereits die vierte Deutsche, die in der ersten Runde verloren hat. Am Dienstag sind noch Laura Siegemund und Julia Görges im Einsatz. Der Bund will angesichts der anhaltend hohen Infektionszahlen mit dem Coronavirus derzeit keine weiteren Öffnungsschritte zulassen. Um eine korrekte Kontaktnachverfolgung zu ermöglichen, sollen Ordnungsbehörden Verstöße etwa bei falschen persönlichen Angaben in Restaurants mit einem Mindestbußgeld von 50 Euro belegen können, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf der Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Dienstag. Der Bund schlägt angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen mit dem Coronavirus für Feiern in privaten Räumen eine Beschränkung auf maximal 25 Teilnehmer vor. In öffentlichen Räumen solle die Beschränkung bei maximal 50 Teilnehmern liegen, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf für die Beschlussvorlage des Bundes zu den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Dienstag. Mehr dazu erfahrt Ihr >>> hier. Der italienische Fußball-Erstligist CFC Genua ist von einem Coronavirus-Ausbruch betroffen. Zwei Tage nach der Bekanntgabe, dass Torhüter Mattia Perin positiv getestet worden ist, ist die Zahl der Infizierten auf 14 gestiegen. Wie der Tabellenzwölfte der Serie A am Montagabend auf seiner Homepage mitteilte, sind sowohl Spieler als auch Mitarbeiter davon betroffen. Es seien nach den positiven Tests auf das Virus Sars-CoV-2 alle vorgeschriebenen Maßnahmen ergriffen und die Behörden informiert worden, hieß es. Erst am Samstag hatte der Club die Coronavirus-Infektion von Torhüter Perin öffentlich gemacht und mitgeteilt, dass sich der Spieler unter medizinischer Aufsicht in häuslicher Quarantäne befindet. Noch am selben Tag hatte der Verein Coronatest bei allen Spielern und Mitarbeitern machen lassen. Deswegen hatte sich die Abreise zum Liga-Spiel beim SSC Neapel von Samstag auf Sonntag verschoben. Das Spiel war daraufhin vom Sonntagnachmittag auf den Abend verlegt worden. Genua hatte mit 0:6 verloren. Noch nicht bekannt ist, wie die Liga auf den Coronavirus-Ausbruch reagiert. Genua soll laut Spielplan am Samstag den FC Turin empfangen, der SSC Neapel wird bei Juventus Turin erwartet. Angesichts steigender Corona-Zahlen will Tschechien wieder den Ausnahmezustand verhängen. Das sei sicherlich notwendig, sagte Regierungschef Andrej Babis von der populistischen Partei ANO am Montagabend im Fernsehsender Nova. Er gehe davon aus, dass das Kabinett am Mittwoch in Prag zu einer Sondersitzung zusammenkommen werde, um diesen Schritt zu beschließen. Der Ausnahmezustand galt bereits im Frühjahr für zwei Monate und war Ende Mai ausgelaufen. Er ermöglicht es der Regierung unter anderem, Bürgerrechte wie die Versammlungsfreiheit auszusetzen. Zudem können die Gerichte höhere Strafen verhängen. In Tschechien sollen am Freitag und Samstag Regionalwahlen sowie Ergänzungswahlen in einem Drittel der Wahlkreise zum Senat, dem Oberhaus des Parlaments, stattfinden. Eine Verschiebung hatte die Regierung zuletzt ausgeschlossen. Bei der Stimmabgabe soll eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Tschechien hatten in den letzten 14 Tagen die höchste Zahl an Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in Europa nach Spanien und Frankreich. Am Sonntag kamen 1305 Fälle hinzu, wie aus Behördendaten hervorging. Das war der höchste Zuwachs an einem Sonntag seit Beginn der Pandemie. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung überstieg die Schwelle von 600. Deutschland hat eine Reisewarnung für ganz Tschechien ausgesprochen. Angesichts der hohen Corona-Neuinfektionszahlen unter anderem in Teilen Österreichs erwägt Bayern eine Verlängerung für die Teststationen an den Autobahnen in Grenznähe. Man prüfe derzeit die kurzfristige Verlängerung des Testangebotes für Reiserückkehrer, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Montagabend mit. «Dies geschieht auch mit Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen in grenznahen Regionen in Österreich und Tschechien, die in den zurückliegenden Tagen zu Risikogebieten erklärt wurden», so der Sprecher. Zudem seien die neuen, überarbeiteten Einreisequarantäneregeln des Bundes für Rückkehrer aus Risikogebieten noch nicht veröffentlicht worden. Eigentlich hatte das Kabinett von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am 8. September beschlossen, die Corona-Teststationen an den Autobahnen, an den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg und am Zentralen Omnibusbahnhof München zum Ende der Sommer-Hauptreisezeit einzustellen — und zwar bis zum 30. September, das wäre an diesem Mittwoch. Die Autobahn-Teststationen befinden sich an den Raststätten Donautal-Ost (A3), Hochfelln-Nord (A8) und Heuberg (A93). Nun könnte sich dies wieder ändern und der Termin nach hinten verschoben werden. Am Wochenende hatten sich zeitweise lange Staus vor der Teststation auf der Autobahn 93 gebildet. Nach der Einstufung von Tirol als Risikogebiet gab es dort lange Wartezeiten für die Reiserückkehrer, die sich dort auf eine Infektion mit dem Virus testen lassen wollten. Das Kabinett hatte beschlossen, die freiwerdenden Testkapazitäten «bedarfsorientiert» etwa für die kommunalen Testzentren in den Landkreisen und kreisfreien Städten zur Verfügung zu stellen. Die Stationen an den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen bleiben. Die Weltgesundheitsorganisation WHO setzt auf Corona-Schnelltests zur Bekämpfung der Pandemie in ärmeren Ländern.120 Millionen sogenannte Antigen-Tests sollen für 133 Länder mit kleinen und mittleren Einkommen zur Verfügung gestellt werden, kündigte die WHO am Montagabend in Genf an. Das soll umfangreiche Tests an Orten ermöglichen, an denen der Nachweis des Virus-Erbguts im Labor (ein sogenannter PCR-Test, wie er standardmäßig zum Nachweis des Virus genutzt wird) nur schwer oder zu langsam möglich ist. Für das Projekt im Rahmen der WHO-Kampagne «ACT-Accelerator» (Access to Covid-19 Tools Accelerator) hat die Bill and Melinda Gates Stiftung demnach einen Vertrag mit den Herstellern SD Biosensor und Abbott geschlossen, der die Abnahme von 120 Millionen Tests zum Stückpreis von 5 US-Dollar garantiert. Insgesamt wären dafür 600 Millionen US-Dollar nötig. Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria steuert 50 Millionen US-Dollar bei. Darüber hinaus erwarte man Unterstützung von anderen internationalen Institutionen wie Unicef und Weltbank sowie Staaten, sagte der Chef des Fonds, Peter Sands. «Wenn Länder mit kleinem und mittleren Einkommen auf demselben Niveau testen würden wie Staaten mit hohem Einkommen, würden die 120 Millionen Tests weniger als zwei Wochen reichen», so Sands. Die WHO empfehle die Schnelltests im Allgemeinen vor allem als Ergänzung zu PCR-Tests, sagte die WHO-Covid-19-Beauftragte Maria van Kerkhove. Antigen-Tests seien vor allem bei hoher Viruslast effizient und könnten helfen, wenn es etwa um die Nachverfolgung von Ausbrüchen rund um mindestens einen bereits per PCR-Test bestätigten Fall gehe. Wo Labortests tagelang dauern würden, seien Antigen-Tests dennoch eine sinnvolle Alternative. Die Tests suchen in Abstrich-Proben nicht aufwendig nach dem Erbgut des Virus, sondern nach Molekülen, die charakteristisch für die Viren sind. Ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest wird innerhalb von 15 bis 30 Minuten auf einem Teststreifen angezeigt, ob das gesuchte Molekül gefunden wurde und die Person positiv ist oder nicht. Die Niederlande verschärfen angesichts schnell steigender Fallzahlen ihre Corona-Regeln für zunächst drei Wochen. «Jeder hat die alarmierenden Berichte gesehen», sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Montagabend in Den Haag. Daraus müssten jetzt Konsequenzen gezogen werden. Dazu gehört, dass ab Dienstagabend alle Sportveranstaltungen ohne Publikum stattfinden müssen. Cafés und Restaurants müssen um 22 Uhr schließen und dürfen ab 21 Uhr keine neuen Gäste mehr einlassen. Außerdem dürfen insgesamt nur noch 30 Menschen zugleich in einem Lokal sein, im Freien 40. Für alle Kontaktberufe wie Friseur oder Masseur ist eine Registrierung der Kunden verpflichtend. Mund- und Nasenschutz wird für Geschäfte empfohlen, ist aber nicht Pflicht. Die Niederlande sind bei Gesichtsmasken bisher sehr zurückhaltend gewesen. Zuhause soll man nur noch drei Gäste empfangen. Außerdem sollen alle wieder möglichst von zu Hause aus arbeiten. «Entweder wir schaffen es, die Zahl der Infizierungen zu senken oder wir schaffen es nicht», sagte Gesundheitsminister Hugo de Jonge. «Dann sind härtere Maßnahmen nötig.» Dies könne die Stilllegung des gesamten Gastronomie-, Sport- und Kultursektors sein. Es gehe dann wieder in Richtung Lockdown. Die Zahl der Corona-Infektionen ist in den Niederlanden zuletzt stark angestiegen. Am Samstag gab es laut der Universität Johns Hopkins rund 2760 Neuinfektionen in dem Land mit rund 17,5 Millionen Einwohnern. Die täglichen Fallzahlen waren damit höher als in Deutschland, das mehr als viermal so viele Einwohner hat. Einige Bundesländer haben zu wenig Personal zur Kontaktnachverfolgung bei Coronavirus-Infektionen im Einsatz — anders als im April verabredet. Bund und Länder hatten sich damals verständigt, mindestens fünf Personen pro 20.000 Einwohner einzusetzen. Auf Anfrage von NDR, WDR und «Süddeutscher Zeitung» (Dienstag-Ausgabe) erklärten jedoch mehrere Länder, aktuell seien weniger Teams im Einsatz. Bayern hat demnach beispielsweise 13 Millionen Einwohner, also müssten dort 650 Teams zur Verfügung stehen. Der FDP-Landtagsabgeordnete Sebastian Körber erhielt den Angaben zufolge vergangene Woche jedoch die Auskunft der Staatsregierung, dass nur 288 solcher Teams «im Einsatz» seien. Baden-Württemberg müsste dem Bericht zufolge gemessen an der Bevölkerungszahl 553 solche Teams haben. Tatsächlich gibt es dort nach Auskunft des Gesundheitsministeriums aber nur 292, bis Ende dieser Woche sollen es 314 Teams sein. In Hessen gebe es 268 Teams, gefordert wären 313, im Saarland existieren 34 Teams, nötig wären 50. Nur Bremen hat dem Bericht zufolge nach eigenen Angaben ausreichend Personal für diese Aufgabe. Die anderen Länder antworteten demnach ausweichend, gar nicht oder gaben an, dass ihnen diese Zahlen nicht vorliegen. Nach einer Corona-Infektion von drei Personen aus dem Kreis Nordfriesland im Nachgang einer Hochzeit sucht das Gesundheitsamt nach Kontaktpersonen im Norden. Insgesamt hätten sieben Personen aus dem Kreis an der Hochzeitsfeier Mitte September in Polen teilgenommen, sagte Kreissprecher Hans-Martin Slopianka am Montag. Weil sich Symptome aber erst später zeigten, seien die Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus erst später festgestellt worden. Zuvor hatten die «Husumer Nachrichten» über den Fall berichtet. Laut dem Kreis hatten die Hochzeitsgäste in den vergangenen Tagen im Norden diverse Kontakte, die das Gesundheitsamt nun aufwendig zu rekonstruieren versucht. Die Suche dauere weiter an, sagte Slopianka. Betroffen sei beispielsweise auch eine Kita in Klanxbüll, die derzeit im Notbetrieb ist. Demnach hatte einer der Hochzeitsgäste Kontakt zu mehreren Erziehern der Einrichtung. Alle fünf wurden zwar negativ auf Covid-19 getestet, bei dreien sei der Kontakt aber eng gewesen. Sie müssten vorerst in Quarantäne bleiben, sagte der Kreissprecher. Bei Pariser Gastronomen wächst der Ärger über die neuen Corona-Maßnahmen. Das Schließen von Bars ab 22 Uhr sei ungerechtfertigt, diskriminierend und kontraproduktiv, prangerte der Hotel- und Gastroverband GNI am Montag an. Der Verband betonte, dass Restaurants und Bars strenge Hygienemaßnahmen einhalten würden. Die Regierung hatte in der vergangenen Woche angeordnet, dass in Paris und anderen größeren Städten wie Toulouse oder Lille ab Montag Bars zwischen 22 und 6 Uhr geschlossen bleiben müssen. Für Großveranstaltungen gilt nun außerdem eine Begrenzung von 1000 Personen — im öffentlichen Raum dürfen sich nicht mehr als zehn Menschen treffen. Sporthallen müssen geschlossen bleiben. Paris ordnete an, dass der Verkauf von Alkohol zum Mitnehmen und der Konsum auf öffentlichen Plätzen ab 22 Uhr verboten ist. In dieser Zeit sei auch das Abspielen von Musik auf der Straße nicht erlaubt, so die Stadt. Restaurants dürfen auch nach 22 Uhr geöffnet bleiben — Alkohol darf allerdings nur zusammen mit einer Mahlzeit verkauft werden. In Marseille mussten Bars und Restaurants aufgrund der angespannten Corona-Lage komplett schließen. Gastronomen hatten am Wochenende in der südfranzösischen Hafenmetropole dagegen demonstriert. Die örtlichen Behörden warfen der Regierung in Paris vor, ohne Absprache über ihre Köpfe hinweg entschieden zu haben. Sie konnten durchsetzen, dass die Schließungen vorerst nur 7 statt 15 Tage andauern sollen. Der Bund will sich zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise eine Rekordsumme an den Finanzmärkten leihen. Allein in den Monaten Oktober bis Dezember sollen Bundeswertpapiere in einem Volumen von 50,5 Milliarden Euro platziert werden, teilte die für das Schuldenmanagement zuständige Finanzagentur am Montag mit. Das sind sechs Milliarden Euro mehr als ursprünglich geplant. Für das gesamte Jahr wird ein Volumen von 407 Milliarden Euro angepeilt, die höchste Summe seit Gründung der Finanzagentur vor 20 Jahren. Im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise hat die Bundesregierung eine deutliche Ausweitung der Staatsverschuldung beschlossen. Die deutsche Wirtschaft ist in eine tiefe Rezession gerutscht. Außerdem sorgt die Krise für starke Ausfälle bei den Steuereinnahmen. Das Volumen der Wertpapiere, die am Markt platziert werden, liegt damit deutlich höher als im Jahr 2009, als die deutsche Wirtschaft im Zuge der globalen Finanzkrise in eine tiefe Rezession gerutscht war. Für das Jahr 2009 bezifferte die Finanzagentur das Emissionsvolumen auf 334 Milliarden Euro. Außerdem soll im November zum zweiten Mal eine sogenannte grüne Bundesanleihe auf den Markt gebracht werden, hieß es in der Mitteilung. Anfang September hatte der Bund die erste «grüne Anleihe» mit einer Laufzeit von zehn Jahren angeboten, die auf hohe Nachfrage stieß. Bei der zweiten Auflage handelt es sich den Angaben zufolge um ein Wertpapier mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Der Bund will sich als Anbieter am grünen Anleihemarkt etablieren und einen Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger Finanzprodukte leisten. Angesichts steigender Infektionszahlen in Berlin wie bundesweit stimmt Berlins Regierungschef Michael Müller die Bevölkerung auf eine mögliche Verschärfung von Corona-Regeln ein, darunter bei den Kontaktmöglichkeiten. «Ich glaube schon, dass wir etwas neu verabreden werden», sagte der SPD-Politiker vor der Senatssitzung und einer Schalte der Länderchefs mit Kanzlerin Angela Merkel am morgigen Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. «Das muss nicht heißen, dass die Beschlüsse auch sofort umgesetzt werden», so Müller. «Aber ich glaube, dass es Beschlüsse sein müssen, die uns schnell Handlungsmöglichkeit geben, wenn eine Situation bundesweit eskaliert oder unsere Ampeln in Berlin von Gelb auf Rot springen.» Ziel sei es, einen Lockdown zu verhindern. «Aber wir wollen natürlich zielgerichtet agieren und jetzt nicht einfach sagen, ganz breit wird alles wieder eingeschränkt», erläuterte Müller. «Wir werden schon genau hinsehen, wo sich die Infektionsherde befinden. Bisher ist für uns nicht erkennbar, dass Schulen, der Arbeitsplatz, die Kultur oder Sportveranstaltungen dazugehören. Vielmehr kommt es zum Beispiel bei privaten Feiern vermehrt zu Infektionen.» Nun sei die Frage, wie man dafür einen Hebel findet. «Höchstwahrscheinlich wird es so sein, dass die Kontaktmöglichkeiten wieder eingeschränkt werden müssten.» Müller machte deutlich, dass er eine allgemeine Maskenpflicht im öffentlichen Raum — also auch dort, wo genügend Abstand einzuhalten ist — nicht für sachgerecht hält. Das gelte auch für ein allgemeines Alkoholverbot. «Das heißt, dass wir wahrscheinlich darüber diskutieren, ob ein Alkoholverbot oder eine Maskenpflicht zu bestimmten Uhrzeiten oder an bestimmten Orten sachgerecht ist.» Die Stadt Gelsenkirchen hat am Wochenende erstmals eine Party wegen erheblicher Verstöße gegen die lokal verschärften Corona-Regeln aufgelöst. Mit 100 Gästen seien in der angemieteten Gaststätte doppelt so viele Menschen gewesen wie zulässig, teilte die Stadt am Montag mit. Zudem sei gegen die geltenden Hygieneregeln verstoßen worden. Den Vermieter der Gaststätte sowie den Veranstalter der den Behörden nicht gemeldeten privaten Feier erwarte ein Ordnungswidrigkeitsverfahren sowie ein Zwangsgeld. Nachbarn der Gaststätte hatten sich über laute Musik beschwert und das Ordnungsamt verständigt. Gemeinsam mit der Polizei schritten die Ordnungskräfte am Samstag ein, schickten die Gäste nach Hause und versiegelten die Zugänge zur Gaststätte. Seit der vergangenen Woche dürfen in der Ruhrgebietsstadt Feste nur mit höchstens 50 Teilnehmern und unter Einhaltung strenger Auflagen stattfinden. Die Anordnung gilt, weil die Neuinfektionen auf den kritischen Warnwert von mehr als 35 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen geklettert waren, ab dem Kommunen und Kreise besondere Gegenmaßnahmen zur Eindämmung ergreifen müssen. Nach Angaben des RKI lag der Sieben-Tage-Wert am Montag weiterhin bei mehr als 37 — der dritthöchste Wert in NRW nach Remscheid und Hamm. Wegen der schleppenden Ticketerstattung bei stornierten Flügen hat die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg nun die Lufthansa verklagt. Die Verbraucherschützer hatten das Unternehmen abgemahnt, die Kunden über ihre Rechte zu informieren, das Recht auf schnelle Erstattung nicht zu verschweigen und zudem den Flugpreis innerhalb der gesetzlichen Frist von sieben Tagen zurückzuzahlen. Da die Fluggesellschaft nicht auf die Abmahnung reagiert habe, sei nun Klage beim Landgericht Köln erhoben worden, berichtete die Zentrale am Montag. Ein Verhandlungstermin stehe noch nicht fest. Die vom Staat gestützte Lufthansa hatte in der Corona-Krise seit März Millionen Tickets storniert und nicht fristgemäß erstattet, wie sie selbst eingeräumt hat. Im laufenden Jahr seien inzwischen konzernweit Tickets in einem Gesamtwert von 2,8 Milliarden Euro an rund 6,6 Millionen Passagiere erstattet worden, hatte es vor zehn Tagen geheißen. Offen seien noch rund 900.000 Vorgänge. Die Klage des Verbandes sei noch nicht eingegangen, erklärte eine Sprecherin des Unternehmens am Montag in Frankfurt. Zu laufenden Verfahren werde man sich nicht äußern. Der Reiseexperte der Verbraucherzentrale, Oliver Buttler, warf dem Unternehmen anhand konkreter Fälle gezielte Desinformation vor, indem bevorzugt Umbuchungen angeboten und nicht über die mögliche Rückerstattung informiert worden seien. «Verbraucher, die nicht wissen, dass sie einen Anspruch auf die Rückzahlung haben, werden durch die falschen Informationen getäuscht», erklärte Buttler. «Gerade ein Unternehmen, das durch staatliche Mittel massiv unterstützt wird, darf sich nicht so vor seiner Verantwortung und vor seinen gesetzlichen Pflichten drücken.» Die Zentrale hat nach eigenen Angaben bereits in sechs weiteren Fällen Unterlassungsklagen eingereicht, darunter gegen die DER Touristik und die Lufthansa-Tochter Eurowings. Mehrere Unternehmen hätten aber auch die geforderten Unterlassungserklärungen abgegeben, hieß es. Im Landkreis Dingolfing-Landau liegen die Corona-Zahlen weiterhin deutlich über der kritischen Marke von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Wie das Landesamt für Gesundheit (LGL) am Montag berichtete, war dieser Wert mit 63,4 ähnlich hoch wie in der Vorwoche. Der zweithöchste Wert im Freistaat wurde mit 38,9 im Landkreis Rhön-Grabfeld registriert. Wie dort wurde auch in der Landeshauptstadt, die vor einigen Tagen den Grenzwert 50 ebenfalls überschritten hatte, erneut ein Rückgang festgestellt. Mit einem Sieben-Tages-Wert von 37,6 lag München allerdings immer noch knapp über der Vorwarnstufe von 35. Danach kamen der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge (32,8) und die Stadt Fürth (30,5). Im gesamten Freistaat sind bisher 67.375 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden (Stand: Montag,8 Uhr). Im Freistaat sind bislang 2657 Menschen gestorben, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Als genesen galten rund 59.240 Menschen. Lang waren die Schlangen der Reiserückkehrer an den Corona-Teststationen in den Urlaubswochen. Nun werden die Stellen an den Autobahnen A5 auf Höhe Neuenburg-Ost, auf der A8 am Rastplatz Kemmental-Ost sowie am Stuttgarter Hauptbahnhof und am Flughafen Friedrichshafen eingestellt, wie das baden-württembergische Sozialministerium ankündigte. Während dort bereits zum 1. Oktober keine Tests mehr angeboten werden, soll es diese Möglichkeit an den Flughäfen Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden bis mindestens Ende Oktober geben. «Der Betrieb der Sonder-Teststationen war wichtig und erfolgreich», zog Sozialminister Manne Lucha (Grüne) am Montag Bilanz. Insgesamt wurden nach seinen Angaben an den sechs Einrichtungen für Reiserückkehrende bisher etwa 190.000 Menschen getestet. Bei rund 1500 von ihnen fiel das Testergebnis positiv aus. Auf dem Kreuzfahrtschiff «Mein Schiff 6» der Reederei Tui Cruises sind zwölf Besatzungsmitglieder positiv auf das Coronavirus getestet worden. «Am Montagfrüh haben wir von einem externen Labor positive Testergebnisse von zwölf Crew-Mitgliedern der ‘Mein Schiff 6′ erhalten», teilte TUI Cruises in Hamburg mit. Das Schiff ist nun auf dem Weg in die Hafenstadt Piräus nahe Athen. An Bord befinden sich den Angaben zufolge 922 Passagiere und 666 Crew-Mitglieder. Bei der gesamten Besatzung seien in den vergangenen 14 Tagen keine Auffälligkeiten festgestellt worden, keines der zwölf Crew-Mitglieder habe Symptome gezeigt, hieß es bei Tui Cruises. Die Betroffenen seien an Bord isoliert worden und würden erneut getestet. Wie die ersten Befunde ausfielen und wie es für die Passagiere an Bord weitergeht, lest Ihr hier. Nur etwa jeder dritte Mensch in Deutschland (36,1 Prozent) ist einer Umfrage zufolge zuversichtlich, dass die Corona-Pandemie in der kalten Jahreszeit unter Kontrolle bleibt.41,6 Prozent sind hingegen «eher nicht» oder «gar nicht» zuversichtlich, wie die Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Funke-Mediengruppe ergeben hat. Weitere 21,1 Prozent der Teilnehmer sehen den kommenden Monaten offenbar mit gemischten Gefühlen entgegen und wählten die Antwortmöglichkeit «teils/teils». Unter den Zuversichtlichen sind Männer (39,2 Prozent) etwas häufiger vertreten als Frauen (33,2 Prozent). Die Befragten der Altersgruppe 18 bis 29 Jahre (42,3 Prozent) gaben sich optimistischer als die 40- bis 49-Jährige (30,7 Prozent) und die Über-65-Jährigen (38,5 Prozent). Bei den Anhängern der Parteien ist die Diskrepanz zwischen Grünen- und FDP-Wählern am größten: Während nur 25,8 Prozent der Grünen-Anhänger zuversichtlich auf die kalte Jahreszeit blicken, äußerten sich 49,1 Prozent der FDP-Anhänger dementsprechend. Bei der weiteren Bekämpfung der Corona-Pandemie darf es laut Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) grundsätzlich keine Denkverbote geben. «Es kommt darauf an, einen Weg zu finden, mit dem wir es Sars-CoV-2 so schwer wie möglich machen und gleichzeitig den Menschen in unserem Land nur so wenige Einschränkungen wie nötig abverlangen», sagte er am Montag mit Blick auf die Beratungen der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Dienstag. «Das ist ein schwieriger Spagat, aber ich bin überzeugt, dass wir ihn gemeinsam meistern können.» Hans sagte weiter, er erwarte von der MPK «ein Signal der politischen Führung in der Krise: Es ist jetzt nicht die Zeit für Partys und Treffen ohne Abstand und Maske». Wie dieses «Signal» ausgestaltet werden könne, darüber solle am Dienstag beraten werden. Klar sei: Die Deutschen dürften «nicht leichtfertig werden» und die bisher «stabile Situation verspielen». Man müsse davon ausgehen, dass die Infektionszahlen im Herbst und im Winter wieder «deutlich ansteigen». In einem Pflegeheim in Neu Wulmstorf haben sich 40 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert — es wurde daher unter Quarantäne gestellt. Das Gesundheitsamt habe strikte Hygienemaßnahmen angeordnet, Besucher dürften das Heim derzeit nicht betreten, teilte der Landkreis Harburg am Montag mit. Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen seien sieben Mitarbeiter sowie 33 Bewohner positiv auf Covid-19 getestet worden. In der Einrichtung leben nach Angaben eines Landkreissprechers etwa 120 Menschen. Die Infektionen wurden dem Landkreissprecher zufolge festgestellt, nachdem eine Bewohnerin aus anderen Gründen in ein Krankenhaus verlegt worden war. «In enger Abstimmung mit dem Landesgesundheitsamt haben wir alle Maßnahmen ergriffen, um Kontaktpersonen zu ermitteln, Infektionsketten zu unterbrechen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern», sagte Landrat Rainer Rempe. Die Bewohner würden in ihren Zimmern versorgt, nur in einem Fall habe es eine Verlegung in ein Krankenhaus gegeben. Das Gesundheitsamt habe sämtliche Bewohner und Mitarbeiter testen lassen. Weitere Ergebnisse standen zunächst aber noch aus. «Die Lage im Pflegeheim führt uns noch einmal deutlich vor Augen, wie fragil die Situation zurzeit ist», betonte Landrat Rempe. Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) will die im Herbst beliebten Laternenumzüge für Kinder erlauben. Sie wolle dies beim nächsten MV-Gipfel zur Corona-Pandemie am 22. Oktober vorschlagen, sagte sie am Montag in Schwerin. Voraussetzung sei, dass die Infektionszahlen es zuließen und die Hygieneregeln eingehalten würden. Die «Ostsee-Zeitung» berichtete, dass sich vermehrt Kitas und Initiativen bei den Behörden mit der Frage meldeten, ob die Umzüge stattfinden dürften. Erste Kitas hätten sie aber auch schon abgesagt. Die Stadt Frankfurt hat erste Ideen für die Ausrichtung des Weihnachtsmarktes unter Corona-Bedingungen vorgestellt. Wegen der bestehenden Pandemie soll er unter anderem in der Fläche deutlich ausgedehnt und damit entzerrt werden. Geplant sei, auch auf dem Opernplatz und der benachbarten Fressgass’ Buden aufzustellen, teilte die Stadt am Montag mit. Zudem sollen gastronomische Stände einen Verzehrbereich einrichten, in dem die gleichen Hygiene- und Abstandsregeln gelten wie in Restaurants. «Unser Frankfurter Weihnachtsmarkt mit seiner tollen Kulisse, den vielen Lichtern und Düften, gehört in der Adventszeit einfach dazu», sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD). Dass sie den Weihnachtsmarkt trotz der Pandemie gerne ausrichten möchte, hatte die Stadt bereits Mitte September signalisiert. Details zur Umsetzung will sie in der kommenden Woche klären. Erst dann wird das Konzept den Behörden und dem Magistrat zur Genehmigung vorgelegt. Der Weihnachtsmarkt in Frankfurt gilt als der größte in Hessen. Er soll vom 23. November bis zum 22. Dezember stattfinden. Am Freitag hatte bereits die Landeshauptstadt Wiesbaden verkündet, dass ihr berühmter «Sternschnuppenmarkt» unter Corona-Bedingungen stattfindet. Der deutsche Supercup zwischen Triple-Gewinner FC Bayern München und Vizemeister Borussia Dortmund an diesem Mittwoch (20.30 Uhr/DAZN und ZDF) in München findet ohne Zuschauer statt. Das bestätigte die Stadt München am Montag mit einer Pressemitteilung. Demnach hat dies der städtische Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) unter Leitung von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) beschlossen und sich auf ein generelles Vorgehen verständigt, wann Sportveranstaltungen ohne Zuschauer beziehungsweise mit reduzierter Zuschauerzahl stattfinden. Der Stab bezog sich in seiner Entscheidung auf die Sieben-Tage-Inzidenz — also die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Liegt dieser offiziellen Angaben zufolge in der Landeshauptstadt unter 35, findet die Veranstaltung mit reduzierter Zuschauerzahl statt, nämlich bis zu 20 Prozent der Stadien- oder Hallenkapazität. Liegt der Wert bei 35 oder darüber, sind keine Zuschauer erlaubt. Im Konzept der Deutschen Fußball Liga gilt das Pandemie-Level ab 35 Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner als hoch. Ende vergangener Woche war die Zahl der Neuinfizierten in München wieder unter den kritischen Warnwert gesunken. Die Zahl der in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus infizierten Menschen sank unter den Grenzwert von 50 je 100.000 Einwohner, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Donnerstag zu Beginn schärferer Corona-Regeln in der Landeshauptstadt mitgeteilt hatte. Wer aus Luxemburg nach Rheinland-Pfalz reist, muss zunächst in Quarantäne und das örtliche Gesundheitsamt informieren — mit einigen Ausnahmen. Darauf hat das Gesundheitsministerium in Mainz am Montag hingewiesen. Ausgenommen seien Menschen, die beruflich pendeln. Auch Reisen aus medizinischen oder anderen triftigen Gründen — wie etwa Prüfungen an der Universität — sind möglich. Die Quarantäneanordnung gelte auch nicht bei Reisen nach Luxemburg, die weniger als 72 Stunden dauern. «Auch, wer einen negativen Corona-Test hat, der gerechnet vom Zeitpunkt der Einreise nicht älter als 48 Stunden ist, muss nicht in Quarantäne.» Nachdem die Bundesregierung Luxemburg am Freitagabend erneut wegen steigender Corona-Fallzahlen zum Risikogebiet erklärt hatte, gelten diese Regelungen dem Ministerium zufolge mindestens bis Mitte Oktober. Zum 15. Oktober habe der Bund eine Muster-Quarantäneverordnung angekündigt, um Einreisen aus Risikogebieten zu regeln. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte: «Wir dürfen Länder wie Luxemburg nicht dafür bestrafen, dass sie sehr viel testen.» Bei der Risikobewertung werde in den Bundesländern längst die Gesamtsituation betrachtet, das sollte auch im internationalen Vergleich stärker berücksichtigt werden. Die Regierung des Großherzogtums Luxemburg hatte frühere Grenzschließungen und Reisewarnungen seitens Deutschlands stets kritisiert. In dem kleinen Land mit seinen etwa 630.000 Einwohnern gibt es zahlreiche Berufspendler, die regelmäßig die Grenze überqueren. Sie sind allerdings von Quarantäneregeln ausgenommen. Die Einstufung als Risikogebiet und die anschließende Reisewarnung erfolgen, wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen die Marke von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen übersteigt. Derzeit sind 15 von 27 EU-Ländern zumindest teilweise Corona-Risikogebiete. Die Gewerkschaft Verdi hat aus Anlass der Gesundheitsministerkonferenz für Mittwochnachmittag zu Protesten in Berlin aufgerufen. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie seien nur wenige hundert Beschäftigte aus der Kranken- und Altenpflege vor Ort, teilte Verdi am Montag in Berlin mit. Aber mehr als 12.000 haben der Gewerkschaft zufolge an einer Foto-Petition teilgenommen, in der sie verlangen, den Worten der Anerkennung zu Beginn der Corona-Pandemie Taten folgen zu lassen. Die Personalausstattung der Kliniken müsse sich am Bedarf der Patienten orientieren, forderte Sylvia Bühler, die im Verdi-Bundesvorstand für das Gesundheitswesen zuständig ist. «Außerdem muss der Gesetzgeber der Ausgliederung von Tätigkeiten in unzählige Tochtergesellschaften einen Riegel vorschieben.» Kritik übt Verdi auch an der Krankenhausfinanzierung über Fallpauschalen. So werde zum Beispiel nicht honoriert, wenn Kliniken Behandlungskapazitäten vorhielten. Die Forderungen sollen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Vorsitzenden der Gesundheitsministerkonferenz, Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD), übergeben werden. Parallel zur Gesundheitsministerkonferenz gibt es Verdi zufolge im Rahmen der Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen bundesweit Streiks und Aktionen in kommunalen Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen. Die Gesundheitsminister tauschen sich am Mittwoch unter anderem ein weiteres Mal über die Bekämpfung der Corona-Krise aus. Der Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Jens Strackeljan, hat Sorge, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie gravierende Folgen auf die Hochschulfinanzierung haben. An der Universität zeichne sich ein deutlicher Rückgang bei den Studienanfängern ab. «Die Zahlen der nationalen Bewerber, die bisher immatrikuliert sind, können uns nicht zufriedenstellen. Ich rechne mit zirka 25 Prozent weniger, damit wir eine Planungsgröße haben, auch im Hinblick auf die Raumplanung», sagte Strackeljan der Deutschen Presse-Agentur. Der Rückgang bei den internationalen Studienbewerbern liege bundesweit bei 20 Prozent. Weil ihr Anteil an der OVGU mit 35 Prozent unter allen Anfängern besonders hoch ist, wirke sich der Rückgang hier besonders stark aus. «Und in Zeiten der Pandemie ist eine Bewerbung überhaupt keine Garantie, dass der Studienplatz auch wirklich angenommen werden kann», sagte Strackeljan. Gemäß der gerade auf neue Füße gestellten Finanzierung zählten künftig nicht mehr nur die Studienanfänger, sondern auch die Studierenden in der Regelstudienzeit und Absolventen, sagte Strackeljan. Diejenigen Internationalen etwa, die jetzt nicht nach Magdeburg kämen, würden auch nie Studierende in der Regelstudienzeit und auch nie Absolventen. «60 Prozent wird zukünftig das Kriterium Studieren in der Regelstudienzeit zählen. Und deshalb ist eine Nicht-Immatrikulation in diesem Jahr ein Faktor für die kommenden Jahre. Deshalb treibt mich das so um», sagte Strackeljan. «Wir bräuchten zirka 2200 Anfänger pro Jahr, das ist unser Beitrag zu den 9800, die Sachsen-Anhalt mit dem Bund vereinbart hat, damit die Mittel aus dem Hochschulpakt und zukünftig dem Zukunftsvertrag fließen.» Der Uni-Rektor sagte weiter: «Aktuell stehen wir bei der Hälfte, aber die Fristen in diesem Jahr wurden auch verschoben. Eine Immatrikulation ist bis Ende Oktober möglich.» Die Bundesregierung will eine enge Abstimmung in der EU zum Tourismus. Der Tourismusbeauftragte Thomas Bareiß sagte am Montag vor einer informellen Videokonferenz der EU-Tourismusminister, es solle eine stärkere europäische Lösung etwa bei Reisewarnungen sowie Corona-Schnelltests besprochen werden. Die Politik habe eine große Verantwortung für Jobs in der Branche. Der Tourismus gehört zu den Wirtschaftszweigen, die in der Corona-Krise wegen Reisebeschränkungen am heftigsten belastet sind. Wirtschafts-Staatssekretär Bareiß sagte, für Reisende sollten Verlässlichkeit und Sicherheit geschaffen werden. Es gehe darum, wie private und geschäftliche Reisen in Europa wieder stärker ermöglicht werden könnten. Deutschland hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne. Nach dem Anstieg der Corona-Fallzahlen im nordrhein-westfälischen Bielefeld infolge einer Familienfeier befinden sich 950 Schüler und Lehrkräfte in Quarantäne. Betroffen seien zehn Schulen, teilte die Stadt Bielefeld am Montag mit. Jenseits der Schulen gebe es zudem aktuell mehr als 560 Menschen, die in Quarantäne seien — ein Großteil davon sei aber ohne Bezug zu der Familienfeier. Der Anstieg der Fallzahlen sorgte am Montag für großen Andrang an einer städtischen Drive-In-Teststation. Die Stadt bat die Bürger am Mittag darum, die Station am Montag nicht mehr anzufahren. «Das Testzentrum ist überlaufen, und der Verkehr staut sich bereits zurück», hieß es in einer Mitteilung. In der 334.000-Einwohner-Stadt gab es am Montag nach Schätzung des Landeszentrums Gesundheit NRW 130 infizierte Personen. Laut RKI haben sich in den vergangenen sieben Tagen 16,8 Menschen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus infiziert. Ab einem Wert von 35 müssen die Behörden in NRW besondere Gegenmaßnahmen zur Eindämmung einleiten. Als eines der ersten Länder Europas hatte Norwegen im Frühjahr eine Corona-Warn-App eingeführt — jetzt will die Regierung in Oslo einen erfolgreicheren Nachfolger auf den Weg bringen. Die neue App solle ihren wegen Datenschutzbedenken auf Eis gelegten Vorgänger «Smittestopp» ersetzen, und Ziel sei, sie bis Ende des Jahres startklar zu machen, kündigte Gesundheitsminister Bent Høie am Montag an. Diesmal solle sie nur der digitalen Infektionsverfolgung dienen, Daten dabei aber nicht zentral speichern. Basieren soll das Ganze auf internationalen Lösungen von Google und Apple, auf denen nach norwegischen Angaben unter anderem auch die deutsche Warn-App beruht. Bereits Mitte April konnten sich die Norweger «Smittestopp» auf ihre Smartphones herunterladen. Damit sollten mögliche Infektionen aufgespürt werden, während erste in der Corona-Krise erlassenen Maßnahmen in Norwegen gelockert worden waren. Erfolge blieben aber aus. Nur zwei Monate später wurde die App dann gestoppt, nachdem die Datenschutzbehörde des Landes angekündigt hatte, die Verarbeitung der erhobenen persönlichen Daten vorübergehend verbieten zu wollen. Daten sammelte die App seitdem nicht mehr ein, das nationale Gesundheitsinstitut FHI löschte zugleich alle gespeicherten persönlichen Informationen. Mehr als 1,5 Millionen Norweger hatten sich die App bis dahin herunterladen. Norwegen habe versucht, besonders frühzeitig eine Corona-App zu etablieren, sagte Høie dazu nun auf einer Pressekonferenz in Oslo. «Leider ist das nicht gelungen. Daraus haben wir gelernt, und jetzt gehen wir weiter.» Bei Mecklenburg-Vorpommerns Einzelhändlern laufen die Geschäfte wieder deutlich besser. Im Juni verkauften sie real 4,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat und im Juli 4,6 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahrs, wie aus einem Bericht des Statistischen Landesamtes vom Montag hervorgeht. Vor allem der Einzelhandel mit allem, was keine Lebensmittel sind, profitierte von der Nach-Corona-Kauflaune der Verbraucher: Dort betrug das Plus im Juni 5,9 Prozent und im Juli 5,0 Prozent. Im Lockdown-Monat April war der Umsatz in diesem Bereich wegen der Ladenschließungen um 25,1 Prozent abgestürzt. Im Mai betrug das Minus immer noch 1,6 Prozent, ehe sich das Blatt wendete und wieder deutlich mehr Verbraucher in die Geschäfte strömten und auch Geld ausgaben. Im Lebensmittel-Einzelhandel lag das Umsatzplus im Juni bei 3,5 Prozent und im Juli bei 5,2 Prozent im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat. Um die Corona-Delle vom Frühjahr vollends ausgleichen zu können, müssten die Nachholkäufe noch eine Weile anhalten: Im gesamten zweiten Quartal (April bis Juni) lagen die Einzelhandelsumsätze 1,7 Prozent niedriger als im zweiten Quartal 2019. Der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln verzeichnete sogar ein Minus von 7,1 Prozent. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) spricht sich in der Debatte über die weitere Bekämpfung der Corona-Pandemie für einen bundeseinheitlichen Katalog von Schutzmaßnahmen mit dezentralem Ansatz aus. Mit Blick auf die Beratungen der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Dienstag sagte Dreyer am Montag: «Ich werde mich für ein Alarmsystem zur situationsgerechten Corona-Eindämmung einsetzen, das einen dezentralen Ansatz für Kreise und Städte verfolgt.» Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sollten vom Bund gebündelt werden. «In der konkreten Anwendung brauchen wir in den Ländern dann die notwendige Flexibilität. Wenn in München die Infektionszahlen durch die Decke gehen, brauchen wir in Mainz, Koblenz oder Ludwigshafen keine Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen.» Genauso könne es unterschiedliche Maßnahmen für städtische und ländliche Regionen geben. «Das Virus macht zwar nicht halt an Landesgrenzen, aber es macht einen Unterschied, ob ich in einer Region mit hohen oder niedrigen Infektionszahlen lebe und ob tendenziell viele Menschen zusammenkommen oder nicht», betonte die Regierungschefin. Die Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel erwartet wegen der Corona-Krise für das zweite Halbjahr in Hamburg rund 430 Firmenpleiten — gut ein Drittel mehr als im ersten Halbjahr. Im kommenden Jahr werde die Zahl auf etwa 1000 Fälle zulegen. «Die Insolvenzwelle wird noch weit ins Jahr 2021 hineinreichen», sagte Crifbürgel-Geschäftsführer Frank Schlein dem «Hamburger Abendblatt» (Montag-Ausgabe). Derzeit hätten mehr als 300.000 Unternehmen in Deutschland Probleme. «Die Hilfszahlungen verschleiern aber die wahre finanzielle Struktur einiger Unternehmen.» Die größten Risiken gebe es in der Gastronomie, im Tourismus, im Entertainmentbereich und bei den Messebauern. «Eine Insolvenzwelle wird kommen, weil das wirtschaftliche Umfeld viel rauer geworden ist», sagte zudem Nikolaus von der Decken, Geschäftsführer der Wirtschaftsauskunftei Creditreform, dem Blatt. Allerdings rechne er mit einer «echten Welle» erst im nächsten Jahr. Im Vergleich zu 2019 werde es einen Anstieg «im unteren zweistelligen Prozentbereich» geben. Ähnlich äußerte sich der Chef des Kreditversicherers Euler Hermes Deutschland mit Sitz in Hamburg, Ron van het Hof: «Im vierten Quartal schlägt für viele die Stunde der Wahrheit.» Doch den größten Anstieg werde man in Deutschland «erst zeitversetzt von 2021 an sehen». Mit einer Zugfahrt durch Berlin haben private Konkurrenten der Deutschen Bahn gegen Staatshilfen für den Bundeskonzern demonstriert. Der 400-Meter-Zug aus Lokomotiven unterschiedlicher Güterverkehrsanbieter fuhr am Montag unter lautem Signalhorn-Tönen durch das Regierungsviertel und machte Halt im Hauptbahnhof. «Wir fordern, dass die Bundesregierung der bundeseigenen DB Cargo keine Vorzugsbehandlung gewährt», sagte Ludolf Kerkeling, der Vorstandsvorsitzende des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen. Vor allem geplante Corona-Hilfen müssten auch an die Konkurrenten gehen, sonst könne der Staatsbetrieb die Wettbewerber aus dem Markt drängen. Die Deutsche Bahn soll zusätzliche Milliarden erhalten, denn ihre Einnahmen sind infolge der Corona-Krise seit Mitte März eingebrochen. Fünf Milliarden Euro sollen als Corona-Hilfe ins Eigenkapital des Staatskonzerns fließen. Dagegen wollen die Cargo-Konkurrenten notfalls vor das Gericht der Europäischen Union ziehen. Der FDP-Verkehrspolitiker Torsten Herbst verwies darauf, dass die Privaten die Hälfte des Güterverkehrs auf der Schiene abwickelten. Anstatt für eine Kapitalspritze für die DB solle der Bund das Geld nutzen, um für alle Anbieter die Gebühr für die Schienennutzung zu senken. Der folgenschwere Ausbruch des Coronavirus im österreichischen Skiort Ischgl und die Rolle der Tiroler Behörden sind von einer Kommission aufgearbeitet worden. Am 12. Oktober wollen die unabhängigen Experten ihren Bericht über das Krisenmanagement der Tiroler Landesregierung vorlegen, wie sie am Montag mitteilten. Die Kommission war im Mai vom Landtag eingesetzt worden. Dem Land und seiner Tourismusbranche wird vorgeworfen, nicht schnell genug auf die Ausbreitung reagiert und den Betrieb zu spät gestoppt zu haben. Die Kommission hat nach eigenen Angaben 53 Beteiligte befragt. Dazu zählten neben Politikern auch Corona-Patienten, Ärzte und Verantwortliche der Tourismusindustrie. Der Skibetrieb in Tirol wurde erst Tage nach dem ersten positiven Corona-Test bei einem Barkeeper in Ischgl sowie Warnungen über erkrankte Ischgl-Rückkehrer aus anderen Ländern beendet. Trotz Quarantäne-Verordnungen durften Touristen und Saisonkräfte unter teils chaotischen Umständen ausreisen. Verbraucherschützer haben Musterklagen auf Schadenersatz eingereicht. Im Anti-Corona-Kampf dringt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf bundesweit einheitliche Regeln für regionale Gegenmaßnahmen. Notwendig sei ein einheitliches, verbindliches, verhältnismäßiges und verlässliches Regelwerk, das dann in ganz Deutschland gelte, sagte Söder am Montag in München. Bund und Länder müssten den Kommunen Leitlinien an die Hand geben, wie sie beim Überschreiten bestimmter Corona-Zahlen reagieren sollen, forderte er vor einer für Dienstag geplanten Schalte der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Ob man so einen Regelungsmechanismus finde, bezeichnete Söder dabei als eine Frage der Glaubwürdigkeit. Söder fordert konkrete Vorgaben, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, wenn die Ansteckungszahl bestimmte Grenzwerte überschreitet — also wenn es in einem Landkreis 35 oder mehr Infizierte auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen gibt — oder dann 50 oder mehr. Ab einem Wert von 50 brauche es eine Ausweitung der Maskenpflicht zum Beispiel an «öffentlichen Partyplätzen», eine Beschränkung der Zahl der Kontaktpersonen und eine Beschränkung der erlaubten Teilnehmerzahl etwa bei Hochzeiten, Beerdigungen und privaten Geburtstagsfeiern. Ein solches Regelwerk sei für alle geeignet, betonte Söder, für Länder und Regionen mit niedrigen Zahlen ebenso wie für Länder mit höheren Zahlen. Er wolle von einem landesweiten Modell weg, hin zu einem Regelungsmechanismus, der aber für alle gelte. «Corona ist in Schleswig-Holstein genauso gefährlich wie in Bayern», betonte er. «Die Kommunen bitten eindringlich darum, dass es ein einheitliches Regelwerk gibt», betonte der CSU-Vorsitzende und fügte hinzu, man könne Corona nicht einfach den Kommunen «vor die Tür legen». Auf dem Kreuzfahrtschiff «Mein Schiff 6» der Reederei Tui Cruises sind zwölf Besatzungsmitglieder positiv auf das Coronavirus getestet worden. «Am Montagfrüh haben wir von einem externen Labor positive Testergebnisse von zwölf Crew-Mitgliedern der ‘Mein Schiff 6’ erhalten», teilte TUI Cruises in Hamburg mit. Die gesamte Besatzung sei in den letzten 14 Tagen nicht auffällig geworden, keines der zwölf Crew-Mitglieder habe Symptome. Die Betroffenen seien an Bord isoliert worden und würden nun an Bord erneut getestet. Erste Befunde seien negativ. Griechische Medien berichteten, das Schiff sei am Sonntagabend von der kretischen Hafenstadt Heraklion ausgelaufen. Nach Bekanntwerden der Testergebnisse habe der Kapitän die Reise unterbrochen und vor der kleinen griechischen Insel Milos auf weitere Instruktionen gewartet. Das Schiff soll nun in den Hafen von Piräus fahren. Die Bundesregierung hat zur Einhaltung der Hygieneregeln und zur Nutzung der Corona-Warnapp aufgerufen, um die Ansteckungszahlen nicht weiter ansteigen zu lassen. «Die Entwicklung der Infektionszahlen macht uns große Sorgen», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. In einigen Regionen gebe es sprunghafte Anstiege. «Die müssen dringend wieder unter Kontrolle gebracht werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass das Virus sich an einzelnen Orten wieder exponentiell ausbreitet.» Dort, wo es Hotspots gebe, müssten schnell Gegenmaßnahmen ergriffen werden, sagte Seibert. Es zähle jeder Tag. Die Gesundheitsämter seien «zum Teil am Anschlag». Der Regierungssprecher appellierte an die Bevölkerung: «Wenn wir alle zusammen diese Vernunft und diese Vorsicht aufbringen, wenn wir notwendige Einschränkungen zeitweise akzeptieren, dann können wir uns allen zusammen und unserem Land in diesem Herbst und Winter einiges ersparen.» Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuvor vor einem deutlichen Anstieg der Infektionszahlen gewarnt. Wenn sich die Zahlen wöchentlich so weiterentwickelten, werde es zu Weihnachten 19 200 Neuinfektionen am Tag geben, sagte sie nach Angaben aus Teilnehmerkreisen in einer Videokonferenz des CDU-Präsidiums. Auf Nachfrage, wie die Kanzlerin auf diese Zahl komme, sagte Seibert, er könne zu der «Äußerung, die angeblich in interner Runde gemacht wurde,» nichts sagen. Immer mehr Regionen in Italien verschärfen ihre Vorsichtsmaßnahmen gegen Corona-Ansteckungen. So kündigte Sizilien den Start von Schnelltests für alle aus dem Ausland einreisenden Menschen an. Außerdem soll ab Mittwoch (30. September) auf der Mittelmeerinsel im Freien eine Maskenpflicht für alle Personen über sechs Jahre gelten, sobald ein fremder Mensch in der Nähe ist. Diese Maßnahmen kündigte Regionalpräsident Nello Musumeci am Sonntag an. «Wir kommen mit dem Beginn der Grippesaison in eine heikle Phase der Epidemie», erläuterte er am Abend auf Facebook. Die Maßnahmen gelten zunächst bis 30. Oktober. Außerdem müssen Einreisende aus dem Ausland sich auf einer Internetseite der Region anmelden — oder beim Arzt. Bei der Ankunft soll man etwa an Flughäfen und in Häfen Corona-Schnelltests machen. Die süditalienische Region Kampanien hatte vergangene Woche die Pflicht zum Tragen des Mund-Nasen-Schutzes im Freien erlassen. Diese gilt rund um Neapel zunächst bis zum 4. Oktober. Auch in Teilen der ligurischen Hafenstadt Genua muss die Schutzmaske inzwischen im Freien getragen werden. In ganz Italien gilt die Maskenpflicht in Geschäften, Zügen und anderen geschlossenen Räumen. Auf öffentlichen Plätzen mit Gedränge soll zwischen 18.00 und 6.00 Uhr ein solcher Schutz getragen werden. Die Ferieninsel Sardinien war dagegen Mitte September vorerst mit dem Versuch gescheitert, bei der Einreise einen negativen Corona-Test zu fordern. Ein Verwaltungsgericht hatte dem Einspruch der Regierung Italiens stattgegeben. Rom sah die Reisefreiheit eingeschränkt. Insgesamt waren am Sonntag in 24 Stunden in Italien 1766 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Damit stieg die Zahl der insgesamt registrierten Fälle auf rund 310 000. Die Behörden zählten seit Februar mehr als 35 800 Covid-19-Tote. In Hamm in Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Corona-Neuinfizierten in den vergangenen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner auf einen Wert von 112,2 gestiegen. Dies geht aus den am Montag veröffentlichten aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor (Stand: 0.00 Uhr). Hamm wies damit weiterhin den bundesweit höchsten Wert auf. Von Samstag auf Sonntag hatte die Stadt 15 Neuinfektionen registriert. Zum Vergleich: Am 21. September waren es allein 46 neue Fälle. Diese fallen bei der nächsten Zählung allerdings aus der Berechnung des Sieben-Tage-Werts heraus. Der Wert der sogenannten Wocheninzidenz könnte daher am Dienstag zurückgehen. Das Landeszentrum Gesundheit NRW schätzte die Zahl der akut Infizierten in Hamm am Montag auf 230. Als Ursache für die Corona-Welle in Hamm gelten eine Großhochzeit und damit verbundene weitere Feste. Um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, gilt in der Stadt unter anderem eine Genehmigungspflicht für private Feiern mit mehr als 50 Gästen. Obwohl immer mehr Menschen sich angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen um die eigene Gesundheit sorgen, nimmt auch der sorglose Umgang mit Präventionsmaßnahmen zu. So sagen laut einer Befragung des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg nur noch 45 Prozent der Menschen in Deutschland, dass sie Abstandsregeln beachten. Noch weniger, nämlich nur 39 Prozent, halten sich demnach an die empfohlene Handhygiene. Auch Umarmungen, Küsse und Händeschütteln zur Begrüßung seien wieder auf dem Vormarsch, teilte die Uni Hamburg am Montag mit. Nur noch 58 Prozent hätten angegeben, dies zu vermeiden. Im April seien es noch 77 Prozent gewesen. Seit April untersucht das HCHE die Einstellungen, Sorgen und das Vertrauen der Menschen in Bezug auf die Corona-Pandemie. In der aktuell dritten Welle wurden zwischen dem 8. und dem 19. September mehr als 7000 Menschen in Deutschland, Dänemark, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Portugal und Großbritannien online befragt. «Wir stellen fest, dass die steigenden Infektionszahlen die Bevölkerung zwar ängstigen, aber gleichzeitig auch, dass eine gewisse Müdigkeit bei der Einhaltung der Regeln zu erkennen ist», erklärte Professor Jonas Schreyögg, wissenschaftlicher Direktor des HCHE. Fast jeder Vierte in Deutschland glaube, ein hohes Ansteckungsrisiko zu haben. Dies sei ein Anstieg um drei Prozentpunkte zum Juni. Auch die Zahl der Impfgegner steigt: Seien im April noch 70 Prozent der Befragten in Deutschland bereit gewesen, sich gegen Sars-CoV-2 impfen zu lassen, seien es aktuell nur noch etwas mehr als die Hälfte. Insbesondere würden diejenigen, die explizit gegen eine Impfung seien, mehr, während die Zahl Unschlüssiger unverändert bleibe. «Wir konnten feststellen, dass zu den Impfgegnern vor allem Personen gehören, die für sich kein gesundheitliches Risiko durch Corona sehen oder die kein Vertrauen in die Informationspolitik ihrer Regierung oder Organisationen wie der WHO haben», so Schreyögg. EU-Kommissionsvize Frans Timmermans hat sich wegen einer Covid-19-Infektion in seinem Umfeld in häusliche Quarantäne begeben. Er habe engen Kontakt zu einer Person gehabt, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde, teilte der für Klimaschutz zuständige Vizepräsident der Behörde am Montag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Er befinde sich nun in Quarantäne und arbeite von zuhause. «Ich werde dort bleiben, auf die notwendigen Tests warten und die erforderliche Quarantänezeit einhalten», schrieb der EU-Spitzenpolitiker. Bereits am Sonntagabend hatte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides bekannt gegeben, sich in Quarantäne zu befinden, nachdem eine ihrer Kontaktpersonen positiv getestet worden sei. «Ich habe keine Symptome und fühle mich gut», schrieb Kyriakides auf Twitter. Sie arbeite nun von zuhause, ein Testergebnis stehe noch aus. In der vergangenen Woche waren bereits mehrere Politiker indirekt von Corona-Fällen betroffen gewesen. Am Mittwoch hatte der für Handel zuständige Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, gemeldet, sich wegen einer Covid-19-Infektion in seinem Umfeld vorsorglich in Quarantäne zu begeben. Zuvor ging auch EU-Ratschef Charles Michel wegen der Covid-19-Infektion eines Sicherheitsbeamten in Quarantäne. Der eigentlich für vergangene Woche geplante EU-Sondergipfel wurde daraufhin um eine Woche verschoben. Michel hat seine Quarantäne mittlerweile aber nach einem negativen Test wieder verlassen. Auch das Auswärtige Amt in Berlin hatte zuletzt mitgeteilt, dass sich Bundesaußenminister Heiko Maas ebenfalls wegen der Corona-Infektion einer seiner Personenschützer in Quarantäne begeben habe. Die Vorsichtsmaßnahme soll für Maas noch bis zum 4. Oktober gelten. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich alarmiert angesichts der steigenden Zahlen von Corona-Infektionen in Deutschland geäußert. Wenn sich die Zahlen wöchentlich so weiterentwickeln würden wie bisher, werde es zu Weihnachten 19 200 Neuinfektionen am Tag geben, sagte Merkel am Montag nach Angaben aus Teilnehmerkreisen in einer Videokonferenz des CDU-Präsidiums. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung über diese Äußerung Merkels berichtet. Die Kanzlerin forderte, man müsse in Deutschland alles tun, damit die Zahlen nicht weiter exponentiell stiegen. An diesem Dienstag (14.00 Uhr) will die Kanzlerin in einer Videoschaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten über geeignete Maßnahmen gegen die steigenden Infektionszahlen in der Pandemie beraten. Priorität hätten dabei Schulen, die Kindertagesstätten und die Wirtschaft, sagte die Kanzlerin. Demnach soll in der Runde mit den Ministerpräsidenten über Maßnahmen etwa bei großen Familienfeiern debattiert werden. So sollten vorher die Gäste erfasst werden, um über diese Anmeldungen die Infektionsketten nachvollziehen zu können. Lokale Infektionsherde müssten sehr deutlich angegangen werden, sonst habe man an Weihnachten Zahlen wie in Frankreich, betonte Merkel nach diesen Informationen weiter. Die Infektionszahlen in Europa seien besorgniserregend, sagte die Kanzlerin besonders mit Blick auf die Lage der Wirtschaft. In Europa gebe es nicht die Kraft, ein zweites großes Rettungspaket gegen die Corona-Folgen zu finanzieren. Die Pandemie bewirke weltweit einen Einbruch der Kaufkraft. Merkel äußerte zugleich Zweifel, dass die Berliner Landesregierung angesichts stark steigender Zahlen in der Hauptstadt ernsthaft versuche, Maßnahmen gegen die Ausbrüche einzuleiten. «Es muss in Berlin was passieren», wurde die Kanzlerin zitiert. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sagte nach den Teilnehmerangaben, die Runde mit den Ministerpräsidenten sei sehr wichtig für die Entwicklung der Zahl der Corona-Infektionen. Sie forderte «ein geeintes Signal» aus der Runde. «Die Menschen wünschen sich von der Politik eine gemeinsame Linie.» Dabei müsse man immer auch die regionalen Entwicklungen beachten. Ein flexibles System je nach lokaler Lage sei sinnvoll, sagte sie demnach. Die von der Corona-Pandemie gebeutelte Kinobranche hat in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Lockerung der Abstandsregelungen in den Kinosälen gefordert. In dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag, plädieren sie für eine bundesweit einheitliche Regel, die lauten sollte: «Ein Sitz frei zwischen Besuchergruppen, ohne Maske am Platz». Wie die Zuschauer im Kino sitzen dürfen, ist demnach von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. «Die gegenwärtige Regelung führt dazu, dass der Mindestabstand am Sitzplatz in der Realität deutlich über 2 Meter liegt — ohne dass sich die Menschen auch nur von Angesicht zu Angesicht gegenübersäßen». Für die Betreiber bedeute dies eine maximale Auslastung von lediglich 20 Prozent, heißt es im Brief der AG Kino — Gilde Deutscher Filmkunsttheater vom Montag. Der Verband hatte dazu bereits kürzlich zur Filmkunstmesse in Leipzig einen Appell veröffentlicht. Der Regisseur Tom Tykwer sieht in der Corona-Pandemie für die Kinos eine wirklich «harte Zeit» und plädiert ebenfalls für eine Lockerung bei den Abständen. Er gehe seit der Wiederöffnung ab und zu ins Kino, sagte Tykwer («Babylon Berlin») der Deutschen Presse-Agentur. «Es ist wie ein Patient, der am Tropf hängt. Der Tropf muss mal weg.» Die AfD im Bundestag fordert die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zu den staatlichen Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie. Dafür müsste allerdings eine zweite Fraktion ihren Antrag unterstützen. Damit rechne die Fraktion selbst nicht, hieß es. Der Antrag sei als «Warnschuss an die Regierung» trotzdem wichtig, erklärte der Abgeordnete Thomas Seitz am Montag in Berlin. Fraktions-Vize Sebastian Münzenmaier sagte, er habe die Hoffnung, dass sich eine andere Oppositionsfraktion dadurch vielleicht motiviert sehe, einen eigenen ähnlichen Antrag einzubringen, dem die AfD dann zustimmen könne. Aus Sicht der AfD hat die Bundesregierung in der Corona-Krise zu spät auf die Pandemie-Entwicklung in China reagiert und dann «panisch» und ohne eine adäquate Abschätzung der Folgen massiv in Grundrechte eingegriffen. Der Untersuchungsausschuss soll nach Ansicht der Fraktion klären, ob die Verantwortlichen die «negativen sozialen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgewirkungen des Lockdowns» überhaupt systematisch untersucht haben. Im Frühjahr habe es absurde Situationen gegeben, als Flugzeuge aus dem Iran und China in Deutschland hätten landen können, während gleichzeitig Reisen von Hamburg in Gebiete von Schleswig-Holstein untersagt worden seien. In Brandenburg, wo die AfD über genügend Stimmen verfügt, um ein solches Gremium alleine durchzusetzen, war in der vergangenen Woche die Einsetzung eines Corona-Untersuchungsausschusses beschlossen worden. Der Brandenburger Landtagsabgeordnete Dennis Hohloch sagte, Alltagsmasken «bieten keinen Schutz». Das Tragen von Mund-Nase-Schutz durch Kinder sorge etwa in den Schulen eher sogar noch für eine Verbreitung von Krankheiten. Der tschechische Präsident Milos Zeman hat die Bürger seines Landes aufgefordert, trotz der Corona-Pandemie wählen zu gehen. «Hebt verdammt nochmal Euren Hintern», sagte der 76-Jährige in einem Interview des Senders Frekvence 1. Andernfalls könnten Politiker gewinnen, die man «im Leben nicht» haben wolle, warnte Zeman. In Tschechien finden am Freitag und Samstag Regionalwahlen sowie Ergänzungswahlen in einem Drittel der Wahlkreise zum Senat, dem Oberhaus des Parlaments, statt. Die Corona-Zahlen in Tschechien waren zuletzt stark angestiegen. Am Sonntag kamen 1305 Fälle hinzu, wie am Montag aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervorging. Das war der höchste Zuwachs an einem Sonntag seit Beginn der Pandemie. An Wochenenden wird in der Regel weniger getestet. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung überstieg die Schwelle von 600. Deutschland hat eine Reisewarnung für ganz Tschechien ausgesprochen. Derweil räumte der Vorsitzende der Bürgerinitiative Eine Million Augenblicke für Demokratie, Mikulas Minar, seinen Posten. Der 27-Jährige erwägt, bei der Parlamentswahl in einem Jahr aktiv in die Politik zu gehen. Die Gruppierung hatte vor den Einschränkungen der Corona-Krise eine Viertelmillion Menschen zu Demonstrationen mobilisiert. Sie wirft dem Regierungschef und Multimilliardär Andrej Babis vor, als Unternehmer und Politiker in einem unüberbrückbaren Interessenkonflikt zu stehen. Das Robert Koch-Institut hat am Montag erwartungsgemäß eine vergleichsweise niedrige Zahl an neuen Corona-Infektionen gemeldet. Die Gesundheitsämter hatten binnen eines Tages 1192 Fälle übermittelt, wie das RKI am Montag bekannt gab. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden. Am Samstag war mit 2507 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Im August wurde die Schwelle von 2000 neu registrierten Fällen knapp überschritten. Die Zahl der erkannten Neuinfektionen ist auch davon abhängig, wie viele Menschen getestet werden. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach den Zahlen des RKI mindestens 285 332 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 28.9.,0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9460 — das sind drei Todesfälle mehr als am Vortag. Bis Montagmorgen hatten rund 252 500 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Sonntag bei 1,17 (Vortag: 1,08). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an.

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