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WHO-Schätzung: Jeder zehnte Mensch auf der Welt könnte Corona-Infektion gehabt haben

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Im Deutschen Bundestag gilt von Dienstag an eine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Das habe Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) mit Blick auf die …
Im Deutschen Bundestag gilt von Dienstag an eine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Das habe Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) mit Blick auf die ernstzunehmende Entwicklung der Coronavirus-Pandemie entschieden, teilte die Parlamentsverwaltung in Berlin mit. Italiens Regierung plant nach Medienangaben zum Corona-Schutz die Einführung einer nationalen Maskenpflicht auch im Freien. Nach Berichten vom Montag sollte die vorgesehene Verschärfung der Regeln in Kürze von der Regierung in Rom veröffentlicht werden. Die Pflicht, in dem Mittelmeerland außer Haus überall und zu jeder Zeit einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, könnte demnach schon ab Mittwoch gelten. Einzelne Gebiete, zuletzt die Region Latium, hatten solche Vorsichtsmaßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie schon erlassen. Bisher müssen die Schutzmasken national hauptsächlich in geschlossenen Räumen wie Läden und Büros sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln aufgezogen werden. Außenminister Luigi Di Maio postete auf Facebook ein Foto von Militärlastern, die im Frühjahr Särge von Opfern aus Bergamo abtransportiert hatten. Er schrieb: «Das Virus kehrt zurück, aber wir sind stärker, wir haben es bereits bewiesen. (…) Benutzen wir also die Masken und halten die Anti-Covid-Regeln ein.» Es hatte Kritik gegeben, dass eine nationale Maskenpflicht übertrieben sei. Die Politik solle besser mit lokalen Maßnahmen auf unterschiedliche Infektionszahlen reagieren. Die italienischen Behörden verzeichneten in den jüngsten Wochen einen deutlichen Anstieg der Infektionszahlen. Trotzdem gilt die Pandemie bisher in Italien als unter Kontrolle. Am Sonntag gab es offiziell 2578 neu registrierte Corona-Ansteckungen,18 Menschen starben mit oder an der Viruskrankheit. Die Gesamtzahl der Covid-19-Opfer liegt in Italien bei rund 36.000. Jeder zehnte Mensch auf der Welt könnte sich laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt haben. «Unsere derzeit besten Schätzungen ergeben, dass etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung bereits mit diesem Virus infiziert gewesen sein könnten», sagte WHO-Experte Mike Ryan am Montag in Genf. Das würde einer Dunkelziffer von mehr als 700 Millionen unerkannten Infektionen zusätzlich zu den bislang rund 35 Millionen nachgewiesenen Fällen entsprechen. Der Anteil der bereits Infizierten schwanke je nach Land, zwischen Stadt- und Landbevölkerung und auch nach sozialen Gruppen, sagte Ryan. Selbst bei einer derart hohen Dunkelziffer sei der überwältigende Großteil der Menschen weltweit immer noch dem Risiko einer Covid-19-Erkrankung ausgesetzt, betonte er. Inwiefern Menschen nach einer überstandenen Infektion mit Sars-CoV-2 gegen den Erreger zumindest eine Zeit lang immun sind, ist bislang nicht abschließend geklärt. Wegen steigender Corona-Infektionen droht Irland eine erneute landesweite Ausgangssperre. Führende Vertreter der Regierung wollten am Montag mit ihrem Chef-Mediziner darüber beraten, nachdem Gesundheitsexperten am Sonntagabend empfohlen hatten, die höchste Stufe der Corona-Beschränkungen auszurufen — vergleichbar mit dem landesweiten Lockdown zu Beginn der Coronakrise im März. Die Empfehlung stellt die erst seit Juni amtierende Koalition vor eine schwierige Entscheidung: Bislang folgte sie stets dem Rat ihrer Experten, und sollte sie ihn diesmal ignorieren, könnte sie für neue Infektionen und Tote verantwortlich gemacht werden. Auf der anderen Seite wären landesweite Ausgangssperren äußerst unpopulär und wirtschaftlich verheerend. Im April hatte Irland mit durchschnittlich 77 Corona-Toten pro Tag einen Höchststand erreicht. Derzeit ist die Zahl der Todesopfer niedrig, doch nehmen die Infektionsfälle wieder deutlich zu. In der Hauptstadt Dublin und der Grafschaft Donegal im Nordwesten der kleinen Republik gelten bereits wieder schärfere Beschränkungen. Schleswig-Holsteins Quarantäne-Pflicht für Einreisende aus vier Berliner Bezirke trifft auch den in Flensburg lebenden Grünen-Bundeschef Robert Habeck. Die einzige Ausnahmeregelung diene der «Aufrechterhaltung der Staatsfunktion», sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Kiel. Dies treffe auf den zwischen dem Norden und Berlin pendelnden Habeck jedoch nicht zu. «Er ist weder Abgeordneter, noch Mitglied der Landesregierung.» Zuvor hatte das «Flensburger Tageblatt» darüber berichtet. Wegen zu hoher Corona-Infektionszahlen hat das Land die Berliner Bezirke Mitte, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Friedrichshain-Kreuzberg als Risikogebiet im Inland ausgewiesen. Für Urlauber oder Einreisende hat das zur Folge, dass sie sich sofort 14 Tage in Quarantäne begeben oder zwei negative Corona-Tests innerhalb von fünf Tagen vorweisen müssen. Wegen der Corona-Pandemie schließt die große Kinokette Cineworld vorübergehend ihre Häuser in Großbritannien und den USA. Davon seien bis zu 45.000 Beschäftigte betroffen, teilte das Unternehmen in London mit. In beiden Ländern, den größten Märkten der Kinokette, stellen demnach noch in dieser Woche weit mehr als 600 Spielstätten vorerst ihren Betrieb ein – 536 in den USA und 127 in Großbritannien. «Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen», sagte Unternehmenschef Mookey Greidinger. Wegen zu hoher Corona-Infektionszahlen hat Schleswig-Holstein mit Tempelhof-Schöneberg jetzt den vierten Berliner Bezirk als Risikogebiet im Inland ausgewiesen.

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