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Die Zürcher City-Vereinigung will den historischen Parkplatzkompromiss retten – und spricht mit einem Mal von sicheren Velowegen und Grünräumen

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Der Parkplatzkompromiss hat Zürich städtebaulich geprägt, aber er ist unter Druck geraten. Nun versuchen Detailhändler und Gewerbe die Vereinbarung zu retten: Sie kommen Rot-Grün entgegen.
Der Parkplatzkompromiss hat Zürich städtebaulich geprägt, aber er ist unter Druck geraten. Nun versuchen Detailhändler und Gewerbe die Vereinbarung zu retten: Sie kommen Rot-Grün entgegen. Ohne Kompromiss wäre das Parkhaus Gessnerallee nicht gebaut worden. Der Städter vergisst schnell. Wer erinnert sich noch, dass einst ein Parkhaus die Sihl verdeckte? Oder dass auf dem Sechseläutenplatz eine Glassammelstelle zwischen Parkplätzen stand? Beide Orte haben sich zum Positiven gewandelt, und in beiden Fällen war der Treiber derselbe: der historische Parkplatzkompromiss. Geschmiedet wurde er in den neunziger Jahren. In letzter Zeit ist er zunehmend brüchig geworden. Der Kompromiss machte es möglich, dass an der Gessnerallee und beim Opernhaus Parkhäuser entstanden. Er besagt, dass in der Innenstadt keine Parkplätze abgebaut werden dürfen – dass also oberirdisch abgebaute Parkfelder unterirdisch ersetzt werden müssen. Die Entwicklung wurde auf dem Stand des Jahres 1990 eingefroren. Jahrelang galt das Abkommen als unantastbar, aber das ist in einer deutlich nach links gerückten Stadt längst nicht mehr der Fall. Der Stadtrat hat vor einem Jahr angekündigt, den Kompromiss «weiterzuentwickeln» und die Zahl der Innenstadtparkplätze von heute 7662 um zehn Prozent zu reduzieren. Es ist absehbar, dass auch dieser Abbau manchen Stadtparlamentariern zu wenig weit geht. Aus Sicht der Detailhändler und Gewerbetreibenden ist das eine bedrohliche Entwicklung. Deshalb tritt nun die City-Vereinigung als deren Vertreterin auf den Plan. Sie hat ein Positionspapier verfasst, Stossrichtung: keine Fundamentalopposition gegen den Stadtratsplan, aber ein Abbau, der massvoll und gezielt sein soll. Die Vereinigung schlägt Töne an, wie man sie von ihr noch nicht gehört hat. Zum Beispiel steht da: «Attraktive Fussgängerzonen, sichere Velowege und mehr Raum für Grün- oder Aufenthaltsbereiche sind begrüssenswerte Schritte.» Es ist eine klarer Schritt auf Rot-Grün zu. Zwei Connaisseurs finden sich Das Standortpapier angeregt hat Milan Prenosil, Präsident der Vereinigung sowie VR-Präsident und CEO von Sprüngli. Er sieht sich in der Nachfolge von Gabriel Marinello, der in den neunziger Jahren als Präsident der Vereinigung den Parkplatzkompromiss schloss – mit Bruno Kammerer, damals SP-Gemeinderat und Präsident der Verkehrskommission, als Gegenpart. In der 50-Jahr-Jubiläumsschrift der City-Vereinigung heisst es dazu: «Nach verschiedenen, bei italienischem Essen geführten Verhandlungen zwischen Gabriel Marinello und Bruno Kammerer – beide grosse Connaisseurs der mediterranen Küche und der entsprechenden Weinanbaugebiete – konnte Anfang 1996 ein tragfähiger Kompromiss erarbeitet werden.

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