Домой United States USA — mix Coronavirus: Hunderte protestieren in mehreren Städten gegen Schutzmaßnahmen

Coronavirus: Hunderte protestieren in mehreren Städten gegen Schutzmaßnahmen

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Das Coronavirus hält sich auch in Deutschland weiter. Immer mehr Menschen steckten sich mit der neuartigen Erkrankung an. Auch Todesopfer gibt es zu beklagen.
Deutschland/Welt — Das Coronavirus wird Deutschland wohl noch Monate in Atem halten. Abstand halten und Maske tragen dürften noch die geringeren Hürden bleiben. Denn fast im gesamten Dezember heißt es nun wieder: Lockdown! Laut der Johns Hopkins Universität sind seit Beginn der Pandemie insgesamt 1.508.518 nachgewiesene Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 in Deutschland aufgetreten. Rund 1.107.115 Menschen sollen inzwischen genesen sein. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bereits auf insgesamt 26.173 (Stand 20. Dezember,11.30 Uhr). Die USA haben weltweit die meisten Fälle registriert: Über 17,65 Millionen Infizierte und 316.176 Tote wurden bereits erfasst (Stand 20. Dezember,11.30 Uhr). Weltweit gibt es insgesamt mehr als 76,34 Millionen bestätigte Fälle und inzwischen 1.686.873 Todesfälle (Stand 20. Dezember,11.30 Uhr). Die aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 gibt es hier im Ticker. +++ Ältere Informationen zur Corona-Situation findet Ihr >> hier +++ Wie Bild berichtet, wurde an deutschen Flughäfen, die mit Großbritannien verbunden sind, im Hauruck-Verfahren eine Testpflicht für Reisende eingeführt, die nicht den deutschen Pass haben. Ein Sprecher der Bundespolizei bestätigte der Zeitung, dass es eine Testpflicht auf Grundlage der Allgemeinverfügung des Bundesverkehrsministeriums gebe. Deutsche Reisende könnten sich zudem freiwillig auf das Coronavirus und die mutierte Version des Krankheitserregers testen lassen. An mindestens zwei Flughäfen müssten sie sich testen lassen und auf positive Ergebnisse warten. Dafür sei eine Übernachtung erforderlich. Mehr dazu hier. Wegen der in Großbritannien und Südafrika entdeckten Coronavirus-Mutationen setzt Nordrhein-Westfalen für diese beiden Länder die Quarantäne-Verordnung wieder in Kraft. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte mit Blick auf die Verordnung am Sonntagabend in der «Aktuellen Stunde» im WDR Fernsehen: «Sie wissen, sie ist für NRW vom Oberverwaltungsgericht für alle Länder aufgehoben worden. Wir werden sie ab Mitternacht wieder in Kraft setzen — insbesondere für Südafrika und Großbritannien.» Die Passagiere, die am Sonntag noch an den Flughäfen Köln, Düsseldorf und Dortmund mit Maschinen aus Manchester und London ankamen, wurden demnach auf die Quarantäne-Pflicht hingewiesen. Der Regierungschef weiter: «Was natürlich ins Land kommt, sind Lkw, die Güter bringen, oder Personen, die mit Pkw anreisen. Hier gilt ebenfalls ab Mitternacht die Quarantäne-Verordnung.» Die Schweiz stellt wegen der neu entdeckten Coronavirus-Mutation die Flugverbindungen nach Großbritannien und Südafrika ab Mitternacht ein. Das teilte das Bundesamt für Zivilluftfahrt am späten Sonntagabend mit. «Damit reagiert die Schweiz auf das Auftauchen einer neuen Variante des Coronavirus, die nach ersten Erkenntnissen deutlich ansteckender ist als die bekannte Form», hieß es von der Behörde. Lettland hat wegen der neuen hoch ansteckenden Variante des Coronavirus den Passagierverkehr mit Großbritannien vorübergehend ausgesetzt. Die Regelung gilt nach Angaben der Staatskanzlei in Riga ab Montag (21. Dezember) bis zum 1. Januar und umfasst den Luft-, See- und Landweg. «Die Entscheidung wurde getroffen, um die Öffentlichkeit vor der neuen Virusvariante zu schützen», schrieb Regierungschef Krisjanis Karins am Sonntag auf Twitter. Auch in Tschechien dürfen ab Montag wegen einer Coronavirus-Mutation keine aus Großbritannien kommenden Flugzeuge mehr landen. Wie das Gesundheitsministerium in Prag auf Twitter bekannt gab, sollen gleich am Morgen alle damit zusammenhängenden Maßnahmen offiziell verkündet werden. Die tschechische Regierung schließe sich damit den Entscheidungen mehrerer anderer europäischer Staaten an, hieß es in dem Tweet. Wegen der neuen hoch ansteckenden Variante des Coronavirus verhängt Frankreich ein Einreiseverbot für Reisende aus Großbritannien. Das Verbot gelte für alle Grenzübergänge auf dem Luft-, See-, Schienen- und Landweg aus dem Vereinigten Königreich. Nur der unbegleitete Frachtverkehr sei genehmigt, teilte am Sonntag der Amtssitz des französischen Premierministers nach einer Sitzung des von Staatschef Emmanuel Macron per Video geleiteten Verteidigungsrates mit. Der Einreisestopp soll ab Mitternacht und zunächst 48 Stunden dauern. Trotz fünf kurzfristiger Quarantänefälle ist der VfL Wolfsburg zum Abschluss des 13. Spieltags in der Fußball-Bundesliga am Sonntag zu einem 1:0 (0:0) gegen den VfB Stuttgart gekommen. Damit kletterten die Niedersachsen auf den vierten Tabellenplatz. Das Siegtor erzielte Josip Brekalo per Freistoß in der 50. Minute. Mehrere Hundert Menschen haben in Berlin, Hamburg und anderen Orten gegen Einschränkungen in der Corona-Pandemie demonstriert. Nach Einschätzung der Polizei versammelten sich in der Hauptstadt am Sonntagnachmittag rund 600 bis 800 Demonstranten. In Hamburg beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 300 Menschen an einer solche Veranstaltung. Im thüringischen Gera beteiligten sich laut Polizei bis zu 170 Menschen. Im brandenburgischen Cottbus erschienen nach Angaben der Stadt trotz eines Demonstrationsverbots etwa 60 Gegner von Schutzmaßnahmen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) stellt die Bürger auf Anlaufschwierigkeiten zu Beginn der Corona-Impfungen ein. «Es wird am Anfang ruckeln, da gibt’s auch nichts drumrum zu reden», sagte er am Sonntagabend im ARD-«Bericht aus Berlin». «Wir sind bestmöglich vorbereitet, aber jetzt wird’s konkret.» Beim Hochfahren der Impfzentren werde es auch darauf ankommen, miteinander zu lernen. Das Bundesinnenministerium hat wegen der neuen Variante des Coronavirus die Bundespolizei angewiesen, Reisende aus Großbritannien und Südafrika ab sofort systematisch zu kontrollieren. Dies gilt mit Blick auf die korrekte Registrierung in der Digitalen Einreiseanmeldung, teilte ein Ministeriumssprecher am Sonntag in Berlin mit. Erforderliche Infektionsschutzmaßnahmen seien eng mit den örtlich zuständigen Gesundheitsämtern abzustimmen. Reisende müssten sich auf längere Wartezeiten an den Grenzen einstellen. Die fünf Quarantäne-Fälle beim VfL Wolfsburg verhelfen dem jungen Bartosz Bialek am Sonntagabend zu seinem ersten Startelf-Einsatz in der Fußball-Bundesliga und dem Kapitän Josuha Guilavogui zu seiner Rückkehr in die Anfangsformation. Diese beiden Profis sowie der Mittelfeldspieler Yannick Gerhardt, Linksverteidiger Jerome Roussillon und der zuletzt verletzte Renato Steffen sollen beim VfL im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (18.00 Uhr/Sky) den kurzfristigen Ausfall mehrerer Stammspieler kompensieren. Maximilian Arnold und Jerome Roussillon wurden am Wochenende positiv auf das Coronavirus getestet. Maximilian Philipp, Xaver Schlager und Tim Siersleben wurden dazu als unmittelbare Kontaktpersonen eingestuft, die sich vorsorglich ebenfalls in Quarantäne begaben. In der Corona-Krise will die Europäische Arzneimittelbehörde EMA am Montag in Amsterdam ihre Beurteilung für den Impfstoff von Biontech und dessen US-Partner Pfizer vorlegen. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte in der vergangenen Woche keinen Zweifel daran gelassen, dass sie mit einem positiven Bescheid rechnet. Formell muss dann noch die EU-Kommission zustimmen. Das gilt als Formsache und könnte nach früheren Angaben sogar innerhalb eines Tages erfolgen. Damit wäre noch vor Heiligabend der Weg frei für Massen-Impfungen in allen EU-Staaten. Altkanzler Gerhard Schröder hat in einem Online-Video am 4. Advent dazu aufgerufen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. «Es gibt die Hoffnung, durch Impfen die Pandemie schließlich besiegen zu können. Jeder muss wissen: Wer sich dem verweigert, der steht in der Bekämpfung der Pandemie auf der falschen Seite», sagte der 76-Jährige. Wegen der neuen Variante des Coronavirus will die Bundesregierung die Reisemöglichkeiten mit Großbritannien und Südafrika einschränken. Eine entsprechende Regelung werde zur Zeit erarbeitet, teilte ein Regierungssprecher am Sonntag mit. Mehr Informationen zum Thema erhaltet Ihr im aktuellen TAG24-Artikel. Wegen der Ausbreitung einer neuen Variante des Coronavirus sowie Reiseverboten hat die schottische Polizei ihre Kontrollen verstärkt. «Heute habe ich die Verdoppelung unserer Präsenz in den schottischen Grenzgebieten genehmigt», sagte Polizeichef Iain Livingstone einer Mitteilung zufolge. «Gut sichtbare Patrouillen» sollten jeden abschrecken, der erwäge, gegen die Reisebeschränkungen zu verstoßen. Checkpoints oder andere Kontrollstellen werde es aber nicht geben, betonte Livingstone. Angesichts der in Großbritannien entdeckten Coronavirus-Mutation hat der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in Europa ein Einreiseverbot für Reisende aus Großbritannien gefordert. Auf Twitter schrieb der Unionspolitiker, Belgien und die Niederlande hätten bereits den Flug- und Zugverkehr eingestellt. «Um Ausweichreisen über Ddorf, Köln oder F/M zu verhindern, brauchen wir schnelles Einreiseverbot, am besten europäisch», so Laschet. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Bundeskanzlerin Angela Merkel, EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen und Charles Michel, Präsident des Europäischen Rates, haben in einem Telefonat die neue Corona-Lage in England erörtert. Nach Angaben aus Elysée-Kreisen habe im Mittelpunkt der Gespräche am Sonntag ein gemeinsames Vorgehen angesichts der dort aufgetretenen neuen Variante des Coronavirus gestanden. Macron hat noch für Sonntagabend einen Verteidigungsrat einberufen. Auch Österreich will wegen der Coronavirus-Mutation in England ein Landeverbot für Flüge aus Großbritannien verhängen. Details zu der Maßnahme würden noch erarbeitet, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag der östererreichischen Nachrichtenagentur APA mit. Die im Südosten Englands entdeckte Mutation des Coronavirus Sars-CoV-2 sei in Österreich bisher nicht nachgewiesen worden. Außerdem müssen Einreisende aus Großbritannien wie aus den meisten anderen Staaten laut der seit Samstag geltenden Einreiseverordnung für bis zu zehn Tage in Quarantäne. Der Gesundheitszustand des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron ist weiter stabil. Nach Angaben aus Elysée-Kreisen vom Sonntag sei sein Gesundheitszustand im Vergleich zum Vortag gleichbleibend. Der 42-Jährige war positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er leidet unter Husten, Müdigkeit und Muskelschmerzen, wie das Präsidialamt am Samstag mitteilte. Die neue Corona-Mutation aus Großbritannien sorgt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Angeblich sollen Flüge nach Großbritannien nun ausgesetzt werden. Mehr dazu erfahrt ihr >>> hier. Die italienische Regierung will die Flugverbindungen mit Großbritannien wegen der Corona-Lage in England aussetzen. «Das Vereinte Königreich hat wegen einer neuen Form von Covid Alarm geschlagen, die das Ergebnis einer Virus-Mutation sein könnte», schrieb der italienische Außenminister, Luigi Di Maio, am Sonntag auf Facebook. Als Regierung müsse man die Italiener schützen, und deshalb sei man dabei, eine Anordnung zu unterzeichnen, um Flüge mit Großbritannien auszusetzen, teilte er weiter mit. Die Regierung im Vereinten Königreich sei zuvor benachrichtigt worden. Besorgt blicken Wissenschaftler und Politiker auf eine neue Variante des Coronavirus, die sich derzeit rasch im Südosten Englands ausbreitet. Diese soll bis zu 70 Prozent ansteckender sein. Was genau die Forscher bislang wissen und was Drosten sowie Gesundheitsexperte Lauterbach zu der Mutation sagen, erfahrt ihr >>> hier. Der Bund hat eine zügige Verteilung von Impfstoffen gegen das Coronavirus in Deutschland zugesichert. Es werde ab dem geplanten Impfbeginn am 27. Dezember «ein kontinuierliches Aufwachsen der täglichen beziehungsweise wöchentlichen Lieferungen geben», teilte das Gesundheitsministerium auf Anfrage am Sonntag mit. Im Januar werde nach jetzigem Stand mit drei bis vier Millionen Dosen gerechnet, bis Ende März sollen es insgesamt 11 bis 13 Millionen Dosen sein. «Jede Dose, die Deutschland erreicht, wird unverzüglich zu den Impfzentren zur Impfung weiterverteilt», sagte ein Sprecher. Etwa 60 Gegner von Corona-Schutzmaßnahmen sind in Cottbus nach Angaben der Stadt trotz eines Verbots zu einer Demonstration erschienen. Die Polizei habe die als Schweigemarsch angemeldete Veranstaltung am Samstag unterbunden, teilte die Stadt am Sonntag mit. Gegen 29 von ihnen seien Verfahren wegen Verstößen zum Beispiel gegen die Maskenpflicht eingeleitet worden. Die Demonstration in der Innenstadt war angesichts der hohen Zahl neuer Infektionen in Cottbus zuvor untersagt worden. In mehreren deutschen Städten waren am Wochenende Schweigemarsch-Aktionen gegen die Corona-Politik geplant. Im Zuge der verstärkten Corona-Kontrollen an der Grenze zu Polen kehrt etwa jeder zwölfte Autofahrer wegen der drohenden Quarantäne im Nordosten wieder um. Das ist das Ergebnis der Kontrollen der letzten zwei Tage in Vorpommern, wie ein Polizeisprecher am Sonntag in Neubrandenburg erklärte. So wurden zwischen Ahlbeck und Linken (Landkreis Vorpommern-Greifswald) 1816 Fahrzeuge kontrolliert mit Insassen, die etwa zum Einkauf nach Polen wollten, sowie mit Insassen, die aus Polen einreisen wollten.154 Fahrzeugführer verzichteten auf eine Weiterfahrt und kehrten um. Die in Großbritannien entdeckte Variante des Coronavirus bereitet den Behörden große Sorgen. «Sie ist außer Kontrolle, und wir müssen sie wieder unter Kontrolle bekommen», sagte Gesundheitsminister Matt Hancock am Sonntag der BBC. Was genau hinter der neuen Corona-Variante steckt, erfahrt ihr >>> hier. Karl Lauterbach (57) — Mediziner, Kölner Bundestagsabgeordneter, SPD-Gesundheitsexperte und häufiger Talkshow-Gast — will sich von der Corona-Pandemie seinen Humor nicht vermiesen lassen. «Auch in einer Pandemie hilft Humorlosigkeit nicht weiter», sagte der Politiker der «Augsburger Allgemeinen» (Montag). «Ohne Selbstironie oder Sarkasmus an der einen oder anderen Stelle übersteht man das nicht.» Angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen hat sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet skeptisch zu den geplanten Weihnachtsgottesdiensten geäußert. «In den nächsten Tagen werde ich angesichts der aktuellen Lage noch einmal Gespräche mit den Kirchen führen», sagte Laschet in einem Interview mit dem «Tagesspiegel am Sonntag». Die evangelische Kirche in Westfalen habe schon gesagt, dass sie Gottesdienste auch absagen werde. «Die Glaubensgemeinschaften nehmen die Lage sehr ernst. Sie wissen auch, dass dies das Fest des Lebens und der Nächstenliebe ist, und dass man sorgsam abwägen muss.» Trotz hoher Corona-Infektionszahlen will jeder zehnte Deutsche Weihnachten verreisen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 9 Prozent, sie würden verreisen, um mit Freunden oder Verwandten Weihnachten feiern zu können. Ein Prozent der Befragten plant eine Urlaubsreise.87 Prozent wollen dagegen über die Feiertage zu Hause bleiben.3 Prozent machten keine Angaben. Besonders die Jüngeren haben Reisepläne für Weihnachten. Unter den 18- bis 24-Jährigen sind es 15 Prozent, in der Altersklasse 25 bis 34 sogar 20 Prozent. Dagegen wollen nur 5 Prozent der Befragten über 55 verreisen. In London und anderen Gegenden in Südostengland gilt seit der Nacht zum Sonntag wieder ein harter Shutdown mit Ausgangssperren. Grund ist die rasche Ausbreitung einer neuen Variante des Coronavirus. Insgesamt sind etwa 16,4 Millionen Menschen von den Verschärfungen betroffen, knapp ein Drittel der Bevölkerung von England. Sie dürfen auch über Weihnachten keine Mitglieder anderer Haushalte treffen. «Als Premierminister ist es meine Pflicht, schwierige Entscheidungen zu treffen und zu tun, was getan werden muss, um die Menschen in diesem Land zu schützen», betonte Regierungschef Boris Johnson am Samstagabend auf Twitter. Er hatte noch vor kurzem Forderungen von Wissenschaftlern und der Opposition abgelehnt, härtere Maßnahmen über die Feiertage in Kraft zu setzen. Nun müssen Millionen Menschen doch alleine feiern. «Wir opfern die Möglichkeit, unsere Lieben dieses Weihnachten zu sehen, damit wir eine bessere Chance haben, ihr Leben zu schützen, damit wir sie an künftigen Weihnachten sehen können», sagte Johnson. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnte vor Mutationen des Coronavirus. «Es ist sehr wahrscheinlich, dass Mutationen die Ansteckungsgefahr erhöhen», sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Sonntag). «Das ist ein weiterer Grund dafür, dass die zweite Welle nicht so stark werden darf. Je mehr Ansteckungen man zulässt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass noch gefährlichere Mutationen folgen. Das ist quasi ein Teufelskreis: Mehr Ansteckungen führen zu mehr Mutationsgelegenheiten und damit zu mehr Mutationen. Diese wiederum führen zu mehr Ansteckungen. So geht es dann immer weiter.» Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat mehr Tempo bei der Beschaffung von Corona-Impfstoff gefordert. «Es muss alles darauf ausgerichtet werden, mehr Impfstoff zu bekommen, der dann schneller verteilt wird», sagte der CSU-Vorsitzende der «Bild am Sonntag». Die Hilfsorganisation Brot für die Welt befürchtet wegen der Beschränkungen in der Corona-Krise einen deutlichen Einbruch bei den Spenden zur Weihnachtszeit. «Wegen des harten Lockdowns werden dieses Jahr deutlich weniger Menschen die Weihnachtsgottesdienste besuchen. Wir befürchten daher auch einen drastischen Rückgang bei den Weihnachtskollekten — einem wichtigen Teil unserer jährlichen Einnahmen», sagte Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Nach dem geplanten Start in regionalen Impfzentren rechnen die Kassenärzte mit einer Übernahme der Corona-Impfungen in der Fläche einige Monate später. Wann die ersten Impfungen bei eurem Hausarzt wohl stattfinden können, erfahrt ihr >>> hier. Die Staatsregierung hat zur Bewältigung der Corona-Krise mehr neue Schulden eingeplant als alle anderen Bundesländer. Die vom Landtag genehmigten 40 Milliarden Euro möglicher neuer Kredite machen allein fast ein Drittel der von den 16 Landesparlamenten in diesem Jahr verabschiedeten Kreditermächtigungen aus. Deren Gesamtsumme beläuft sich auf knapp 128 Milliarden Euro. Das zeigt eine dpa-Umfrage unter den 16 Länderfinanzministerien. Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat Eile bei Kauf und Verteilung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus als unbegründet bezeichnet. Zudem äußerte er sich zu eventuellen Nebenwirkungen, wie der Verwandlung in einen Kaiman. Was genau er dazu sagte, erfahrt ihr in unserem aktuellen Artikel. CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz hat sich angesichts von Skepsis gegenüber den bevorstehenden Impfungen gegen Corona dafür ausgesprochen, unter anderem Politiker frühzeitig impfen zu lassen. «Sobald es die Kapazitäten hergeben, sollten auch Vertreter des öffentlichen Lebens geimpft werden», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Es gebe viele Menschen, die Zweifel an den Impfungen hätten. «Denen muss man die Angst und die Befürchtungen nehmen.» Auch Menschen aus der Politik sollten deswegen mit gutem Beispiel voran gehen und sich impfen lassen, sagte Merz. CSU-Chef Markus Söder hat die Union vor einer Kür ihres Kanzlerkandidaten in der Corona-Krise gewarnt. «Es wäre mitten in der Pandemie meiner Meinung nach falsch. Erst nach dem Abklingen, beziehungsweise im Frühjahr, wenn wieder Land in Sicht ist, macht es Sinn, diese personelle Entscheidung zu treffen», sagte der bayerische Ministerpräsident der Deutschen Presse-Agentur in München. Gegenüber einem Frühstart vor den Landtagswahlen im März sei er skeptisch. Binnen eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.771 Neuinfektionen übermittelt. Das geht aus RKI-Angaben von Sonntagmorgen hervor. Am Sonntag vergangener Woche hatte die Zahl bei 20.200 gelegen. Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 409 neue Todesfälle. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 26.049. Insgesamt zählt das Robert Koch-Institut seit Beginn der Pandemie 1.494.009 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 20.12.,00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 1.097.400 Menschen inzwischen genesen. Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (7-Tage-Inzidenz) gab das RKI am Sonntag mit 192,2 an. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Pandemie. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstagabend bei 1,06 (Vortag: 1,05). Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hält nichts von Privilegien und Belohnungen für Menschen, die sich impfen lassen. «Eine Impflicht durch die Hintertür ist nicht geplant», sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. «In der Demokratie gibt es nur den Weg der Überzeugung.» Er könne verstehen, dass einige Menschen unsicher seien. Aber grundsätzlich seien Impfstoffe die mit am besten geprüften Medikamente. Er wolle deshalb mit Nachdruck für das Impfen werben und darüber aufklären. Jeder zweite Deutsche ist angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen für ein Verbot öffentlicher Weihnachtsgottesdienste. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich 50 Prozent dafür aus, Präsenzgottesdienste zu untersagen, nur 35 Prozent sind für die Gottesdienste.15 Prozent machten keine Angaben. Nach Ansicht des früheren Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, hätte der Bundestag über die Reihenfolge bei der Corona-Impfung abstimmen müssen. «Die grundsätzliche Entscheidung, nach welchen Kriterien die für den Schutz des Lebens und der Gesundheit zur Zeit nur begrenzt zur Verfügung stehenden Behandlungen ermöglicht werden, ist so wesentlich für den verfassungsrechtlich geforderten Schutz des Lebens und der Gesundheit gleichberechtigt für jedermann, dass diese nicht dem alleinigen Ermessen der Regierung oder des Ministers überantwortet sein kann», sagte Papier den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck findet, dass die Mehrheit der Deutschen in der Corona-Pandemie besonnen handelt. «Die Deutschen sind traditionell eher sorgenvoll, neigen zu Aufgeregtheit, mitunter auch zu Hysterien», sagte Gauck der «Welt am Sonntag». Aber: «Die große Mehrheit verhält sich in dieser von Unsicherheit geprägten Zeit sehr besonnen.» Gauck betonte zudem, dass seiner Ansicht nach «die mitunter sehr lauten Proteste und die Verschwörungsideologien einer Minderheit die Mehrheit nicht erreichen». Er hält es daher für unwahrscheinlich, dass die Unterstützung der Bevölkerung für die Regierungsbeschlüsse künftig bröckelt. Am ersten Samstag des harten Lockdowns hat Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) eine positive Bilanz nach einem Besuch abendlicher Corona-Kontrollen in Köln gezogen. Die meisten Menschen würden sich an die Regeln halten und sich vernünftig verhalten. «Ich glaube, die Leute sind klüger als wir manchmal denken», resümierte Reul am Samstagabend. Zum Auftakt der Corona-Impfkampagne in Israel hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sich als Erster impfen lassen. Der 71-Jährige bekam die Spritze am Samstagabend vor laufender Kamera im Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv. Danach war Gesundheitsminister Juli Edelstein an der Reihe. Ziel ist es, die Bürger Israels zu ermutigen, sich auch gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Zuerst sollen medizinisches Personal und Risikogruppen den Impfschutz erhalten. «Dies ist ein großer Tag für Israel», sagte Netanjahu vor seiner Impfung. «Ich glaube an diesen Impfstoff.» Das Ende der Pandemie sei in Sicht, Millionen Impfdosen würden nach Israel geliefert. Er appellierte an die Bürger Israels, seinem Beispiel zu folgen. In Israel sollen rund 60.000 Menschen am Tag geimpft werden. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 31.300 Neuinfektionen binnen eines Tages übermittelt. Das geht aus RKI-Angaben von Samstagmorgen hervor. Am Freitag hatte es mit 33.777 gemeldeten Infektionen einen Höchstwert gegeben, allerdings waren darin rund 3500 nachgemeldete Fälle vom Vortag enthalten. Am Samstag vergangener Woche hatte die Zahl bei 28.438 gelegen. Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 702 neue Todesfälle. Der bisherige Höchstwert von 952 Toten war am Mittwoch erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 25.640. Die Bundesregierung hat mehr Dosen für Impfungen gegen das Coronavirus für Deutschland gesichert. Vom ersten Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer kommen aus einer EU-weiten Bestellung nun 55,8 Millionen statt zunächst vorgesehener 40 Millionen Dosen, wie das Bundesgesundheitsministerium am Samstag auf Anfrage in Berlin mitteilte. Daneben wurden über nationale Zusagen auch schon weitere 30 Millionen Impfdosen dieses Präparats gesichert. Eine neue Variante des Coronavirus Sars-CoV-2 breitet sich derzeit rasch in Großbritannien aus. Das Vereinigte Königreich habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) darüber informiert, teilte der medizinische Regierungsberater Chris Whitty am Samstag mit. Bereits am Montag hatten die Behörden mitgeteilt, dass eine neue Variante des Virus entdeckt worden sei. Premierminister Boris Johnson beriet sich mit seinem Kabinett und wollte sich am Samstagnachmittag um 17.00 Uhr MEZ zur Corona-Lage äußern. Die neue Variante sei vor allem in Südostengland nachgewiesen worden, sagte Whitty. «Es gibt derzeit keine Hinweise darauf, dass der neue Stamm eine höhere Sterblichkeitsrate verursacht oder Impfstoffe und Behandlungen beeinflusst.» Am Samstag vor Weihnachten ist die Lage im Zugverkehr in Deutschland nach Einschätzung der Bahn bis zum Nachmittag insgesamt ruhig gewesen. Die Auslastung der Züge habe wie an den Vortagen bei 20 bis 25 Prozent gelegen, sagte eine Sprecherin des Unternehmens am Samstag auf Anfrage. Alle angekündigten Sonderzüge fuhren oder fahren demnach. Geplant waren rund 100 Sonderzüge für den Weihnachtsverkehr zwischen 18. und 27. Dezember. Das seien doppelt so viele wie normalweise an Weihnachten, hieß es. So soll den Fahrgästen in Anbetracht der Pandemie möglichst viel Platz geboten werden. Der Deutsche Städtetag hat davor gewarnt, beim Beginn der Corona-Impfungen auf die Gesundheitsämter der Kommunen zu setzen. «Wenn der Impfstoff da ist, dürfen die Impfungen nicht an fehlendem Personal scheitern. Das medizinische Personal der Gesundheitsämter ist durch die Pandemie auf absehbare Zeit voll ausgelastet und kann nicht zusätzlich auch noch die Impfungen übernehmen», sagte Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, der «Passauer Neuen Presse» (Samstag). «Wir sehen hier vor allem Länder und Kassenärzte gefordert.» Die britische Arzneimittelbehörde MHRA hat noch nicht über eine Zulassung des Corona-Impfstoffs des schwedisch-britischen Pharmakonzerns Astrazeneca entschieden. Die Überprüfung sei noch nicht abgeschlossen, sagte eine MHRA-Sprecherin am Samstag. «Unser Verfahren zur Zulassung von Impfstoffen soll sicherstellen, dass jeder zugelassene Covid-19-Impfstoff die erwarteten hohen Standards in Bezug auf Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit erfüllt.» Vor den ersten Impfungen gegen Corona in Italien hat ein Experte vor Gefahren für den Impfplan gewarnt, sollte im Januar eine dritte Corona-Welle hereinbrechen. «Es wäre kompliziert die größte Massenimpfkampagne aller Zeiten in einer laufenden dritten Welle zu initiieren», sagte der von der Regierung bestellte Kommissar für den Corona-Notstand, Domenico Arcuri, im Interview mit der Zeitung «La Repubblica» (Samstag). Wenn Menschen nicht mobil sein können, wäre die Organisation der Impfungen Arcuri zufolge erschwert. Die Schweiz hat dem vom Mainzer Unternehmen Biontech und dessen US-Partner Pfizer entwickelten Corona-Impfstoff eine Zulassung erteilt. Dabei handele es sich um die weltweit erste Zulassung in einem ordentlichen Verfahren statt einer Notfallzulassung, teilte die Zulassungsbehörde Swissmedic am Samstag in Bern mit. Der Impfstoff sei seit Mitte Oktober bei laufend eingereichten Unterlagen begutachtet worden. «Die bis jetzt vorliegenden Daten zeigten in allen untersuchten Altersgruppen eine vergleichbare, hohe Wirksamkeit und erfüllten die Anforderungen an die Sicherheit», erklärte die Behörde. Die häufigsten dokumentierten Nebenwirkungen seien vergleichbar mit denen einer Grippeimpfung. «Nach der minutiösen Prüfung der verfügbaren Informationen kommt Swissmedic zum Schluss, dass der Covid-19-Impfstoff von Pfizer/Biontech sicher ist.» Bei einem Feuer auf einer Intensivstation in einem türkischen Krankenhaus sind am Samstag neun Covid-19-Patienten getötet worden. Mehr Infos erhaltet Ihr im aktuellen TAG24-Artikel zum Unglück. Der deutsche Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger hat dem medizinischen Personal auf den Corona-Intensivstationen in 13 deutschen Kliniken Pizzen ausgegeben. Der Verteidiger des englischen Premier-League-Clubs FC Chelsea wählte laut seiner Agentur dabei in dieser Woche Krankenhäuser aus Regionen aus, die sehr hohe Inzidenzwerte aufwiesen. «Die Personen, die auf den Corona Intensivstationen arbeiten, machen derzeit einen unmenschlich tollen Job. Für mich sind das alles Ehrenfrauen und Ehrenmänner!», sagte Rüdiger und fügte hinzu: «Für das Gemeinwohl stellen sie ihre eigene Gesundheit hinten an – das verdient allerhöchsten Respekt. Man kann diesen Leuten nicht oft genug Danke sagen für all ihre Dienste in dieser sehr schwierigen Zeit.» Insgesamt 420 Pflegemitarbeiter durften sich demnach über ein Essen freuen. In einer seltenen Botschaft hat Prinz Philip (99), Ehemann von Königin Elizabeth II., Lehrerinnen und Schulmitarbeitern für ihren Einsatz während der Corona-Krise gedankt. Er erkenne ihr «professionelles und entschlossenes Engagement» an, «unsere Kinder und Jugendlichen unter schwierigsten Bedingungen zu unterrichten», schrieb der Prinzgemahl in einer vom Buckingham-Palast verbreiteten Mitteilung. «Ich möchte Ihnen für ihre selbstlose Hingabe und sende Ihnen meine besten Wünsche für eine wohlverdiente Pause über Weihnachten und den Jahreswechsel.» «Querdenken»-Demos erzeugen zumindest im St.-Antonius-Hospital in Eschweiler Fassungslosigkeit und Wut. Der Chefarzt für die Sektion Intensivmedizin, Uwe Janssens, sagte der Deutschen Presse-Agentur zur Stimmung seiner Pflegekräfte nach der großen Demonstration in Leipzig: «Sie waren fassungslos und richtig wütend. Sie behandeln stundenlang Patienten, drehen sie auf den Bauch, kämpfen um ihr Leben und sehen dann Menschen demonstrieren, die teilweise nicht an die Pandemie glauben. Da entsteht eine gewisse Wut.» «Die Menschen sollten einfach mal ein paar Tage bei uns mitarbeiten und mitbekommen, was das für Patienten bedeutet. Luftnot ist neben Schmerzen das Schlimmste, das Menschen betreffen kann. Die haben Todesangst. Das ist für alle hier äußerst belastend.» Nach Einschätzung des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther durchlebt Deutschland in der Corona-Pandemie gerade die schwerste Krisenzeit. «Das ist der härteste Teil der Krise, durch den wir jetzt gehen», sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Günther mahnte aber zu Realismus: «Niemand kann derzeit ausschließen, dass wir getroffene Maßnahmen nachjustieren müssen, weil sich die Situation anders als erhofft entwickelt», sagte er. «So realistisch muss man mindestens für die nächsten drei Monate bleiben.» Der britische Koch und Gastronom Jamie Oliver (45) schätzt die Lage für seine Branche in Corona-Zeiten düster ein. «Die Realität ist, dass wir einen Teil unserer Lieblingsrestaurants verlieren werden. Auch die, die wirtschaftlich vor Corona gut dastanden», sagte Oliver der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten» vom Samstag. «Vor allem, wer keine Entlastung bei der Miete erhält, kann das nicht stemmen.» Es sei schlichtweg brutal. «Da gibt es nichts schönzureden», sagte der Kochbuchautor. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 31.300 Neuinfektionen binnen eines Tages übermittelt. Das geht aus RKI-Angaben von Samstagmorgen hervor. Am Freitag hatte es mit 33.777 gemeldeten Infektionen einen Höchstwert gegeben, allerdings waren darin rund 3500 nachgemeldete Fälle vom Vortag enthalten. Am Samstag vergangener Woche hatte die Zahl bei 28.438 gelegen. Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 702 neue Todesfälle. Der bisherige Höchstwert von 952 Toten war am Mittwoch erreicht worden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 25.640. Der SPD-Politiker Karl Lauterbach ist nach den Erfahrungen in der Corona-Pandemie skeptisch, was den Kampf gegen die Klimakrise angeht. «Ich bin in einem ganz zentralen Punkt skeptischer geworden. Ich bin skeptisch, dass es uns gelingen wird, mit den Mitteln der Vernunft allein den Klimawandel zu bekämpfen», sagte Lauterbach dem Nachrichtenportal watson. Während der aktuellen Corona-Krise sei es mit den konventionellen Mitteln der öffentlichen Gesundheitspflege nicht möglich gewesen, die Pandemie in den Griff zu bekommen, da zu viele Menschen sich nicht entsprechend einschränken wollten. «Der Sieg über das Coronavirus wird uns daher nur durch die bevorstehenden Impfungen gelingen. Für den Kampf gegen die Klimakrise bedeutet das leider auch, dass wir nicht darauf vertrauen können, dass Menschen sich von alleine nachhaltiger verhalten», sagte Lauterbach. Eine große Mehrheit der Deutschen will sich an Weihnachten an die vorgegebenen Kontaktbeschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie halten. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur gaben 83 Prozent an, alle Regeln befolgen zu wollen. Nur jeder Zehnte will davon abweichen,7 Prozent machten keine Angaben. Dabei nimmt mit dem Alter nimmt auch die Bereitschaft zu, die Beschränkungen einzuhalten. Bei den 18 bis 24-Jährigen sind es 72 Prozent, bei den Menschen über 55 sogar 91 Prozent. Eine mögliche Erklärung für wiederholt positive PCR-Tests auch nach überstandener Corona-Infektion liefert eine Untersuchung von US-Forschern: Der Studie zufolge könnten in sehr seltenen Fällen kleine Schnipsel des Coronavirus-Erbguts in das menschliche Erbgut eingebaut werden. Dies könnte im PCR-Test eine Infektion vortäuschen — obwohl die Viren längst aus dem Körper verschwunden sind, berichten die Wissenschaftler in ihrer Vorabveröffentlichung, die noch nicht von unabhängigen Forschern geprüft wurde. Ganze Viren, die eine neuerliche Erkrankung auslösen oder andere Menschen anstecken, könnten infolge der Erbgut-Übernahme aber nicht gebildet werden, schreiben die Wissenschaftler. Nationaltorhüter Johannes Bitter hat Verständnis dafür, dass Auswahlspieler ihre Teilnahme an der Handball-WM im Januar in Ägypten absagen, will selbst auf unbedingt dabei sein. Es sei menschlich, dass Spieler aus familiären Gründen auf den WM verzichten, sagte der Schlussmann des Bundesligisten TVB 1898 Stuttgart im Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Samstag). «Mit sehr kleinen Kindern hätte ich diese WM niemals spielen können. Aber meine Kinder sind älter, selbstständiger, und ich möchte in diesem Jahr mit den Olympischen Spielen einfach dabei sein», sagte der 38-Jährige. Bitter selbst war an Covid-19 erkrankt. «Ich bin ordentlich durchgekommen durch die Erkrankung, aber es war eine Woche, in der es mir nicht gut ging.» Noch immer spüre er die Nachwirkungen. «Nicht so, dass ich nicht leistungsbereit bin, aber die Summe der Belastung geht mir nicht so leicht durch wie sonst», sagte der Torwart. Er brauche noch ein bisschen mehr Ruhe und Schlaf als normal. Im laufenden Jahr gab es wegen der Corona-Pandemie deutlich weniger Abschiebungen. Von Januar bis Ende Oktober wurden 8802 Menschen aus Deutschland abgeschoben, wie der Parlamentarische Staatssekretär Volkmar Vogel auf eine Frage der Linken-Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke erklärte. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2019 wurden 22.097 Menschen abgeschoben. Hauptzielländer waren demnach Albanien (733 Menschen), Georgien (711 Menschen), Frankreich (639 Menschen), Serbien (608 Menschen) und Moldau (525 Menschen). In der Corona-Pandemie hat Deutschland deutlich weniger Menschen abgeschoben. Einerseits gab es zeitweise kaum noch Flüge, andererseits weigerten sich Zielländer mit Verweis auf den Infektionsschutz, ihre Landsleute zurückzunehmen. Der Mittelstand hat wegen einer schleppenden Umsetzung der Novemberhilfen Alarm geschlagen. «Bis dato ist erst ein Bruchteil der dringend benötigten Liquidität bei den notleidenden Unternehmen angekommen, viele Klein- und Mittelbetriebe stehen unmittelbar vor der Insolvenz», heißt es in einem Brief des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Eine Auszahlung der Hilfen erst im Laufe des Januars wäre «unakzeptabel» und führe bei vielen Unternehmen zu «extremer Verdrossenheit» — umso mehr, als die Dezemberhilfen erst im Januar beantragt werden könnten. «Wir bitten Sie daher dringend, gemeinsam mit dem Bundesfinanzminister schnell und unbürokratisch eine Lösung zu finden. Bitte verbinden Sie Abschlagszahlungen mit der Auszahlung der Novemberhilfen.» Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) wird Weihnachten «im ganz kleinen Kreis» feiern: In seinem Heimatort Neunkirchen-Münchwies mit seiner Frau Tanja und den Zwillingen Lena und Paul (2). «Wir werden an diesem Weihnachtsfest nicht wie gewohnt mit anderen Familienangehörigen zusammenkommen», sagte Hans der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. «Mir ist es ein Anliegen, meine Familie zu schützen.» Der AfD-Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland hat keine generellen Vorbehalte gegen Impfungen. Eine Verpflichtung zur Impfung gegen Covid-19 lehnen er und seine Partei aber ab. «Ich habe grundsätzlich nichts gegen eine Impfpflicht, beispielsweise wenn es um die Masern-Impfpflicht für Schulkinder geht», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Bei der Covid-19-Impfung gebe es aber große Vorbehalte in Teilen der Bevölkerung, die man berücksichtigen müsse. «Ich habe mir persönlich noch keine Gedanken darüber gemacht, ob ich mich impfen lassen werde oder nicht», fügte Gauland hinzu. Der Ehrenvorsitzende der AfD wird im Februar 80 Jahre alt und zählt daher im Moment noch nicht zur Gruppe mit der höchsten Priorität, denen eine Impfung zuerst angeboten werden soll. Erste Gelder der Corona-Dezemberhilfen sollen bald bei Firmen ankommen. Wie das Bundeswirtschaftsministerium der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, werden Abschlagszahlungen nach aktuellem Stand spätestens Anfang Januar 2021 fließen. Die Abschlagszahlungen sind ein Vorschuss auf spätere Zahlungen. Wirtschaftsverbände hatten massive Kritik an einer schleppenden Umsetzung der Hilfen geäußert. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Corona-Impfstoff des US-Pharma-Unternehmens Moderna eine Notfallzulassung erteilt. Das teilte die FDA am Freitagabend (Ortszeit) mit. Anfang nächster Woche könne mit dem Einsatz des Präparats begonnen werden, hatten Regierungsbeamte in den vorangegangenen Tagen erklärt. Sie rechneten damit, dass nach der Zulassung sofort knapp sechs Millionen Impfdosen im Land verteilt werden könnten. Vizekanzler Olaf Scholz hat die Priorisierung bei der Corona-Impfung gegen Kritik verteidigt. «Natürlich wäre es am besten, wenn alle sofort geimpft werden könnten. Da das nicht geht, muss man eine Reihenfolge festlegen nach klaren wissenschaftlichen Kriterien», sagte der SPD-Kanzlerkandidat den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). «Es geht darum, das Infektionsrisiko so schnell und so effizient wie möglich zu verringern», betonte Finanzminister Scholz. Daher sei es richtig, dass zunächst die geimpft würden, die Schutz ganz besonders nötig hätten. Scholz dämpfte zugleich Hoffnungen auf schnelle Erfolge. Im Lauf der Monate würden in Deutschland «ausreichend viele Bürgerinnen und Bürger geimpft sein, um die Pandemie einzuhegen», sagte er. «Das wird sich aber hinziehen, weil eine hohe Zahl von Impfdosen hergestellt und verimpft werden muss.» Nach einem Bericht des Redaktionsnetzwerk Deutschland sind Pflegekräfte in den vergangenen Monaten im Verhältnis zu anderen Berufsgruppen besonders häufig aufgrund von Covid-19 ausgefallen. Die Zeitung bezieht sich in dem Bericht (Samstag) auf Zahlen der Krankenkasse Barmer. Demnach waren seit Beginn der Pandemie bis Mitte November 2,5 Prozent aller bei der Barmer versicherten Pflegekräfte wegen Covid-19 krankgeschrieben. In absoluten Zahlen seien das 6600 Pflegerinnen und Pfleger. Der Bahn-Beauftragte der Bundesregierung, Enak Ferlemann (CDU), rechnet damit, dass die Corona-Krise die Deutsche Bahn mindestens 13 Milliarden Euro kosten wird. Ein Schaden von 13 bis 14 Milliarden Euro sei zu Beginn der Pandemie als schlechtestes Szenario errechnet worden, sagte er der Zeitung «Welt» (Samstag). «Inzwischen ist klar: Es wird nicht auf unser bestes Szenario hinauslaufen, sondern auf das schlechteste.» Sollten die Corona-Beschränkungen länger dauern, könne es auch noch teurer werden. «Wenn wir auch den ganzen Januar, Februar und März noch massive Einschränkungen haben sollten oder auch im nächsten Herbst noch Maßnahmen nötig sein werden, dann müssen wir prüfen, welche Auswirkungen das hat.» Der für Deutschland vorgesehene Impfstoff von Biontech und seines US-Partners Pfizer befindet sich derzeit noch in Belgien. Erst nach der Zulassung durch die Europäische Kommission könne der Transport der Dosen von dem Pfizer-Werk im belgischen Puurs nach Deutschland an eine zentrale Anlieferstelle beginnen, teilte Biontech-Geschäftsvorstand Sean Marett am Freitag mit. Von dort aus werde der Impfstoff zu den einzelnen Verteilzentren der Bundesländer gebracht. In Deutschland und der Türkei ist Biontech nach eigenen Angaben für die Auslieferung zuständig, in allen anderen Ländern übernimmt das Pfizer. Genaue Angaben zur Menge der Impfdosen, die in Kürze an die EU-Mitgliedsländer ausgeliefert werden sollen, machte Marett nicht. Die Verteilung erfolge nach einem Schlüssel der EU, sagte er. Die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Corona-Infektionen in Deutschland ist erstmals auf mehr als 30.000 gestiegen. Gesundheitsämter übermittelten dem Robert Koch-Institut 33.777 Fälle. Die Auslastung der deutschen Intensivstationen nimmt weiter zu. Aus Kliniken mehren sich Alarmzeichen. Auf Intensivstationen werden nach Daten der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin nun 4899 Covid-19-Patienten behandelt, das sind 43 mehr als am Vortag. Mehr als jeder Zweite wird invasiv beatmet. Reisende, die aus Corona-Hotspots nach Deutschland kommen, sollen künftig spätestens drei Tage nach der Einreise entweder einen negativen Corona-Test, einen Nachweis über eine Impfung oder einen Nachweis vorlegen, dass sie schon Corona hatten. Das sieht ein Referentenentwurf für eine «Coronaschutzverordnung» des Bundesgesundheitsministeriums vor, der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Verordnung soll dem Entwurf zufolge im Laufe des Januars in Kraft treten und bestehende Regelungen für Reiserückkehrer ablösen. Bisher gilt, dass sich Rückkehrer aus Risikogebieten bis zu zehn Tage in Quarantäne begeben müssen, sich aber davon durch einen negativen Test ab dem fünften Tag nach der Einreise vorzeitig befreien lassen können. Konkret — auch mit eventuellen Abweichungen — ist auch dies in eigenen Verordnungen der Bundesländer geregelt. Österreich geht ab dem 26. Dezember für mindestens drei Wochen erneut in den coronabedingten Lockdown. Ab dem 18. Januar sollen der Handel sowie erstmals seit November auch Kultur und Gastronomie wieder öffnen — allerdings nur für Menschen, die bei einem der dann landesweit umsonst angebotenen Corona-Schnelltests negativ getestet werden. «Für alle, die nicht bereit sind, sich testen zu lassen, gelten die Regelungen des Lockdowns bis 24. Januar, also eine Woche länger», sagte Kanzler Sebastian Kurz am Freitagabend. Tests seien die Voraussetzung für Lockerungen in der Pandemie. «Ohne Einschränkungen gibt es keine Möglichkeit, durch diese Pandemie zu kommen.» Konkret sieht der Plan für den dritten Lockdown in der Alpenrepublik vor, dass Ausgangsbeschränkungen vom 26. Dezember bis 24. Januar wieder den ganzen Tag gelten. Das Haus darf nur aus triftigen Gründen verlassen werden, zu denen neben diversen Grundbedürfnissen wie Einkauf oder Arztbesuch sowie etwa Arbeit oder Bildung auch die Erholung im Freien zählt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat am Freitag die Verordnung unterzeichnet, die den Rahmen für bald geplante Impfungen gegen das Coronavirus schafft. Grundsätzlichen Anspruch darauf haben demnach alle Menschen mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthaltsort in Deutschland. Festgelegt wird aber, dass Bund und Länder den zunächst nur begrenzt vorhandenen Impfstoff in einer festgelegten Reihenfolge einsetzen sollen. «Höchste» Priorität in einer Gruppe 1 haben demnach über 80-Jährige, Personal und Bewohner in Pflegeheimen sowie Gesundheitspersonal mit sehr hohem Infektionsrisiko — etwa in Intensivstationen, Notaufnahmen und Rettungsdiensten. Zur Gruppe 2 gehören über 70-Jährige und unter anderem Menschen mit Demenz oder einer geistigen Behinderung. Zur Gruppe 3 gehören über 60-Jährige und Menschen mit Erkrankungen wie Krebs oder Diabetes. Hierzu zählen etwa auch Polizei, Feuerwehr, Personal im Lebensmitteleinzelhandel, Erzieherinnen und Lehrkräfte. In Mecklenburg-Vorpommern müssen Reiserückkehrer aus deutschen Corona-Hochrisikogebieten in eine Zwangsquarantäne. Ausgenommen sind nur Personen, die in anderen Bundesländern engste Familienangehörige besucht haben. Wer indes bei entfernten Verwandte oder Freunden war, muss für zehn Tage in Isolation, die nur durch zwei negative Tests auf fünf Tage verkürzt werden kann. Das beschloss die Landesregierung am Freitag in einer weiteren Corona-Sondersitzung. Die Vorschrift, mit der Mecklenburg-Vorpommern erneut einen Sonderweg beschreitet, war zuvor schon auf massive Kritik gestoßen. Mit einer neuen Spezialeinheit will Bayern die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen besser vor Ansteckungen mit dem Coronavirus schützen. «Experten sagen eindeutig, dass es ab einer bestimmten Höhe der Infektionszahlen und bei einem diffusen Infektionsgeschehen nahezu unmöglich ist, Alten- und Pflegeheime komplett vom Virus frei zu halten», sage Ministerpräsident Markus Söder dem «Main Echo». Trotzdem wolle er sich mit der Situation nicht abfinden: Es werde «eine Spezialeinheit gegründet, mit der wir die Kontrollen in den Heimen verstärken». Vorwürfe, dass die besonders anfälligen und gefährdeten Menschen in Pflegeheimen nicht gut genug geschützt würden, wies Söder zurück. Vertreter der «Querdenken»-Bewegung wollen am Wochenende in Stuttgart zu einem Schweigemarsch mit bis zu 500 Teilnehmern zusammenkommen. Die Stadt habe die Veranstaltung unter Auflagen genehmigt, sagte ein Sprecher der Stadt am Freitag. Mehr Informationen findet Ihr >> hier +++ In Sachsen hat die Zahl der Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie die 100.000er-Marke überschritten. Wie das Sozialministerium am Freitag in Dresden mitteilte, wurden im Freistaat nunmehr 102.190 Fälle registriert. Seit Donnerstag kamen 3412 neue Infektionsfälle und 119 weitere Tote hinzu. Die Gesamtzahl der gestorbenen Corona-Patienten stieg auf 2128. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also der Wert an Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche, blieb bei 415. Das ist immer noch der mit Abstand höchste Wert aller Bundesländer. Bundesweit lag diese Kennzahl laut Robert Koch-Institut am Freitag bei 184,8. In Sachsens Impfzentren sollen künftig bis zu13.000 Menschen pro Tag gegen das Coronavirus immunisiert werden. Die genaue Zahl sei aber abhängig von der Verfügbarkeit des Impfstoffes, betonten das Deutsche Rote Kreuz und Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Freitag in Chemnitz. Als Starttermin wurde der 27. Dezember bekräftigt. Dann sollen zunächst mobile Impfteams ihre Arbeit aufnehmen und Bewohner in Pflegeheimen impfen. Die erste Impfstofflieferung sei nur eine «symbolische Charge», sagte Köpping. Bisher ist zum Auftakt von 25.000 Impfdosen die Rede. Allein für stationäre Einrichtungen in Sachsen weist die Pflegestatistik 2019 mehr als 57.000 Pflegebedürftige aus. Wann und in welcher Größenordnung weitere Chargen geliefert werden, wollte Köpping nicht sagen, da sich die Zahlen ständig änderten. Der Bundesrat hat den neuen Entschädigungsregeln für Eltern zugestimmt, die wegen geschlossener Kitas und Schulen oder eingeschränkten Betriebs der Einrichtungen nicht zur Arbeit können. Eine Verdienstausfallentschädigung vom Staat gibt es nun auch, wenn Schulen nicht geschlossen werden, sondern lediglich die Präsenzpflicht ausgesetzt wird, so wie das in einigen Bundesländern jetzt der Fall ist. Voraussetzung ist, dass das Kind nicht anderweitig «zumutbar» betreut werden kann. Betroffene Eltern von Kindern bis zwölf Jahre oder Kindern mit Behinderung haben Anspruch auf eine Lohnersatzzahlung von 67 Prozent des Nettolohns. Maximal kann man 2016 Euro monatlich bekommen. Der Anspruch gilt für 20 Wochen — jeweils zehn Wochen für Mütter und zehn für Väter oder 20 für Alleinerziehende. Die Regelung soll rückwirkend ab dem 16. Dezember gelten — und damit auch für den aktuellen Lockdown. Die Anträge für die Entschädigung stellt der Arbeitgeber bei der zuständigen Behörde vor Ort. Der amtierende US-Vizepräsident Mike Pence hat sich gemeinsam mit seiner Frau Karen vor laufenden Kameras gegen das Coronavirus impfen lassen. «Ich habe nichts gemerkt», sagte Pence am Freitag in einer Ansprache, unmittelbar nachdem ihm der Impfstoff verabreicht wurde. Es sei ein «medizinisches Wunder», dass der erste Corona-Impfstoff mittlerweile in Bundesstaaten quer durch das Land verabreicht werde. Trotz Negativrekorden in den USA mit mehr als 200.000 Corona-Infizierten und 3000 Toten täglich hat Donald Trump am Freitag auf Twitter die Infektionslage in Europa thematisiert. «Europa und andere Teile der Welt werden stark vom Chinavirus getroffen — besonders Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien. Die Impfstoffe sind auf dem Weg!», schrieb der US-Präsident. Er verkündete in einem weiteren Tweet, dass dem Impfstoff des US-Unternehmens Moderna «überwältigend zugestimmt» worden sei und die Verteilung sofort begänne. Von der dafür zuständigen Arzneiaufsichtsbehörde FDA gab es eine solche Bestätigung zunächst aber nicht. Diese wurde erst im Lauf des Freitags oder für kommende Tage erwartet. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums sagte am Freitag in Berlin, Bund und Länder seien in einer engen Abstimmung zu den Dezemberhilfen, es gebe aber noch einige Fragen zu klären. Ein Datum, ab wann die Hilfen beantragt werden können, nannte sie nicht. Deutschland ist nach Einschätzung der Bundesregierung momentan in der bisher schwierigsten Phase der Corona-Krise. «Wir haben jetzt eine Situation, die so schwierig ist, wie sie in dieser Pandemie in diesem Land noch nicht war», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag. Deswegen würden sehr schwere und einschränkende Maßnahmen ergriffen, die in alle Lebensbereiche hinein strahlten. Seibert sprach mit Blick auf die bevorstehenden Impfungen von «Licht am Ende des Tunnels». Er verwies aber darauf, dass in den ersten Monaten mit den Impfungen zunächst noch keine große Bevölkerungszahl erreicht werde. Impfdosen in ausreichendem Umfang stehen erst nach und nach zur Verfügung. «Realistisch müssen wir uns darauf einrichten, dass sicherlich die Monate Januar und Februar noch zu den schwersten gehören, die wir in dieser Pandemie haben.» Seibert fügte später hinzu: «Trotzdem habe wir auch genügend Gründe zur Hoffnung, dass 2021 uns Schritt für Schritt Verbesserungen bringen wird.» Fast drei Viertel der Deutschen halten das Verbot von Feuerwerk zu Silvester wegen der Corona-Pandemie für richtig. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur unterstützten 71 Prozent die Entscheidung von Bund und Ländern, nur 22 Prozent lehnten sie ab.8 Prozent machten keine Angaben. Der Impfstoffhersteller Curevac darf an seinem Standort Tübingen in Massenproduktion seines Impfstoff gehen. Wie das Regierungspräsidium Tübingen am Freitag mitteilte, wurde eine notwendige Erlaubnis jetzt erteilt. «In der aktuellen Situation hat die Unterstützung der Unternehmen in der Erforschung und Entwicklung von Wirkstoffen gegen das Coronavirus größte Priorität», sagte Regierungspräsident Klaus Tappeser. «Wir schaffen für diese Firmen den zuverlässigen rechtlichen Rahmen so schnell, wie es unter Wahrung der strengen Verfahrensvorschriften möglich ist.» Die griechische Regierung plant, am 27. Dezember mit den ersten Impfungen gegen das Coronavirus zu beginnen. Die ersten Chargen des Impfstoffs werden am 26. Dezember erwartet, wie Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis laut TV-Berichten am Freitag sagte. Am Tag darauf solle in fünf Krankenhäusern in Athen und Thessaloniki mit den ersten Impfungen begonnen werden. Krankenhausmitarbeiter sowie die Bewohner und Beschäftigten in Pflegeheimen seien zuerst dran, sagte Mitsotakis. Dann folge die Altersgruppe ab 65 Jahren — in Griechenland rund 2,4 Millionen Menschen. Österreichs Regierung erwägt einen dritten harten Corona-Lockdown ab dem 26. Dezember. Eine Entscheidung über die Maßnahmen soll an diesem Freitagnachmittag in einer Schalte mit den Länderchefs fallen. Wie mehrere Medien berichteten, stehen eine weitere Schließung großer Teile des Handels sowie Ausgangsbeschränkungen bis zum 17. Januar im Raum, dazu nach den Ferien Online-Unterricht für Schüler. Unklar ist, was mit den Skigebieten geschieht, die am 24. Dezember öffnen sollten. In Tschechien hat am Freitag trotz des andauernden Corona-Notstands die Wintersport-Saison begonnen. Auf dem Klinovec (Keilberg) im Erzgebirge lag die Auslastung nach Angaben der Betreiber am ersten Tag bei knapp 30 Prozent. Die Kapazität ist dort aufgrund der Hygiene- und Abstandsregeln auf 2000 Besucher begrenzt. Wegen der ungünstigen Witterungsbedingungen sind auf der höchsten Erhebung des Erzgebirges zunächst nur drei künstlich beschneite Skipisten befahrbar. Der Klinovec bei Jachymov (Sankt Joachimsthal) ist nur drei Kilometer Luftlinie vom sächsischen Wintersportort Oberwiesenthal entfernt. Wegen der Corona-Pandemie dürfen in diesem Jahr vor Silvester keine Böller und Raketen mehr verkauft werden. Der Bundesrat beschloss auf Bitten der Bundesregierung am Freitag eine entsprechende Änderung der Sprengstoffverordnung. Das Verkaufsverbot soll die Zahl der Unfälle vor und in der Silvesternacht reduzieren und dafür sorgen, dass sich Krankenhäuser vor allem um die Corona-Patienten kümmern können. Außerdem soll es dazu beitragen, dass Menschen nicht auf der Straße ausgelassen feiern. Das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg hat das Feuerwerksverbot in der niedersächsischen Corona-Verordnung vorläufig außer Kraft gesetzt. Ein derart umfassendes Feuerwerksverbot sei als Infektionsschutzmaßnahme nicht notwendig, hieß es am Freitag in einer Mitteilung des Gerichts. Russland hat eine «Light-Version» seines Corona-Impfstoffs «Sputnik V» angekündigt. Sie soll zwar weniger lange Schutz bieten, dafür aber schneller wirksam sein. Die alternative Version biete nach nur einer Injektion drei oder vier Monate lang eine Immunität, sagte der Leiter des Gamaleja-Instituts, Alexander Ginzburg, der Agentur Ria Nowosti am Freitag. Ginzburgs Institut hatte das Vakzin entwickelt. Normalerweise sind bei einer Impfung mit «Sputnik V» zwei Injektionen nötig, und die Immunität soll sich erst innerhalb von 42 Tagen bilden. Die Wirksamkeit von «Sputnik Light» soll bei rund 85 Prozent liegen. Die Bundesländer haben am Freitag grünes Licht für eine Steuerpauschale für die Arbeit im Homeoffice und andere Steueränderungen gegeben. Wer während der Corona-Krise von zu Hause arbeitet, kann seine Ausgaben damit leichter in der Steuererklärung geltend machen. Pro Tag im Homeoffice kann man 5 Euro ansetzen, maximal aber 600 Euro im Jahr. Die Sonderregelung gilt für die Jahre 2020 und 2021 — danach, so hofft man, könnte die Corona-Pandemie im Griff sein und die meisten wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Nach dem Anstieg der Corona-Infektionen steigt auch die Zahl der Todesfälle weiter an: Nach vorläufigen Erkenntnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind Mitte November etwa neun Prozent mehr Menschen gestorben als im Schnitt der Vorjahre. Vor allem für Sachsen meldete Destatis am Freitag in Wiesbaden eine stark ansteigende hohe Übersterblichkeit: Sie lag in der 47. Kalenderwoche um 46 Prozent über dem Schnitt. Die Bundesregierung stuft die bei deutschen Urlaubern beliebten Kanarischen Inseln wieder als Corona-Risikogebiet ein. Das Robert Koch-Institut teilte am Freitag auf seiner Internetseite mit, dass damit ab Sonntag wieder ganz Spanien auf der Risikoliste steht. Die Sterberate von Corona-Patienten im Krankenhaus könnte einer französischen Studie zufolge etwa dreimal so hoch wie die von Grippe-Patienten sein. Während sie bei Corona-Infizierten, die im Frühjahr in eine Klinik eingeliefert wurden, bei etwa 16,9 Prozent lag, betrug sie bei in einer Klinik behandelten Grippekranken im Winter 2018/2019 nur etwa 5,8 Prozent. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass sich Corona mittlerweile etwas besser behandeln lässt. «Unsere Studie… bestätigt, dass Covid-19 viel gravierender ist als die Grippe», sagte Studienleiterin Catherine Quantin vom Universitätsklinikum in Dijon. Das Ergebnis sei besonders eklatant, da die Grippesaison 2018/2019 in Frankreich die tödlichste innerhalb der letzten fünf Jahre gewesen sei, so Quantin. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Bevölkerung angesichts der aktuellen Corona-Zahlen dazu aufgerufen, auch über die anstehenden Weihnachtsfeiertage Kontakte einzuschränken. «Es macht keinen Sinn, nur die Schulen und den Einzelhandel zu schließen, wenn es gleichzeitig im privaten Bereich keine Einschränkungen der Kontakte gibt», sagte er am Freitag in Berlin. Er bitte einmal mehr, auch über die Feiertage nicht nur im öffentlichen Bereich, beim Bereich von Einkaufen und Schule, sondern auch im privaten Bereich, die Kontakte zu reduzieren. «So schwer es fällt.» Die Zahlen zeigten, man müsse diese Dynamik brechen. Bei der Corona-Warn-App ist die Risikobewertung und -anzeige innerhalb der Anwendung geändert worden. Das kann dazu führen, dass nach dem Update auf einmal weniger oder gar keine Risikokontakte mehr angezeigt werden, obwohl zuvor noch vor mehrerer solcher Kontakte gewarnt worden war. Die Aktualisierung für iOS auf Version 1.9.1 wird schon ausgerollt, die für Android steht noch aus. Italienische Medien spekulierten über die Pläne der Mitte-Links-Regierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte zur Pandemiebekämpfung. Ein Treffen war für Freitagabend geplant. Das Land mit rund 60 Millionen Einwohnern könnte über Weihnachten und die Feiertage und zusätzlich über Silvester bis zum 3. Januar zur Roten Zone werden. Dann dürften die Italiener ihr Haus nur noch etwa aus medizinischen Gründen oder zum Arbeiten verlassen. Die meisten Geschäfte müssten schließen. Die Europäische Union hätte nach einem «Spiegel»-Bericht mehr von dem Corona-Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer kaufen können als die bestellten bis zu 300 Millionen Dosen. Biontech habe bis zu 500 Millionen Einheiten angeboten, zitierte das Magazin am Freitag aus Verhandlungskreisen. Auch die Firma Moderna hätte der EU mehr von ihrem Impfstoff liefern können als die vereinbarten bis zu 160 Millionen Einheiten, sagte Unternehmenschef Stephane Bancel dem «Spiegel». Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erklärte dazu: «Deutschland könnte auch bilateral direkt bei den Firmen zusätzlichen Impfstoff nachkaufen, und ich finde, das sollten wir auch tun.» Doch seien die Produktionskapazitäten von Biontech und Moderna bis zum Sommer weitgehend ausgelastet, schrieb der «Spiegel». Die erste Corona-Impfphase in Deutschland, in der vor allem sehr alte Menschen oder Pflegeheimbewohner geimpft werden sollen, wird nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ein bis zwei Monate dauern. «Die Schwächsten zu schützen, das ist das erste Ziel unserer Impfkampagne», sagte der CDU-Politiker am Freitag anlässlich der Unterzeichnung der Corona-Impfverordnung, in der eine entsprechende Impfreihenfolge festgelegt wird. Man werde mindestens ein bis zwei Monate brauchen, bis dieses Ziel erreicht sei. Erst dann könne man darüber nachdenken, Zug um Zug das Angebot zu verbreitern. «Das heißt für uns alle: Der Winter wird noch lang.» «Jeder zweite Todesfall ist ein über 80-Jähriger, eine über 80-Jährige», sagte Spahn weiter. Deswegen würden alle Länder in den Pflegeeinrichtungen beginnen. Auch die Ärzte und Pflegerinnen und Pfleger in Kliniken gehörten zur ersten Priorität. Aber in den ersten Tagen werde zuallererst in den Pflegeeinrichtungen geimpft. Alle anderen bat der Minister erneut um Geduld. UN-Generalsekretär António Guterres hat einen gerechte weltweite Verteilung der Impfstoffe gegen das Coronavirus gefordert.

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