Am Sonntag läuft die Frist für einen Durchbruch bei den Gesprächen über einen Brexit-Handelspakt aus.
London/Brüssel (dpa) — Weniger als 48 Stunden vor Ablauf der selbstgesetzten Frist für einen Durchbruch bei den Gesprächen über einen Brexit-Handelspakt wachsen die Zweifel an einem Übereinkommen. Spätestens am Sonntag, so entschieden es beide Seiten, soll eine Entscheidung her. Die britische Regierung hält inzwischen vier Schiffe der Royal Navy für den Schutz ihrer Gewässer vor EU-Fischkuttern im Fall eines No-Deal-Brexits bereit. Das bestätigte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in London auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Patrouillenboote der Marine könnten neben anderen Aufgaben dazu eingesetzt werden, um EU-Fischerboote abzuwehren, sagte der Sprecher. Wenn nötig, auch rund um die Uhr. Bundesaußenminister Heiko Maas zufolge wird eine Einigung «mit jedem Tag schwieriger, aber sie ist immer noch möglich», wie der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte. Er fügte hinzu: «Deshalb verhandeln wir als EU weiter, solange das Fenster auch nur einen Spalt offen ist. Wir werden sehen, was bis Sonntag gelingt, und dann die Lage wieder bewerten.» Theoretisch wäre Zeit bis kurz vor dem Jahreswechsel. Erst dann läuft die Übergangsphase aus, in der trotz des EU-Austritts der Briten noch alles beim Alten bleibt. Britische Medien spekulieren daher, ob selbst bei einem Eingeständnis des Scheiterns am Sonntag nicht doch noch eine Rückkehr an den Verhandlungstisch möglich wäre.
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Deutschland — in German Drohung aus London — Brexit-Handelspakt: Inszeniertes Drama oder Fehlkalkulation?