Домой United States USA — mix Corona in Frankreich: 6.500 Menschen feiern in Marseille ungenehmigt Karneval

Corona in Frankreich: 6.500 Menschen feiern in Marseille ungenehmigt Karneval

205
0
ПОДЕЛИТЬСЯ

Frankreich ist schwer von der Corona-Pandemie betroffen. Dennoch nahmen am Sonntag Tausende Menschen in Marseille an einem illegalen Karnevalsumzug teil. Alle Infos im Newsblog.
Frankreich ist schwer von der Corona-Pandemie betroffen. Dennoch nahmen am Sonntag Tausende Menschen in Marseille an einem illegalen Karnevalsumzug teil. Alle Infos im Newsblog. Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 123,1 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 2,7 Millionen Erkrankte sind gestorben. In Deutschland sind mehr als 2,6 Millionen Menschen positiv getestet worden, wie das Robert Koch-Institut mitteilt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei mehr als 74.600. (Stand: 21. März). Rund 6.500 Menschen haben in der südfranzösischen Hafenstadt Marseille an einem ungenehmigten Karnevalsumzug teilgenommen. Viele von ihnen hätten keine Schutzmasken getragen, berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Sonntagabend. Die Polizei habe die Veranstaltung als völlig unverantwortlich bezeichnet. Beamte schritten demnach am Abend in der Nähe des Alten Hafens im Zentrum der Stadt ein, um die Veranstaltung aufzulösen. Die Stadt Marseille habe zunächst nicht auf die Vorfälle reagiert, berichtete AFP weiter. In Frankreich sind tagsüber grundsätzlich im Freien auch größere Veranstaltungen möglich, wenn dabei die Corona-Sicherheitsregeln eingehalten werden. So hatten am Samstag mehrere Tausend Menschen in Paris und anderen Orten gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert. Frankreich ist stark von der Corona-Pandemie betroffen, es starben seit Beginn mehr als 92.000 Menschen. Für Landkreise mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 sieht die Vorlage des anstehenden Bund-Länder-Gipfels zusätzliche Einschränkungen wie nächtliche Ausgangsbeschränkungen vor. Diese Maßnahme stößt bei FDP-Chef Christian Lindner auf Widerstand. «Ich halte Ausgangsbeschränkungen immer für unverhältnismäßig, für eine zu scharfe Freiheitseinschränkung», sagte er bei «Bild live». «Wenn sich Angehörige eines Haushalts draußen an der frischen Luft bewegen, sehe ich keinen Grund, ihnen das zu untersagen.» Die deutschen Intensivmediziner pochen vor den Beratungen der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf einen strengeren Lockdown mit Verschärfungen des Kontaktverbots. «Ich erwarte von den Ministerpräsidenten und der Kanzlerin, dass sie sich an diesem Montag auf bundesweit einheitliche und ganz einfache Verschärfungen einigen», sagt Christian Karagiannidis, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (Divi), laut Vorabbericht der Zeitung «Rheinische Post. Es sei entscheidend, dass alle Länder dieselben Maßnahmen umsetzen und diese leicht zu verstehen sind. Er fordert eine Rückkehr zu einem strengeren Lockdown wie Anfang März und die Schließung von Schulen und Kitas bis ausreichende Testmöglichkeiten vorliegen sowie Kontaktmöglichkeiten «massiv» zu beschränken. Das derzeitige Tempo der Ansteckungen werde ansonsten «im April bis Mai für eine Überlastung der Intensivstationen sorgen». Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, hat sich kritisch zum Vorschlag des Kanzleramts für Corona-Ausgangssperren geäußert: «Bevor die von der Bundeskanzlerin vorgeschlagenen neuen Einschränkungen für Privathaushalte diskutiert werden können, müssen alle anderen Optionen ausgeschöpft sein», sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Dazu gehöre, dass endlich die vom Bundesgesundheitsminister vor sechs Wochen angekündigten Testmöglichkeiten in der Realität auch zur Verfügung stünden. «Für alle Berufe, die ihrer Arbeit nicht im Homeoffice nachgehen können, müssen die Arbeitgeber mindestens zwei Tests in der Woche zur Verfügung stellen. Sofern die Unternehmen das nicht umsetzen, muss dies durch Verordnung vorgeschrieben werden.» Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die dritte Corona-Welle als brandgefährlich bezeichnet und um Verständnis für die Rücknahme von Lockdown-Lockerungen geworben. «Die Situation ist ernst», sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Zahl der Neuinfektionen wieder zu drücken, werde dieses Mal weit schwieriger als im Frühjahr oder Herbst, warnte er. «Die dritte Welle wird durch ansteckendere Virusmutationen getrieben und trifft auf eine Corona-müde Bevölkerung – das macht sie so brandgefährlich.» Für Lockerungen sieht Weil keinen Spielraum: «In dieser brisanten Situation stur den Öffnungsplan abzuarbeiten, wäre verantwortungslos», betonte er. Stattdessen müssten Öffnungsschritte zurückgenommen werden, wenn die Inzidenz über 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in 7 Tagen steige. «Niedersachsen wird die beschlossene Notbremse ziehen, und ich rate allen, das auch zu tun», sagte Weil. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach plädiert für eine deutliche Verschärfung der Corona-Einschränkungen bis Mitte April. «Wir brauchen eigentlich einen härteren Lockdown, als wir ihn bis Anfang März hatten – und zwar jetzt bis Mitte April», zitiert die «Welt» Lauterbach. Es gehe darum, die Zeit zu überbrücken, bis die Impfungen an Tempo aufnähmen und flächendeckend in allen Schulen und Betrieben Schnelltests zur Verfügung stünden. «Ideal wäre ein kurzer harter Lockdown für drei bis vier Wochen, bis das Testen in Schulen und Betrieben richtig steht.» Lauterbach warnte eindringlich vor den Folgen der Ausbreitung der Virus-Variante B.1.1.7. Diese sei ansteckender und tödlicher. Daher steckten sich auch Kinder leichter an, und 70-Jährige würden fast so häufig wie früher 80-Jährige sterben. «Alle Länder, die Mutation B.1.1.7 in den Griff bekommen haben, brauchten dazu einen härteren Lockdown, als wir ihn derzeit haben. Niemand kam dabei ohne Ausgangssperren aus», sagte der SPD-Politiker. Auch SPD-Parteichefin forderte härtere Maßnahmen. «Bei allem Verständnis für unsere Frühlingsgefühle und für die Nöte in der Kultur, in Handel, Gastro und Tourismus: Solange Testen und Impfen nicht greifen, müssen wir die geplanten Öffnungen verschieben und nochmal einen Schritt zurück gehen in den Lockdown», twittert sie. In vielen Städten Europas soll es am Mittwoch eine gemeinsame Schweigeminute für die Corona-Opfer geben. Das kündigte der Verband Eurocities am Sonntag an, in dem rund 200 Städte aus knapp 40 Ländern zusammengeschlossen sind. «Europa braucht einen gemeinsamen Augenblick des Gedenkens», erläuterte der Präsident des Verbandes, Dario Nardella, Bürgermeister der italienischen Stadt Florenz. Dazu soll am 24. März um zwölf Uhr mittags eine Minute lang geschwiegen werden. Aus Deutschland sind in dem Verband unter anderem Berlin, Dresden, Düsseldorf, Essen, Hamburg, München und Stuttgart dabei. Nardella sagte, es gehe darum, die Toten zu betrauern und an die Menschen zu denken, die unter den Folgen der Pandemie litten. Wie ein Sprecher am Sonntag erläuterte, wollen die Bürgermeister mit der Schweigeminute auch unterstreichen, dass die Pandemie eine grenzüberschreitende Krise ausgelöst habe. Dazu soll es auf YouTube auch einen Livestream geben. Mehrere Experten aus der Onkologie warnen vor dramatischen Folgen der Corona-Pandemie für Krebspatienten. Alexander Herzog, Klinikleiter im hessischen Nidda, sagte der «Bild am Sonntag»: «Im schlimmsten Fall würden hochgerechnet bei uns mehr als 40.000 Menschen zusätzlich sterben». Der Onkologe beruft sich dabei auf Studien zum ersten Lockdown im Frühjahr 2020, nach denen damals etwa 20 Prozent weniger Krebspatienten in Deutschland behandelt worden sind. Herzog rechnet auf dieser Basis stark vereinfacht auch mit etwa rund 20 Prozent mehr Krebstoten. Gründe für die niedrigeren Behandlungszahlen sind einerseits Corona-Vorgaben für die Kliniken, andererseits die Sorge vieler Patienten vor einer Ansteckung. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums, will in dem Bericht keine konkreten Zahlen für Deutschland nennen. Dennoch untermauert er die Aussage seines Kollegen in der «Bild am Sonntag» mit einem Vergleich: «Eine britische Studie, die bereits vergangenen Juli erschien, hat allein für die ersten Monate der Pandemie kalkuliert, dass in Großbritannien mit mindestens 7.000, im schlimmsten Fall bei anhaltenden Einschränkungen mit bis zu 35.000 zusätzlichen Krebstodesfällen gerechnet werden muss.» Madagaskar hat es nach den Worten von Präsident Andry Rajoelina nicht eilig, Corona-Impfstoff für seine Bevölkerung anzuschaffen, sondern setzt stattdessen weiterhin auf ein angebliches Kräuterheilmittel gegen das Virus. Er selbst sei bislang nicht geimpft und habe auch nicht vor, sich impfen zu lassen, sagte Rajoelina am Samstag in einer Fernsehansprache. Er sei nicht komplett gegen Impfungen, doch befinde sich das Land derzeit «in einer Beobachtungsphase des Impfstoffs», der derzeit noch zu viele Nebenwirkungen habe. Die madagassische Regierung hatte im vergangenen Jahr einen Kräutertrunk auf Basis von Beifuß präsentiert, der angeblich vorbeugend und heilend gegen das Coronavirus wirken soll. An der Wirksamkeit des Gebräus namens «Covid Organics» bestehen jedoch erhebliche Zweifel, eine Heilkraft wurde durch keinerlei wissenschaftliche Studie belegt. An der deutsch-französischen Grenze haben Hunderte Menschen gegen die verschärften Corona-Einreiseregeln nach Deutschland demonstriert. Sie forderten insbesondere eine Abschaffung der Testpflicht für Berufspendler. Nach Polizeiangaben nahmen 600 Menschen an der Demonstration in Sarreguemines (Saargemünd) im Verwaltungsbezirk Moselle am Samstag teil, die Organisatoren sprachen von 1000 Teilnehmern. Arsène Schmitt, Vorsitzender einer Vereinigung von Grenzgängern aus Moselle, bezeichnete die Einreisebeschränkungen als «unerträglich» und noch «schlimmer» als die Grenzschließung im vergangenen Jahr. «Man macht uns zu Aussätzigen.» Der polnische Gesundheitsminister Adam Niedzielski hat die Corona-Lage in seinem Land als ernst bezeichnet. Beim Anstieg der Infektionszahlen sei eine «sehr große Beschleunigung» zu beobachten, sagte er am Samstag auf einer Pressekonferenz. Diese Entwicklung sei auf die britische Virusvariante zurückzuführen, die als ansteckender gilt. «Man kann sagen, dass diese Mutante andere Virusvarianten verdrängt», erklärte Niedzielski. Man schätze, dass sie landesweit bereits für 60 bis 80 Prozent aller neuen Fälle verantwortlich sei. Die Regierung kündigte an, dass in den nächsten Tagen zusätzliche Notkrankenhäuser eröffnet werden, unter anderem in der stark betroffenen Woiwodschaft Schlesien. Die Zahl der Betten für Covid-19-Patienten soll langfristig fast verdoppelt werden. Am Samstag traten landesweit verschärfte Corona-Maßnahmen in Kraft. Hotels, Kinos, Theater, Museen und Galerien müssen wieder schließen. Das gilt auch für Schwimmbäder und Fitnessstudios. Die deutsche Bundesregierung stuft das Nachbarland wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen von Sonntag an als Hochinzidenzgebiet ein. Die polnischen Behörden meldeten am Samstag 26.405 neue Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden. Die beiden Gründer des Mainzer Corona-Impfstoffherstellers Biontech rechnen spätestens im Herbst mit einem Ende der Lockdown-Politik in Deutschland. «In vielen Ländern in Europa und in den USA werden wir wahrscheinlich Ende des Sommers in der Situation sein, nicht mehr in einen Lockdown zu müssen», sagte Uğur Şahin laut einem Vorabbericht in einem Interview mit der «Welt am Sonntag». Das Virus werde nicht verschwinden, aber sobald in Deutschland rund 70 Prozent der Menschen geimpft seien, werde die Lage beherrschbarer. Wenn man die Hausärzte und das medizinische Personal einbinde, wäre es danach auch kein Problem,80 Millionen Menschen jedes Jahr einmal gegen das Coronavirus zu impfen. Mehrere Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen in Schweden sind von der Polizei aufgelöst worden. Sowohl in der Hauptstadt Stockholm als auch in Göteborg und Malmö wurden die Proteste am Samstag von den Beamten gestoppt, weil sie gegen die maximal zulässige Teilnehmerzahl für öffentliche Versammlungen verstoßen haben. Das teilten die Polizeidienststellen der drei größten Städte Schwedens jeweils am Samstagnachmittag mit. In Göteborg waren demnach 50 bis 70 Menschen dabei gewesen, in Malmö etwa 200. In Stockholm sprach die Zeitung «Aftonbladet» von 200 bis 300 Teilnehmern. Schweden ist in der Corona-Krise einen international vielbeachteten Sonderweg mit relativ lockeren Beschränkungen des öffentlichen Lebens und Appellen an die Vernunft der Bürger gegangen. Vereinzelte Corona-Maßnahmen gab und gibt es aber auch bei den Schweden, wenn auch nicht so strenge wie in Deutschland oder anderswo. Unter anderem dürfen sich seit Ende November nur noch maximal acht Menschen für öffentliche Zusammenkünfte und Veranstaltungen versammeln. Darüber hinaus hat sich die Regierung mit einem im Januar verabschiedeten Pandemiegesetz die Möglichkeit zu strengeren Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus geschaffen. In Kroatien haben Tausende in fünf Städten gegen die Beschränkungen demonstriert. In der Hauptstadt Zagreb sowie in Osijek und in den Adria-Städten Split, Dubrovnik, und Sibenik gingen die Menschen auf die Straße und trugen dabei mehrheitlich keinen Mund-Nasen-Schutz. Unter anderem in Split bezeichneten die Demonstranten die Maskenpflicht als «Tyrannei». In Kroatien gilt Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften und Krankenhäusern sowie im Freien überall dort, wo der Mindestabstand von eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann. Die Innengastronomie ist geschlossen, unter freiem Himmel aber erlaubt. Die Inzidenz der Neuansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 steigt in Kroatien nach einer deutlichen Talfahrt in Januar und Februar seit Kurzem wieder leicht an. Am Samstag lag sie bei 145,1 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen. Der Virologe Alexander Kekulé sieht schwere Fehler von Politik und Wissenschaft bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. «Deshalb kann der Corona-Gipfel nächste Woche nur wieder Beschränkungen beschließen und die Notbremse ziehen, die ja bereits auf dem Papier vorgesehen ist. Mir blutet dabei das Herz», sagte er der «Passauer Neuen Presse» (Samstag). «Wir sollten als intelligente und reiche Industrienation doch in der Lage sein, differenziertere Lösungen zu finden. Aber das ist nicht gelungen. Damit bleibt nur wieder ein pauschaler Lockdown. Die Bevölkerung muss noch einmal die Fehler der Politik ausbaden.» Konkret nannte er als Fehler: «Man hat den Varianten regelrecht die Tore geöffnet – zum Beispiel durch Öffnung der Schulen ohne vernünftige Alternativ-Konzepte», sagte er der «Passauer Neuen Presse» (Samstag). Hinzu komme, dass die Bevölkerung einfach «sauer» gefahren sei mit den Restriktionen und die Infektionslage an den Arbeitsplätzen immer noch nicht im Griff sei. «Es gibt also einen Dreiklang an Mängeln. Die Politik nutzt das Argument der Gefahr durch Mutationen gerne, um von eigenen Versäumnissen abzulenken.» Auch an seinen Kollegen äußerte er scharfe Kritik. «Leider wurden viele Fehler obendrein auch aufgrund zweifelhafter Empfehlungen wissenschaftlicher Berater gemacht. Da waren einige Staaten deutlich besser als wir.» Erneut sprach sich Kekulé dafür aus, zunächst nur einmal zu impfen. «Das reicht, damit können wir in kurzer Zeit das Sterben effektiv begrenzen. Damit wäre die Kurve der Inzidenz von der Sterblichkeit abgekoppelt.» In Großbritannien hat bereits jeder zweite Erwachsene eine Corona-Impfung. «Ich bin absolut begeistert sagen zu können, dass wir nun die Hälfte aller Erwachsenen in Großbritannien geimpft haben», sagte Gesundheitsminister Matt Hancock am Samstag in einem auf Twitter veröffentlichten Video. Mehr als 26 Millionen Menschen bekamen demnach eine erste Impfdosis gespritzt. Gut zwei Millionen erhielten auch schon die zweite Spritze. Großbritannien setzt auf rund zwölf Wochen Abstand zwischen erster und zweiter Dosis. Die Infektionslage in dem ehemaligen EU-Mitgliedsland hat sich seit den katastrophalen Zuständen im Januar, als noch etliche Intensivstationen überlastet waren, deutlich verbessert. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 59 Fällen pro 100.000 Einwohner. Die Experten führen dies neben dem noch immer geltenden harten Lockdown auch auf den weiten Fortschritt der Impfkampagne zurück. Bundesweit gehen die Landesärztekammern mehreren hundert Hinweisen nach, bei denen Ärzte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gegen Berufsrecht oder Infektionsschutzverordnungen verstoßen haben sollen. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur hervor. Nach Angaben der Landesärztekammern können sich allerdings mehrere Hinweise auf gleiche Ärzte beziehen, weshalb es sich bei insgesamt mehr als 500.000 gemeldeten Ärzten in Deutschland nach Einschätzung der Landesärztekammern um Einzelfälle handelt. Bei den Hinweisen geht es zum Beispiel um Beschwerden gegen Ärzte, die falsche Atteste ausstellen, um etwa Gegner der Corona-Maßnahmen von der Maskenpflicht zu befreien. Auch die Missachtung der Hygieneregeln in Arztpraxen oder kritische Äußerungen zur Pandemiegefahr sind Gegenstand von Beschwerden. In Baden-Württemberg gingen nach Angaben der Landesärztekammer bis Februar 2021 rund 340 Beschwerden gegen Ärzte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ein. Die Ärztekammer Niedersachsen teilte mit, ihr seien bislang 91 Beschwerden bekannt. In Thüringen liegen nach Angaben der Landesärztekammer Hinweise gegen 49 Ärzte vor. Die Sächsische Landesärztekammer geht nach eigenen Angaben rund 60 Vorgängen nach. In Berlin sind nach Angaben der Ärztekammer seit März 2020 mindestens 35 Beschwerden im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie eingegangen. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie gelten im Großraum Paris und anderen Teilen Frankreichs seit Samstag neue Beschränkungen. In insgesamt 16 Départements gibt es nun auch tagsüber strikte Ausgangsregeln. Viele Geschäfte sind geschlossen. Von den etwa 67 Millionen Menschen in Frankreich ist etwa jeder Dritte von den härteren Maßnahmen betroffen. Premierminister Jean Castex hatte die neuen Regelungen am Donnerstag angekündigt. Sie sollen zunächst vier Wochen lang gelten. Im Großraum Paris mit etwa zwölf Millionen Bewohnern und anderen Gegenden hatte sich die Corona-Lage zuletzt deutlich verschlechtert. Die regionalen Ausgangsbeschränkungen tagsüber sind weniger streng als in der Vergangenheit. Bürger dürfen sich draußen bewegen, müssen aber einem Umkreis von zehn Kilometern von ihrem Wohnort einhalten. Nachts gilt weiter im ganzen Land eine Ausgangssperre, bei der man nur in Ausnahmefällen vor die Türe darf. Die Bereitschaft der Bevölkerung sich gegen Corona zu impfen wächst.72 Prozent der Bürger stimmen einer Impfung zu, dies ergab eine Nielsen-Umfrage die im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller erstellt wurde und der Funke Mediengruppe vorliegt. Rund 1.000 Erwachsene wurden im Februar befragt. Besserverdienende und Ältere seien besonders impfwillig, einem Vorabbericht der Mediengruppe zufolge. Die Zustimmung zu den allgemeinen Corona-Maßnahmen lässt in der Bevölkerung unterdessen deutlich nach. Nur noch 66 Prozent beurteilen diese als angemessen. In Rheinland-Pfalz soll ab Montag die Außengastronomie unter bestimmten Voraussetzungen in Regionen wieder öffnen dürfen, in denen die Inzidenz nicht 100 überschreitet. Es handle sich um «ein wichtiges Signal an die Gastronomie, die seit November geschlossen ist», erklärt Ministerpräsidentin Malu Dreyer. «Wir sind aber auch der Überzeugung, dass es besser ist, die Menschen können bei schönem Wetter mit Abstand und Hygienekonzept Kaffee oder Eis im Gartenlokal genießen, statt einen ‘Coffee to go’ im Gedränge.» Voraussetzung ist unter anderem ein gültiger negativer Schnelltest für Besucher. Der gemeinsame Besuch ist für maximal fünf Personen aus höchstens zwei Hausständen erlaubt und es besteht für Gäste und Personal eine Maskenpflicht. Eine Bewirtung darf ausschließlich am Tisch mit festem Sitzplatz erfolgen. Kontakte müssen erfasst werden und der Zutritt muss über eine Vorausbuchung gesteuert werden. Sollte die Inzidenz über 100 steigen, «greift die Notbremse». Angesichts der sich deutlich abzeichnenden dritten Pandemiewelle fordern deutsche Intensivmediziner die Ministerpräsidentenkonferenz zu einem weiteren bundesweiten Lockdown auf. «Es muss dringend gehandelt werden», sagt der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx der «Augsburger Allgemeinen» einem Vorabbericht (Samstagausgabe) zufolge. Die Sieben-Tage-Inzidenz könne ohne Eingreifen sehr schnell in Deutschland auf 200 steigen und zu deutlich höheren Intensivpatientenzahlen führen. «Aus unserer Sicht kann es daher nur eine Rückkehr zum Lockdown vom Februar geben», betonte Marx. Alles andere sei nicht zu verantworten. Die italienische Regierung hat ein 32 Milliarden Euro schweres Hilfspaket für die von der Corona-Krise besonders betroffenen Wirtschaftszweige beschlossen. Das Paket sei nur eine «teilweise Antwort» auf die Probleme vieler Unternehmen, «aber das Beste, was wir angesichts der Haushaltszwänge tun konnten», sagte Ministerpräsident Mario Draghi auf einer Pressekonferenz am Freitag in Rom. Das Paket sieht unter anderem elf Milliarden Euro Zuschüsse für die am stärksten betroffenen Firmen vor. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verschärft die Tonlage gegenüber dem Pharmaunternehmen Astrazeneca wegen der Kürzung der vereinbarten Lieferungen des Corona-Impfstoffs. «Wir haben die Möglichkeit, einen geplanten Export zu verbieten. Das ist die Botschaft an Astrazeneca: Du erfüllst erst deinen Vertrag gegenüber Europa, bevor du beginnst, in andere Länder zu liefern», sagte von der Leyen den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Sie warf dem Unternehmen vor, im ersten Quartal nur 30 Prozent der vereinbarten Menge geliefert zu haben. Seit dem Amtsantritt der Regierung von US-Präsident Joe Biden vor knapp zwei Monaten sind in den Vereinigten Staaten 100 Millionen Impfdosen verabreicht worden. «Wir haben unser Ziel von 100 Millionen Impfungen in nur 58 Tagen erreicht, Wochen vor dem Zeitplan», sagte der Corona-Koordinator des Weißen Hauses, Jeff Zients, in New York. Biden hatte das Ziel ausgegeben, dass in seinen ersten 100 Tagen im Amt – also bis Ende April – landesweit 100 Millionen Impfdosen gespritzt werden sollten. Die USA haben rund 330 Millionen Einwohner. Seit dem Start der Impfkampagne Mitte Dezember wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC rund 116 Millionen Dosen Corona-Impfstoff verabreicht. Gut 75 Millionen Menschen erhielten demnach mindestens eine Dosis, rund 41 Millionen gelten bereits als voll geimpft. Biden hat versprochen, schon bis Ende Mai genügend Impfstoff für alle rund 260 Millionen Erwachsenen im Land zu haben. Spätestens ab 1. Mai sollen alle Bundesstaaten zudem die Vereinbarung von Impfterminen für alle Bürger ermöglichen, die mindestens 16 Jahre alt sind. Bislang werden bei der Terminvergabe meist noch Risikogruppen bevorzugt. Kleiner Hoffnungsschimmer im Impfstoff-Mangel: Deutschland erhält fast eine halbe Millionen zusätzliche Dosen des Pharmakonzerns Biontech/Pfizer. Das geht aus einer Beschlussvorlage für den heutigen Impfgipfel zwischen Bund und Ländern hervor, der t-online vorliegt. Dieser Dosen sollen insbesondere in Hotspot-Gebieten eingesetzt werden. Frankreichs oberste Gesundheitsbehörde empfiehlt die Impfung mit AstraZeneca nach einem kurzzeitigen Impfstopp nur noch für Menschen im Alter über 55 Jahren. Es gebe der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zufolge ein mögliches erhöhtes Risiko für Hirnvenenthrombosen bei jüngeren Menschen, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme der französischen Gesundheitsbehörde. Jüngere Menschen, die zur aktuellen Impfgruppe gehören, sollten einen mRNA-Impfstoff erhalten. Die Behörde will sich bald dazu äußern, wie mit Menschen unter 55 Jahren verfahren werden soll, die bereits ihre erste Impfdosis von AstraZeneca erhalten haben. Premierminister Jean Castex hatte angekündigt, dass Frankreich ab Freitag wieder mit dem Vakzin impfen wolle. Die Behörde gab nun allgemein grünes Licht dafür. Am Nachmittag wollte sich der 55-jährige Castex selbst den Impfstoff spritzen lassen. Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin waren wegen mehrerer Thrombosefälle in Deutschland und anderen EU-Staaten ausgesetzt worden. Am Donnerstag bekräftigte die EMA jedoch ihre Einschätzung zur Sicherheit des Corona-Impfstoffs. Zugleich werde eine extra Warnung hinzugefügt vor möglichen seltenen Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen. Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, plädiert für mehr Flexibilität bei der Impfreihenfolge. Die Priorisierung dürfe «kein Knebel» sein, sagt sie in der ARD. Das Impfen müsse mit einem gewissen Pragmatismus und mit Flexibilität laufen. «Wir alle wissen, dass wir jetzt schnell voranschreiten müssen, damit wir dann die Priorisierung gar nicht mehr brauchen und öffnen können.» Noch, und gerade jetzt in der dritten Welle sei es «richtig und wichtig», zunächst die zu schützen, die am meisten gefährdet seien. «Gleichzeitig müssen wir Meter machen.» Sobald genug Impfstoff vorhanden sei, sollte man daher in die niedergelassenen Praxen gehen und dort den Ärzten «ein bisschen Ermessensspielraum» geben. Es hapere nicht an den ethischen Maßstäben als solche, sondern an der Umsetzung. Eine Herausforderung sei etwa der Datenschutz. Dieser dürfe nicht ignoriert werden. Man müsse ihn aber funktionaler machen und anpassen «an das, was jetzt passiert und nicht das, wovor wir uns vor 20 Jahren Sorgen gemacht haben». Der Ethikrat hatte zusammen mit der ständigen Impfkommission die Reihenfolge der Impfungen in Deutschland festgelegt. Bislang kritisierte das Gremium, wenn einzelne Bundesländer von der Priorisierung abwichen. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat Bund und Länder vor ihren Gesprächen am Freitag aufgefordert, frühzeitig mit den Corona-Impfungen in den Praxen zu beginnen. «Auch wenn derzeit noch nicht genug Impfdosen vorhanden sind, sollten bestimmte Kontingente alsbald über die Apotheken an die Hausärzte gehen», sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). «Wir werden in absehbarer Zeit eine so große Menge an Impfdosen zur Verfügung haben, dass wir diese nicht mehr allein in den Impfzentren verimpfen können.» Die neue Impfstrategie solle auch die Betriebsärzte einbinden, die gerade bei großen Unternehmen eine Vielzahl von Menschen impfen könnten. Landsberg forderte zudem, die Priorisierung der Impfgruppen zu lockern. Wenn in einem Impfzentrum Impfdosen in großer Zahl übrig blieben, müsse vor Ort entschieden werden dürfen, auch Menschen aus Gruppen zu impfen, die noch nicht an der Reihe sind. «Eine Impfdosis im Arm ist immer besser als eine Impfdosis, die im Kühlschrank lagert, nur um bürokratische Vorgaben zu erfüllen», sagte Landsberg. Vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern fordert auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) eine schnelle bundesweite Regelung für Corona-Impfungen durch Hausärzte. «Die Einbindung der Ärzteschaft in die Regelversorgung wäre ein starkes Signal», sagte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz der Deutschen Presse-Agentur in München. Er hoffe sehr, dass sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten an diesem Punkt bei ihrer Telefonkonferenz am Freitag einigen könnten. Nach der geplanten Wiederaufnahme der Corona-Impfungen mit dem Produkt von Astrazeneca in Deutschland hofft ein Immunologe auf ein schnelles Wiederhochfahren dieser Impfungen. Es gelte, beim Impfen jetzt wieder aufzuholen, sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagabend. Nach bisherigen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) seien durch das Aussetzen der Impfungen mit dem Präparat des britisch-schwedischen Herstellers mindestens mehrere Zehntausend Impfungen pro Tag verpasst worden. Das könne perspektivisch mehr Todesfälle durch Covid-19 bedeuten. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) lässt sich am Freitag gegen das Coronavirus impfen. Er erhält seine Spritze im Impfzentrum in der Stuttgarter Liederhalle, wie das Staatsministerium am Donnerstag mitteilte. Anschließend will er ein Pressestatement abgeben. Mit seinen 72 Jahren ist Kretschmann impfberechtigt. Man habe den Termin bereits vergangene Woche vereinbart, sagte ein Sprecher aus dem Staatsministerium. Die Regierung will den Impftermin des Regierungschefs auch als Werbung für den Impfstoff des Herstellers Astrazeneca nutzen, falls dies möglich ist. US-Präsident Joe Biden hat die Zuspitzung der Corona-Pandemie in Europa als abschreckendes Beispiel für nachlassende Vorsicht angeführt. Trotz der Fortschritte bei der Impfkampagne in den USA ermahnte Biden seine Landsleute, sich weiter an die bekannten Regeln zum Infektionsschutz zu halten. «Bitte, bitte, lassen Sie nicht geschehen, was in Europa passiert, wie Sie es im Fernsehen sehen», sagte der Präsident am Donnerstag im Weißen Haus. Biden forderte die Amerikaner auf, weiterhin Masken zu tragen, sich regelmäßig die Hände zu waschen und den empfohlenen Mindestabstand einzuhalten. Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz rechnet mit einem Abbau der stationären Grenzkontrollen an der deutschen Grenze zum österreichischen Bundesland Tirol innerhalb der nächsten ein bis zwei Wochen. Bundesinnenminister Horst Seehofer habe ihm signalisiert, dass er die Kontrollen so schnell wie möglich schrittweise zurückführen wolle, sagte Kurz am Donnerstag nach einem Gespräch mit dem CSU-Politiker in Berlin. «Ich gehe davon aus, dass wenn das Infektionsgeschehen sich in Tirol weiter so gut entwickelt, dass das in den nächsten ein bis zwei Wochen hoffentlich der Fall sein wird.» Die Bundesregierung hatte die stationären Kontrollen an der Grenze zu Tirol und Tschechien erst am Mittwoch um zwei Wochen verlängert, nachdem sie Mitte Februar zu Gebieten mit besonders gefährlichen Virusvarianten erklärt worden waren. Das hatte zu scharfer Kritik in Tirol geführt. Die Maßnahme sei durch nichts zu rechtfertigen, sagte Landeschef Günther Platter (ÖVP). Er setze darauf, dass die Europäische Kommission und die österreichische Bundesregierung ein Ende dieser «ungerechtfertigten Schikane» gegen Tirol erwirkten. Das Land Baden-Württemberg führt wegen steigender Corona-Infektionszahlen die Maskenpflicht an Grundschulen ein. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag in Stuttgart aus Regierungskreisen. Die Grundschüler, die seit dieser Woche wieder im vollen Präsenzunterricht sind, sollen demnach im Schulgebäude eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Der aktuelle Abiturjahrgang macht sich einer Studie zufolge zunehmend Sorgen um seine berufliche Zukunft. Wie Umfragedaten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit zeigen, gaben im vergangenen Frühjahr zu Beginn der Corona-Pandemie noch 25 Prozent der Schülerinnen und Schüler an, sich «große Sorgen» zu machen. Bei einer erneuten Befragung im November und Dezember waren es schon 41 Prozent. Befragt wurden demnach rund 3.000 Schülerinnen und Schüler des Abiturjahrgangs 2021 an Gymnasien und Gesamtschulen. Verschlechtert hat sich das Wohlbefinden der Jugendlichen im Zuge der Pandemie: Im Frühjahr 2020 klagte ein Drittel der Abiturienten über eine hohe psychische Belastung, im Herbst war es schon die Hälfte.41 Prozent machen sich außerdem Sorgen um die eigenen schulischen Leistungen. Im Vergleich zum Frühjahr 2020 gab es hier allerdings einen leichten Rückgang (46 Prozent). Mehr als zehn Millionen Corona-Impfungen sind bisher in Deutschland verspritzt worden. Das meldet das Robert Koch-Institut am Donnerstag. In der Zahl sind sowohl Erst- als auch Zweitimpfungen enthalten. Mehr als drei Millionen Menschen haben demnach bereits beide Impfungen erhalten, die meisten bekamen den Stoff von Biontech/Pfizer. Die Zahlen zeigen auch, wie groß die Rolle des Astrazeneca-Mittels ist, dessen Verteilung vorerst ausgesetzt ist. Zwar macht das Biontech-Mittel mit knapp fünf Millionen Dosen den größten Teil der Erstimpfungen aus. Auf dem zweiten Platz mit mehr als 1,7 Millionen liegt aber das Mittel von Astrazeneca. Die Impfquote bei den Erstimpfungen liegt bei 8,4 Prozent, die bei den Zweitimpfungen bei 3,7 Prozent. Innerhalb eines Tages wurden laut dem Bericht von Donnerstag fast 200.000 Menschen geimpft. Demnach habe die Frau nach der Impfung Corona-Antikörper entwickelt. Diese seien über die Plazenta zum Säugling gelangt und boten dem Neugeborenen nun einen gewissen Schutz, schreiben Forscher. Frühere Studien zeigten, dass Mütter, die bereits an Covid-19 erkrankt waren, Babys mit Antikörpern zur Welt gebracht haben. Bisher sei jedoch noch nicht klar, wie lange der Schutz für das Baby anhält und wie gut er ist. Zukünftige Forschungen sollten den Wissenschaftlern zufolge daher beleuchten, ob es einen idealen Zeitpunkt für Schwangere gibt, sich impfen zu lassen, um den Schutz gegen das Virus für das Kind zu maximieren. Nach einem Corona-Ausbruch in einem Kindergarten in Schrozberg (Landkreis Schwäbisch Hall) ist die kleine Gemeinde zu einem der bundesweit am stärksten belasteten Hotspots geworden. Die Sieben-Tage-Inzidenz schoss innerhalb weniger Tage auf einen vergleichbar astronomischen Wert von 1065,5 Fälle (Stand Mittwoch) pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 62 Neuinfektionen in der 5.800 Einwohner-Kommune registriert, wie der Landkreis mitteilte. In dem mittlerweile geschlossenen Kindergarten mit rund 60 Kindern waren Anfang der vergangenen Woche reihenweise Erzieherinnen erkrankt. Weitere Großausbrüche sind nach Angaben der Schrozberger Verwaltung nicht bekannt. Auch Crailsheim (Landkreis Schwäbisch Hall) bleibt weiter stark belastet: Dort wurde die Inzidenz am Mittwochabend mit 521,2 angegeben, allerdings ist Crailsheim auch deutlich größer als Schrozberg. In der Stadt hatten Ausbrüche in Kindergärten und einer Unterkunft für Flüchtlinge sowie in mehreren Betrieben für den deutlichen Anstieg gesorgt. Der Landkreis Schwäbisch Hall gehört mit einer Inzidenz von 270,9 zu den Hotspot-Regionen in Deutschland. Innenminister Horst Seehofer fordert eine deutliche Vereinfachung der Corona-Maßnahmen. «Die Regelungen sind mittlerweile zum Teil recht kompliziert geworden und nicht immer logisch», sagte der CSU-Politiker dem «Münchner Merkur» (Donnerstag). «Die Leute verstehen nicht, wenn der Blumenladen schließen muss, aber der Supermarkt nebenan Blumen verkaufen darf.» Seehofer will einen neuen Ansatz, denn: «Wir können doch jetzt nicht drei Jahre im Lockdown verharren.» Sein Vorschlag: Ab einer Inzidenz von 50 darf nur noch ein Kunde pro zehn Quadratmeter Verkaufsfläche in einen Laden – ob Supermarkt oder sonstiger Einzelhandel. «Eine Regel für eine Inzidenz von über 100 bräuchten wir dann nicht mehr», sagte Seehofer. Diesen kritischen Wert werden voraussichtlich immer mehr Landkreise überschreiten. Damit träte die bislang gültige «Notbremse» in Kraft, die eine Schließung vieler Geschäfte vorsieht. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) hat sich für Öffnungen im Hotel- und Gastgewerbe über Ostern ausgesprochen. Mit einer «klugen Test- und Test-App-Strategie» müsse eine Erholung im eigenen Land möglich sein, sagte Althusmann der «Bild»-Zeitung (Donnerstagsausgabe). «Die Hotellerie hat ausgefeilte Hygiene-Konzepte, die ein Höchstmaß an Sicherheit bieten», fügte der stellvertretende niedersächsische Ministerpräsident hinzu. Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Frank Bergmann, hält es für möglich, dass die Zulassung für den Astrazeneca-Impfstoff eingeschränkt wird. «Die Experten prüfen, ob es einen Zusammenhang zwischen Einnahme von Verhütungsmitteln, Rauchen und Impfen gibt. Möglicherweise haben sich hier Risiken potenziert. Dann könnte es vielleicht eine Zulassung mit Einschränkungen geben – etwa nur für bestimmte Altersgruppen oder beispielsweise ohne gleichzeitige Nutzung der Pille», sagt Bergmann der Zeitung «Rheinische Post» (Donnerstagausgabe) laut einem Vorabbericht. In der Antarktis sind die ersten Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. Auf dem chilenischen Stützpunkt Presidente Eduardo Frei Montalva auf der King-George-Insel erhielten seit Sonntag 49 Soldaten und Wissenschaftler ihre erste Impfdosis, wie die chilenische Luftwaffe am Mittwoch mitteilte.53 weitere Mitarbeiter der Forschungsstation sollen demnach in den kommenden Tagen geimpft werden. Keiner der Geimpften im Alter zwischen 25 und 58 Jahren habe eine allergische Reaktion auf den Impfstoff gezeigt, sagte der für die Impfungen zuständige Arzt Victor Videla. Seinen Angaben zufolge sollen auch noch die Menschen auf zwei anderen chilenischen Stützpunkten in der Antarktis geimpft worden. Die Impfungen seien aber wegen schlechten Wetters verschoben worden. Nach dem vorläufigen AstraZeneca-Stopp werben drei ostdeutsche Ministerpräsidenten für den Einsatz des russischen Covid-Impfstoffs Sputnik V. «Wenn es um die Gesundheit der Menschen geht, sollte die Herkunft keine Rolle spielen,» sagt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Im Kampf gegen das Virus sei jeder Impfstoff willkommen, der sicher sei und wirke. Auch Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) findet es «wichtig, dass endlich das Thema Sputnik V mit Nachdruck bearbeitet wird». Er wolle keine politische Zulassung, aber auch keine Ablehnung aus politischen Gründen. Russland sei «ein großes Land der Wissenschaft», das zweifellos imstande sei, einen leistungsfähigen Impfstoff herzustellen, sagt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) den Zeitungen. Der Impfstoff solle seiner Ansicht nach in Deutschland zugelassen werden. Die ansteckendere und wohl auch gefährlichere Corona-Variante B.1.1.7 verdrängt andere Formen des Virus in Deutschland immer mehr. Ihr Anteil betrage inzwischen 72 Prozent, heißt es in einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch. Sie werde also inzwischen in etwa drei von vier Proben gefunden. Die Ausbreitung der Variante B.1.351 (Erstnachweis in Südafrika) sei hingegen etwas rückläufig, die Variante P.1 (Erstnachweis in Brasilien) sei weiter nur vereinzelt in Deutschland nachgewiesen. Vergangene Woche hatte das RKI noch von circa 55 Prozent B.1.1.7-Anteil gesprochen. Zu Beginn der RKI-Erhebung vor rund anderthalb Monaten lag der Anteil der Mutante noch bei sechs Prozent. Die rasche Zunahme war nach den Erfahrungen anderer Länder befürchtet worden. Aufgrund des nun hohen Anteils von B.1.1.7 sei weiter mit einem exponentiellen Anstieg der Corona-Fallzahlen in Deutschland zu rechnen, hieß es im RKI-Bericht. Der Anteil von 72 Prozent bezieht sich auf Nachtestungen mehrerer Laborverbünde auf Schlüsselmutationen der Variante. Unter anderem weil nicht alle auf Sars-CoV-2 testenden Labore teilnehmen und nur eine Teilmenge der positiven Proben untersucht wird, sei der Wert nicht sicher verallgemeinerbar, schränkt das RKI ein. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht in der Entscheidung, die Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca auszusetzen, einen Beweis dafür, dass die Kontrollen in Deutschland sicher seien. «Unser System funktioniert», erklärt Spahn via Facebook. Vorfälle würden gemeldet, geprüft und gegebenenfalls werde gehandelt. Wenn man sich dessen sicher sein könne, «dann sollte das eigentlich das Vertrauen in die Impfung stärken». Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) hält die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern zu Lockerungen in der Corona-Pandemie für gescheitert. «Es funktioniert nicht», sagte der Ministerpräsident in einer Videokonferenz mit Kommunalpolitikern aus dem Erzgebirge und verwies dabei auf die erneut wachsende Zahl an Corona-Infektionen. «Jetzt müssen wir versuchen, die Sache wieder einzufangen und vor die Lage zu kommen.» Man bewege sich derzeit auf einem sehr dünnen Eis und könne bei jedem Schritt einbrechen, sagte Kretschmer. «Es ist nur deswegen noch nicht zum Ertrinken gekommen, weil wir noch nahe genug am Rand sind. Aber wir werden den Teich nicht durchschreiten können.» Der Wunsch nach mehr Normalität sei auf der einen Seite verständlich, Lockerungen auf der anderen Seite aber möglicherweise falsch. Dem CDU-Politiker zufolge gibt es keinen Grund, nun in Panik zu verfallen. Man müsse auch nicht von heute auf morgen alles wieder zurückfahren. «Wir haben durchaus etwas Zeit, die wir nutzen können, um Dinge vorzubereiten.» Es gebe immer Perspektiven und Wege auch aus schwierigen Situationen: «Nichts ist alternativlos. Man muss sich nur der Situation sehr, sehr klar stellen.» Bürgermeister aus dem Erzgebirge hatten am Dienstag in einem Offenen Brief an Kretschmer einen «Wirrwarr» bei den Corona-Schutzmaßnahmen beklagt. Die Europäische Union steht aus Sicht von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz kurz davor, die Verteilung von Corona-Impfstoffen gerechter zu gestalten. «Ich bin froh, dass wir einer Lösung nahe stehen», sagte Kurz am Mittwoch nach einer Videokonferenz mit EU-Ratspräsident Charles Michel und mehreren anderen Regierungschefs. Kurz und seine Amtskollegen aus Bulgarien, Kroatien, Lettland, Slowenien und Tschechien hatten am Dienstag eine Korrektur der bisherigen Praxis gefordert, die dazu geführt habe, dass einige Länder mehr Impfdosen erhalten als es ihrem Bevölkerungsanteil in der Union entspreche. Grundsätzlich hatten sich die EU-Staaten auf anteilige und gleichzeitige Lieferungen geeinigt. Allerdings haben manche Länder weniger von bestimmten Impfstoffen bestellt, als ihnen zustehen würde. Danach sicherten sich in weiteren Verhandlungen andere Länder diese freien Kontingente. Angesichts steigender Corona-Fallzahlen verhängt Polen einen landesweiten Lockdown. Ab Samstag müssen Einkaufszentren, Hotels, Theater und Kinos schließen, wie Gesundheitsminister Adam Niedzielski auf einer Pressekonferenz mitteilt. Das Land hat laut Angaben des Ministeriums mit 25.052 Coronafällen heute die höchste Tages-Fallzahl im laufenden Jahr erreicht. Seit Dienstag fahren Testbusse des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) durch den Landkreis Greiz, um die Menschen in der Region öfter auf eine Corona-Infektion zu testen. Termine sind dafür nicht nötig. Außerdem gibt es in dem Landkreis zwei Testzentren. Dort bietet das DRK täglich kostenlose Schnelltests an. Ein weiteres Testzentrum soll am Freitag eröffnet werden. Voraussetzung dafür ist die Fortsetzung der Corona-Impfungen mit Astrazeneca. Wegen möglicher Gesundheitsrisiken wurden Impfungen mit dem Vakzin in Deutschland seit Montag zunächst ausgesetzt. Von der Europäischen Arzneimittelagentur (Ema) wird am Donnerstag eine Empfehlung zur Sicherheit des Impfstoffs von Astrazeneca erwartet. Der Stopp hatte auch zur Absage des eigentlich für diesen Mittwoch geplanten Impfgipfels geführt. Das Gespräch solle «zeitnah nach der EMA-Abstimmung» erfolgen, «möglicherweise am Freitag», sagte eine Regierungssprecherin am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Am 22. März beraten Bund und Länder über das weitere Vorgehen in der Pandemie. Dabei steht zur Debatte, ob die geplanten Lockerungen in Kraft treten oder der Lockdown aufgrund der steigenden Infektionszahlen verlängert wird. Ein unabhängiger Expertenrat für Impfstoffe empfiehlt der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Firmen Janssen und Johnson & Johnson. Das Mittel habe eine Effizienz von 93,1 Prozent gegen Krankenhauseinweisungen, sagte der Vorsitzende des Rates (SAGE), Alejandro Cravioto, am Mittwoch in Genf. Die Effizienz gegen einen schweren Verlauf von Covid-19 liege nach 28 Tagen bei 85,4 Prozent. Die Notfallzulassung durch die WHO gilt mit dieser Empfehlung als Formsache. Der Rat hatte bereits die Impfstoffe von Biontech und Pfizer, von Moderna und von Astrazeneca zum Einsatz empfohlen. Die Notfallzulassung (EUL – Emergency Use Listing) ist die Voraussetzung, damit UN-Organisationen den Impfstoff einkaufen und verteilen können. Ebenso können Länder, die keine eigenen Kapazitäten für wissenschaftlichen Prüfungen haben, aufgrund der Vorarbeit der WHO eine Zulassung in ihrem Land erteilen. Für Länder wie Großbritannien, die USA oder die Mitglieder der EU und viele weitere spielt die WHO-Notfallzulassung keine Rolle. Sie machen selbst Risikoanalysen und entscheiden über eine Zulassung. Zu möglichen Empfehlungen nach der Aussetzung von Impfungen mit den Astrazeneca-Impfstoff in mehreren Ländern machte Cravioto zunächst keine Angaben. Die stationären Kontrollen an den deutschen Grenzen zu Tschechien und zum österreichischen Bundesland Tirol im Kampf gegen die Corona-Pandemie bleiben für zunächst weitere zwei Wochen in Kraft. «Wir werden die Kontrollen verlängern», sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Mittwoch dem «Münchner Merkur». Er signalisierte aber auch, dass die Kontrollen bald beendet werden könnten. Ohne die Verlängerung wäre die Regelung zu den Kontrollen in der Nacht zu Donnerstag ausgelaufen. Mit Blick aus Österreich verwies Seehofer auf laufende Gespräche mit der österreichischen Regierung. «Wir haben die Hoffnung, dass wir die Kontrollen zu Österreich etwas früher beenden können, vielleicht sogar noch im Laufe des März», sagte der Innenminister. Dazu werde man die Schritte zum Infektionsschutz und zur Eindämmung der Corona-Mutante in Tirol genau beobachten, kündigte Seehofer weiter an. Am Donnerstag dürfte das Thema demnach auch bei einem Besuch von Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz in Berlin zur Sprache kommen. «Wir werden auch über die Kontrollen reden», sagte dazu Seehofer. Schwieriger ist die Lage demnach weiterhin an der deutsch-tschechischen Grenze. Seehofer betonte, wegen der extrem hohen Infektionszahlen in Tschechien gebe es dort bisher keine Entspannung. In Großbritannien wird Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng zufolge die Hälfte aller Erwachsenen bis Ende der Woche ihre Erstimpfung erhalten haben. Er habe Vertrauen in den Impfstoff von Astrazeneca, sagt Kwarteng der BBC. Zum Aussetzen der Impfungen mit dem Vakzin des britisch-schwedischen Pharmakonzerns in vielen Ländern Europas nach Berichten über Blutgerinnsel wollte er sich nicht äußern. Er rief die Bürger auf, sich impfen zu lassen, sobald sie aufgefordert würden. Über einen Impfpass werde derzeit nachgedacht, ergänzte er. Die Debatte darüber fachte der Kreuzfahrtveranstalter P&O wieder an. Er will für Reisen in diesem Sommer nur geimpfte Passagiere an Bord lassen. Das Coronavirus ist in der Region um die französische Hauptstadt Paris dem Chef der Öffentlichen Krankenhäuser zufolge außer Kontrolle geraten. «Es sind derzeit genau so viele Patienten auf den Intensivstationen wie auf dem Gipfel der zweiten Welle», sagt Martin Hirsch dem RTL Radio. In der Region liegen fast 1.100 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen. Sollte der derzeitige Trend anhalten, seien es am Ende des Monats 1.700. Er plädierte entweder für Ausgangssperren am Wochenende oder einen verschärften Lockdown. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat wegen steigender Infektionszahlen die für kommenden Montag geplante weitere Lockerung des Lockdowns infrage gestellt. «Natürlich jetzt bei der Situation werde ich mir gut überlegen, ob ich am Montag weitere Öffnungen mache», sagte der grüne Regierungschef in der ZDF-Sendung «Markus Lanz», die am späten Dienstagabend ausgestrahlt werden sollte. Er erwäge, die Öffnung vorerst auszusetzen und am Montag zunächst zu besprechen, «was wir riskieren können». Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ist im Südwesten landesweit auf 79,8 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gestiegen. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 60,7. Kretschmann sagte: «Wir sehen den enormen Druck aus der Bevölkerung, zu öffnen, der ist wirklich gewaltig.» Die Politik könne nicht nur Gebote und Verbote machen, sie müsse auch sehen, dass sich die große Mehrheit der Menschen daran hält. «Natürlich reden wir da immer auch mit Engelszungen, bitte denkt daran, wir wollen keine dritte Welle.» Aber: «Das verhallt oft.» Man könne womöglich weiter öffnen, wenn es Schnell- und Selbsttests in der Breite gebe – «aber das geht auch nicht von heute auf morgen». Sowohl Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) als auch Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) vertrauen trotz des Impfstopps grundsätzlich weiter auf das Vakzin von Astrazeneca. «Ich habe Vertrauen in diesen Impfstoff und würde mich jederzeit damit impfen lassen», erklärt Holetschek der Zeitung «Bild». Er gehe davon aus, «dass die Impfungen mit Astrazeneca bald wieder aufgenommen werden können.» Auch Lucha sagt, er sei von der Wirksamkeit des Impfstoffes «absolut überzeugt». «Allerdings kann man die Argumente des Paul-Ehrlich-Institut auch nicht einfach abtun. Der Gesundheitsschutz steht an erster Stelle. Ich hoffe dennoch sehr, dass wir bald Entwarnung geben können.» Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt fordert die Bundesregierung zu mehr Transparenz über ihre Entscheidung zum Astrazeneca-Stopp auf. «Sie muss offenlegen, wie sie inmitten einer Pandemie, die bei uns täglich Hunderte Tote fordert, die möglichen Risiken einer Impfung gegenüber denen einer Nicht-Impfung und Corona-Erkrankung abgewogen hat», sagt Göring-Eckardt einem Vorabbericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe zufolge. Die Bundesregierung müsse transparent machen, warum sie den Weiterimpf-Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und der Europäischen Arzneimittel-Agentur nicht folge. Mit dem «unkoordinierten und schlecht vermittelten Aussetzen» der Impfungen mit Astrazeneca habe Gesundheitsminister Jens Spahn das Vertrauen in die Impfpolitik untergraben. Trotz des derzeitigen Mangels an verfügbaren Corona-Vakzinen in Deutschland rechnet Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) mit einer rasanten Beschleunigung der Impfkampagne in den kommenden Wochen. Bereits im April werde es «viele Millionen» Impfstoffdosen pro Woche geben, sagte Scholz am Dienstag im ZDF. «Im Juni, Juli werden wir eine Situation haben, in der vielleicht zehn Millionen Impfdosen pro Woche verimpft werden können.» «In den nächsten Wochen und Monaten wird es immer mehr Impfstoff geben», prognostizierte Scholz. Beim Impfgipfel am Freitag müsse es deshalb vor allem darum gehen, die «große logistische Operation» vorzubereiten, in der möglichst viele Bürger möglichst schnell geimpft werden sollten. Die Entscheidung seines Kabinettskollegen Jens Spahn (CDU), die Impfungen mit dem Corona-Vakzin von Astrazeneca auszusetzen, verteidigte der Finanzminister. «Ich finde, wenn sich ein Land wie Deutschland Institutionen leistet wie das Paul-Ehrlich-Institut, wo Expertinnen und Experten dafür da sind, dass sie mutige Entscheidungen treffen, die auch notwendig sind, um die Sicherheit von Impfstoffen zu gewährleisten, dann müssen wir das auch beachten», sagte er. Wegen der Aussetzung der Corona-Impfungen mit dem Präparat des Herstellers Astrazeneca will Nordrhein-Westfalen auf einen Teil der Impfstoffreserve des Landes zurückgreifen. Ungefähr 50 Prozent der Dosen von Biontech/Pfizer und Moderna seien bisher für «eine absolute Sicherheit bei den Zweitimpfungen» zurückgelegt worden, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag. Nun sollen etwa 150.000 davon den Impfzentren zur Verfügung gestellt werden. «Wir haben jetzt einfach eine Krise, das muss man sehen», sagte Laumann. Es sei gut, dass die «Impfpause» von Astrazeneca «ein Stück weit» ausgeglichen werden könne. Mit den Dosen aus der Reserve sollen bis Ende März vor allem Menschen in Behinderteneinrichtungen geimpft werden, die bisher das Astrazeneca-Präparat bekamen. Eine kleinere Charge will das Land für über 80-Jährige zur Verfügung stellen. Ab Anfang April soll in Schottland das öffentliche Leben nach monatelangem Corona-Lockdown wieder langsam seinen Betrieb aufnehmen. Ab dem 5. April dürfen Friseure und einige nicht-essenzielle Geschäfte wie Gartenzentren wieder ihre Türen öffnen, wie Regierungschefin Nicola Sturgeon am Dienstag ankündigte. «Es liegen hellere Tage vor uns», sagte sie. Am 26. April sollen dann auch Reisen innerhalb Großbritanniens wieder möglich sein. Auch Fitnessstudios, Museen und touristische Unterkünfte sollen wieder öffnen. Der britische Premier Boris Johnson hatte für England bereits Ende Februar konkrete Daten für die Wiedereröffnung genannt – allerdings müssen sich die Menschen in England noch bis Mitte April gedulden, bis die Friseure und Geschäfte wieder aufmachen. Nur die Schulen sind in beiden Landesteilen bereits wieder offen. Die Infektionszahlen sinken in Großbritannien derzeit relativ kontinuierlich. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei rund 59 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Die erste Phase einer regionalen Massenimpfung gegen die südafrikanische Corona-Variante ist in Tirol mit einer hohen Beteiligung zu Ende gegangen. «Schwaz ist die erste europäische Region, die durchgeimpft ist», erklärte Tirols Landeschef Günther Platter am Dienstag. Von 64.000 infrage kommenden Personen hätten 46.000 eine Injektion erhalten, berichtete er. Das entspricht einer Rate von 72 Prozent. Am vorigen Donnerstag war die Aktion in dem österreichischen Bundesland als europäisches Pilotprojekt angelaufen, um die ansteckendere Virusvariante zurückzudrängen. Mit Hilfe der EU wurden dazu 100.000 Dosen Impfstoff geliefert. Die Massenimmunisierung wird auch wissenschaftlich ausgewertet, um die Wirksamkeit des Biontech/Pfizer-Impfstoffes gegen die Südafrika-Mutante zu untersuchen. Die Zahl der aktiven Corona-Fälle, die in Tirol mit dieser Variante infiziert sind, lag am Dienstag bei 66 von landesweit 1.764 aktiven Fällen. Die 7-Tage-Inzidenz lag in Tirol zuletzt bei 153, unter dem österreichweiten Wert von knapp 208. FDP-Chef Christian Lindner hatte die Bundesregierung nach dem vorläufigen Stopp der Astrazeneca-Impfungen aufgefordert, rasch einen Impfgipfel zur Beratung über das weitere Vorgehen einzuberufen. «Es ist eine sehr dramatische Entscheidung der Bundesregierung, das Impfen auszusetzen», sagte Lindner in Berlin. «Deshalb wäre es wichtig, auf einem Impfgipfel über diese Entscheidung zu sprechen – mit dem Hersteller, mit Wissenschaftlern, mit dem Bereich der niedergelassenen Ärzte.» Denn nicht zu impfen, sei ebenfalls ein Risiko, sagte der Liberale. Die Aufteilung von Corona-Impfstoffen in der EU muss nach Auffassung mehrerer Staaten nachjustiert werden, um politische Spannungen zu vermeiden. Es sei ein Korrekturmechanismus nötig, sagte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz nach einem Treffen in Wien. «So wie es ist, so soll es nicht bleiben», sagte Kurz. Seine Amtskollegen aus Bulgarien, Kroatien, Lettland, Slowenien und Tschechien nahmen an den Gesprächen teil. Konkrete Vorschläge, wie der Mechanismus aussehen sollte, präsentierten sie nicht. «Ich glaube, dass das auch eine rechtzeitige Warnung ist», begründete der slowenische Ministerpräsident Janez Jansa den Vorstoß. Wenn manche Länder nicht wie ursprünglich vereinbart nach Bevölkerungsgröße beliefert würden, sondern mehr erhielten, würde die eine Hälfte der EU-Staaten bis Juni zu 60 Prozent durchgeimpft sein, und die andere nur zu 30 Prozent. «Das würde sicher zu einer politischen Krise führen», sagte er. Nach Angaben der Regierungschefs sind am Dienstagabend oder Mittwoch Gespräche mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratschef Charles Michel geplant. Aus Sicht der EU-Kommission kann es zu Verschiebungen kommen, weil nicht alle Länder gemäß ihrem Bevölkerungsanteil bestellt haben. Nicht genutzte Kontingente würden dann auf andere Mitgliedsstaaten aufgeteilt. Eine Lösung dieses Problems sei schwierig, gab Kurz zu. Es müsse aber sichergestellt werden, dass Impfstoffe pro Kopf und zur selben Zeit ausgeliefert werden, und nicht abhängig von der Bestellmenge. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat an die Bundesregierung appelliert, für Mallorca-Rückkehrer eine verbindliche Testpflicht einzuführen. «Es wäre sehr sinnvoll zu überlegen, ob man da eine Testpflicht hat», sagte Söder im Anschluss an eine Sitzung des bayerischen Kabinetts in München. Bayern werde sich an seinen Flughäfen entsprechend organisatorisch vorbereiten und ausreichende Testmöglichkeiten vorhalten. Neben Bayern erwägt auch Niedersachsen, die Testpflicht für Mallorca-Rückkehrer wieder einzuführen. Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, hat sich nach dem vorläufigen Impfstopp mit Astrazeneca für eine zügige Prüfung auf Zulassung des russischen Sputnik-Impfstoffes ausgesprochen. «Beim Sputnik-Impfstoff darf es keine ideologischen Vorbehalte geben», sagte Bartsch der Düsseldorfer «Rheinischen Post» und dem Bonner «General-Anzeiger» (Mittwochsausgabe). «Zügig prüfen und zulassen, wenn wirksam und sicher», forderte er. Danach müsse das Vakzin rasch angeboten werden. Zugleich sprach sich Bartsch dafür aus, alle, die dies wollten, auch weiter mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca zu impfen. «Man darf den Bürgern den Schutz vor Corona nicht verwehren, die Prüfung kann parallel laufen», sagte er. Der ursprünglich für Mittwochabend geplante Impfgipfel hätte dafür die Hausärzte einbinden müssen. «Die Verschiebung des Gipfels ist nicht nachvollziehbar», sagte Bartsch. Es seien «so viele Fragen offen». Die EU vereinbart mit Biontech und dem Partner Pfizer eine vorgezogene Lieferung von zehn Millionen Impfstoff-Dosen im zweiten Quartal. Diese stammen aus der Option von 100 Millionen Dosen, die im dritten beziehungsweise vierten Quartal geliefert werden sollten, teilt die EU-Kommission mit. Im zweiten Quartal würden somit über 200 Millionen Impfdosen zur Verfügung gestellt. Die vorgezogene Lieferung verschaffen den EU-Mitgliedstaaten Spielraum, sagt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. «Möglicherweise können auch Lücken aufgefüllt werden.» Nach Deutschland, Dänemark, Luxemburg, Lettland und Frankreich setzt auch Schweden die Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca vorsorglich aus. Man pausiere den Einsatz des Impfstoffs des britisch-schwedischen Unternehmens, bis die Untersuchung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zu vermuteten Nebenwirkungen des Mittels abgeschlossen sei, teilte die schwedische Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten am Dienstag mit. «Der Entschluss ist eine Vorsichtsmaßnahme», erklärte Staatsepidemiologe Anders Tegnell. Der Anteil positiver Coronatests nimmt dem Laborverband ALM zufolge in Deutschland wieder zu. Die Positivrate sei im Vergleich zur Vorwoche von 6,4 auf nun 7,2 Prozent gestiegen, teilte der Verband Akkreditierter Labore in der Medizin am Dienstag mit. Demnach fielen 20 Prozent mehr PCR-Tests auf Corona (77.660) positiv aus als in der Vorwoche (64.981). «Wir in den Laboren sind besorgt angesichts dieser Entwicklung, denn auch der Anteil der Varianten, insbesondere von B.1.1.7, nimmt weiter zu», so der ALM-Vorsitzende Michael Müller. Die Anzahl der Tests stieg den Daten aus 173 Laboren (Vorwoche 171) zufolge um fast 64.000 auf gut 1,08 Millionen. In wie vielen Fällen der PCR-Analyse ein Schnelltest vorausging, ist nicht bekannt. Der Verband sieht bei der Verwendung noch Aufklärungsbedarf: «Alle sollten wissen, dass sie sich im Falle eines positiven Antigen-Schnelltests sofort isolieren müssen, um das Risiko weiterer Ansteckungen zu minimieren», erklärte Müller. Jeder positive Antigentest sei umgehend durch eine PCR zu bestätigen. Zudem müsse klar sein, dass negative Antigen-Schnelltests nur eine Momentaufnahme mit maximal einem Tag Gültigkeit seien, hieß es vom Verband auch. Der RKI-Epidemiologe Dirk Brockmann sieht das Infektionsgeschehen in Deutschland wieder in einem exponentiellem Wachstum und hat die Lockdown-Lockerungen scharf kritisiert. Bei der Entwicklung der Fallzahlen und Inzidenzen gebe es derzeit im Wesentlichen einen Zuwachs von 20 Prozent im Vergleich zur Vorwoche, sagt der Experte vom Robert Koch-Institut in der ARD. «Wir sind genau in der Flanke der dritten Welle. Da gibt es gar nichts mehr zu diskutieren.» In diese Flanke herein sei gelockert worden und das habe dieses exponentielle Wachstum beschleunigt, das es bereits durch die neue britische Virusvariante B117 gegeben habe. Deutschland gehe nun «voll in das exponentielle Wachstum» rein. «Das ist total irrational gewesen, hier zu lockern. Das befeuert nur dieses exponentielle Wachstum.» FDP-Chef Christian Lindner hat die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses zur Aufarbeitung des schleppenden Corona-Impfstarts in Deutschland ins Spiel gebracht. Im nächsten Bundestag würde entschieden, wie die Pandemie aufgearbeitet werde, sagte Lindner den TV-Sendern RTL und n-tv. «Die erste Option ist eine Art Expertenkommission, Parlament mit Praktikern und Wissenschaftlern», so Lindner. «Und die andere Option ist ein Untersuchungsausschuss, der auch mit Mitteln der Strafprozessordnung arbeitet, der Zeugen vorladen kann, der Akteneinsicht einfordern kann.» Die Bundesregierung habe unnötig Menschenleben in Gefahr gebracht, zitieren die Sender Lindner. «Dieser Staat muss sich fragen, ob die Schäden und vor allen Dingen die beklagenswerten Sterbefälle, nicht teilweise hätten reduziert werden können.» Mit schnelleren Impfungen «wäre gerade bei den besonders schutzbedürftigen Menschen viel Leid reduziert worden, dann hätte man den Menschen viel Leid ersparen können.» Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen kritisierte im Sender RBB das Aussetzen des Impfens mit dem Vakzin von Astrazeneca. Dadurch entstehe ein neuer «dramatischer Vertrauensverlust» in die Impfkampagne und das Krisenmanagement. Die Impfkampagne werde um Wochen zurückgeworfen. Das Mindeste wäre gewesen, so Dahmen, den Impfstoff mit einer Risikoaufklärung denjenigen Menschen zur Verfügung zu stellen, die bereit seien, sich weiter impfen zu lassen. Auch Luxemburg setzt vorübergehend die Corona-Impfungen mit dem Präparat des Herstellers Astrazeneca aus. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, bis die Analyse der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA vorliege, teilte das luxemburgische Gesundheitsministerium am Montagabend mit. Hintergrund sind Meldungen von Blutgerinnseln im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung mit dem Präparat. Mit diesem Schritt schließe Luxemburg sich den Entscheidungen mehrerer anderer europäischer Staaten an, hieß es. Deutschland und Frankreich hatten die Impfungen mit Astrazeneca auch am Montag vorerst ausgesetzt. Zuvor hatten bereits einige andere europäische Staaten Impfungen mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns vorübergehend gestoppt. Angesichts gesundheitlicher Komplikationen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung will Venezuela den Corona-Impfstoff von Astrazeneca nicht genehmigen. «Die Vizepräsidentin Delcy Rodríguez hat mitgeteilt, dass Venezuela aufgrund der nachteiligen Auswirkungen in der Welt keine Erlaubnis für die Verwendung des Impfstoffs von Astrazeneca erteilen wird», schrieb das Außenministerium in Caracas auf Twitter in der Nacht auf Dienstag. Der südamerikanische Krisenstaat hätte laut der Zeitung «El Nacional» von der internationalen Covax-Initiative zwischen 1,4 und 2,4 Millionen Dosen des Astrazeneca-Präparats bekommen sollen. Nach mehreren Fällen von Blutgerinnseln bei geimpften Personen haben Deutschland und mehrere andere Länder die Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca zuletzt gestoppt. Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery zieht den vorläufigen Stopp für Impfungen mit Astrazeneca in Zweifel und fürchtet einen Image-Schaden für das Vakzin. «Dass Menschen Thrombosen und Lungenembolien bekommen, muss nicht unbedingt etwas mit der Impfung zu tun haben», sagt Montgomery dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die internationalen Studien, die ihm bekannt seien, besagten, dass die Thrombose-Häufigkeit in der Placebo-Gruppe und in der Gruppe mit dem Impfstoff etwa gleich gewesen sei. «Unter dem Strich ist es leider so, dass dieser eigentlich gute und wirksame Impfstoff durch den Wirbel und die Impf-Aussetzung in vielen Ländern nicht gerade eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung gewinnt.» Trotzdem sei es richtig, dass die nationalen Behörden die Verdachtsfälle auf schwere Nebenwirkungen prüfen. Mehr dazu lesen Sie hier. Angesichts der stark steigenden Zahlen von Corona-Neuinfizierten hat Familienministerin Franziska Giffey (SPD) mehr Schnelltests in Kitas und Schulen gefordert. Ziel müsse es sein, den wieder angelaufenen Kita- und Schulbetrieb so weit wie möglich aufrecht zu erhalten, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). «Das geht aber nur, wenn das Testen vor dem Besuch von Kitas und Schulen ausgeweitet wird, um mehr Sicherheit für alle zu gewährleisten, Infektionsketten zu unterbrechen oder gar nicht erst entstehen zu lassen.» Kinder, Jugendliche und das Personal müssten sich ein- bis zweimal pro Woche testen können. Giffey verwies zudem auf die Option, Schulkinder auch dann zu Hause zu lassen, wenn Präsenzunterricht in der Schule angeboten wird. So könne die Aussetzung der Präsenzpflicht Eltern die Möglichkeit geben, eigenverantwortlich zu entscheiden, ob sie die Kinder in die Schule schicken oder zuhause lassen wollten. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte Giffey, die Frage, wann und wie Kitas und Schulen oder außerschulische Angebote wieder schrittweise in einen Alltag zurückkehren könnten, sei entscheidend. «Ein stufenweises und am Infektionsgeschehen orientiertes Vorgehen ist deshalb wichtig – nach der Devise: Öffnen, aber sicher.» Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, rechtfertigt die Empfehlung eines vorübergehenden Impfstopps mit dem Präparat von AstraZeneca. «Die Bürgerinnen und Bürger wollen sich darauf verlassen, dass die Impfstoffe, die wir zulassen, sicher und wirksam sind», sagte er im «tagesthemen»-Interview im ARD.

Continue reading...