Домой United States USA — mix Coronavirus: Achtung Urlauber! Ab Morgen gilt die Testpflicht für Flug-Einreisen

Coronavirus: Achtung Urlauber! Ab Morgen gilt die Testpflicht für Flug-Einreisen

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Das Coronavirus hält sich auch in Deutschland weiter. Immer mehr Menschen steckten sich mit der neuartigen Erkrankung an. Auch Todesopfer gibt es zu beklagen.
Deutschland/Welt — Deutschland verharrt mindestens bis zum 18. April im Lockdown. Auch Ostern steht ganz im Zeichen der Pandemie. Die aktuellen Entwicklungen zu Sars-CoV-2 gibt es hier im Ticker. Laut der Johns-Hopkins-Universität sind seit Beginn der Pandemie 2,79 Millionen nachgewiesene Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 in Deutschland aufgetreten. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Mehr als 2,5 Millionen der Infizierten sollen wieder genesen sein. Insgesamt 75.985 Menschen sind hierzulande außerdem mit oder an dem Virus verstorben (Alle Datenstände: 29. März,22 Uhr). Der Sieben-Tage-Inzidenzwert beträgt laut Robert-Koch-Institut bundesweit 134,4 (Stand 29. März,5.20 Uhr). Weltweit gibt es mehr als 127,4 Millionen bestätigte Fälle und inzwischen mehr als 2,78 Millionen Todesfälle (Stand 29. März,22 Uhr). +++ Ältere Informationen zur Corona-Situation findet Ihr >> hier +++ Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) schließt eine Verzögerung des umstrittenen Öffnungsmodells für sein Bundesland aufgrund steigender Corona-Infektionszahlen nicht aus. «Selbst wenn wir wegen exponentiellem Wachstum einer 3. Welle nicht zum 6.4. starten könnten — das Saarland-Modell wird kommen. Mehr Tests, mehr Impfen, mehr App, mehr Freiheit, mehr Umsicht», twitterte der Regierungschef am Montagabend. Er unterstrich zugleich: «Die Menschen wollen Perspektive; sind bereit, dafür was zu tun und weiter zurückhaltend zu sein.» Das Saarland will vom 6. April an Kinos, Theater, Fitnessstudios und die Außengastronomie wieder öffnen: Voraussetzung für Gäste, Besucher und Nutzer ist ein tagesaktueller negativer Schnelltest. Der Großteil aller erwachsenen Amerikaner soll schon in drei Wochen impfberechtigt sein. Bis zum 19. April sollen 90 Prozent der Erwachsenen für eine Impfung in Frage kommen, erklärte US-Präsident Joe Biden am Montag im Weißen Haus. Lange Wege sollen die Menschen für die Impfung nicht auf sich nehmen müssen: Für 90 Prozent werde bis zu dem Stichtag ein Impfort in einem Umkreis von fünf Meilen (acht Kilometern) liegen. Möglich werden soll das, indem in fast 40.000 Apotheken des Landes die Impfstoffe gespritzt und weitere Massenimpfzentren aus dem Boden gestampft werden. Im Zuge der schnell voranschreitenden Corona-Impfkampagne in den USA weitet der Bundesstaat New York den Kreis der Berechtigten für eine Immunisierung weiter aus. Von Dienstag an dürfen sich alle Bürger im Alter ab 30 Jahren mit einem der drei zur Verfügung stehenden Mittel impfen lassen, wie Gouverneur Andrew Cuomo am Montag mitteilte. Eine Woche später seien sogar bereits alle New Yorker ab 16 Jahren dran — dem momentanen Mindestalter für die Vakzine. Urlaubsreisen ins Ausland werden trotz der Corona-Pandemie auch weiterhin grundsätzlich möglich sein. Mehr dazu hier: » Urlaubsreisen ins Ausland bleiben erlaubt » Für den Kampf gegen das Coronavirus bekommen sechs Bundesländer zusätzlichen Impfstoff — vor allem in Bezug auf Einträge aus Grenzregionen. So erhält Bayern laut Bundesgesundheitsministerium 105.300 zusätzliche Dosen und Sachsen 93.600 Dosen, wie zuerst der «Münchner Merkur» (Dienstag) berichtete. Das Saarland soll 81.900 Dosen extra bekommen, Thüringen 35 100 Dosen, Rheinland-Pfalz 23.400 und Sachsen-Anhalt 11.700 Dosen. Ressortchef Jens Spahn (CDU) sagte der Zeitung, so könnten die Länder schnell und effektiv Impfquoten steigern. Gerade in Grenzregionen breiteten sich Virusvarianten aus. Eine neue Studie aus den USA bekräftigt eine gute Wirksamkeit von einigen Corona-Impfstoffen auch gegen Infektionen ohne Symptome. «Die Ergebnisse zeigten, dass nach der zweiten Impfstoffdosis das Infektionsrisiko zwei oder mehr Wochen nach der Impfung um 90 Prozent verringert wurde», teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am Montag mit. Dabei wurden auch Infektionen ohne Symptome erfasst, die einen «kleinen Anteil» von etwa zehn Prozent an allen positiven Tests ausmachten. Es besteht damit die Hoffnung, dass geimpfte Personen andere in den meisten Fällen nicht mehr anstecken können und Infektionsketten so unterbrochen werden können. Für alle Flugpassagiere nach Deutschland greift ab Dienstag eine generelle Testpflicht auf das Coronavirus. Dafür muss man bereits vor dem Start im Abflugland einen Test machen. Wer der Fluggesellschaft keinen Nachweis über ein negatives Ergebnis vorlegen kann, darf nicht in die Maschine einsteigen. Die von Bund und Ländern beschlossenen strengeren Vorgaben sollen vorerst bis einschließlich 12. Mai gelten. Laut Bundesregierung handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, um eine Virus-Ausbreitung durch Urlaubsreisen zu vermeiden. Dies soll auch Passagiere in den Flugzeugen schützen. Fällt der Corona-Test positiv aus, muss man sich nach den örtlichen Vorschriften auf eigene Verantwortung in Quarantäne begeben. Professor Tim Meyer, Teamarzt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, hat sich für eine schnelle Öffnung des Sports für Kinder und Jugendliche ausgesprochen. «Der Nutzen, dass Kinder und Jugendliche wieder Sport treiben können, wiegt die minimal gesteigerte Infektionsgefahr wieder auf», sagte der Leiter des Instituts für Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes der «Saarbrücker Zeitung» (Dienstag). Die Möglichkeit, am Sport teilzunehmen, könne auch die Bereitschaft bei Schülern steigern, sich in der Schule testen zu lassen. Die Landesregierung in Baden-Württemberg will bei der Anwendung der Corona-Notbremse in Hotspot-Regionen im Zweifel hart durchgreifen. «Wenn wir den Eindruck haben sollten, dass die Notbremse vor Ort ausgesessen wird, werden wir als Land unter anderem mit klaren Weisungen einschreiten», sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Zuletzt hatte es mehrere Stadt- und Landkreise gegeben, die Notbremse zunächst nicht konsequent umgesetzt hatten. Das müssen sie tun, wenn der Grenzwert von 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche schon mehr als 3 Tage lang überschritten haben. Angesichts hoher Corona-Infektionszahlen soll es auch in der Region Hannover eine Ausgangssperre geben. Sie soll am Donnerstag in Kraft treten und bis zum 12. April gelten, teilte die Region am Montag mit. Demzufolge sollen die Bürgerinnen und Bürger in der Zeit von 22 Uhr abends bis 5 Uhr morgens nur mit einem triftigen Grund ihre Wohnungen verlassen. Ebenfalls werde eine Erweiterung der Maskenpflicht im öffentlichen Raum geprüft, hieß es. Zuvor hatten bereits die Landkreise Cloppenburg, Emsland und Peine jeweils Ausgangssperren angekündigt. In Hannover lag am Montag der Sieben-Tagesinzidenzwert laut Landesgesundheitsamt bei 144,1. Nach der Ankunft von Tausenden Touristen aus Deutschland bleiben die Corona-Zahlen auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln vorerst weiter relativ niedrig. Binnen 24 Stunden seien in der spanischen Region insgesamt 43 Neuinfektionen und kein einziger Todesfall registriert worden, teilten die balearischen Gesundheitsbehörden am Montag in Palma mit. Das waren 16 Neuinfektionen weniger als am Vortag. Am Montag vor eine Woche lag der Tageswert der Ansteckungen bei 29. Nach den vorliegenden Informationen wurde bisher kein Tourist aus Deutschland positiv auf das Virus Sars-Cov-2 getestet. Die Regionalregierung mahnt jedoch weiter zu großer Vorsicht. Nach Angaben des spanischen Gesundheitsministeriums lag diese sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagabend auf den Balearen bei 28,7 — und damit deutlich niedriger als in allen deutschen Bundesländern. Angesichts weiter zunehmender Corona-Infektionen hat die rheinland-pfälzische Landesregierung ihre Absicht bekräftigt, an dem Anfang März beschlossenen Stufenplan festzuhalten. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sprach sich deswegen am Montag gegen vorgezogene Bund-Länder-Beratungen vor der Ministerpräsidentenkonferenz am 12. April aus. «Wir müssen entschlossen handeln, dafür brauchen wir jetzt keine weiteren Bund-Länder-Runden», sagte die Regierungschefin in Mainz. «Alle müssen sich an das halten, was wir beschlossen haben.» Als wirksames Instrument gehöre dazu auch die Notbremse in Städten und Landkreisen mit einer Inzidenz von mehr als 100. «In Rheinland-Pfalz wenden wir diese konsequent an», betonte Dreyer. Der Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen hat am Montag die Corona-Schutzimpfung von Frauen unter 55 mit dem Wirkstoff von Astrazeneca vorläufig gestoppt. Mehr dazu im Artikel: » Eine tot, eine schwer erkrankt: AstraZeneca-Stopp für Frauen unter 55 im Kreis Euskirchen » Köln verzichtet vorerst auf Lockerungen. «Wir haben am Wochenende intensiv darüber beraten, ob wir beim Land beantragen, auf die Notbremse zu verzichten», sagte Krisenstabsleiterin Andrea Blome nach Angaben der Stadt vom Montag. Angesichts der Infektionslage und der besorgniserregenden Situation auf den Intensivstationen halte man es aber für unverantwortlich, auf Einschränkungen gänzlich zu verzichten. «Solange die Inzidenz in Köln deutlich über 100 liegt und die Zahl der Neuinfektionen in unserer Stadt exponentiell steigt, hält die Stadt Köln eine Ausnahme von der Notbremse lediglich für die Museen für vertretbar und wird derzeit darauf verzichten, beim Land weitere Ausnahmen zu beantragen», stellte Blome klar. «Damit halten wir uns weitgehend an den Beschluss der Bund-Länder-Konferenz, der die Möglichkeit, bei ausreichender Testkapazität auf Einschränkungen zu verzichten, ausdrücklich nur bei einer sinkenden oder mindestens stabilen Inzidenz vorsieht.» Der Polen-Koordinator der Bundesregierung, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), hat beim Nachbarland um Verständnis für die schärferen Einreisebedingungen geworben. «Wir streben eine Balance zwischen Gesundheitsschutz und praktikablen Regelungen für den Grenzverkehr an. Die getroffenen Maßnahmen sind der aktuellen Lage geschuldet», erklärte Woidke am Montag nach einer Videokonferenz mit dem Deutschland-Koordinator von Polen, Bartosz Grodecki, sowie Vertretern von Bundesministerien und der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. «Die Rückkehr zur Normalität bleibt unser Ziel.» Trotz rasch steigenden Corona-Zahlen in Indien haben etliche Hindus das Frühlingsfest Holi gefeiert. Bilder aus mehreren Landesteilen am Montag zeigten, wie sich Menschen in Mengen und ohne Masken mit Farbpulver bewarfen und es sich gegenseitig ins Gesicht schmierten, so wie es die Tradition will. In mehreren Bundesstaaten waren öffentliche Feierlichkeiten des wichtigen hinduistischen Fests, bei dem der Sieg des Guten über das Böse und der Anfang des Frühlings gefeiert wird, aber verboten. Zudem waren die Menschen wie schon 2020 ermuntert worden, bei dem Fest zu Hause zu bleiben. Der Philosoph Richard David Precht (56) sieht in der Coronavirus-Pandemie auch ein Einüben aufs Verzichten. Er erklärte, dass «die Pandemie ja Pillepalle ist zu dem, was auf die Menschen durch die Klimakatastrophe zukommt». Sie sei nicht zuletzt eine Einübung aufs Verzichten. «Und ohne das werden wir die Klimakatastrophe nicht verhindern können», sagte der 56-Jährige der «Rheinischen Post». Er meinte, staatliche Maßnahmen seien keine Frage von persönlichen Meinungen — es sei denn, sie verstießen gegen die Menschenwürde. «Und das ist beim zeitweiligen Maskentragen oder beim Einschränken von Begegnungen definitiv nicht der Fall», sagte Precht. Die ersten Lieferungen des vierten zugelassenen Corona-Impfstoffes von Johnson & Johnson für Deutschland sollen ab Mitte April kommen. In der Woche vom 12. April werden 256 800 Dosen erwartet, in der Woche vom 26. April weitere 444 000 Dosen, wie aus einer Lieferprognose des Herstellers hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuerst berichtete «Bild» (Montag) darüber. Im Mai sollen 2,3 Millionen Dosen folgen, im Juni 7,1 Millionen, so dass im zweiten Quartal 10,1 Millionen Dosen zusammenkommen sollen. Die Linke lehnt flächendeckende nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Deutschland zur Eindämmung der Corona-Pandemie ab. Partei-Chefin Janine Wissler (39) sagte am Montag in Berlin, es sei Menschen schwer zu erklären, wenn sie am Tag mit vollen Bussen und Bahnen zur Arbeit führen und nach 20 oder 21 Uhr nicht spazieren gehen dürften. «Das halten wir für unverhältnismäßig.» Wissler forderte stattdessen, in der Pandemiebekämpfung das Arbeitsleben stärker in den Blick zu nehmen. Zahlreiche EU-Staaten wollen bald nach Ostern eine Prioritätenliste zur Umsetzung des sogenannten Grünen Passes für Urlaubsreisen vorlegen. Das Projekt solle europaweit einheitlich, grenzübergreifend und leicht verwendbar verwirklicht werden, sagte Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger am Montag in Wien. Das EU-Dokument soll Impfungen gegen das Coronavirus sowie Tests oder überstandene Infektionen fälschungssicher registrieren und unter anderem das Reisen erleichtern. Laut Köstinger soll trotz Corona-Krise bis zum Sommer das grenzenlose Reise in der EU wieder möglich werden. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil (43) hat der Union vorgeworfen, bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie im Weg zu stehen. «CDU und CSU wirken komplett kopf- und führungslos», sagte er am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) habe mit ihrer Kritik am Corona-Kurs mehrerer Länder öffentlich den CDU-Parteivorsitzenden Armin Laschet (60) angezählt. CSU-Chef Markus Söder (54) stehe daneben und rechne sich Chancen auf die Kanzlerkandidatur aus. Nach dem Stopp der europäischen Corona-Hilfen durch das Bundesverfassungsgericht erwartet die EU-Kommission ein schnelles Verfahren in Deutschland. Man sei zuversichtlich, dass das 750 Milliarden Euro schwere EU-Programm wie geplant Ende Juni startklar sei, erklärten Kommissionssprecher am Montag in Brüssel. Das Bundesverfassungsgericht hatte das deutsche Ratifizierungsgesetz zum langjährigen EU-Haushalt und zu den Corona-Hilfen am Freitag gestoppt. Beantragt hatten dies der frühere AfD-Vorsitzende Bernd Lucke und andere Kläger. Viele Kommunen wollen eine harten Lockdown vermeiden, indem sie die Möglichkeit zum Einkauf von einem aktuellen Corona-Test abhängig machen. Im Handel sorgen die Pläne jedoch für Verunsicherung. Der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands HDE, Stefan Genth, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montag in Berlin: «Grundsätzlich ist es gut, dass die Politik Maßnahmen sucht, die nicht mehr nur in Richtung eines tumben, völligen Lockdowns mit der Schließung des gesamten Nicht-Lebensmittelhandels gehen.» Die Lösungen müssten aber in der Praxis umsetzbar sein. Der Weg für eine neue Plattform für Impfzubehör in der Corona-Pandemie ist frei. Das Portal, das im Zuge des Impfgipfels im Februar von der Chemiebranche gegründet wurde, hat am Montag die Freigabe des Bundeskartellamts für die Beteiligung des Pharmagroßhandels bekommen. Das teilten der Verband der Chemischen Industrie und die Kartellbehörde am Montag mit. Das Impfen der Bevölkerung solle nicht daran scheitern, dass Spritzen, Kanülen oder Kochsalzlösungen fehlten, erklärte der VCI. Die «Notfallplattform Corona» sei nun voll in Betrieb. Ziel sei es, die Versorgung der Impfzentren in den Bundesländern mit Zubehör zu sichern und die Logistik für die Auslieferung der Corona-Impfstoffe über den Pharmagroßhandel an die Arztpraxen zu unterstützen. Bundesagrarministerin Julia Klöckner (48, CDU) hat an die Verbraucher appelliert, angesichts hoher Corona-Zahlen schon diese ganze Woche für Lebensmitteleinkäufe zum Osterfest zu nutzen. «Das verhindert überfüllte Supermärkte», sagte die CDU-Politikerin am Montag. Wer vorausschaue, schütze sich, andere Kunden und die Marktmitarbeiter. Vor Ostern haben die Geschäfte am Karfreitag geschlossen, vor den Feiertagen am Sonntag und Montag ist am Samstag noch einmal geöffnet. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (65, CSU) hat bei einem Besuch in Genf internationale Solidarität bei der gerechten Verteilung von Corona-Impfstoffen gefordert. Er sprach unter anderem mit dem Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus. Tedros wiederholte seine Bitte, dass reiche Länder in den nächsten zwei Wochen Impfstoffdosen spenden, damit auch Gesundheitspersonal in ärmeren Ländern geimpft werden kann. Darauf ging Müller nicht ein. Auf die Nachfrage, ob er im Namen Deutschlands oder der EU eine Zusage gemacht habe, antwortete Müller, es sei wichtig, die Produktionskapazitäten auszubauen. In Deutschland seien acht Prozent der Bevölkerung geimpft, damit liege das Land allenfalls im Mittelfeld. Die beiden in Großbritannien eingesetzten Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und AstraZeneca verhindern bereits nach der ersten Dosis mehr als die Hälfte aller zu erwartenden Infektionen bei Pflegeheimbewohnern. Das geht aus einer Studie des University College London (UCL) hervor, die am Montag veröffentlicht wurde. Demnach verhindern beide Präparate vier Wochen nach einer ersten Impfdosis 56 Prozent der Infektionen mit dem Coronavirus. Eine Woche später betrage dieser Impfschutz bereits 62 Prozent, hieß es in einer Mitteilung. Betrachtet wurden mehr als 10.000 Pflegeheimbewohner in England mit einem Durchschnittsalter von 86 Jahren. FDP-Chef Christian Lindner (42) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) aufgefordert, Klarheit über mögliche Pläne für eine Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes herzustellen. Lindner reagierte damit am Montag auf Äußerungen Merkels, die angesichts der dritten Corona-Welle allen geplanten Lockerungen und Modellprojekten in Deutschland eine klare Absage erteilt und angedeutet hatte, dass der Bund tätig werden könnte, wenn die Länder nicht die nötigen Maßnahmen ergreifen sollten. «Das Infektionsschutzgesetz wurde erst vor wenigen Wochen vom Bundestag beraten. Frau Merkel sollte daher klarstellen, was sie im Gesetz konkret ändern will», sagte Lindner. Die FDP fordere seit langem, dass die Pandemiepolitik vor Entscheidungen im Parlament debattiert werde. «Sollten Union und SPD eine Sondersitzung des Bundestages für nötig halten, würden wir uns dem nicht verschließen», sagte Lindner. Ausgangssperren als «bundesweites, pauschales und flächendeckendes Mittel» lehne die FDP auf jeden Fall ab. Die SPD im Bundestag reagiert verhalten auf die Gedankenspiele von Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) zu genaueren Vorgaben für die Länder bei der Pandemie-Bekämpfung. «Ich bin mehr als überrascht von den Überlegungen der Kanzlerin, das Infektionsschutzgesetz zu ändern», sagte SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese (37) am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Wir als SPD-Fraktion haben lange auf Änderungen gedrängt und sind dabei stets auf Widerstand in der Union und besonders im Kanzleramt gestoßen.» Ob die SPD die Pläne unterstützen könne, hänge sehr von den Details ab, sagte Wiese. «Noch habe ich keinen Vorschlag auf dem Tisch.» Zudem bedürfe eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes der Zustimmung des Bundesrates. «Das kann man nicht einfach bei Anne Will mal eben so entscheiden.» Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm (60), hat in der Corona-Krise einen klaren Kurs der Politik angemahnt. Statt eines Hin und Hers seien möglichst klare Botschaften erforderlich, sagte der Münchner Landesbischof am Montag. Außerdem müsse die Impfkampagne optimiert werden, zwischenzeitlich seien zu viele Dosen gelagert worden statt schnell verwendet zu werden. «Wir sehen es alle, diese Verwundung in der Gesellschaft, die Geduld ist zu Ende, die seelischen Inzidenzen gehen nach oben», sagte Bedford-Strohm. Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet (60) hat das Vorgehen der Länder in der Corona-Pandemie gegen die Kritik von Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) verteidigt. «Jeder will, dass die Infektionszahlen runtergehen, und jeder hat für sein Land entsprechende Maßnahmen gemacht», sagte Laschet am Montag in Berlin nach einer Sitzung des CDU-Präsidiums. Er räumte ein, dass diese Maßnahmen «sehr unterschiedlich» seien. Ausdrücklich verteidigte der CDU-Chef auch das unter anderem in Berlin geplante Konzept, Einkaufsmöglichkeiten mit Terminvergabe und Vorlage eines negativen Coronatests zu schaffen. Das sei eine Möglichkeit unter vielen, mehr infizierte Menschen zu entdecken und Infektionsketten zu durchbrechen. Trotz Kritik hält das Saarland an seinem geplanten Modellprojekt für Lockerungen durch massenhaftes Testen fest. «Wir werden diese Strategie weiterverfolgen», sagte Ministerpräsident Tobias Hans (43, CDU) am Montag. Es handele es sich «im Übrigen um eine sehr vorsichtige Strategie», die ab dem 6. April schrittweise umgesetzt werden solle. «Wir sorgen mit dem Saarland-Modell dafür, dass Aktivitäten, die im Moment drinnen stattfinden, im Verborgenen, ins Freie kommen», sagte er. Die niederländische Virologin Marion Koopmans hat Kernaussagen aus einem bisher unveröffentlichten WHO-Bericht bestätigt, dass das Corona-Virus wohl über zwei Tierarten auf den Menschen übergesprungen sei. Mehr zum Thema hier: » Virologin bestätigt: Coronavirus kam über zwei Tierarten zum Menschen » Wegen der Corona-Krise sind dem Großraum Paris im vergangenen Jahr 15,5 Milliarden Euro Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft entgangen. Die Zahl der Besucher schrumpfte in beispiellosem Ausmaß um rund zwei Drittel auf 17,5 Millionen, wie der regionale Ausschuss für Tourismus am Montag berichtete. Wegen der Corona-bedingten Reisebeschränkungen konnten kaum Menschen aus Übersee an die Seine kommen. In den Sommermonaten Juli und August lagen Touristen aus Deutschland mit einen Anteil von gut 18 Prozent an der Spitze der internationalen Kundschaft. Es folgten Niederländer und Briten. Die Einnahmen aus dem Tourismus betrugen insgesamt rund 6,4 Milliarden Euro. Deutschlands Nachbarland Polen will bis Ende Juni mindestens zehn Millionen Menschen gegen Covid-19 geimpft haben, das sagte Regierungssprecher Piotr Mueller am Montag. «Ich denke, dass die Zahl sogar höher sein wird, aber ich bin mit der Prognose lieber vorsichtig», erklärte Mueller dem öffentlich-rechtlichen TV-Sender. Bisher hat Polen 3,86 Millionen der 38 Millionen Einwohner zumindest einmal geimpft. Nahezu zwei Millionen Menschen haben bereits zwei Impfstoffdosen erhalten. Das Land verzeichnete zuletzt Rekordzahlen von rund 30.000 Corona-Neuinfektionen pro Tag. Die Zuversicht unter deutschen Exporteuren ist trotz der angespannten Corona-Lage groß. Die vom Institut für Wirtschaftsforschung erhobenen Exporterwartungen der Industrie kletterten im März auf den höchsten Stand seit gut zehn Jahren, wie die Forscher am Montag in München mitteilten. Gegenüber dem Vormonat stieg der Indikator, der auf einer Umfrage basiert, um 13 Punkte auf 24,9 Zähler. Das ist der höchste Wert seit Januar 2011. Angesichts steigender Infektionszahlen hat sich Bundesinnenminister Horst Seehofer (71, CDU) dafür ausgesprochen, dass der Bund im Kampf gegen die Corona-Pandemie das Ruder übernimmt. Dafür könne entweder das Infektionsschutzgesetz präzisiert oder ein eigenes Gesetz beschlossen werden, in dem dann genau geregelt sei, «was bei welcher Inzidenz zu geschehen hat». Der Bund habe «von jeher die Gesetzgebungskompetenz auf diesem Gebiet», sagte der CSU-Politiker der «Süddeutschen Zeitung», «man muss nur Gebrauch davon machen». Die Corona-Bekämpfung über Ministerpräsidentenkonferenzen zu betreiben, halte er für falsch, sagte der Innenminister: «Dieses Verfahren kann man so nicht weitermachen.» Besser wäre es, die notwendigen Maßnahmen durch Bundestag und Bundesrat beschließen zu lassen. Corona-Tests seien eine wichtige Säule der Pandemie-Bekämpfung, wenn es um Öffnungsschritte gehe. Jetzt gehe es allerdings zunächst darum, in den kommenden zwei Woche möglichst viel herunterzufahren. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände hat sich gegen eine Corona-Testpflicht für Firmen ausgesprochen. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger (57) erklärte am Montag, die privaten Unternehmen hätten ihre Testanstrengungen stark ausgeweitet: «Mit dem ständigen Drohen einer gesetzlichen Regelung wird dieses Engagement nicht anerkannt. Ein Testgesetz schafft nicht mehr Schutz, sondern mehr Bürokratie, mehr Kosten, weniger Eigeninitiative und einen Haufen ungeklärter rechtlicher und organisatorischer Fragen.» Japan hat die Europäische Union knapp vier Monate von den Olympischen Spielen in Tokio vor Verzögerungen bei der Lieferung von Corona-Impfstoffen gewarnt. In einem Interview der Nachrichtenagentur AP drängte Japans Impf-Minister Taro Kono die EU angesichts von Engpässen in Europa am Montag, für stabile Exporte nach Japan zu sorgen. Anderenfalls drohe Schaden für die Beziehungen. Japan, das den Impfprozess deutlich später als andere Länder begann, will am 23. Juli die Olympischen Spiele in Tokio eröffnen. Japans Regierung hatte erklärt, auch ohne Impfungen gegen das Coronavirus die Spiele im Sommer durchzuziehen. Die Furcht vor Virus-Mutationen und steigende Corona-Infektionszahlen können dem Arbeitsmarkt in Deutschland derzeit wenig anhaben. Das Arbeitsmarktbarometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung stieg im März erneut und erreichte 101,7 Punkte. Der Frühindikator, mit dem die Arbeitsmarktentwicklung der kommenden drei Monate abgebildet wird, ist damit positiv. Ein Wert von 100 gilt als neutral. Zuletzt habe das Arbeitsmarktbarometer im Februar 2020 einen solch günstigen Wert gezeigt — also vor Beginn der Corona-Krise. Deutschlands Topmanager haben im Corona-Krisenjahr 2020 einer Studie zufolge deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Die durchschnittlichen Bezüge der Vorstandschefs der Dax-Konzerne sanken um 28 Prozent auf 5,3 Millionen Euro (2019: 7,4 Mio), wie aus einer am Montag vorgelegten Auswertung des Beratungsunternehmens hkp-Group hervorgeht. hkp-Partner Michael Kramarsch sprach von einer Zäsur. «Nie zuvor seit der verpflichtenden Veröffentlichung individueller Vorstandsvergütungen haben wir einen so deutlichen Rückgang im Durchschnitt der Vergütungshöhen gesehen.» Die Gewinne der Börsenschwergewichte waren den Berechnungen zufolge im Krisenjahr im Schnitt um 45 Prozent eingebrochen. Anders als Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) hält ein Schweizer Epidemiologe immer neue Verschärfungen der Corona-Maßnahmen für kontraproduktiv. «Mehr Maßnahmen nützen nichts, wenn die Leute nicht mehr mitmachen», sagte Manuel Battegay, der ehemalige Vizepräsident der Schweizer Corona-Taskforce, der Zeitung «Blick». Er wirbt deshalb trotz steigender Infektionszahlen für Öffnungsschritte. Die Schweiz hat seit Beginn der Pandemie deutlicher weniger Beschränkungen verhängt als Deutschland. Die 14-Tage-Inzidenz ist in der Schweiz aber auch von rund 80 Mitte Februar auf 243,93 am 26. März angestiegen. Nach der Kritik von Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) am Vorgehen verschiedener Länder in der Corona-Pandemie haben mehrere CDU-Spitzenpolitiker ihre Maßnahmen verteidigt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen bekannte sich Parteichef und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (60, CDU) am Montag in Online-Beratungen des CDU-Präsidiums klar zu mehr Tests als Instrument in der Krise. Er habe betont, dass es in Nordrhein-Westfalen eine landesweite «Notbremse» gebe. Merkel sprach demnach in der Sitzung mit Blick auf die jüngste Ministerpräsidentenkonferenz, nach der sie die gemeinsam beschlossene Osterruhe zurückgezogen hatte, erneut von einer Zäsur. Das Verfahren müsse sich ändern. Die Kanzlerin hatte am Sonntagabend allen geplanten Lockerungen und Modellprojekten in der Pandemie angesichts der dritten Corona-Welle eine klare Absage erteilt. In der ARD-Sendung «Anne Will» äußerte sie unter anderem auch Kritik am Vorgehen von Laschet und dem saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans (43, CDU). Hans erklärte laut Teilnehmerangaben im CDU-Präsidium, im Saarland würden nicht Beschränkungen durch Lockerungen ersetzt. Stattdessen würden Testauflagen an die Stelle von Beschränkungen gesetzt. Damit bringe man die Menschen dazu, im Freien getestet zusammenzukommen, statt im Verborgenen ohne Tests und Maßnahmen. Es handele sich nicht um ein Experiment, das Infektionen in Kauf nehme, sondern im Gegenteil um ein Modell zur Entdeckung von Infektionen. In den USA sind am Sonntag 507 Tote im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet worden. Zudem registrierten die Behörden für denselben Zeitraum von 24 Stunden 43.440 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Montagmorgen (MEZ) hervor. Die bisherigen Höchstwerte wurden am 2. Januar mit 300 416 neuen Fällen sowie am 12. Januar mit 4477 Toten registriert. Mit mehr als 549.000 Toten und 30,3 Millionen Infektionen sind die Vereinigten Staaten in absoluten Zahlen das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Inzwischen sind aber auch schon mehr als 93 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft worden. Mehr als 48 Prozent der über 65-Jährigen haben bereits den vollen Impfschutz. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (62, CDU) lädt mehr als 40 Verbände am 8. April zu einem erneuten «Wirtschaftsgipfel» ein Das sagte eine Sprecherin am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Im Mittelpunkt stünden Beratungen zur aktuellen Lage der Wirtschaft in der Corona-Krise. Altmaier hatte die Gespräche bereits angekündigt. Im vergangenen Jahr verzeichneten die Kommunen in Deutschland deutlich weniger Gewerbesteuereinnahmen und Rückgänge bei der Einkommensteuer — erzielten aber dennoch einen Finanzierungsüberschuss von knapp zwei Milliarden Euro. Dies lag insbesondere an den Finanzhilfen von Bund und Ländern, um die Steuerausfälle durch die Corona-Pandemie zu kompensieren, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete. Im Jahr 2019 hatte der kommunale Überschuss noch 5,6 Milliarden Euro betragen. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (58) hat angesichts der schnell steigenden Inzidenzzahlen in Deutschland einen «letzten harten Lockdown» zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie gefordert. «Wir können es nicht so laufen lassen», sagte Lauterbach im Westdeutschen Rundfunk. Andernfalls würden die Inzidenzzahlen in wenigen Wochen über 200 steigen. Der SPD-Politiker plädierte einerseits für eine Pflicht zum Homeoffice und zu regelmäßigen Corona-Tests in den Betrieben. Außerdem sprach er sich für eine befristete Ausgangssperre am Abend aus. Die Bewegungsdaten der Handys zeigten, dass sich viele Menschen abends immer noch privat träfen. Das sei verständlich, müsse aber eine Zeit lang begrenzt werden. Die Corona-Lage vor Ostern ist aus Sicht eines Saarbrücker Wissenschaftlers noch wesentlich brisanter als die Situation zu Weihnachten. Vor allem die in Deutschland inzwischen vorherrschende Virusvariante B.1.1.7 breite sich stärker in Familien aus und zudem seien die Zahlen derzeit ansteigend, sagte der Saarbrücker Pharmazie-Professor Thorsten Lehr der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist ein Pulverfass, auf dem wir sitzen.» Mehr dazu lest Ihr im TAG24-Artikel zur Corona-Warnung von Professor Lehr. Der Berliner Kurs bei den Corona-Maßnahmen und der sogenannten Notbremse stößt auf Kritik. Von der Bundeskanzlerin bekam Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (56, SPD) am Sonntagabend einen Seitenhieb. «Ich weiß jetzt wirklich nicht, ob Testen und Bummeln, wie es jetzt in Berlin heißt, die richtige Antwort auf das ist, was sich zur Zeit abspielt», sagte Angela Merkel (66, CDU) im Gespräch mit ARD-Moderatorin Anne Will. Die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie, Eva Grill, erwartet bei wachsenden Corona-Zahlen mehr schwere Krankheitsverläufe bei jüngeren Menschen. «Das Problem ist, dass bei einem weiteren Ansteigen der Fallzahlen auch der Anteil der Virusvariante B.1.1.7 weiter ansteigen wird», sagte Grill der Deutschen Presse-Agentur. Die zuerst in Großbritannien entdeckte Mutante sei sowohl deutlich ansteckender als auch gefährlicher, «da sie wohl mit schwereren Krankheitsverläufen einhergeht». Bei Hochaltrigen gehe die Zahl neuer Todesfälle zurück, erläuterte die Professorin für Epidemiologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. «Das deutet darauf hin, dass es zunehmend gelingt, die besonders vulnerablen Gruppen durch Impfung zu schützen.» Aber auch bei den 60- bis 69-Jährigen sei das Sterberisiko der Infizierten noch bei etwa vier Prozent. Das bedeute, dass eine stark steigende Fallzahl auch zu mehr Erkrankten führen werde, so Grill. «Nur eben dann in den jüngeren Altersgruppen.» Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9872 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 43 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Montag hervor. Der Inzidenzwert ist demnach weiter gestiegen: Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 134,4 und damit erneut höher als am Vortag (129,7). Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wieder. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.782.273 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die Anzahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.494.800 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 75.913. Laut den Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore liegen die Zahlen sogar noch etwas höher. Demnach gab es hierzulande bereits 2.784.652 Infizierte und 75.959 Todesfälle in Folge einer Covid-Erkrankung. Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie fordert angesichts der steigenden Corona-Zahlen, Dosen für Zweitimpfungen nicht mehr zurückzulegen. «Impfstoff zurückzulegen, ist angesichts der aktuellen Situation nicht mehr tragbar und kostet Menschenleben», sagte Generalsekretär Carsten Watzl der «Augsburger Allgemeinen». «Es würde jetzt viel helfen, alles zu verimpfen, was da ist und die Zweitimpfung dann zu machen, wenn die spätere Lieferung erfolgt.» Laut Watzl wird nach wie vor in vielen Bundesländern und Impfzentren die zweite Impfdosis zurückgelegt. «Das heißt, wir verimpfen oft nur die Hälfte dessen, was möglich ist.» England lockert am Montag die Corona-Ausgangsbeschränkungen deutlich. Zwei Haushalte oder bis zu sechs Menschen dürfen sich nun wieder in Parks und Gärten treffen. Die «Stay at home»-Anordnung wird aufgehoben, allerdings bittet die Regierung die Bevölkerung, weiterhin auf nicht notwendige Fahrten zu verzichten. Unüberdachte Sportanlagen und Schwimmbäder dürfen wieder öffnen. Premierminister Boris Johnson (56) sagte, er hoffe, dass die Lockerungen einen «großartigen britischen Sportsommer» anstoßen. Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Carsten Linnemann (43, CDU), hat CDU-Chef Armin Laschet zu einem offensiveren Krisenmanagement aufgefordert. «Wir müssen zeigen, dass die Union Corona-Management kann. Bei der Maskenaffäre müssen wir Klarschiff machen und thematisch müssen wir voll in die Offensive gehen. Da ist Armin Laschet jetzt gefordert», sagte Linnemann der «Rheinischen Post». «Wir brauchen einen Deutschland-Plan für das Comeback nach der Krise. Die Union muss die Frage beantworten, wovon wir in Zukunft leben wollen und nicht nur wie.» Strengere Corona-Maßnahmen sind aus Sicht von Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt (54) unausweichlich und waren absehbar. «Dass trotz aller Warnungen wochenlang nicht gehandelt wurde, hat uns im Kampf gegen das Virus meilenweit zurückgeworfen und für einen massiven Vertrauensverlust gesorgt», sagte Göring-Eckardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Dass jetzt strengere Maßnahmen unausweichlich sind, war absehbar und ist die unweigerliche Folge des inkonsequenten Hin-und-Her. So kann und darf es nicht weitergehen.» Die Grünen-Politikerin forderte die Bundesregierung auf, einen «Wellenbrecher-Plan» vorzulegen, «mit dem Kontakte und Infektionen reduziert werden und der dann am besten von Bundestag und Bundesrat beschlossen wird». Diese Maßnahmen müssten sich auch endlich wieder an der wissenschaftlichen Realität orientieren, sagte Göring-Eckardt. Die deutschen Tierärzte fordern die Politik auf, sie in die Impfkampagne einzubinden. «In den USA impfen jetzt auch Tierärzte wie selbstverständlich mit. Dieser pragmatische Ansatz trägt dort zum großen Erfolg bei», sagte der Präsident des Bundesverbands der praktizierenden Tierärzte, Siegfried Moder, der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Auch in Frankreich können voraussichtlich bald Tierärzte Impfungen gegen das Coronavirus verabreichen. Die oberste Gesundheitsbehörde des Landes empfahl dies in einer Stellungnahme vom Freitag. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (54, CSU) hat im Kampf gegen das Coronavirus für mehr Kompetenzen in Bundeshand geworben. Er habe schon immer gesagt: «Ich hätte mir mehr Kompetenzen des Bundes über das Infektionsschutzgesetz vorstellen können, das die Länder auch zu klaren Regeln zwingt. Ich bin da sehr dafür und offen», sagte der CSU-Chef in den ARD-Tagesthemen. Dabei machte Söder auch seinen Unmut über die Corona-Politik in anderen Bundesländern deutlich. Er kritisierte, dass derzeit in einigen Bundesländern viele der Maßnahmen, die man schon beschlossen habe, nicht umgesetzt würden. Viele wendeten die beschlossene Notbremse nicht an oder täten sich schwer in der Umsetzung. Bundeskanzlerin Angela Merkel (66) übt massiven Druck auf die Länder aus, um diese angesichts der dritten Corona-Welle zum Umsetzen der Notbremse und noch schärferer Maßnahmen zu bewegen. Dabei nannte sie am Sonntagabend in der ARD-Sendung «Anne Will» ausdrücklich auch Ausgangsbeschränkungen in Regionen mit besonders hohen Infektionszahlen: «Ausgangsbeschränkungen können ein ganz wirksames Mittel sein.» Merkel sprach sich gegen eine vorgezogene neue Ministerpräsidentenkonferenz aus, betonte aber, sie werde nicht zuschauen, bis es 100.000 Neuinfektionen am Tag gebe. Allen von den Ländern geplanten Lockerungen, auch sogenannten Modellprojekten, erteilte sie eine klare Absage. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak (35) hat sich offen dafür gezeigt, die Reihenfolge beim Impfen gegen Corona künftig flexibler zu handhaben. «Wenn auf Dauer es so ist, dass diejenigen, die eigentlich priorisiert sind — nämlich aus guten Gründen, weil diese Gruppen besonders die Folgen einer Corona-Erkrankung befürchten müssen — wenn die nicht mehr geimpft werden wollen, dann müssen wir darüber nachdenken, eben sehr schnell möglichst viele Menschen zu impfen», sagte Ziemiak am Sonntagabend im ARD-Bericht aus Berlin. Um Versorgungsengpässe mit Impfstoff künftig zu vermeiden, sollten aus Sicht des Impfstoffbeauftragten der Bundesregierung jährlich für die gesamte EU zwei Milliarden Reserve-Impfdosen produziert werden. Der Leiter der Taskforce Impfstoffproduktion, Christoph Krupp (61), sagte im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Montag), Ziel sei es, in einem Quartal so viele Impfdosen zusätzlich produzieren zu können, um alle Europäer einmal zu impfen. «Das wären 500 Millionen Impfdosen in einem Quartal, also zwei Milliarden Impfdosen im Jahr.» Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (55, SPD) hat angesichts der stark steigenden Corona-Inzidenzzahlen bundesweit einheitliche Regeln gefordert. «Die nach dem MPK-Stufenkonzept vorgesehenen Beschränkungen werden nicht konsequent genug und zu kleinräumig umgesetzt», sagte der SPD-Politiker der «Welt». Dieser Flickenteppich führe zu mangelnder Akzeptanz, verstärkter Mobilität und unzureichender Wirkung der Maßnahmen. Man brauche daher einheitliche Regelungen zu Einzelhandel, Sport und Gastronomie. Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen müssten überall in Deutschland konsequent umgesetzt werden. Trotz Auslösen der Corona-Notbremse wegen hoher Infektionszahlen in zahlreichen Kommunen Nordrhein-Westfalens wollen die meisten Städte und Kreise das Einkaufen und den Museumsbesuch mit negativem Schnelltest weiter ermöglichen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Wochenende haben 25 der 31 kreisfreien Städte und Kreise, in denen ab Montag die Corona-Notbremse angeordnet wurde, erfolgreich beantragt, die neu geschaffene Testoption ab Montag umzusetzen. Unter anderem die Millionenstadt Köln will es zunächst anders machen. Angesichts immer schneller steigender Corona-Infektionszahlen ist eine Debatte über eine mögliche vorgezogene Bund-Länder-Runde und einen härteren Lockdown entbrannt. Mehr Informationen zum Thema erhaltet Ihr hier: Härterer Lockdown in Deutschland? Debatte entbrannt. Gut eine Woche nach der Demonstration von Tausenden Menschen in Kassel gegen die Corona-Maßnahmen haben sich am Sonntag in Darmstadt anfangs nur rund 300 Menschen an einem Protest der «Querdenken»-Bewegung beteiligt. Mehr Informationen zum Thema erhaltet Ihr hier: Anfangs nur rund 300 Teilnehmer bei «Querdenker»-Demo in Darmstadt. Russlands Präsident Wladimir Putin (68) hat seine Landsleute aufgerufen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Wenige Tage nach seiner ersten Injektion unter Ausschluss der Öffentlichkeit sagte der Kremlchef, wer sich «sicher fühlen, nicht krank werden oder nach einer Erkrankung keine schwerwiegenden Folgen haben möchte», sollte sich impfen lassen. Italien will künftig auch in Apotheken Menschen gegen das Coronavirus immunisieren. «Ich hoffe, ab Ende April bis Mai», sagte Gesundheitsminister Roberto Speranza im Interview der Zeitung Il Messaggero (Sonntag). Eine Übereinkunft mit den Apothekern sei auf der Zielgeraden. Vor dem Hintergrund rasch steigender Infektionszahlen sollte die Bevölkerung nach Ansicht eines Experten möglichst schnell gegen Covid-19 geimpft werden. Das betonte der Leiter des Instituts für Virologie der Universität Marburg, Stephan Becker (61), gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Bezug auf Äußerungen von Kanzleramtschef Helge Braun (48, CDU). Dieser hatte der Bild am Sonntag gesagt: «Wenn jetzt parallel zum Impfen die Infektionszahlen wieder rasant steigen, wächst die Gefahr, dass die nächste Virus-Mutation immun wird gegen den Impfstoff.» «Herr Braun hat grundsätzlich recht», sagt Becker, daher sei nun rasches Impfen wichtig. Kanzleramtschef Helge Braun (48) geht davon aus, dass sich die Infektionslage im Mai entspannen und Reisen ab August wieder möglich sein werden. Mehr Informationen zum Thema erhaltet Ihr hier: Kanzleramtschef Braun hält Reisen ab August für realistisch. Deutsche Urlauber, die vor ihrer Rückkehr aus Mallorca positiv auf das Coronavirus getestet wurden, können die dann notwendige Quarantäne kostenlos in einem der eigens auf der Insel eingerichteten Hotels für Infizierte verbringen. Mehr Informationen zum Thema erhaltet Ihr hier: Gratis-Urlaub für Corona-Positive? Infizierte Deutsche bleiben kostenlos auf Mallorca. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider (45), hat scharfe Kritik am Corona-Management der Bundesregierung geübt. In Richtung Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) sagte er der «Rheinischen Post» (Sonntag): «Vom Gesundheitsminister erwarte ich keine Spekulationen über einen neuen Lockdown, sondern konkrete Vorschläge.» Schneider kritisierte zudem die zurückliegenden Beschlüsse der Bund-Länder-Beratungen. «Die letzte MPK war vom Kanzleramt schlecht vorbereitet. Weil außerdem bei den Maßnahmen zu viele Kompromisse gemacht werden, macht sich der Wegfall der Osterruhe nun besonders bemerkbar.» Es fehle deshalb jetzt eine Testpflicht für die Wirtschaft und eine Beschränkung für Präsenzgottesdienste zu Ostern. «In beiden Fällen ist Frau Merkel vor der Lobby umgefallen», so Schneider. Er forderte die strikte Einhaltung der vereinbarten «Notbremse» ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie müssen in Berlin ab diesem Mittwoch im öffentlichen Nahverkehr, in Arztpraxen, Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, im Einzelhandel und in kulturellen Einrichtungen FFP2-Masken getragen werden. Das werde Pflicht, sagte eine Senatssprecherin am Sonntag. Die medizinischen OP-Masken reichten nicht mehr, bekräftigte sie einen Beschluss des rot-rot-grünen Senats vom Samstagabend. Berlin will demnach vorsichtige Lockerungen beibehalten und verschärft gleichzeitig auch die Regeln beim Testen. Unternehmen werden zu Homeoffice für einen Teil der Mitarbeiter verpflichtet. In den Sozialen Medien wurde bereits Kritik an der verschärften Masken-Pflicht laut — etwa wegen höherer Anschaffungskosten für FFP2-Masken oder bereits gekaufter Vorräte von OP-Masken. Der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Bundestag, Dietmar Bartsch (62), lehnt ein Vorziehen der für den 12. April geplanten Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) ab. «Eine erneute MPK klingt für viele Menschen inzwischen wie eine Bedrohung», sagte Bartsch den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. In Richtung Bundesregierung kritisierte Bartsch: «(…) bei Themen wie der Zulassung und Vorbestellung von Sputnik-V oder dem Impfen durch Hausärzte wird kostbare Zeit vertrödelt.» Scharf kritisierte Bartsch Alleingänge von Bundesländern. Einige der Ministerpräsidenten «machen, was sie wollen», sagte Bartsch. Namentlich nannte er den Ministerpräsidenten des Saarlandes, Tobias Hans (43, CDU). Zum Beginn der Osterferien sind am Wochenende trotz Corona und aller Appelle zum Reiseverzicht Tausende Urlauber nach Mallorca geflogen. Am Samstag kamen 60 Flugzeuge aus Deutschland in der Inselhauptstadt Palma an, weitere 70 wurden nach Angaben des Flughafens am Sonntag erwartet. Alleine Eurowings flog die Insel am Samstag und Sonntag nach eigenen Angaben 44 Mal von neun deutschen Flughäfen an. Das sind fast vier Mal so viele Flüge wie am Wochenende zuvor mit nur zwölf. Genaue Passagierzahlen nannte die Fluggesellschaft nicht. Alle Flüge seien aber «recht gut gebucht» gewesen, teilte ein Sprecher des Unternehmens der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Das Flugangebot liege aber im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit immer noch bei weniger als 40 Prozent. Tui brachte knapp 2000 Pauschalurlauber mit 15 Maschinen von fünf deutschen Flughäfen auf die Insel. Die Flüge seien nicht ausgebucht gewesen und «auf dem gleichen Niveau wie vergangenes Wochenende», sagte ein Sprecher der dpa. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (54, CSU) kritisiert die Corona-Politik seiner Kollegen. «Die Corona-Lage spitzt sich zu, einige Länder haben den Ernst der Lage leider noch nicht verstanden», sagte er der «Augsburger Allgemeinen» (Montagsausgabe). Zur zuletzt aufgekommenen Debatte um mögliche neue Gespräche zwischen Bund und Ländern zu Corona-Maßnahmen sagte er: «Es braucht nicht ständig neue Gespräche, sondern die konsequente Umsetzung der Notbremse.» Söder forderte, dass die Notbremse überall in Deutschland bei einer Inzidenz über 100 automatisch greifen müsse. «Der Flickenteppich in der Corona-Bekämpfung muss beendet werden, dazu gehören Ausgangsbeschränkungen wie in Bayern und Baden-Württemberg», betonte er. «Die braucht es jetzt in allen Städten und Landkreisen in Deutschland bei einer Inzidenz über 100.» Die Landesregierung von Baden-Württemberg lockert die Regeln für private Zusammenkünfte in Gebieten mit hohen Infektionszahlen. Treffen von zwei Haushalten mit bis zu fünf Personen sind von diesem Montag an auch in Gegenden mit mehr als 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner pro Woche erlaubt. «Dabei zählen Kinder bis einschließlich 14 Jahre nicht mit. Paare, die nicht zusammenleben, gelten als ein Haushalt», heißt es in der Mitteilung des Staatsministeriums vom Sonntag zur neuen Corona-Verordnung. Eigentlich sieht die sogenannte Notbremse vor, dass sich in Hotspot-Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 nur ein Haushalt mit einer zusätzlichen Person treffen darf. Zuletzt hatte es geheißen, die Lockerung sei eine Sonderregelung für die Osterfeiertage. Der Sozialverband VdK fordert während der Corona-Pandemie mindestens 100 Euro mehr pro Monat für Menschen, die Sozialleistungen empfangen. «Deswegen hat sich der VdK einem Bündnis angeschlossen, mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband und anderen, wo wir eben 100 Euro mehr für Personen fordern, die Grundsicherung bekommen», sagte Verbandspräsidentin Verena Bentele auf NDR Info. Das Geld bräuchten die Menschen, um sich besser gegen das Coronavirus schützen zu können. «Für uns ist ganz klar, dass Menschen, die in Armut leben oder von Armut bedroht sind, eben deutlich beengter leben und weniger finanzielle Möglichkeiten haben, um sich gut zu schützen; weil sie eben weniger Geld für Schutzmasken und Desinfektionsmöglichkeiten haben.» In Afghanistan ist erstmals die britische Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Man habe sieben Fälle in der östlichen Provinz Nangarhar registriert, teilte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Ghulam Dastagir Nasari, am Sonntag mit. Die Infizierten seien in der Vergangenheit in das Nachbarland Pakistan gereist. Sie und alle Kontaktpersonen befänden sich in Quarantäne. Afghanistan verzeichne derzeit nur einen kleinen Anstieg an Neuinfektionen, sagte Nasari weiter. Auch eine mögliche dritte Welle sehe man nicht kritisch. Es werde davon ausgegangen, dass diese Afghanistan nicht so stark wie andere Länder treffen werde, «da bereits in der ersten und zweiten Welle eine große Zahl an Menschen infiziert war», so Nasari. Zudem sei mehr als die Hälfte der afghanischen Bevölkerung jünger als 18 Jahre alt. Bislang wurden in Afghanistan rund 56.000 Infektionen und mehr als 2450 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus nachgewiesen. Vermutet wird, dass die tatsächlichen Zahlen deutlich höher sind. Julian Nagelsmann (33) macht sich Sorgen um die Entwicklung seines Sohnes und begrüßt die festgelegte Impfreihenfolge. Denn eine Bevorzugung von Profisportlern sehe er nicht. «Die Reihenfolge ist gut, wie sie angedacht wurde. Medizinisches Personal und soziale Berufe werden zuerst geimpft. Auch, damit Schulen und Kindergärten bald wieder losgehen können», sagte der Cheftrainer von RB Leipzig in einem Interview der «Bild am Sonntag». Der 33-Jährige betonte, dass Kinder «einen geregelten Sozialkontakt» haben müssen. «Ich sehe das bei meinem Sohn. Er kommt im Spätsommer in die Schule und hatte seit einem Jahr keinen geregelten Kindergarten-Besuch. Das ist nicht gerade prickelnd für die Entwicklung eines Kindes.» Nagelsmann selbst will sich auch impfen lassen: «Ja, wenn ich an der Reihe bin. Mit welchem Impfstoff auch immer, der ist ja ohnehin nicht frei wählbar.» Volkswirte führender deutscher Finanzinstitute haben eine deutliche Verbesserung beim Impftempo gefordert, um die wirtschaftliche Lage in der Corona-Pandemie zu verbessern. «Wir brauchen bei Impfungen, Tests und Kontaktnachverfolgung eine What-ever-it-takes-Mentalität» (etwa: «Koste es, was wolle»), sagte die Chefvolkswirtin der staatlichen Bankengruppe KfW, Fritzi Köhler-Geib, in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. «Nur so können wir aus dem Lockdown nachhaltig entkommen», betonte sie. Auch die «Wirtschaftsweise» Veronika Grimm von der Universität Nürnberg sagte: «Letztlich ist die größte Chance ein zügiger Impffortschritt.» Dass es noch keine Impfstoffe für Kinder gebe, sei eine offene Flanke, sagte Grimm. Katharina Utermöhl von der Allianz-Gruppe betonte: «Es gibt ein Wettrennen zwischen dem Impfen und dem Virus.» Nur wenige Tage nach der letzten Bund-Länder-Runde scheint sich die Stimmung zu drehen. Die Forderungen nach einem harten Lockdown und nach einem neuen Corona-Gipfel werden lauter. Mehr lest Ihr in unserem TAG24-Artikel » Doch wieder Lockdown und früherer Bund-Länder-Gipfel? Corona-Stimmung der Politikern scheint zu kippen! » Die Sterberate bei Covid-19-Patienten ist in deutschen Unikliniken einer Studie zufolge im Laufe des Jahres 2020 deutlich gesunken. Das kann aus Sicht der Wissenschaftler ein Beleg für verbesserte Behandlungen und zunehmende Erfahrung der Klinikteams in der Pandemie sein, teilte eine Forschungsgruppe der Universität Erlangen mit. Sie untersuchte Klinikaufenthalte von rund 1300 Covid-19-Patienten in 14 deutschen Unikliniken von Januar bis September 2020. Die gute Nachricht: Die Analyse zeigt einen Rückgang der durchschnittlichen Sterberate von anfangs 20,7 Prozent (Januar bis April) auf 12,7 Prozent (Mai bis September). Dabei gibt es aber auch viele Wermutstropfen: Insgesamt starb von Januar bis September in den 14 Unikliniken fast ein Fünftel aller Covid-Patienten (18,8 Prozent). Fast die Hälfte der Bundesbürger spricht sich für eine Corona-Impfung der deutschen Sportler vor den beiden Top-Events dieses Sommers aus. Auf die Frage, ob alle Nationalspieler vor der Fußball-Europameisterschaft und alle Olympia-Teilnehmer vor den Sommerspielen in Tokio gegen das Coronavirus geimpft werden sollten, bejahten dies 46 Prozent der Deutschen in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur für beide Gruppen. Dass niemand aus diesem Kreis geimpft werden soll, halten nur 28 Prozent der Befragten für richtig.19 Prozent waren unentschlossen. Nur ein sehr kleiner Teil sprach sich ausschließlich für eine Impfung der Fußballer (zwei Prozent) oder der Olympia-Teilnehmer (vier Prozent) aus. Zuletzt hatte DOSB-Präsident Alfons Hörmann seine Hoffnung auf rechtzeitige Impfungen der Athleten vor Olympia erklärt. «Wir stehen in Kontakt mit der Politik. Wir haben bereits früh betont, dass wir hoffen, Team Deutschland im zweiten Quartal und früh genug vor den Olympischen Spielen zu impfen», sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbunds. «Wir wollen uns dabei aber auf keinen Fall vordrängeln. Das IOC hat allerdings noch einmal betont, dass die Veranstalter in Japan davon ausgehen, dass ein Großteil der Menschen, die zu Olympia anreisen, auch geimpft sein werden.» Stundenlange Verhandlungen, die dann doch in Alleingängen der Länder münden — das Format der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) als Entscheidungsgremium für die Corona-Politik steht in der Kritik. Bundesratspräsident Reiner Haseloff (67, CDU) hält den föderalen Ansatz der deutschen Corona-Politik dennoch weiterhin für richtig. «Die Ministerpräsidentenkonferenz ist Voraussetzung dafür, dass dieser Föderalstaat funktioniert», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Das Gremium sei eine Art «operatives Organ des Bundesrates» und «föderales Kabinett», sagte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt. «Wenn der Bund etwas zentral und über die föderalen Ebenen hinweg regeln möchte, dann hat er die Möglichkeit, das im Bundesinfektionsschutzgesetz an sich zu ziehen.» Wenn der Bund die fachlichen Fragen aber vor Ort klären lassen wolle, müsse er auch die Freiräume dafür lassen. «Was unten passiert, muss auch unten entschieden werden können.» Kanzleramtschef Helge Braun geht davon aus, dass sich die Infektionslage im Mai entspannen und Reisen ab August wieder möglich sein werden. «Ich rechne damit, dass die entlastende Wirkung durch das Impfen und durch den Beginn der warmen Jahreszeit im Mai spürbar sein wird», sagte der CDU-Politiker der «Bild am Sonntag». Zu Pfingsten werde man die ersten positiven Effekte sehen, vorausgesetzt, die Situation laufe bis dahin nicht aus dem Ruder. «Ich halte es für realistisch, dass im August Reisen wieder möglich sind», so Braun. Osterurlaub sei jedoch bei den momentanen Entwicklungen nicht verantwortbar. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (50) hat die Hoffnungen auf eine rasche Entwicklung neuer Medikamente gegen Corona gedämpft. «Wir können hier in den nächsten Monaten keine Wunder erwarten», sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der «Funke»-Mediengruppe (Sonntag). «Eine einzige Pille gegen Covid-19 wird es so wohl nicht geben.» Es gäbe jedoch vielversprechende Ansätze. «Am Geld wird die Entwicklung von hoffnungsvollen Therapeutika nicht scheitern», so Karliczek. Und auch ohne die Entwicklung spezieller Medikamente könne schwerkranken Covid-19-Patienten heute viel besser geholfen werden als zu Beginn der Pandemie. Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen gilt Frankreich seit Mitternacht am Sonntag aus deutscher Sicht als Hochinzidenzgebiet. Das bedeutet, dass man bei der Einreise nach Deutschland ein negatives Testergebnis dabei haben muss. Für das an Rheinland-Pfalz und das Saarland grenzende Départment Moselle gelten weiterhin noch strengere Einreiseregeln. Als Hochinzidenzgebiete werden Regionen im Ausland eingestuft, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen 200 übersteigt. In Frankreich liegt diese sogenannte Inzidenz nach den aktuellsten Zahlen sogar über 300. Für die höchste Risikokategorie, die Gebiete mit besonders ansteckenden oder gefährlichen Varianten des Coronavirus, gilt sogar eine Quarantänepflicht von 14 Tagen, von der man sich nicht freitesten kann. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie hat es in Barcelona am Samstagabend wieder ein großes Popkonzert mit 5000 Zuschauern gegeben. Der Auftritt der Indie Popband Love of Lesbians in der für bis zu 24.000 Gäste ausgelegten Mehrzweckhalle «Palau de Sant Jordi» hatte Pilotcharakter und war offiziell genehmigt. Es ging darum zu testen, ob solche Großveranstaltungen trotz Corona bei ausreichenden Vorsichtsmaßnahmen sicher sein können. «Willkommen zu einem der bewegendsten Konzerte unseres Lebens», begrüßte der Sänger von Love of Lesbians, Santi Balmes, die Menschenmenge. Für die Fans war der Abend auf jeden Fall ein voller Erfolg. Vor und während des Konzerts galten strenge Schutzmaßnahmen, die von einem Ärzteteam überwacht wurden. Alle Zuschauer mussten am Samstag in einem von drei speziellen Testzentren zwischen 8 Uhr und 16 Uhr einen Schnelltest machen. Nur 6 der 5000 Tests seien positiv ausgefallen, schrieb die Zeitung «La Vanguardia». Wegen steigender Corona-Zahlen werden Modellprojekte für Kultur- oder Sportveranstaltungen mit Zuschauern in Berlin gestoppt. Das kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller am Samstagabend nach einer Senatssitzung an. «Es ist völlig klar, dass die Modellprojekte, die wir uns vorgenommen haben, für Kultur, für Sport, möglicherweise für Gastronomie, so jetzt nicht weiter umgesetzt werden können», sagte der SPD-Politiker. Sie würden zurückgestellt. Bisherige Projekte wie das Konzert in der Berliner Philharmonie mit 1000 Besuchern oder ein Theaterabend im Berliner Ensemble vor einer Woche seien sehr erfolgreich umgesetzt worden, so Müller. «Ich finde es auch richtig, dass man immer wieder guckt, wie man mit zusätzlichen Möglichkeiten beim Impfen und beim Testen Dinge auch ermöglicht. Aber wir sind im Moment in einer Situation, wo man das nicht nahtlos weiterführen kann.» Denn solche Veranstaltungen hätten Kontakte und damit neuen Infektionsrisiken zur Folge. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72) hat für Anfang der Woche weitere Gespräche zwischen Bund und Ländern über einen harten Lockdown in Aussicht gestellt. «Erstmal überlegen wir alle solche Sachen», sagte Kretschmann am Samstagabend in Stuttgart. «Wir müssen das auch mit anderen Ländern vorbesprechen, mit dem Bundeskanzleramt. Wir sehen halt, die Zahlen rasen förmlich hoch.» Bei den Gesprächen am Montag und Dienstag müsse man «zu Klarheit kommen». Ob die nächste Konferenz der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU), die eigentlich erst für den 12. April geplant ist, vorgezogen werden muss, sagte der Grüne nicht. Die Berliner Clubszene hat den Konzertbetrieb in Corona-Zeiten ausprobiert. Zu der ausverkauften Pilotveranstaltung auf dem Holzmarkt-Gelände an der Spree kamen am Samstagabend laut Veranstalter rund 70 Besucher, die sich vorher online anmelden, Schnelltests absolvieren und eine Maske tragen mussten. Für die Clubcommission ist der Test «ein Funke der Hoffnung». Der Sprecher des Dachverbands, Lutz Leichsenring, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Abend, das Verfahren könne in einer Übergangszeit eine große Hilfe für die besonders von der Corona-Krise gebeutelten Clubs sein. Es gebe die Hoffnung, dass es wieder möglich sei, Veranstaltungen durchzuführen und Kultur erlebbar zu machen, sagte Leichsenring. Trotz steigender Corona-Zahlen und der zunehmenden Ausbreitung der gefährlicheren britischen Virus-Variante nimmt der Berliner Senat die jüngsten Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen nicht zurück. Er will sie aber durch eine deutliche Ausweitung von Corona-Tests absichern. Das teilten der Regierende Bürgermeister Michael Müller (56, SPD) sowie seine Stellvertreter Klaus Lederer (47, Linke) und Ramona Pop (43, Grüne) am Samstag nach einer Senatssitzung mit. So ist ab Mittwoch für jeden Berliner ein negativer Corona-Test Voraussetzung, um in Geschäften Einkaufen gehen zu können. Angesichts stark gestiegener Infektionszahlen werden die Corona-Maßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern teilweise verschärft. In Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 sind künftig nächtliche Ausgangsbeschränkungen möglich. Wenn die Corona-Infektionen als lokal nicht eingrenzbar eingeordnet werden, sollen dort von 21.00 bis 6.00 Uhr Ausgangsbeschränkungen eingeführt werden, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Samstag in Schwerin mitteilte. In Regionen im Bundesland mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 150 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sollen zusätzliche Einschränkungen gelten. Dazu zählen etwa Schließungen von Zoos, Tierparks, Museen und Fahrschulen, wie aus dem Beschlusspapier des Landes-Corona-Gipfels hervorgeht. Die Infektionslage in Deutschland verschärft sich weiter. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Robert Koch-Institut (RKI) zuletzt bei 124,9, wie aus Zahlen vom Samstagmorgen hervorgeht. Damit ist der Wert so hoch wie seit dem 19. Januar (131,5) nicht mehr. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI im Laufe des Freitags 20.472 neue Corona-Infektionen, wie es am Samstagmorgen hieß. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 157 neue Todesfälle verzeichnet. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstagabend bei 1,19 (Vortag 1,14). Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen gilt Frankreich ab Sonntag aus deutscher Sicht als Hochinzidenzgebiet. Das bedeutet, dass man bei der Einreise nach Deutschland ein negatives Testergebnis dabei haben muss. Für das an Rheinland-Pfalz und das Saarland grenzende Départment Moselle gelten weiterhin noch strengere Einreiseregeln. Bestimmte Personengruppen dürfen von dort gar nicht einreisen. Die Qualität vieler Corona-Selbsttests ist in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. «Die Empfindlichkeit dieser Schnelltests ist immer besser geworden, und das ist die Voraussetzung dafür, dass wir sie jetzt in der Breite anwenden», sagte der Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Karl Broich (61), am Samstag bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen konnten. Bei 22 von dem Institut geprüften Produkten lägen die Gütekriterien Empfindlichkeit wie auch Spezifität — also die Zuverlässigkeit, Infektionen und Nicht-Infektionen zu erkennen — weit über 90 Prozent, betonte Broich. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72) hat sich kritisch zu den großflächigen Lockerungen im ganzen Saarland nach Ostern geäußert. «Ich durchschaue das nicht so ganz, was der Kollege Tobias Hans da vor hat», sagte der Grünen-Politiker am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Der Beschluss von Bund und Ländern sehe zwar vor, dass einige Regionen zu Modellgebieten mit Öffnungen und Testkonzept erklärt werden könnten. «Aber ich meine, das ganze Saarland ist damit nicht gemeint gewesen. Auch wenn das klein ist.» Das Testen auf Corona-Infektionen muss aus Sicht der Tübinger Pandemiebeauftragten Lisa Federle mittelfristig an die Bürger übertragen werden. Das bundesweit beachtete Modellprojekt in der Universitätsstadt sei sehr aufwendig und teuer. Jeder Test an einer der neun Teststationen in Tübingen koste den Steuerzahler 15 Euro, sagte Federle am Samstag bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger unter anderem Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Fragen stellen konnten. Daher müsse man die Verantwortung für die Selbsttests «schon in die Hände der Bevölkerung geben». Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) hält einen weiteren Lockdown von 10 bis 14 Tagen für erforderlich. Mehr Informationen erhaltet Ihr hier: Spahn droht mit neuem Lockdown: «Brauchen noch mal 10,14 Tage richtiges Runterfahren». Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) geht davon aus, dass Ende April/Anfang Mai 80.000 bis 100.000 Arztpraxen Coronavirus-Impfungen verabreichen könnten. Mehr Informationen zum Thema erhaltet Ihr hier: Nach Ostern impfen bis zu 100.000 Arztpraxen mit, Betriebsärzte müssen warten. Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI, auch bekannt als das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe) sieht die derzeit laufende Prüfung neuer Covid-19-Impfstoffe mit Hoffnung. Derzeit prüfe die europäische Zulassungsbehörde EMA drei weitere Präparate in einem «Rolling-Review-Verfahren», sagte Klaus Cichutek am Samstag bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen konnten. Dies seien ein mRNA-Impfstoff des Tübinger Unternehmens Curevac, das russische Präparat Sputnik V sowie ein Vakzin des Unternehmens Novovax. Beim «Rolling-Review-Verfahren» werden Testergebnisse bereits geprüft, auch wenn noch nicht alle Ergebnisse vorliegen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) ergänzte, voraussichtlich ab Mitte April werde der bereits zugelassene Impfstoff von Johnson & Johnson zum Einsatz kommen, allerdings anfangs noch in geringen Mengen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) geht davon aus, dass Ende April oder Anfang Mai 80.000 bis 100.000 Arztpraxen Coronavirus-Impfungen verabreichen könnten. Nach Ostern werde man beginnen, auch Hausärzte in die Impfkampagne einzubeziehen, sagte Spahn am Samstag bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen konnten. Derzeit impfen Hausärzte nur in Modellprojekten mit. An der geplanten Ausweitung auf Hausärzte sollen laut Spahn zunächst bis zu 50.000 Praxen beteiligt sein. Betriebsärzte sollen erst nach Hausärzten dazu kommen, sagte Spahn. «Ich kann halt nur um Geduld bitten. Noch ist es zu knapp», sagte er über den verfügbaren Impfstoff. Aus Sicht der Linken-Co-Vorsitzenden Janine Wissler (39) muss die Arbeitswelt stärker in die Anti-Corona-Maßnahmen einbezogen werden. «Im Moment ist es so, dass die Betriebsbeschränkungen am Betriebstor enden, aber die Corona-Infektionen enden nicht am Betriebstor», sagte Wissler im «Interview der Woche» des Deutschlandfunks. «Wir haben viele Menschen in diesem Land, die ganz normal zur Arbeit gehen, die jeden Tag in Großraumbüros fahren, in Call-Zentren, in Fertigungshallen. Und dort finden Infektionen statt.» Busse und Bahnen seien voll. «Ich finde, wenn die Zahlen weiter so in die Höhe gehen, dann muss man auch darüber reden, dass nicht dringend notwendige Produktion ein paar Tage stillgelegt werden muss, um einfach die Infektionsketten zu brechen», sagte Wissler. Wenn man die Zahlen nicht runter bekomme und in eine Dauerschleife gerate, dann sei das auch wirtschaftlich kurzfristig gedacht. Am ersten Tag der Osterferien ist der Flughafen von Mallorca aus seinem monatelangen Dornröschenschlaf erwacht. Rund 60 Maschinen aus 12 deutschen Städten wurden allein am Samstag auf der liebsten Ferieninsel der Deutschen erwartet, bis Ostermontag soll es 532 Flugverbindungen von und nach Deutschland geben. Die dringende Bitte der Bundesregierung, wegen der Corona-Pandemie doch zu Hause zu bleiben, konnte die Reiselust offenbar nicht dämpfen. Mehr dazu lest Ihr im TAG24-Artikel zu den neuen Mallorca-Urlaubern zu Ostern. Enttäuschung in Italiens Kulturwelt: Zum Welttheatertag sind die Kulturstätten anders als ursprünglich geplant zu geblieben. «In Italien hätte es ein Festtag sein sollen, ein Datum einer ersten Wiederöffnung. Leider ist es nicht so», teilte Kulturminister Dario Franceschini am Samstag mit. Die Corona-Pandemie habe keine Öffnung von Theatern und Kinos erlaubt, so wie sie für die Gelbe Zone mit den lockersten Corona-Regeln vorgesehen war. In Italien hat ein Experte des Gesundheitsministeriums die Öffnung der Schulen nach Ostern trotz der aktuellen Corona-Lage gerechtfertigt. «Den Jugendlichen die Möglichkeit zu verschafften, wieder an die Schulbänke zurückzukehren, ist ein Hauptziel», sagte der Sprecher des technisch-wissenschaftlichen Komitees im Gesundheitsministerium, Silvio Brusaferro, im Interview der Zeitung «Corriere della Sera». Es deute sich an, dass die epidemiologische Kurve sinke. Deshalb hätte man Raum, um etwas zu öffnen und das seien die Schulen, erklärte der 60-Jährige. In den USA sind am Freitag 80.716 neue Corona-Fälle und 1265 Tote nach einer Infektion gemeldet worden. Dies geht aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Samstagmorgen (MEZ) hervor. Am selben Tag der Vorwoche waren es 61.527 Neuinfektionen und 1184 Tote. Mit mehr als 548.000 Toten und 30,1 Millionen Infektionen sind die Vereinigten Staaten in absoluten Zahlen das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Inzwischen sind aber auch schon mehr als 89,5 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft. Mehr als 45 Prozent der über 65-Jährigen sind bereits vollständig geimpft. Der britische Premierminister Boris Johnson (56) hat erneut vor einer neuen Ausbreitung des Coronavirus im Vereinigten Königreich gewarnt. Es sei offen, welche Auswirkungen eine dritte Corona-Welle auf dem europäischen Festland für das Land haben werde, sagte Johnson am Samstag bei einer Online-Tagung mit Mitgliedern seiner konservativen Partei. Die «bittere Erfahrung» sei, dass Großbritannien drei Wochen nach Europa getroffen werde. «Die Frage ist: Wird es diesmal so schlimm sein, wie es in der Vergangenheit war? Oder haben wir die Auswirkungen durch die Ausgabe von Impfstoff ausreichend gemildert, gedämpft und abgestumpft?», sagte Johnson. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (78, CDU) warnt davor, in der Corona-Krise andere Probleme aus den Augen zu verlieren. «Der Klimawandel ist in der Pandemie keinen Deut weniger wichtig geworden», sagte der CDU-Politiker dem «Spiegel». «Corona ist eine Zäsur, wir müssen sie zum Anlass nehmen, auch über andere große Dinge zu sprechen.» Als weiteres Beispiel nannte er die Digitalisierung und die Auswirkungen Künstlicher Intelligenz. «Es gibt da eine Trägheit in unserer Gesellschaft», sagte Schäuble. «Jetzt haben wir durch Corona einen Tritt bekommen. Wir sollten loslaufen und zeigen: Wir können mehr.» Im Kampf gegen die angespannte Corona-Lage im Land greift Frankreich erneut härter durch. Ab dem Wochenende gelten in drei weiteren Départements verschärfte Beschränkungen. Auch in den Verwaltungsbezirken Aube und Nièvre in der Landesmitte sowie Rhône im Südosten gibt es nun auch tagsüber Ausgangsbeschränkungen. Menschen dürfen sich dort etwa nur zehn Kilometer von ihrem Wohnort entfernen, viele Geschäfte sind geschlossen. Diese härteren Maßnahmen gelten seit dem vergangenen Wochenende bereits in 16 Départements, darunter auch der Großraum Paris. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Die Grünen) will bei der Corona-Notbremse in Hotspot-Regionen keine Verzögerung mehr zulassen. «Das wird strikt durchgesetzt. Da gibt es kein Vertun mehr», sagte der Grünen-Regierungschef am Samstag der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. In der Landesregierung wächst dem Vernehmen nach der Ärger über Stadt- und Landkreise, die Notbremse zunächst nicht konsequent anwenden, obwohl sie den Grenzwert von 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche schon mehr als 3 Tage lang überschritten haben. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (58) fordert angesichts stark steigender Neuinfektionszahlen zeitnah erneute Corona-Beratungen. «Wir müssen rasch nochmal neu verhandeln», sagte Lauterbach dem «Tagesspiegel». «Ohne einen scharfen Lockdown wird es nicht gehen», betonte er und verteidigte seine Forderung nach bundesweiten Ausgangssperren. «Ausgangsbeschränkungen ab 20 Uhr für zwei Wochen würden wirken — wir haben es in Frankreich, Großbritannien und Portugal gesehen.» «Es wird allgemein im politischen Berlin zu wenig über die Gefahren gesprochen», kritisierte Lauterbach. «Es wird viel zu wenig über die Stärke der dritten Welle gesprochen, welche Altersgruppen das betrifft und wie gefährlich die Mutationen für die mittleren Altersgruppen sind.» Der Virologe Jan Felix Drexler von der Berliner Charité mahnt Nutzer von Antigen-Schnelltests, die vorgeschriebenen Lager- und Umgebungstemperaturen bei der Test-Durchführung einzuhalten. «Selbst zehn Minuten bei 37 Grad reichen aus, damit sie an Sensitivität, also an der Frage, wie viel Virus sie nachweisen können, deutlich verlieren», sagte der Virologe RTL/ntv. Das habe eine Charité-Studie, die Drexler geleitet hat, bewiesen. Besonders an heißen Sommertagen müsse man die Temperaturangaben auf den Beipackzetteln beachten, so Drexler. Andernfalls riskiere man Ansteckungsketten, die hätten verhindert werden können. Der Saale-Orla-Kreis hat den Kreis Greiz als Corona-Hotspot Nummer eins unter den Landkreisen bundesweit abgelöst. Der Sieben-Tage-Wert bei Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern lag im Saale-Orla-Kreis am Samstag (Stand 0.00 Uhr) bei rund 514, wie aus einer Übersicht des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Mehr dazu lest Ihr im TAG24-Artikel zu Deutschlands neuem Corona-Hotspot. In Japans Hauptstadt Tokio steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen seit der Aufhebung des Notstands wieder an. Am Samstag meldete der Austragungsort der im Sommer geplanten Olympischen Spiele 430 Neuinfektionen binnen eines Tages. Das ist der höchste Stand seit dem 18. Februar. Erst vor einer Woche hatte die konservative Regierung des Landes nach mehr als zwei Monaten den Notstand aufgehoben. Seither gehen wieder deutlich mehr Menschen aus, zumal die Kirschblütenzeit begonnen hat. Auch andernorts nimmt die Sorge über wieder steigende Infektionszahlen zu. Am Freitag meldete Japan erstmals seit dem 6. Februar mehr als 2000 Neuinfektionen. Während der Corona-Pandemie ist in Großbritannien die Arbeitslosigkeit unter jungen Schwarzen, Asiaten und Angehörigen anderer Minderheiten einer Studie zufolge deutlich stärker gestiegen als bei Weißen. Die Quote bei den BAME (Black, Asians and minority ethnic) im Alter von 16 bis 24 Jahren sei von 18,2 auf 27,3 Prozent geschnellt, teilte die Gewerkschaft TUC am Samstag mit. Bei gleichaltrigen Weißen habe sie sich nur von 10,1 auf 12,4 Prozent verändert. TUC-Generalsekretärin Frances O’Grady sagte, der unverhältnismäßige Effekt auf junge BAME-Mitglieder sei ein weiterer Beweis für Rassismus auf dem Arbeitsmarkt. «Covid hat jeden Zweifel daran beseitigt, dass Rassismus in unseren Arbeitsstätten und in der Gesellschaft existiert.» Zum Schutz gegen neue Varianten des Coronavirus sollen die Menschen in Großbritannien eine dritte Impfung erhalten. Über 70-Jährige könnten diese «Booster»-Impfung bereits im September bekommen, sagte der zuständige Staatssekretär Nadhim Zahawi der Zeitung «Daily Telegraph». Auch medizinisches Personal und Pflegekräfte sollen dann ihre dritte Dosis innerhalb von zehn Monaten bekommen.

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