Vor einem Dreivierteljahr überlebte Russlands Oppositionsführer Nawalny nur knapp einen Giftanschlag. Nun soll sich sein Gesundheitszustand massiv verschlechtert haben. Seine Anhänger sind alarmiert.
Nawalny habe starke Rückenschmerzen, sagte Anwältin Olga Michailowa vor dem Lager in dem Ort Pokrow rund 100 Kilometer östlich von Moskau im Gebiet Wladimir. «Sein rechtes Bein ist in einem entsetzlichen Zustand», sagte sie in einem via Instagram verbreiteten Video des Nachrichtenkanals Medusa-Live. Nawalny könne das Bein nicht mehr belasten. Michailowa forderte im Beisein ihres Kollegen Wadim Kobsew eine ordentliche Behandlung des Oppositionellen, damit er am Ende nicht als «Invalide» entlassen werde. Sie kritisierte, dass sie ihren Mandanten trotz eines vereinbarten Termins am Mittwoch nicht hätten sehen können. Erst am Donnerstag habe das nach langer Wartezeit geklappt. Nawalny habe dabei berichtet, dass er am Vortag abgeholt worden sei, um sich mit den Anwälten zu treffen. Dann sei er allerdings in ein Krankenhaus zur Untersuchung gebracht worden. «Da wurde auch irgendein MRT gemacht», sagte Michailowa. Dann sei ihm lediglich das Schmerzmittel Ibuprofen als Tablette und Salbe verschrieben worden, aber eben keine Behandlung. «Was für ein fürchterlicher Horror», hieß es in einem Kommentar von Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch bei Twitter. Zuvor hatte auch der russische Strafvollzug bestätigt, dass Nawalny untersucht worden sei.