Ein mutmaßlicher Messerattentäter tötete in Würzburg drei Frauen. Nach der Tat gibt es verschiedene Hinweise auf ein Motiv. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
Die Tat Ein Mann hat am vergangenen Freitag in Würzburg drei Menschen mit einem Messer getötet und mehrere Opfer lebensgefährlich verletzt. Nach Angaben der Ermittler soll der Tatverdächtige Abdirahman J. A. gegen 17 Uhr ein Kaufhaus am Barbarossaplatz in Würzburg betreten haben. Er fragte demnach eine Verkäuferin nach der Haushaltsabteilung und nahm sich dort ein Messer aus der Auslage. Damit stach er offensichtlich ohne jede Vorwarnung auf mehrere Menschen ein. Drei Frauen starben. Auch in einer gegenüberliegenden Bank und auf der Straße attackierte der Mann Passanten, die er nach bisherigem Kenntnisstand wohl nicht kannte. Die Opfer Drei Frauen im Alter von 24,49 und 82 Jahren starben in dem Kaufhaus. Sie wohnten in Unterfranken – in den Landkreisen Main-Spessart und Würzburg und in der Stadt Würzburg. Zudem verletzte der Angreifer drei weitere Frauen im Alter von 39,52 und 73 Jahren sowie ein elfjähriges Mädchen und einen 16 Jahre alten Jugendlichen mit dem Messer lebensgefährlich. Am Sonntag meldete die Polizei, dass die verletzte 39-Jährige nicht mehr in akuter Lebensgefahr sei. Ein 57 Jahre alter Mann und eine 26 Jahre alte Frau wurden leicht verletzt. Das elf Jahre alte Mädchen ist die Tochter der getöteten 49-Jährigen. Die 26 Jahre alte Frau wohnt im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg. Alle anderen Verletzten kommen laut Polizei aus der Stadt und dem Landkreis Würzburg. Die Zivilcourage Mehrere Menschen vor Ort gingen mit Stühlen, Regenschirmen und anderen Gegenständen auf den Angreifer los. Sie verhinderten wohl, dass der Mann noch mehr Menschen attackierte. Einer von ihnen ist Chia Rabiei. Der Kurde mit iranischer Staatsbürgerschaft lebt nach eigenen Worten seit 18 Monaten in Deutschland, derzeit in einer Asylbewerberunterkunft in Würzburg.»Ich habe versucht, ihn beschäftigt zu halten, bis die Polizei kommt«, sagte Rabiei der Deutschen Presse-Agentur. Videos dieser Szenen, die seit dem Angriff im Internet kursieren, zeigen, wie er sich dem mit einem langen Messer bewaffneten Somalier entgegenstellt und ihn mit einem Rucksack abwehrt. Auch Dietrich Winter und zwei seiner Freunde griffen ein:»Stühle, Flaschen – wir haben alles versucht. Das hat ihn aber nicht abgelenkt«, sagte der 21-Jährige.»Ich habe es als meine Aufgabe empfunden, alle Leute zu warnen und möglichst schnell weg von hier zu bringen. « Der mutmaßliche Täter Die Polizei stoppte den Mann schließlich mit einem Schuss ins Bein und nahm ihn fest.