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Corona – Ärzteschaft ruft nach mehr Impfstoff

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Die vorhandenen Mengen seien immer noch zu knapp, um alle Impfwillingen sofort zu impfen, sagen Ärzte. Der Präsident der Bundesärztekammer fordert die Bundesregierung zu mehr Tempo auf. Alle Infos im Newsblog.
Die vorhandenen Mengen seien immer noch zu knapp, um alle Impfwillingen sofort zu impfen, sagen Ärzte. Der Präsident der Bundesärztekammer etwa fordert die Bundesregierung zu mehr Tempo auf. Alle Infos im Newsblog. Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 173 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, rund 3,7 Millionen Erkrankte sind gestorben. In Deutschland sind rund 3,7 Millionen Menschen positiv getestet worden, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei mehr als 89.000 (Stand: 8. Juni). Mehr zu den aktuellen Corona-Fallzahlen lesen Sie hier. Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, drängt die Bundesregierung, für mehr Impfstoff gegen das Coronavirus zu sorgen. «Der Bedarf übersteigt die zur Verfügung stehenden Kapazitäten deutlich. Wenn wir Termine verschieben müssen, weil Lieferungen ausbleiben, führt das zu Frust bei den Patienten. Und diesen Frust bekommt als Erstes das Praxispersonal zu spüren. Daran muss sich schnell etwas ändern», sagte Reinhardt der «Rheinischen Post». Er habe Verständnis dafür, dass die Menschen schnell geimpft werden wollen. Der Bund müsse daher sicherstellen, dass so schnell wie möglich ausreichend Impfstoffe für die Praxen, Impfzentren und Betriebsärzte zur Verfügung stehen. Eine vierte Corona-Infektionswelle fürchtet Reinhardt nicht. «Ich habe derzeit keine Angst vor einer vierten Welle, weil ich davon ausgehe, dass aufgrund der Impfungen die Zahl der Neuinfektionen überschaubar bleibt und mit weniger schweren Verläufen zu rechnen ist», sagte der Ärztepräsident. Allerdings sei die Pandemie natürlich noch nicht vorbei. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, appellierte an die impfwilligen Menschen, noch für eine kurze Zeit Geduld zu haben. «Jeder, der will, wird auch geimpft werden. Nur können nicht alle sofort und gleichzeitig oder schon in den nächsten Tagen ihre Impfung erhalten», sagte Gassen der «Rheinischen Post». Dazu seien vorhandenen Impfstoffmengen immer noch zu knapp. Die Situation solle sich laut Bundesgesundheitsministerium aber ändern. «Wir erwarten also deutlich höhere Impfstoffmengen noch im Juni.» Der Bundestag will noch in diesem Monat die wegen der Corona-Pandemie verhängte epidemische Notlage bis zum 30. September verlängern. Die im April eingeführte so genannte Bundesnotbremse soll aber am 30. Juni auslaufen. Darauf hätten sich die Koalitionsfraktionen verständigt, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Angestrebt werde, die epidemische Notlage erst dann auslaufen zu lassen, wenn auch die Corona-Pandemie auslaufe. Bei der epidemischen Notlage und der Bundesnotbremse handelt es sich um zwei unterschiedliche gesetzliche Instrumente im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die erstmals im März 2020 vom Bundestag festgestellte «epidemische Notlage von nationaler Tragweite» ermöglicht es dem Bundesgesundheitsministerium und anderen Regierungsstellen, weitreichende Verordnungen gegen die Pandemie zu erlassen. Die derzeitige Regelung würde am 30. Juni auslaufen, wenn sie nicht verlängert wird. Die bundesweite Corona-Notbremse läuft am 30. Juni aus. Das niedersächsischen Oberverwaltungsgericht (OVG) in Lüneburg hat am Dienstag das coronabedingte pauschale Totalverbot der Prostitution vorläufig aufgehoben. Angesichts der Infektionslage und der geringen Bedeutung des Gewerbes für das Pandemiegeschehen insgesamt sei ein umfassendes sowie ausnahmsloses Verbot nicht mehr erforderlich, entschieden die Richter nach Gerichtsangaben in einem von einem Bordellbetreiber angestrengten Verfahren gegen das Land. «Mildere Beschränkungen» reichten. Darüber hinaus führe das Totalverbot angesichts der Öffnungen in anderen Sektoren, vor allem bei sonstigen sogenannten körpernahen Dienstleistungen, zu einer grundgesetzwidrigen Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes. Nachvollziehbare sachliche Gründe seien nicht erkennbar, erklärte das OVG. Der Beschluss ist unanfechtbar und gilt für alle. Einige Bundesländer hatten jüngst bereits ihre pandemiebedingten Prostitionsverbote aufgehoben oder gelockert. In Mecklenburg-Vorpommern werden die ersten Corona-Maßnahmen wieder gelockert. Aufgrund der bundesweit niedrigen Inzidenz sind in den Gaststätten Mecklenburg-Vorpommerns von Freitag an wieder Feiern mit bis zu 100 Gästen möglich. Auch im privaten Raum dürfen sich nun wieder 30, statt wie bisher zehn Personen, treffen. Kinder, Geimpfte und Genesene werden dabei nicht mitgezählt. Auch in den Schulen wird gelockert: Schüler müssen im Unterricht ab sofort keine Masken mehr tragen. Das teilte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) mit. Mecklenburg-Vorpommern hat die niedrigste Corona-Sieben-Tage-Inzidenz aller Bundesländer, sie lag zu Wochenbeginn bei 8,7. Die Ständige Impfkommission (Stiko) will den Impfstoff von Biontech nur für Kinder mit Vorerkrankungen empfehlen. Das geht aus einem Beschlussentwurf hervor, der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» vorliegt. Zudem wird eine Impfung empfohlen, wenn die Kinder Kontakt zu Menschen haben, die sich aufgrund einer Erkrankung selbst nicht impfen lassen können und damit gegen das Coronavirus ungeschützt sind. Darüber hinaus gibt das Expertengremium keine Empfehlung für eine Impfung von Kindern ab. Nach ärztlicher Beratung sei dies allerdings trotzdem möglich. Offiziell soll die Empfehlung laut einer Sprecherin des Robert Koch-Instituts am Donnerstag veröffentlicht werden. Der Covid-19-Impfstoff des Tübinger Biotechunternehmens Curevac verzögert sich offenbar weiter. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte nach Reuters-Informationen aus Teilnehmerkreisen in der Runde mit seinen Länderkollegen am Montag, dass die europäische Arzneimittelbehörde EMA nicht mit einer Zulassung «vor August» rechne. Eine EMA-Sprecherin sagte am Dienstag auf Anfrage, dass man den Zulassungsprozess für einzelne Impfstoffe nicht kommentiere. Das Unternehmen war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Über die Spahn-Äußerung hatte zuvor schon Business-Insider berichtet. Curevac hatte ursprünglich mit einem Zulassungsantrag für seinen Impfstoff noch im zweiten Quartal gerechnet. Derzeit sammelt die Firma noch Wirksamkeitsdaten in der entscheidenden klinischen Studie mit dem Vakzin. Curevac hatte zuletzt erklärt, diese im Juni zu erwarten. Die Zulassung bei der EMA solle dann «schnellstmöglich» beantragt werden. Die Europäische Union hat sich von dem Curevac-Impfstoff bis zu 405 Millionen Dosen gesichert. Das Mittel basiert wie die Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna auf der neuen Technologie der Boten-RNA (mRNA), die den menschlichen Zellen die Information zur Bekämpfung von Krankheitserregern vermitteln soll. Anders als bei diesen Firmen – deren Studien allerdings vor dem Auftreten neuer Virusvarianten stattfanden, die inzwischen die meisten Infektionen ausmachen – ziehen sich die Untersuchungen bei Curevac immer weiter hin. Das Bundesgesundheitsministerium hat den Impfstoff dieses Herstellers deshalb nicht mehr in seinen auf der Homepage veröffentlichten Lieferplanungen für 2021 aufgeführt. Mehr als eine Million Bürger in der Europäischen Union verfügen bereits über ein digitales EU-Impfzertifikat, sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders am Dienstag. Der Impfpass werde «es den EU-Bürgern leichter machen, ihr Grundrecht auf Freizügigkeit wahrzunehmen» und sei ein «praktisches Instrument», um sicheres Reisen im Sommer zu ermöglichen. Die elektronische Plattform für die Überprüfung von Impfzertifikaten soll am 1. Juli an den Start gehen. Sie soll neben Angaben zu Impfungen auch Informationen über Tests oder überstandene Corona-Infektionen enthalten. In Deutschland laufen seit Ende Mai Feldtests mit dem digitalen EU-Nachweis in einigen Impfzentren. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat nach der Aufhebung der Impfpriorisierung um Geduld gebeten. Es sei unmöglich, «alle sofort zu impfen», sagte Spahn am Dienstag im ARD-«Morgenmagazin». «Wir können auch in dieser Phase nur um Geduld bitten.» Noch im Laufe des Juli sollten nach Angaben des Gesundheitsministers jedoch alle Impfwilligen zumindest eine Erstimpfung erhalten haben. Dies gelte, «wenn die Impfungen kommen, wie sie sollen», sagte Spahn weiter. Etwa 38 Millionen Deutsche seien bereits das erste Mal geimpft. Bei einer Impfbereitschaft von 75 Prozent in der Bevölkerung fehlten also noch rund 15 Millionen Menschen, die bereit seien sich impfen zu lassen, aber noch keinen Impftermin erhalten hätten, sagte der Gesundheitsminister. Spahn rief ausdrücklich dazu auf, keinen Druck auf Angestellte von Arztpraxen auszuüben, um einen früheren Termin zu erhalten. «Bitte lassen Sie den Frust nicht aus bei den Arzthelferinnen und Arzthelfern», sagte er. Erstmals seit mehr als zwei Monaten (63 Tage) sind in Indien weniger als 100.000 Tagesneuinfektionen mit dem Coronavirus erfasst worden. Konkret wurden in den vergangenen 24 Stunden mehr als 86.000 Fälle registriert, wie Zahlen aus dem indischen Gesundheitsministerium am Dienstag zeigten. Die Rate positiver Tests betrage demnach 4,62 Prozent. Im April und Mai steckte Indien in einer heftigen zweiten Corona-Welle mit teils mehr als 400.000 erfassten Fällen am Tag. Diese ist inzwischen stark abgeflacht. In den USA sind bislang annähernd 600.000 Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Binnen 24 Stunden stieg ihre Zahl um mindestens 302 auf 597.767, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Mindestens 15.920 Menschen wurden positiv auf das Virus getestet, seit Ausbruch der Pandemie sind es damit 33,54 Millionen. Die USA weisen bei Infektions- und Totenzahlen weltweit die höchsten Werte auf. Tokio treibt im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele (23. Juli bis 8. August) seine Impfgeschwindigkeit weiter an: So wurde das Gelände von Tokios ehemaligem Tsukiji-Fischmarkt am Dienstag zu einem Covid-19-Impfzentrum umfunktioniert. Die Behörden hoffen, dass bis Ende des Monats bereits 110.000 Dosen Impfstoff unter anderem an Mitarbeiter der zivilen Sicherheit verabreicht werden können. In Japan sind erst knapp 3,5 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, zehn Prozent erhielten bislang ihre erste Impfung. Erst Ende Mai wurden in Japan die ersten Massenimpfzentren in Betrieb genommen. Die Zahlen der Corona-Neuinfektionen in Japan haben sich zuletzt stabilisiert und sinken allmählich, allerdings gilt unter anderem in Tokio weiterhin der Notstand. Unbekannte haben in einer Arztpraxis in Königswinter 300 Blanko-Impfausweise und einen Praxisstempel gestohlen. Wie die Polizei am Montag mitteilte, hatten die Täter zwischen Sonntagabend und Montagmorgen ein Fenster zu den Praxisräumen aufgehebelt. Nach ersten Ermittlungen könne eine Vorbereitungstat für Impfpassfälschungen nicht ausgeschlossen werden. Auch Bargeld ließen die Einbrecher mitgehen. Die Polizei sucht Zeugen, die in der Nähe des Tatorts Verdächtiges beobachtet haben. Vorige Woche war die Polizei in Nordrhein-Westfalen bereits mit einer Razzia gegen eine mutmaßliche Bande von Impfpassfälschern vorgegangen. Ermittler des Landeskriminalamts (LKA) durchsuchten mehrere Wohnungen und Geschäfte in Solingen, Düsseldorf und Dortmund. Entsprechende Dokumente oder Materialien zur Herstellung von Impfpässen fanden sie jedoch nicht. Dafür beschlagnahmten die Beamten eine größere Menge Drogen und rund 85.000 Euro Bargeld. Seit Ende Mai drohen Impfpassfälschern bis zu zwei Jahre Haft. In ganz Deutschland sind die Corona-Zahlen im Sinkflug, am Montag lag die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner bundesweit noch bei 24,3. Manche Gegenden sind da schon deutlich weiter, vor allem im Norden und Nordosten. So liegt die Inzidenz im Kreis Goslar (Niedersachsen) bei nur noch 0,7 – so niedrig wie in keinem anderen Kreis. Platz zwei belegt der Landkreis Vorpommern-Rügen (Mecklenburg-Vorpommern) mit einer Inzidenz von 0,9. Nur knapp darüber liegt der Kreis Friesland (Niedersachen) mit einer Inzidenz von genau eins. Die deutschen Hausärzte haben die Erwartungen an das Ende der Impfpriorisierung an diesem Montag gedämpft. «Denn letztlich ist der Impfstoff noch immer zu knapp für die hohe Nachfrage und wird auch weiterhin zu unzuverlässig geliefert», sagte Ulrich Weigeldt, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Gleichzeitig werde mit der Aufhebung der Priorisierung und der Ankündigung der Kinder- und Jugendimpfungen die Nachfrage noch zunehmen. «Aber das Setting wird das Gleiche bleiben: Wir impfen, so viel wir eben können.» Um Enttäuschungen unter den Impfwilligen zu vermeiden, sollten sich die Ankündigungen der Politik künftig stärker an der tatsächlichen Umsetzbarkeit der Impfkampagne orientieren und weniger am beginnenden Bundestagswahlkampf, forderte Weigeldt. Für viele Kolleginnen und Kollegen werde der 7. Juni ein Tag wie viele andere seit Beginn der Impfkampagne sein. Die zum Thema Kinder ergänzte Corona-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) soll am Donnerstag publiziert werden. Die neue Fassung werde dann im sogenannten Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts (RKI) erscheinen, sagte eine RKI-Sprecherin am Montag auf Anfrage. Es wird erwartet, dass das Expertengremium mangels ausreichender Datenbasis keine generelle Impfempfehlung für alle Kinder ausspricht, sondern den Impfstoff zunächst vor allem etwa für vorerkrankte Kinder vorsieht. Ein Entwurf für den Stiko-Beschluss war am Freitag an Länder und Fachgesellschaften gegangen. Diese können noch Änderungen einbringen, bevor die Stiko den Beschluss fasst. In Deutschland ist ab 7. Juni die Priorisierung von einzelnen Bevölkerungsgruppen für eine Corona-Impfung aufgehoben. Dann können sich alle hier lebenden Menschen ab zwölf Jahren um einen Impftermin bemühen. Da der Impfstoff aber weiterhin knapp ist, mahnten Ärztevertreter und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Vorfeld zur Geduld. Es könne nicht jede und jeder kurzfristig einen Impftermin bekommen. Etwas weniger als die Hälfte der Gesamtbevölkerung hat bereits mindestens eine Impfdosis erhalten. Etwa ein Fünftel ist vollständig geimpft. Ziel der Bundesregierung ist es, allen Menschen ab zwölf Jahren bis Ende August Gelegenheit für mindestens eine Impfung zu geben. Bei einer Wanderung im Grenzgebiet zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zahlreiche Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern über die Auswirkungen der Corona-Pandemie geführt. An vier Stationen sprach Steinmeier am Sonntag unter anderem mit Gastronomen und Künstlern. «In einer nächsten Pandemie muss vieles anders laufen», sagte der Bundespräsident etwa im Gespräch mit Gastronomen in einem Ausflugslokal in Lübeck. Die Gastwirte beklagten unter anderem die Kommunikation, die oft unklar oder sogar widersprüchlich gewesen sei. Eine Hotelbesitzerin sagte, der sogenannte Progressionsvorbehalt im Steuerrecht brächte viele Mitarbeiter aus der Gastronomie in Existenznöte, weil ihr Kurzarbeitergeld zum Jahreseinkommen hinzugerechnet werde. «Das sind ja nun wirklich keine Großverdiener», sagte sie. Steinmeier sagte zu, das Problem im Bundesfinanzministerium anzusprechen. Steinmeier wanderte gemeinsam mit seiner Frau Elke Büdenbender von Lübeck über die ehemalige innerdeutsche Grenze nach Herrnburg in Mecklenburg-Vorpommern. Begleitet wurden sie von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und dessen Amtskollegin aus Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD). Die Wanderung war die erste von drei Touren, bei denen Steinmeier mit Bürgerinnen und Bürgern über deren Erfahrungen in der Corona-Pandemie und deren Erwartungen für die nächsten Monate sprechen will. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft bemängelt, dass viele Lehrerinnen und Lehrer noch immer kein Impfangebot bekommen haben. «Der Impffortschritt bei den Lehrerinnen und Lehrern ist immer noch zu langsam. Zwischen 40 und 60 Prozent sind – zumindest mit der ersten Dosis – geimpft. Gerade bei den Lehrkräften, die zur Prio-Gruppe 3 gehören, mangelt es immer noch an Impfangeboten», kritisiert die Vorsitzende der Gewerkschaft Marlis Tepe in der «Bild am Sonntag». Die generelle Aufhebung der Impfpriorisierung dürfe nicht zu einer Verzögerung der Lehrerimpfungen führen. Nach dem Tod eines an Covid-19 erkrankten Indien-Rückkehrers in Dresden sind sieben weitere Bewohner eines unter Quarantäne stehenden Hochhauses positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das hätten die analysierten Proben der 170 Bewohner ergeben, teilte die Stadt mit. Bei drei positiv Getesteten besteht zudem der Verdacht auf eine Infektion mit der sogenannten Delta-Variante, die zuerst in Indien festgestellt wurde. Die Ergebnisse müssen noch durch eine sogenannte Sequenzierung bestätigt werden. Ein Bewohner des Studentenwohnheims war am 1. Juni nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben – bei ihm besteht der Verdacht, sich mit der als besonders ansteckend geltenden Virusvariante infiziert zu haben. Das Gesundheitsamt hatte am Donnerstagnachmittag Quarantäne für das gesamte Studentenwohnheim verhängt. Die Quarantäne bleibt nach Angaben der Stadt auch vorerst bestehen. Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes ermittelten nun, ob die negativ getesteten Bewohner tatsächlich keinen Kontakt zu Infizierten hatten. Erst dann könne nach und nach die Quarantäne für Einzelne aufgehoben werden, hieß es. Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock will sich noch nicht festlegen, ob für den 21. Juni in Aussicht gestellte Lockerungen auch tatsächlich umgesetzt werden. «Es ist zu früh, um eine endgültige Entscheidung darüber zu fällen», sagt Hancock dem Sender Sky News. «Der Premierminister (Boris Johnson), ich und das Team werden uns alle Daten in dieser Woche ansehen. Wir sagen zu diesem Zeitpunkt nicht ‘Nein’ zum 21. Juni.» Wegen Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung und Qualität der Corona-Schnelltests plant das Bundesgesundheitsministerium einem Bericht zufolge eine Neufassung der Testverordnung. Diese sehe eine Reduzierung der Vergütung für die Tests vor, berichtete die «Welt am Sonntag» unter Berufung auf ein neues Eckpunktepapier. Darin heißt es, die «Vielzahl an unterschiedlichen Vergütungsmöglichkeiten und die Höhe der derzeitigen Vergütungen» biete «Anreize für strategisches Verhalten». Ein erster Entwurf der neuen Testverordnung soll demnach bereits Anfang nächster Woche vorgelegt werden. Ziel sei es, «die unterschiedlichen Vergütungsoptionen zu vereinheitlichen und in der Höhe anzupassen». Demnach soll die Vergütung der Abstrichnahme auf acht Euro (aktuell bis zu 15 Euro) festgelegt werden. Sachkosten sollen nur noch mit einer Pauschale von drei Euro (bisher bis zu sechs Euro) erstattet werden. Laut Eckpunktepapier sind zudem verstärkte Kontrollen vorgesehen. Die zuständigen Behörden der Länder und Kommunen sollen demnach die Einhaltung der Qualitätsstandards und die Zuverlässigkeit bei den Leistungserbringern überprüfen – «bei der Beauftragung, aber auch durch stichprobenartiges Aufsuchen von Teststellen». Die Kassenärztlichen Vereinigungen, die für die Abrechnung zuständig sind, sollen «den expliziten Auftrag» erhalten, die Rechtmäßigkeit und Plausibilität der Abrechnungen zu kontrollieren. Auch rückwirkende Stichprobenprüfungen sind demnach vorgesehen. Angesichts deutlich sinkender Infektionszahlen im einstigen Corona-Hotspot Indien wagen die Millionenstädte Delhi und Mumbai zusammen mit weiteren Regionen erste Lockerungen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden war am Samstag den Gesundheitsbehörden zufolge auf 120.529 Fälle gesunken – und damit deutlich unter den Anfang Mai erreichten Spitzenwert von 400.000. In der Metropolregion Delhi, die sich seit 19. April im Lockdown befindet, könnten am Montag wieder Märkte und Einkaufszentren öffnen, teilte der dortige Regierungschef Arvind Kejriwal am Samstag mit. Allerdings sollen Geschäfte mit geraden Hausnummern an anderen Tagen öffnen als solche mit ungeraden Nummern. Zudem dürfe die Metro mit der Hälfte ihrer Sitzplatzkapazität wieder fahren. Auch Büros könnten mit der Hälfte ihrer Belegschaft wieder öffnen. Im Staat Maharashtra mit seiner Hauptstadt Mumbai wird es von Montag an für verschiedene Bezirke und Orte eine stufenweise Lockerung geben, wie die dortige Regierung am Samstag mitteilte. Diese richte sich nach den Infektionszahlen und der Verfügbarkeit von Krankenhausbetten mit Sauerstoffzufuhr. In Mumbai selbst werden demnach wieder Geschäfte, Einkaufszentren, Theater und Restaurants öffnen können, allerdings mit einer Belegung von maximal 50 Prozent. Großbritannien will wegen der Corona-Mutante Delta einem Medienbericht zufolge sein Impfprogramm beschleunigen. Menschen über 40 Jahre sollen ihre zweite Impfung innerhalb von acht Wochen nach der ersten Dosis erhalten, berichtet der «Telegraph». Der übliche Abstand zwischen erster und zweiter Impfung beträgt in der Regel zwölf Wochen mit dem Vakzin von Astrazeneca. Personen, die älter sind als 25 Jahre, sollen bereits ab kommender Woche ein Impfangebot erhalten. Großbritannien hatte zuletzt mehr als 6.000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet. Die Virusmutante Delta, die zuerst in Indien auftrat, ist in Großbritannien mittlerweile dominant. Die Virologin Melanie Brinkmann hält Fußballspiele mit Zuschauern in der aktuellen Corona-Lage für verzichtbar. «Ach ja, die Fußballspiele. Haben wir keine anderen Sorgen?» sagte sie der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Samstagsausgabe). Deutlich wichtiger sei es, dass Kinder wieder in die Schule und zum Sport gehen könnten und Menschen ihre Arbeitsplätze nicht verlören. «Ich bleibe im Team Vernunft und Vorsicht — je niedriger die Inzidenzen, am besten unter zehn, desto unbeschwerter können wir den Sommer genießen», sagte die Regierungsberaterin der Zeitung. Auch wenn Fußballspiele im Freien stattfänden, wo das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus geringer ist, gebe es derzeit andere Prioritäten: «Sinnvoller wäre es gewesen, erst beim Impfen weiter Tempo zu machen», sagte die Virologin vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum. Die Ärzte rechnen mit Freigabe der Impfreihenfolge ab Montag mit einem großen Andrang in den Praxen und rufen Impfwillige zu Geduld auf. Der Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, sagte der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstag), er rechne mit einem «Ansturm auf die Praxen». Gassen appellierte an die Menschen: «Bitte haben Sie Geduld und bedrängen Sie nicht die Ärzte und Ärztinnen und deren Teams, die medizinischen Fachangestellten. Alle werden geimpft werden — und das so schnell wie möglich. Aber nicht alle auf einmal!» Bei vielen Menschen sei der falsche Eindruck entstanden, sie könnten sich sofort impfen lassen. Das sei mitnichten möglich. Obwohl die Mengen kontinuierlich zunähmen, seien Impfstoffe immer noch zu knapp. Die brasilianische Gesundheitsbehörde Anvisa gibt für den Import des russischen Vakzins Sputnik V grünes Licht. Der Vorstand der Anvisa stimmte nach einer siebenstündigen Beratung für die Erteilung der Genehmigung – allerdings unter speziellen Auflagen. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat wegen der sich schnell verbreitenden Delta-Variante des Coronavirus mehr Kontrollen bei Einreisen gefordert. «Die Indische Variante, Delta, B1.617.2 ist klar die gefährlichste. Sie zu verhindern muss das Ziel unserer Reisekontrollen sein. Nach dem Urlaub müssen alle Neuinfektionen sequenziert werden, so dass Delta Ausbrüche sofort eingegrenzt werden können», schrieb Lauterbach auf Twitter. Im Fall um mutmaßlichen Betrug in Schnelltestzentren hat es in Bochum zwei Festnahmen gegeben. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Einer der beiden Festgenommenen sitzt demnach wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs in Untersuchungshaft. Bei einem zweiten Tatverdächtigen sei U-Haft beantragt, sagte Staatsanwalt Timo Dörffer der dpa. Die «WAZ» hatte zuvor berichtet. Seit März sieht die Corona-Testverordnung der Bundesregierung Bürgertests vor. Im April hatten die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) erstmals die Kosten beim Bundesamt für Soziale Sicherung abgerechnet. Die Teststellen erhalten 18 Euro pro Test. In den Monaten April und Mai wurden insgesamt 660 Millionen Euro überwiesen. Nach Recherchen von SZ, NDR und WDR lädt das System zum Abrechnungsbetrug ein, da eine Kontrolle fehle. Stichproben hätten etwa an einer Teststelle in Köln ergeben, dass statt 70 wirklich genommener Proben fast 1.000 abgerechnet worden seien. Ähnliches hätten Stichproben unter anderem in Essen und in Münster zutage gefördert. Der Bericht verweist auf mangelnde Kontrollmöglichkeiten seitens der Behörden. Die Koalitionsfraktionen wollen trotz sinkender Corona-Zahlen die Sonderbefugnisse des Bundes nach Juni um drei Monate verlängern. «Wir sind uns innerhalb der Koalition einig, noch einmal für drei Monate eine epidemische Lage nationaler Tragweite festzustellen», sagte Unionsfraktionsvize Thorsten Frei (CDU) der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten» (Samstag): «Dies wird nächste Woche im Bundestag geschehen.» Der rechtspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Johannes Fechner, sagte den Zeitungen: «Wir als SPD können uns eine Verlängerung der epidemischen Lage bis September vorstellen, aber nicht etwa bis Jahresende.» Laut Infektionsschutzgesetz kann der Bundestag eine solche «epidemische Lage» feststellen und wieder aufheben. Die festgestellte Lage gibt dem Bund das Recht, direkt ohne Zustimmung des Bundesrates Verordnungen zu erlassen, etwa zu Tests, Impfungen, zum Arbeitsschutz oder zur Einreise. Üblicherweise brauchen Verordnungen der Regierung das Ok der Länderkammer, anders als Gesetze aber keine Zustimmung des Bundestags. Eine «epidemische Lage» liegt vor, «wenn eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Gesundheit in der gesamten Bundesrepublik Deutschland besteht», heißt es im Infektionsschutzgesetz. Sie endet automatisch, wenn der Bundestag sie nicht nach Ablauf von drei Monaten erneut verlängert. Das wäre Ende Juni der Fall. Ausländer sollen sich künftig in Russland gegen eine Gebühr gegen Corona impfen lassen können. Das teilt Präsident Wladimir Putin während einer Wirtschaftskonferenz in St. Petersburg mit. Er habe die Behörden bereits angewiesen, mit den entsprechenden Vorbereitungen zu beginnen. Reisende aus Deutschland müssen in Dänemark von Samstagnachmittag an nicht mehr in Quarantäne. Dies gilt auch für Dänen, die von einer Deutschlandreise zurückkehren. «Deutschland öffnet sich wieder für uns», sagte Außenminister Jeppe Kofod am Freitag. Ein negativer Corona-Test wird aber weiter verlangt. Die neue Regel tritt am Samstag um 16.00 Uhr in Kraft. Zuletzt mussten deutsche Dänemark-Urlauber entweder geimpft sein oder nach der Einreise in Quarantäne gehen. Auch von Reisen nach Italien, Österreich, Ruanda und der Slowakei sowie einigen Regionen in Griechenland, Kroatien und der Schweiz rät das dänische Außenministerium nicht mehr ab. Wie in Deutschland sind die Infektionszahlen auch hier zuletzt gesunken. Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen streicht die Bundesregierung am Sonntag Italien und Tschechien sowie Teile Österreichs, der Schweiz, Kroatiens und Frankreichs von der Liste der Risikogebiete. Das teilte das Robert Koch-Institut am Freitag mit. Wer aus diesen Gebieten auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten. Bayern lockert die Corona-Restriktionen ab kommender Woche spürbar. So dürften sich künftig wieder mehr Menschen treffen, bei privaten Veranstaltungen wie Hochzeiten seien deutlich mehr Gäste erlaubt, sagt Ministerpräsident Markus Söder. Bei Sport- oder Kulturveranstaltungen dürften im Freien bis zu 500 Menschen teilnehmen. «Es ist an der Zeit, bei den sinkenden Inzidenzen und steigenden Impfungen mehr Möglichkeiten zu schaffen.» In Deutschland ist inzwischen ein Fünftel der Bevölkerung geimpft. Über 16,7 Millionen Personen haben beide Impfdosen erhalten, wie aus Daten der Bundesregierung und des Robert-Koch-Instituts hervorgeht. Über 37,4 Millionen Menschen hätten eine Impfdosis erhalten, das entspreche 45 Prozent der Bevölkerung. Am 3. Juni seien landesweit 614.111 Impfdosen verabreicht worden. Großbritannien lässt den Impfstoff von Biontech/Pfizer nun auch für Kinder ab zwölf Jahren zu. Nach sorgfältiger Prüfung von Daten klinischer Studien sei man zu dem Schluss gekommen, dass der Impfstoff bei 12- bis 15-Jährigen sicher sei und wirke, teilt die britische Arzneimittelaufsicht mit. «Der Nutzen überwiegt jedwede Risiken.» Ob diese Altersgruppe nun in die Impfkampagne aufgenommen werde, müsse die Impfkommission entscheiden. Bayern lockert die Corona-Restriktionen ab kommender Woche spürbar. So dürften sich künftig wieder mehr Menschen treffen, bei privaten Veranstaltungen wie Hochzeiten seien deutlich mehr Gäste erlaubt, sagt Ministerpräsident Markus Söder. Bei Sport- oder Kulturveranstaltungen dürften im Freien bis zu 500 Menschen teilnehmen. «Es ist an der Zeit, bei den sinkenden Inzidenzen und steigenden Impfungen mehr Möglichkeiten zu schaffen.» Frankreich erlaubt bei vollständiger Impfung gegen das Coronavirus künftig wieder die Einreise aus anderen europäischen Ländern ohne PCR-Test. Die Regelung soll von Mittwoch an gelten, wie das Verkehrsministerium am Freitag über Twitter bekanntgab. Aktuell muss ein PCR-Test mit negativem Ergebnis vorgelegt werden, der nicht älter als 72 Stunden ist. Frankreich gehört zu den Ländern, die von der Pandemie besonders schwer getroffen wurden. Mittlerweile ist die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen auf 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) aber deutlich gesunken. Etwa 40 Prozent der Bevölkerung sind mindestens einmal geimpft. Die Regelung gilt nur für vollständig Geimpfte. Konkret bedeutet dies, dass bei Impfstoffen von Biontech/Pfizer, Astrazeneca oder Moderna zwei Wochen nach der letzten Dosis kein Testnachweis mehr nötig ist. Mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson fällt die Pflicht nach vier Wochen weg. Andere Impfstoffe werden nicht berücksichtigt. Ein PCR-Test entfällt nach vollständiger Impfung auch bei Einreisen aus Australien, Japan und Israel. Wer aber beispielsweise aus Großbritannien oder den USA kommt, braucht ihn weiterhin. Der CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Thüringen, Mario Voigt, fordert, bei einer Sieben-Tages-Inzidenz von 20 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner sämtliche Corona-Auflagen aufzuheben. «Spätestens ab einem Inzidenzwert von 20 müssen wir alle Corona-Beschränkungen streichen», sagte der CDU-Fraktionschef im Landtag der «Bild»-Zeitung (Freitag). «Wir dürfen den Menschen in Deutschland nicht mit unnütz gewordenen Maßnahmen den Sommer vermiesen», warnte Voigt. Es gelte, «endlich den Menschen was zuzutrauen». Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen war in den vergangenen Wochen bundesweit und auch in Thüringen stark gefallen. Sie lag im Freistaat am Donnerstag bei 38,6 und näherte sich damit weiter dem deutschen Durchschnitt von 34,1 an. Unter dem von Voigt genannten Inzidenzwert lagen nach Angaben des Robert Koch-Instituts am Donnerstag Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Brandenburg. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich bei Twitter erneut zur aktuellen Lage in der Corona-Pandemie, genauer zur Verbreitung der Virusvariante aus Indien, geäußert. Er schreibt, es gebe schlechte Nachrichten zur Delta Variante B1.617.2 mit Ursprung in Indien. In Großbritannien würden Experten davon ausgehen, dass die Variante «ansteckender, vielleicht tödlicher, wahrscheinlich resistenter» gegen Impfstoffe sei. Lauterbach erklärt weiter: «Wir impfen jetzt gegen die Zeit.» Die US-Regierung will einen Großteil ihrer Impfstoff-Spenden an andere Länder über das Impfprogramm Covax verteilen. Das Weiße Haus veröffentlichte am Donnerstag Details zur Verteilung der ersten zugesagten 25 Millionen Impfstoffdosen an andere Staaten. Mindestens 75 Prozent davon, knapp 19 Millionen Dosen, sollen demnach über Covax vergeben werden. Davon seien etwa sechs Millionen Dosen für Lateinamerika und die Karibik vorgesehen, etwa sieben Millionen Dosen für Süd- und Südostasien und etwa fünf Millionen Dosen für Afrika. Die verbleibendenden rund 25 Prozent der ersten 25 Millionen Impfstoffdosen wiederum, etwa 6 Millionen Dosen, will die US-Regierung direkt an Länder abgeben, etwa an die Nachbarländer Kanada und Mexiko sowie Indien und Südkorea. Die US-Regierung hat bislang zugesagt, bis Ende Juni 80 Millionen Impfstoffdosen mit anderen Staaten zu teilen. Bereits Ende April hatte die US-Regierung verkündet, nach einer Freigabe der Arzneimittelbehörde FDA 60 Millionen Dosen des in den USA derzeit nicht zugelassenen Corona-Impfstoffs des Herstellers Astrazeneca an andere Staaten abzugeben. Im Mai folgte die Zusage der Amerikaner, weitere 20 Millionen Impfdosen von bereits zugelassenen Mitteln an andere Länder abzutreten. Mit einer FDA-Notfallzulassung sind in den USA derzeit die Impfstoffe von Pfizer/Biontech, Moderna und Johnson & Johnson zur Verwendung freigegeben. Thüringen ist im Bundesländervergleich kein Corona-Hotspot mehr. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen lag am Donnerstag bei 38,6 und näherte sich damit weiter dem deutschen Durchschnitt von 34,1 an. Das geht aus Angaben der Thüringer Staatskanzlei hervor, die sich auf Daten des Robert Koch-Instituts stützten. Nachdem Thüringen lange Zeit das mit Abstand am stärksten von der Pandemie betroffene Bundesland war, verzeichneten jetzt vier Bundesländer eine höhere Sieben-Tage-Inzidenz. Auch regional setzte sich die Entspannung der Corona-Lage fort.18 von 23 Kreisen und kreisfreien Städten lagen bei der Sieben-Tage-Inzidenz unter der Marke von 50. Nach der neuen Corona-Verordnung des Landes sind damit weitgehende Lockerungen der bisherigen Beschränkungen in Handel und Gastronomie sowie bei Freizeitaktivitäten möglich. Lediglich im Kreis Hildburghausen gilt weiterhin die Bundesnotbremse. In der Südthüringer Region lag die Inzidenz bei 126,6 – der zweithöchste regionale Wert in Deutschland, jedoch mit fallender Tendenz. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erwartet für die kommende Zeit ein entspannteres Corona-Infektionsgeschehen. «Die Sieben-Tage-Inzidenz wird sich in den nächsten Tagen bei einem Wert von rund 35 einpendeln», sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Öffnungsschritte führten zwar zu mehr Infektionen, gleichzeitig aber seien immer mehr Menschen durch Impfungen geschützt. «Hinzu kommt, dass sich vieles jetzt draußen abspielt – das senkt ebenfalls das Infektionsrisiko». Allerdings könnte gegen Ende des Sommers eine neue Infektionswelle drohen. «Die indische Mutante wird sich wahrscheinlich in den kommenden Monaten in zahlreichen europäischen Ländern ausbreiten. Der Sommertourismus könnte sie schnell über den Kontinent verteilen», sagte Lauterbach. Durch Reiserückkehrer werde sich die Mutante spätestens im Herbst auch in Deutschland großflächig ausbreiten. Das Ausmaß sei noch unklar. Am Mittwoch sind in Deutschland fast 1,2 Millionen Menschen gegen Corona geimpft worden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag (Stand: 10.20 Uhr) wurden bislang insgesamt 52,8 Millionen Impfdosen verabreicht. Demnach sind bisher 44,6 Prozent (37,1 Millionen) der Menschen mindestens einmal und 19,6 Prozent (16,3 Millionen) vollständig geimpft. Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 48 Prozent. Sachsen liegt mit 39,4 Prozent etwas hinter den anderen Bundesländern zurück. Während das Saarland auch bei der Berücksichtigung aller verabreichten Impfdosen beim Tempo an der Spitze liegt, läuft die Kampagne laut RKI in Brandenburg am langsamsten. Das östliche Bundesland hat aber von allen Ländern bislang auch die wenigsten Impfdosen erhalten. Die vor einigen Wochen als besorgniserregend eingestufte Corona-Variante Delta (B.1.617.2) spielt in Deutschland nach Daten des Robert Koch-Instituts weiter eine untergeordnete Rolle. Ihr Anteil an untersuchten Proben aus der Woche vom 17. bis 23. Mai betrug 2,1 Prozent. Das geht aus einem RKI-Bericht vom Mittwochabend hervor. In den Wochen zuvor hatte der Anteil leicht, aber beständig zugenommen, auf bis zu 2,4 Prozent. Die zuerst in Indien festgestellte Mutante hat damit den RKI-Daten zufolge in Deutschland den zweitgrößten Anteil, allerdings mit enormem Rückstand: Alpha (B.1.1.7) kommt auf rund 93 Prozent. Diese in Großbritannien entdeckte Variante breitete sich seit Ende 2020 international stark aus. Die weiteren als besorgniserregend eingestuften Varianten Beta (B.1.351) und Gamma (P.1.) wurden in noch geringerer Zahl gefunden. In Deutschland werden längst nicht alle positiven Proben auf Varianten untersucht. Wie die Autoren schreiben, erlaube es die Verordnung zur molekulargenetischen Corona-Überwachung, dass für bis zu zehn Prozent der wöchentlichen positiven Proben eine Gesamtgenomsequenzierung gemacht und vergütet werden kann, da seit etwa Mitte Mai die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen in Deutschland unter 70.000 Fällen liege. Damit wolle man sichergehen, dass auch in Phasen niedriger Inzidenz «ein umfassendes Bild» zu den in Deutschland vorkommenden Varianten für die Analyse und Bewertung der Situation zur Verfügung stehe. In Zeiten mit höheren Fallzahlen sind es laut Verordnung bis zu 5 Prozent der Proben. Der Kanzlerkandidat der Union und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet lehnt eine priorisierte Impfung von Kindern und Jugendlichen ab. «Die Europäische Arzneimittelbehörde hat Biontech jetzt auch für Kinder zwischen zwölf und 16 zugelassen. Damit ist aber nicht mehr Impfstoff da», sagt Laschet im Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung «Ouest-France». Deshalb bleibe die derzeitige Priorisierung richtig: Es müssten zuerst diejenigen geimpft werden, die am gefährdetsten sind. Außerdem warte man noch auf die fachliche Empfehlung der Ständigen Impfkommission. In Spanien dürfen Nachtclubs in Regionen mit niedriger Infektionsrate demnächst wieder öffnen. «Wir kehren nach und nach zur Normalität zurück», sagte Gesundheitsministerin Carolina Darias am Mittwoch vor Journalisten. Die Regelung gilt für Regionen mit weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen 14 Tagen. Die Nachtclubs dürfen zudem nur bis 3 Uhr früh öffnen. Ob Kapazitätsbeschränkungen für die Clubs gelten, blieb unklar. Um das Vorgehen bei den Öffnungen zu vereinheitlichen, beriet sich Darias am Mittwoch mit den Gesundheitsministern der Regionen. Bislang weisen nur die Balearen, die Küstenregion von Valencia und die Enklave Ceuta weniger als 50 Infektionen pro 100.000 Einwohnern auf. Die Bundesregierung will die Pandemie-Notlage nationaler Tragweite verlängern, die als rechtliche Grundlage für Corona-Regelungen etwa zu Impfungen und Testkosten dient. Der Bundestag hatte die «epidemische Lage» erstmals am 25. März 2020 festgestellt und sie im November bestätigt. Nun solle die festgestellte epidemische Notlage nationaler Tragweite, die sonst Ende Juni auslaufen würde, erneut verlängert werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Koalitionskreisen. Wann diese Verlängerung genau greifen soll, sei noch offen. Das Nachrichtenportal «ThePioneer» (Donnerstag) zitierte aus einem Bundestagsantrag der großen Koalition, wonach eine Verlängerung für weitere drei Monate erforderlich sei. Laut Gesetz soll die Notlage automatisch als aufgehoben gelten, wenn der Bundestag nicht spätestens drei Monate nach Feststellung einer solchen Lage entscheidet, dass sie fortbesteht. Aktuell würden sich Deutschland und die Welt in einer sensiblen Phase befinden, so zitierte das Portal aus dem Antrag. Die Infektionszahlen seien auf einem nennenswerten, zum Teil sogar hohen Niveau, gleichzeitig werde zunehmend geimpft. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will Frankreich von Monatsmitte an auch Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren impfen. Das kündigte Staatschef Emmanuel Macron am Mittwochabend bei einem Besuch in dem Ort Saint-Cirq-Lapopie im Département Lot an. Paris hatte erst zu Wochenbeginn Impfungen auf alle Erwachsenen ausgedehnt. Mittlerweile sind in dem Land mit seinen etwa 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern rund 26 Millionen Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Regierungssprecher Gabriel Attal sprach in Paris von sehr ermutigenden Zeichen. Indikatoren seien landesweit gesunken, die erste Stufe der Lockerungen sei somit gelungen. Dennoch müssten die Bürger vorsichtig bleiben. In einigen Regionen wie Okzitanien oder Nouvelle-Aquitaine im Südwesten zirkuliere das Coronavirus wieder zunehmend. «Ferien werden in diesem Sommer möglich sein», sagte Macron in dem malerisch gelegenen Dorf im Südwesten des Landes. Bei seiner Visite ging es unter anderem um den Tourismus, der eine wichtige Einnahmequelle ist und der unter der Corona-Krise erheblich litt. Über 300 000 Unternehmen der Branche bekamen in der Krise Hilfen von zusammen 31 Milliarden Euro, wie der Élyséepalast via Twitter mitteilte. Die Bundesregierung hat sich nach Worten von Gesundheitsminister Jens Spahn darauf verständigt, für künftige Pandemien Produktionskapazitäten für Impfstoffe zu reservieren. Dabei gehe es um «600 bis 700 Millionen Dosen Kapazität, die im Falle der Fälle schnell aktiviert werden können», um dann «sehr kurzfristig Impfproduktion starten zu können», sagt der CDU-Politiker. Durch eine jährliche Reservierungsgebühr würden entsprechende Produktionskapazitäten für Deutschland und Europa vorgehalten. Es werde nun Ausschreibungen geben für «Pandemiebereitschaftsverträge» mit Laufzeiten von fünf Jahren. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Großbritannien einen symbolischen Meilenstein erreicht. Mittlerweile haben drei Viertel (74,9 Prozent) der Erwachsenen eine erste Corona-Impfung erhalten, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Knapp die Hälfte (48,9 Prozent) hat bereits die für den vollen Schutz notwendige zweite Impfung bekommen. Großbritannien hatte die Impfkampagne zuletzt wegen Sorge um eine Ausbreitung der Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt worden war, noch einmal hochgefahren. Gesundheitsminister Matt Hancock lobte die positive Haltung der Bevölkerung zu Impfungen in Großbritannien. «Corona-Impfstoffe sind etwas Besonderes, aber es ist normal geworden, sie zu bekommen», sagte Hancock bei einem Online-Impfgipfel. «Dies war entscheidend für die Annahme.» Dazu beigetragen habe auch, dass Prominente keine Ausnahmen erhalten hätten. «Prinz William, unser künftiger König, hat sich genauso für eine Impfung angestellt wie ich – keine bevorzugte Behandlung, kein Vordrängeln», sagte Hancock. Die Menschen spürten, dass die Impfstoffe für sie sind und das Programm fair sei. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante fordern Wissenschaftler allerdings immer lauter, die Aufhebung aller Corona-Restriktionen nach hinten zu verschieben. Bisher plant die Regierung diesen letzten Schritt für den 21. Juni. Premierminister Boris Johnson sagte am Mittwoch erneut, es gebe keine Daten, die dafür sprächen, die Lockerungen aufzuschieben. Er betonte jedoch, bis zu einer endgültigen Entscheidung werde es «ein bisschen länger» dauern. Großbritannien hatte die Zahl der Neuinfektion mit einem neuen, monatelangen Lockdown sowie der Impfkampagne deutlich nach unten gedrückt. Mittlerweile melden die Behörden aber wieder regelmäßig mehr als 3.000 Neuinfektionen täglich. Israel will kommende Woche mit der Impfung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren gegen das Coronavirus beginnen. Nach längeren Beratungen teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit, die Gefahren einer Erkrankung seien höher als mögliche Nebenwirkungen der Impfung. «Die Fälle von Herzmuskelentzündungen bei 16- bis 19-Jährigen waren selten und sind meist ohne Komplikationen verlaufen», hieß es in der Mitteilung. Angesichts der äußerst niedrigen Corona-Infektionsrate in Israel empfiehlt das Ministerium vorerst die Impfung von Risikopatienten, Angehörigen von Risikopatienten und Jugendlichen in Familien, die ins Ausland reisen wollen. «Abgesehen von den Risikogruppen kann jeder geimpft werden, der daran interessiert ist», hieß es weiter. Das Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel setzt seit dem 19. Dezember erfolgreich eine Impfkampagne um. Neuinfektionen und schwere Erkrankungen gingen in den vergangenen Monaten stark zurück. Deshalb hob Israel die staatlichen Corona-Beschränkungen am Dienstag nahezu komplett auf. Experten warnen allerdings weiter davor, dass neue Varianten aus dem Ausland eingeschleppt werden könnten. Bei den Corona-Impfungen in Deutschland fällt die Priorisierung mit einer festen Reihenfolge wie vorgesehen zum kommenden Montag weg. Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch Änderungen der Impfverordnung, die Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nun verkünden kann. Zugleich werden damit auf breiter Front Impfungen von Beschäftigten direkt über ihre Firmen möglich. Damit sollen Betriebsärzte ebenfalls ab kommendem Montag beginnen können und dafür in der ersten Woche mehr als 700 000 Impfdosen bekommen. Wie Spahn weiter sagte, will der Bund künftig außerdem dafür sorgen, dass für künftige Pandemiefälle eine Kapazität von 600 Millionen bis 700 Millionen Impfdosen bereitsteht – für den Gebrauch in Deutschland oder anderen Teilen der Welt. Dazu solle es Ausschreibungen mit Laufzeiten von fünf Jahren geben. Mit einer jährlichen Reservierungsgebühr werde bei den Herstellern die Produktion des Impfstoffs für den Pandemiefall sichergestellt. Das Bundesverfassungsgericht hat weitere Klagen gegen die Corona-Notbremse des Bundes abgewiesen. Das betrifft insgesamt acht Eilanträge, wie das Gericht in Karlsruhe am Mittwoch mitteilte. Außerdem seien 51 Verfassungsbeschwerden nicht zur Entscheidung angenommen worden, weil sie nicht ausreichend begründet oder aus anderen Gründen unzulässig waren. Es sind aber immer noch viele Klagen anhängig: Bis zum Ablauf des 31. Mai seien insgesamt 424 Verfahren in Karlsruhe eingegangen, darunter auch eines mit mehr als 7.000 Klägerinnen und Klägern. Die bundesweit einheitlichen Regeln bei hohen Corona-Infektionszahlen hatten seit 24. April in vielen Teilen Deutschlands gegriffen. Die Notbremse muss automatisch gezogen werden, wenn die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz über mehrere Tage die 100 überschreitet. Der Wert gibt an, wie viele Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner es binnen einer Woche gab. In der Praxis wird die Notbremse derzeit aber immer weiter gelockert, weil sich nicht mehr so viele Menschen anstecken. Nach derzeitigem Stand soll sie Ende Juni auslaufen. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat sich wegen des geplanten Auslaufens der Bundesnotbremse für eine neue bundesweite Corona-Obergrenze ausgesprochen. «Wenn diese Bundesnotbremse ausläuft, ist es erforderlich, dass Bund und Länder sich auf eine Obergrenze für Risikogebiete einigen», sagte Schwesig den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Es könne immer wieder passieren, dass es lokale Ausbrüche gebe. Gerade auch mit Blick auf Virusmutanten sei es wichtig, dann zu reagieren. «Dann ist es wichtig, dass es eine klare Regel gibt», sagte Schwesig. Einer Umfrage zufolge wollen 44,7 Prozent der Deutschen auch nach dem Ende der Corona-Pandemie weiterhin Maske tragen – zum Beispiel während einer Grippewelle. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey, aus der die Zeitung «Augsburger Allgemeine» vorab berichtet.41,9 Prozent der Befragten wollen demnach auf das Stück Stoff vor Mund und Nase dauerhaft verzichten, der Rest ist unentschieden. Die Arbeitgeberverbände fordern das Ende der Homeoffice-Pflicht in den Unternehmen spätestens Ende Juni. «Wir Arbeitgeber haben immer klar gesagt, dass wir Testen und Homeoffice im Interesse von Beschäftigten und im Eigeninteresse der Unternehmen aktiv unterstützen», sagt Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA), der Zeitung «Rheinische Post». «Wir haben uns nur gegen eine bürokratische gesetzliche Überregulierung gewehrt. Diese Bürokratie soll Ende Juni auslaufen — das bedeutet nicht das Ende von Homeoffice oder Testen.» Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat um Verständnis für die zögerliche Haltung bei Kinderimpfungen gegen Corona geworben. Zugleich sprach er mahnende Worte in Richtung Politik. «Den Kinder bietet man ja kein Lakritzbonbon an, das ist ein medizinischer Eingriff, und der muss eben entsprechend indiziert sein», sagte Mertens als Gast des NDR-Podcasts «Das Coronavirus-Update» am Dienstag. In der Debatte um die Kinderimpfungen seien viele Argumente «leichthin genannt worden, die einer Nachprüfung nicht standhalten», kritisierte Mertens. So sei es zum Beispiel «nicht besonders sinnvoll», das Thema Schule mit der Impfdebatte zu verknüpfen. «Die Stiko – und ich glaube auch viele andere vernünftige Leute – halten diese sprachliche Verbindung von Impfung als Voraussetzung für das normale Leben der Kinder für einen Irrweg.» Nicht alle Kinder und Jugendlichen ab zwölf Jahren werden in diesem Sommer nach Einschätzung des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte Nordrhein eine Corona-Impfung erhalten können. «Gerade vor dem Hintergrund der baldigen Sommerferien ist es utopisch, alle ab zwölf Jahren in diesem Sommer gegen Covid-19 impfen zu können», sagte der Pressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Nordrhein, Axel Gerschlauer, der dpa am Dienstag vor dem Hintergrund einer sehr großen Anfragewelle in den Praxen. Selbst wenn es keine Impfstoffknappheit mehr gäbe — die aber weiterhin vorhanden sei – wäre dies auch logistisch nicht möglich, betonte er. Für die Kinderärzte sei es auch gar nicht das vorrangige Ziel, alle gesunden Jugendlichen zu impfen. Ähnlich wie bei den Erwachsenen gehe es zunächst erst einmal darum, besonders gefährdete Patienten impfen zu können, zum Beispiel solche mit Down-Syndrom oder schweren Herz- und Lungenerkrankungen. Bei den weiteren Impfungen würden sich die Kinderärzte nach der noch ausstehenden Empfehlung der Ständigen Impfkommission für ältere Kinder richten. «Die Möglichkeit eines Impfangebots an Eltern gesunder Kinder kann und wird es in den pädiatrischen Praxen erst dann geben, wenn sowohl Impfstoff als auch organisatorische Kapazitäten in ausreichender Menge vorhanden sind.» Erstmals seit mehr als 14 Monaten ist im Vereinigten Königreich niemand an oder mit Covid-19 gestorben. Es habe am Montag keinen Menschen gegeben, der innerhalb von 28 Tagen nach einem positiven Corona-Test gestorben sei, teilten die Behörden am Dienstag mit. Zuletzt war dies im März 2020 der Fall. Beobachter wiesen aber darauf hin, dass Berichte über Todesfälle an Wochenenden und zu Wochenbeginn oft niedriger seien, da dann weniger Mitarbeiter für Statistiken bereitstehen. Der Montag war als sogenannter Bank Holiday arbeitsfrei, an dem Tag meldeten die Behörden einen Toten. Insgesamt habe es 3.165 gemeldete Neuinfektionen gegeben, etwas weniger als am Vortag mit 3.383, teilte die Regierung weiter mit. Zuletzt war die Zahl wieder gestiegen und liegt nun seit mehreren Tagen über 3.000. Dafür machen die Behörden die Ausbreitung der Variante Delta verantwortlich, die zuerst in Indien aufgetreten war. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg zuletzt wieder auf mehr als 30, nachdem sie vor allem wegen des Erfolgs der Impfkampagne auf unter 20 gesunken war. Wegen der Delta-Variante erwägt die Regierung, die für den 21. Juni geplante Aufhebung aller Corona-Restriktionen nach hinten zu verschieben. In Deutschland ist rund jeder zweite Erwachsene mindestens einmal gegen Corona geimpft. «Insgesamt haben wir etwa 50 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland bisher mit einem ersten Impfangebot, also mit einer Erstimpfung erreichen können», sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstag in Berlin. Insgesamt haben laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag 43,3 Prozent (36 Millionen) der Menschen in Deutschland mindestens eine Erstimpfung und 18 Prozent (15 Millionen) den vollen Impfschutz. Hierbei handelt es sich um den Anteil aller bisher Geimpften an der Gesamtbevölkerung. RKI-Präsident Lothar Wieler sagte, die Impfungen alleine reichten noch nicht, um Corona-Einschränkungen aufheben zu können. «Um weitgehend auf Maßnahmen verzichten zu können, müssen aber mehr als 80 Prozent der Menschen in unserem Land einen Impfschutz haben oder einen Immunschutz haben – entweder durch eine vollständige Impfung oder durch eine Infektion plus Impfung.» Statistiker der LMU München konnten keinen direkten Zusammenhang zwischen den Lockdown-Maßnahmen der letzten Monate und den sinkenden Infektionszahlen finden. Das geht aus dem » 16. Codag-Bericht » zur epidemischen Lage hervor. Die Forscher hatten darin die Auswirkungen des sogenannten «Lockdown Light» und dessen Verschärfung sowie der aktuellen «Corona-Notbremse» auf den R-Wert untersucht. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Infektionszahlen schon vor Inkrafttreten der jeweiligen Maßnahmen verringert hatten. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass «die ergriffenen Maßnahmen den Verlauf des Infektionsgeschehens durchaus positiv beeinflusst haben könnten, jedoch nicht allein ursächlich für den Rückgang verantwortlich sind.» Die Corona-Notbremse ist noch bis zum 30. Juni in Kraft. Bundeskanzlerin Merkel hatte am Montag angekündigt, das Maßnahmenpaket danach nicht mehr zu verlängern. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einem zweiten chinesischen Corona-Impfstoff eine Notfallzulassung erteilt. Es handelt sich um das Präparat der Firma Sinovac. Die WHO bescheinigte dem Impfstoff mit der Zulassung am Dienstag, dass höchste Standards in Bezug auf Wirksamkeit und Herstellung eingehalten werden. Nach der Beurteilung des unabhängigen WHO-Beraterstabs für Impfstoffe (SAGE) verhindert der Impfstoff bei 51 Prozent der Geimpften jegliche Krankheitssymptome. Bei 100 Prozent wurden eine schwere Covid-19-Erkrankung und ein Krankenhausaufenthalt verhindert. Mit der Zulassung können UN-Organisationen das Mittel kaufen und verteilen. Darunter ist das internationale Impfprogramm Covax, auf das sich vor allem ärmere Länder bei der Zuteilung von Corona-Impfstoffen verlassen. Der Impfstoff der chinesischen Firma Sinopharm hatte die WHO-Zulassung bereits am 7. Mai bekommen. Länder, die keine eigene Regulierungsbehörde haben, nehmen die WHO-Entscheidung oft als Grundlage für ihre eigene Zulassung. Für die EU, die USA und andere Länder mit Regulierungsbehörden hat die Notfallzulassung der WHO keine Bedeutung. Sie prüfen Wirkstoffe selbst und entscheiden über eine Zulassung. Eine WHO-Notfallzulassung gibt es bislang für die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Astrazeneca, Janssen/Johnson & Johnson, Moderna und Sinopharm. Mehr Intensivbetten führen offenbar nicht dazu, dass Corona-Patienten vor dem Tod bewahrt werden können. Das legen Statistiken der Helios-Kliniken nahe, über die Wochenzeitung «Die Zeit» berichtet. Das Unternehmen hat die Behandlungsabläufe von jeweils 30.000 Covid-Patienten in Deutschland und Spanien ausgewertet. In den deutschen Helios-Kliniken kamen demnach über 25 Prozent der Patienten auf die Intensivstationen, mehr als doppelt so viele wie in Spanien. Zugleich ist die Krankenhaussterblichkeit in Deutschland mit 18 Prozent höher als in Spanien, die bei 15 Prozent liegt. In diese Berechnung gingen alle entlassenen Patienten von Beginn der Pandemie bis Ende April 2021 ein, darunter auch die Verstorbenen. Die unterschiedliche Quote von Intensivpatienten liegt laut Experten an einer anderen Handlungsweise der Ärzte in den Kliniken. Während in Deutschland oftmals rein auf die Diagnose geschaut wird, würden in anderen Ländern der Zustand der Patienten im Fokus der Ärzte stehen: «Sollte er keine vital bedrohlichen Komplikationen haben, kommt er auf eine Wachstation», sagt der medizinische Geschäftsführer der Helios-Kliniken und Intensivmediziner Ralf Kuhlen. Mecklenburg-Vorpommern ändert seine Corona- Testpflicht für Urlauber. Wer im Nordosten in einer Ferienwohnung oder in einem Ferienhaus Urlaub machen will, muss zwar bei Anreise einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen, diesen aber nicht mehr alle drei Tage wiederholen. Das teilte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) nach der Kabinettssitzung am Dienstag in Schwerin mit. Für Hotelgäste, die ihr Frühstück dort einnehmen oder das Restaurant besuchen, bleibe allerdings die bisherige Regelung bestehen. Diese Gäste müssten sich regelmäßigen Wiederholungstests unterziehen. Die Neuregelung soll vor dem 4. Juni in Kraft treten. Von da an ist Mecklenburg-Vorpommern wieder für Urlaubsgäste aus ganz Deutschland geöffnet. Epidemiologen bemängeln das Fehlen lokaler Impfdaten und befürchten daher, dass es örtlich neue Corona-Wellen geben könnte. «Wir erheben nicht ausreichend gut, wo die Menschen leben, die geimpft werden», sagte unter anderem der Epidemiologe und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach im ARD-Politmagazin «Report Mainz». So könne man nicht erkennen, wo genügend Menschen geimpft seien und wo nicht. Dort, wo die Impfquote nicht hoch genug sei, drohten im Herbst Ausbrüche und lokale vierte Wellen. Grund für ungenaue Zahlen zu Geimpften auf lokaler Ebene sind laut dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) unterschiedliche Meldepflichten bei Impfzentren und Arztpraxen. Letztere übermitteln ihre Daten demnach nicht täglich, sondern erst mit der Quartalsabrechnung, an die Kassenärztliche Vereinigung. Lauterbach und der Epidemiologe Oliver Razum von der Universität Bielefeld fordern daher in «Report Mainz» Zahlen zum Impffortschritt auf lokaler Ebene, um Impflücken zu erkennen. Dann könne man dort gezielt Impfangebote schaffen, erklärte Lauterbach. Russland nimmt trotz der Corona-Pandemie den regulären Flugverkehr mit acht Ländern wieder auf. Die Verbindungen mit Großbritannien werden vom 2. Juni wieder erlaubt, wie die Regierung in Moskau am Montag mitteilte. Grund sei die Besserung der epidemiologischen Lage dort. Vom 10. Juni an beginnt demnach auch der reguläre Flugbetrieb unter anderem mit Österreich, Ungarn, Luxemburg und Kroatien wieder. Bereits im April war schon der Verkehr mit Deutschland wieder aufgenommen worden. Vorher hatte es nur vereinzelte Sonderflüge gegeben. Deutlich ausgeweitet werden indes die Flüge zwischen der belarussischen Hauptstadt Minsk und Moskau. Der Flughafen in Minsk musste seinen Betrieb zuletzt deutlich zurückfahren, weil die staatliche belarussische Fluglinie Belavia in der EU nicht mehr starten und landen und auch den Luftraum nicht mehr nutzen darf. Hintergrund ist die erzwungene Landung einer Ryanair-Maschine am 23. Mai, die der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko genutzt hatte, um Gegner festnehmen zu lassen. Erhöht wird vom 10. Juni an die Zahl der Flüge insgesamt mit neun Ländern, darunter auch Deutschland und Griechenland. Das für die Russen traditionell wichtige Ferienziel Türkei bleibt indes wegen der Corona-Lage dort weiter nur über Umwege erreichbar. Die Begrenzung des Flugverkehrs werde zunächst bis einschließlich 21. Juni verlängert. Russische Anbieter dürfen weiter keine Urlaubsreisen in die Türkei anbieten. Viele Russen nehmen aber Umwege über andere Länder wie Aserbaidschan oder Belarus. Peru hat die offizielle Zahl seiner Corona-Toten um mehr als das Doppelte heraufgesetzt. Wie Ministerpräsidentin Violeta Bermúdez am Montag mitteilte, wurde die Zahl der im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion Verstorbenen auf 180.764 erhöht. Sie lag bis dahin bei rund 69.000. Hintergrund ist eine deutliche Erweiterung der offiziellen Kriterien für Todesfälle, die auf das Coronavirus zurückgeführt werden. Eine Expertengruppe war zu dem Schluss gekommen, dass die offizielle Zahl der Corona-Toten in dem südamerikanischen Land zu niedrig veranschlagt war. Als Todesopfer der Pandemie wurden dort bislang nur solche Verstorbene verzeichnet, die positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Nun sollen auch solche Todesfälle in die Corona-Statistik aufgenommen werden, in denen aufgrund der klinischen Befunde eine Infektion mit dem Coronavirus als «wahrscheinlich» anzunehmen ist. Durch die Änderung der Kriterien hätten die Behörden künftig umfassendere Daten zur Verfügung, was bei der Bekämpfung der Pandemie «sehr nützlich» sein werde, sagte Bermúdez. Schon vor der Heraufsetzung der offiziellen Totenzahl rangierte Peru weltweit an zwölfter Stelle der Länder mit der höchsten Corona-Sterblichkeitsrate in Relation zur Bevölkerungszahl. Vietnam setzt nach einem Anstieg der Corona-Infektionszahlen den internationalen Flugverkehr nach Hanoi aus. Von Dienstag bis zum kommenden Montag dürfen aus dem Ausland kommende Flugzeuge nicht mehr auf dem Hauptstadtflughafen Noi Bai International Airport landen, wie die Zivilluftfahrtbehörde am Montag mitteilte. Starts sind demnach aber weiterhin möglich. Ob auch Inlandsflüge von der Maßnahme betroffen sind, war zunächst unklar. Vergangene Woche hatten die vietnamesischen Behörden bereits ein Landeverbot für internationale Flüge am Flughafen der Wirtschaftsmetropole Ho-Chi-Minh-Stadt verhängt. Es wurde nach Angaben der Zivilluftfahrtbehörde nun bis zum 14. Juni verlängert. In Vietnam mit seinen 97 Millionen Einwohnern wurden bislang erst gut 7.300 Corona-Infektionen und 47 Todesfälle registriert. Zurzeit kämpft das südostasiatische Land aber gegen mehrere neue Infektionsherde. Im Mai haben sich die Infektionszahlen mehr als verdoppelt. Für zusätzliche Beunruhigung sorgte am Wochenende eine Aussage des Gesundheitsministers, demzufolge eine neue Virusvariante in Vietnam nachgewiesen wurde. Es handelt sich demnach um eine Kombination aus dem indischen und dem britischen Virusstamm, die hochansteckend ist. Kinder von geimpften Eltern sollen bei Urlaubsreisen in Europa von der Quarantänepflicht befreit werden. Darauf dringt die EU-Kommission in einer am Montag vorgestellten Aktualisierung der offiziellen Empfehlungen zur Reisefreiheit in der EU. Wenn sich die Eltern – etwa aufgrund einer Impfung – nicht isolieren müssten, sollte dies auch für deren Kinder gelten, heißt es. Als vollständig geimpft gilt man der Empfehlung zufolge 14 Tage nachdem man seine zweite Impfdosis erhalten hat. Wenn nur eine Dosis notwendig ist, was etwa bei dem Impfstoff von Johnson & Johnson der Fall ist, soll diese Frist bereits nach der ersten Impfung gelten. Im Zweifel entscheiden jedoch die EU-Länder selbst, welche Regeln gelten. Die EU-Kommission versucht mit den Empfehlungen möglichst einheitliche Regeln in Europa zu gewährleisten. Die Empfehlungen müssen noch von den EU-Staaten angenommen werden. Darin heißt es auch, dass wer im Besitz eines EU-Covid-Zertifikats ist, in den meisten Fällen von zusätzlichen Reisebeschränkungen verschont werden soll. Nur wenn es wegen der Infektionslage erforderlich ist, sollen zusätzliche Regeln eingeführt werden können. Meistens soll dies jedoch lediglich ein Corona-Test vor der Abreise sein. Ein Zertifikat erhält, wer frisch getestet, geimpft oder genesen ist. Das EU-Covid-Zertifikat soll offiziell zum 1. Juli eingeführt werden, es laufen bereits Testphasen in zahlreichen EU-Ländern. Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat sich angesichts sinkender Corona-Zahlen dagegen ausgesprochen, die sogenannte Notbremse des Bundes zu verlängern. «Die Bundesnotbremse läuft wie geplant zum 30. Juni aus. Es gibt angesichts sinkender Inzidenzzahlen keinen Anlass, sie zu verlängern», sagte Laschet am Montag nach Beratungen des CDU-Präsidiums. Laschet ergänzte: «Für vereinzelte regionale Entwicklungen braucht es keine Bundesnotbremse. Da muss man vor Ort reagieren.» Zugleich sprach sich der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen dafür aus, die gesetzlichen Regelungen zur pandemischen Lage bis zum 30. September zu verlängern. «Bis dahin gelten zum Beispiel auch die Regelungen zur Kurzarbeit und zu den Wirtschaftshilfen», wurde Laschet zitiert. Auch die Bundesregierung geht davon aus, dass die Notbremse nicht verlängert werde. «Wenn die sehr erfreuliche Entwicklung der Infektionszahlen der letzten Wochen anhält, was wir alle hoffen, dann ist aus heutiger Sicht die Tendenz, diese Notbremse mit dem 30.6. auslaufen zu lassen», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Das sei aber abhängig von der pandemischen Entwicklung. Die bundesweit verbindlichen Regeln für schärfere Corona-Maßnahmen waren am 23. April in Kraft getreten. Sie sehen unter anderem vor, dass in Landkreisen und kreisfreien Städten, die drei Tage lang eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100 überschritten haben, nächtliche Ausgangsbeschränkungen verhängt werden. Heranwachsende ab 14 Jahren können sich in Sachsen ab dieser Woche um einen Impftermin bemühen. Das kündigte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Montag in Dresden an. Die Jugendlichen könnten demnach einen eigenen Termin in einigen Impfzentren vereinbaren. Mit der Zulassung des Impfstoffes sei es möglich, dass sich Kinder und Jugendliche nun impfen lassen könnten, wenn sie es denn möchten, sagte Kretschmer. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte am Freitag grünes Licht für die EU-Zulassung des Biontech-Präparats für Kinder von 12 bis 15 Jahren gegeben.

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