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Coronavirus: Deutsche werden wegen Delta-Variante aus Portugal zurückgeholt

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Das Coronavirus hält sich auch in Deutschland weiter. Immer mehr Menschen steckten sich mit der neuartigen Erkrankung an. Auch Todesopfer gibt es zu beklagen. | TAG24
Deutschland/Welt — In Deutschland ist die bundesweite Corona-Inzidenz im Sinkflug. Doch macht die Delta-Mutante alles wieder kaputt? Die aktuellen Entwicklungen zu Sars-CoV-2 gibt es hier im Ticker. Laut Johns-Hopkins-Universität sind seit Beginn der Pandemie rund 3,73 Millionen nachgewiesene Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 in Deutschland aufgetreten. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte allerdings deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. 90.754 Menschen sind hierzulande mit oder an dem Virus verstorben. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt laut Robert-Koch-Institut bundesweit bei 5,9 (Vortag: 6,6). Weltweit gibt es rund 180,48 Millionen bestätigte Fälle und inzwischen mehr als 3,9 Millionen Todesfälle (alle Daten Stand: 26. Juni,14.30 Uhr). +++ Ältere Informationen zur Corona-Situation findet Ihr im TAG24-Coronavirus-Newsarchiv +++ Wegen der von Dienstag an geltenden Einstufung Portugals als Corona-Virusvariantengebiet will der deutsche Reiseanbieter Olimar mehrere Hundert Bundesbürger schnell zurückholen. Das Unternehmen aus Köln, das auf Portugal spezialisiert ist, habe seinen Gästen gleich nach der Mitteilung des Robert Koch-Instituts (RKI) eine rechtzeitige Rückkehr bis Montagabend angeboten, sagte Pascal Zahn von Olimar am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. «Etwa zehn Prozent unserer Gäste wollen ihren Urlaub jedoch eventuell verlängern», sagte Zahn. Olimar biete allen, die einen gebuchten Portugalurlaub nun nicht mehr antreten wollten, andere Urlaubsorte oder eine Verschiebung der Reise an. Geschätzt 1000 Deutsche machen derzeit in Portugal Urlaub. Das RKI hatte Portugal wegen der Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus am Freitagabend zum Virusvariantengebiet erklärt — zunächst für zwei Wochen. Dies bedeutet ein umfangreiches Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen. Sie dürfen Bundesbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland aber zurückbringen. Für diejenigen, die einreisen dürfen, gilt eine 14-tägige Quarantänepflicht. Sie kann nicht durch Tests verkürzt werden und gilt auch für vollständig Geimpfte und Genesene. Eine Impfung für genesene Corona-Patienten ist nach Expertenaussagen auch bei hohem Antikörperlevel sinnvoll. Man könne davon ausgehen, dass in sechs Monaten in der Regel ein sehr guter Schutz bei allen Menschen vorhanden sei, die Covid durchgemacht hätten, allerdings falle die Entwicklung unterschiedlich aus, sagte der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, in einer Diskussionsrunde am Samstag in Berlin. «Es gibt Personen, bei denen es relativ niedrige Werte anfänglich gibt und die dann auch relativ schnell abfallen, bei anderen Personen ist das anders.» Es sei im Detail noch nicht ganz klar, was genau vor Covid-19 schütze. «Deswegen würde ich davon abraten, mich einfach nur an dem Antikörperlevel zu orientieren.» Mit einer einmaligen Impfung nach der Genesung sei sichergestellt, dass auch ein voller Schutz da sei. «Es kann Menschen geben, die haben Antikörper im Blut, aber diese Antikörper schützen gar nicht», sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler. Andere hätten einen Schutz, obwohl keine Antikörper bei ihnen nachzuweisen seien. Geimpfte Genesene hätten in jedem Fall einen wirklich sehr guten Immunschutz. In Südafrika steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen wieder deutlich an. Nach Angaben der Regierung befindet sich das Land mit mehr als 56 Millionen Einwohnern zunehmend im Griff der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus. Binnen 24 Stunden gab es nach offiziellen Angaben 18.762 Neuinfektionen — 11.777 davon allein im Ballungszentrum um die Hauptstadt Pretoria und Johannesburg. Dort befindet sich mittlerweile die Gesundheitsinfrastruktur an der Kapazitätsgrenze. Südafrika ist in Afrika zahlenmäßig das am schwersten betroffene Land. Bislang wurden 1,9 Millionen Fälle dokumentiert. Kapp 60.000 Menschen starben an den Folgen einer Infektion. In dem Kapstaat kursiert auch eine weitere Variante des Sars-CoV-2-Virus, die als besonders ansteckend gilt. Deswegen haben viele Länder Restriktionen für Reisende aus Südafrika verhängt. Wissenschaftler wollten am Wochenende in zwei bekannten Pariser Diskotheken das Übertragungsrisiko beim Coronavirus testen — daraus wird aber erstmal nichts. Wie die Einrichtung für Infektionskrankheiten ANRS am Samstag mitteilte, reicht die Zahl der Freiwilligen nicht aus. Unter dem Motto «Reviens la nuit» (etwa: «Komm nachts wieder») wurden 4400 Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren gesucht. Die Partygänger sollten auch vollständig geimpft sein. Das Experiment werde zu einem späteren Termin nachgeholt. Die Regierung hatte angekündigt, dass Partys in Frankreichs Clubs vom 9. Juli wieder steigen können. Die Zwangspause für Nachtclubs dauerte 15 Monate lang. Gäste sollen einen Test-, Impf- oder Genesungsnachweis vorzeigen. Die Clubs dürfen drinnen vorerst nur eine begrenzte Zahl an Menschen empfangen. Maskenpflicht gelte aber nicht. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Großbritannien auf den höchsten Stand seit mehr als vier Monaten gestiegen. Am Samstag meldeten die Behörden 18.270 neue Fälle — rund 2400 mehr als am Vortag und so viele wie seit dem 5. Februar nicht mehr. Im Vergleich zum vorigen Samstag hat sich die Zahl fast verdoppelt. Mit Hilfe eines monatelangen Lockdowns und eines Impfprogramms hatte Großbritannien die Zahl der Neuinfektionen, Corona-Toten und Krankenhauspatienten weit nach unten gedrückt. Die hoch ansteckende Delta-Variante sorgt aber seit einigen Wochen für einen gegenläufigen Trend. Die für den 21. Juni geplante Aufhebung aller Corona-Maßnahmen wurde um vier Wochen verschoben. In London haben Tausende gegen die Corona-Regeln der britischen Regierung protestiert und deren sofortige Aufhebung gefordert. Die Menge zog am Samstag vom Hyde Park über die Einkaufsstraße Oxford Street zum Parlament. Dort warfen einige Teilnehmer Tennisbälle mit kritischen und beleidigenden Aufschriften über die Zäune. Auf Plakaten wurden Mund-Nasen-Masken oder Corona-Impfungen kritisiert und lächerlich gemacht. Nur wenige Teilnehmer hielten sich an Masken- und Abstandsregeln. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante hatte die Regierung die für den 21. Juni geplante Aufhebung aller Corona-Maßnahmen um vier Wochen verschoben. Allerdings wurden schon viele Regeln außer Kraft gesetzt. So dürfen sich im Freien bis zu 30 Menschen treffen. Innengastro, Stadien, Theater, Kinos und Museen öffnen unter Beachtung von Abstandsregeln. Die Versorgung mit Covid-19-Impfstoff in Deutschland wird sich nach Darstellung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (41, CDU) in den kommenden Wochen deutlich verbessern. So werde zum Beispiel Moderna im Juli/August doppelt so viel Impfstoff liefern wie erwartet, sagte der CDU-Politiker in einer Diskussionsrunde am Samstag in Berlin. In der kommenden Woche kämen zudem eine Million Dosen von Johnson & Johnson, «die sich kurzfristig noch ergeben haben». Auch eine große Lieferung von Astrazeneca und Biontech stehe an. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24 unter «Impfwelle bekommt enormen Schub: Spahn macht große Ankündigung!». Nach mehr als einem Jahr endete um Mitternacht am Samstag die Pflicht in Spanien, auch im Freien eine Mund- Nasenbedeckung zu tragen. Die Sieben-Tagen-Inzidenz beträgt in Spanien derzeit gut 46 und mehr als die Hälfte der rund 47 Millionen Einwohner hat zumindest eine Impfung gegen Corona erhalten. Dabeihaben sollte man eine Maske jedoch immer noch, denn in öffentlich zugänglichen Innenräumen und bei einem Abstand zu Fremden von weniger als 1,5 Metern müssen weiterhin Mund und Nase bedeckt werden. Am Samstag waren nur noch vereinzelt Passanten mit Maske zu sehen. Tausende Menschen haben zum Christopher Street Day (CSD) in Berlin für Gleichberechtigung von Schwulen, Lesben und anderen sexuellen Minderheiten demonstriert. Sie liefen am Samstagmittag in drei Protestzügen Richtung Alexanderplatz. Viele Teilnehmer hatten Regenbogenfahnen dabei, einige war verkleidet. Die meisten trugen wegen der Corona-Pandemie einen Mund-Nasen-Schutz. Das Motto der Veranstaltungen mit 9500 angemeldeten Teilnehmern lautete «CSD Berlin Pride». Nur 1500 bis 2000 Fans der deutschen Nationalmanschaft werden beim EM-Achtelfinale im Londoner Wembley-Stadion live dabei sein. Tickets für die Partie am Dienstag (18.00 Uhr/ ARD und Magenta TV) gegen England werden von der Europäischen Fußball-Union nur an Deutsche vergeben, die in Großbritannien oder Irland leben. Ein Restkontingent sei noch verfügbar, teilte der DFB am Samstag mit. In der Corona-Pandemie dürfen trotz der raschen Ausbreitung der Delta-Variante insgesamt 45.000 Zuschauer zum Klassiker im Londoner Stadion sein. Die Hausärzte in Deutschland beobachten, dass immer mehr Impftermine abgesagt werden. «Absagen oder No-Shows nehmen auch in den Hausarztpraxen zu», sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Samstag. Eine allgemeine Impfmüdigkeit könnten die niedergelassenen Allgemeinmediziner jedoch nicht feststellen. Bei Absagen könnten die Hausärzte anderen Patienten Impfungen anbieten, sodass keine Impfstoffdosen vergeudet werden müssten. Zudem gelinge es den Hausärzten immer wieder, Patienten, die aus anderen Gründen in die Praxis kommen, für eine Impfung zu gewinnen. «Wir brauchen jedoch weiter mehr Impfstoff und verlässliche Zusagen bei den Lieferungen», betonte Weigeldt. Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) hat in diesem Jahr bislang in 84 Fällen Bußgelder gegen Fluggesellschaften verhängt, die Ticketkosten für coronabedingt stornierte Flüge nicht fristgerecht zurückgezahlt haben. Das teilte eine Sprecherin der Behörde dem «Handelsblatt» mit. Im gesamten Vorjahr waren es demnach 51 Bescheide. Dem Bericht zufolge machte das LBA keine Angaben zur Höhe der Bußgelder und zu den betroffenen Airlines. In Russland spitzt sich die Corona-Lage weiter zu. Die Behörden registrierten am Samstag landesweit 619 Tote innerhalb von 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Virus — so viele wie seit Ende Dezember nicht mehr. Die meisten Todesfälle (107) gibt es demnach in St. Petersburg, wo auch einige Spiele der Fußball-Europameisterschaft ausgetragen werden. In der Nacht zum Freitag feierten in der Millionenstadt zudem Tausende Schüler ihren Schulabschluss vor der Eremitage. Die meisten seien ohne Schutzmaske zu sehen gewesen, berichtete der Radiosender Echo Moskwy. Ein halbes Jahr nach Beginn der Impfkampagne in Deutschland ist mehr als die Hälfte der Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft, über ein Drittel hat auch schon die zweite Spitze erhalten. Mehr dazu im TAG24-Artikel Fast 44,4 Millionen Erstgeimpfte in Deutschland — Spahn: Großbritannien überholt. In Italien schöpfen die Betreiber von Diskotheken Hoffnung, bald wieder ihre Tanzflächen öffnen zu können. Italienische Medien berichteten am Freitag und Samstag, die Experten des technisch-wissenschaftlichen Rates im Gesundheitsministerium hätten grünes Licht für eine eingeschränkte Wiederöffnung Anfang Juli gegeben. Das Gremium empfehle den Discobetrieb lediglich für die sogenannten Weißen Zonen, im Freien und mit einer maximalen Auslastung von 50 Prozent, schrieb die Nachrichtenagentur Ansa. Nach Berichten über eine Affäre des britischen Gesundheitsministers Matt Hancock (42) mit einer Mitarbeiterin steigt der Druck auf Premierminister Boris Johnson (56), das Kabinettsmitglied zu entlassen. Die Zeitung «The Sun» hatte am Freitag Fotos aus einem Überwachungsvideo veröffentlicht, die zeigen sollen, wie der verheiratete Hancock seine ebenfalls verheiratete Mitarbeiterin in seinem Büro küsst. Der Minister räumte einen Verstoß gegen die von ihm selbst eingeführten Corona-Abstandsregeln ein, die zum Zeitpunkt der Bilder engen Kontakt mit Mitgliedern fremder Haushalte untersagten. Er lehnte aber einen Rücktritt ab. Johnson nahm die Entschuldigung an und erklärte den Fall für erledigt. Für die Corona-Impfungen sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums im dritten Quartal deutlich mehr Dosen des Herstellers Moderna zu erwarten als ursprünglich angekündigt. Im Juli sollen pro Woche statt der vorgesehenen 733.000 nun jeweils 1,33 Millionen Dosen kommen. Im August werden dann 2,57 Millionen Dosen pro Woche erwartet, im September 2,95 Millionen pro Woche. Insgesamt will der US-Hersteller den neuen Zahlen zufolge im Juli 5,32 Millionen Impfdosen liefern, im August 10,28 Millionen und im September 14,5 Millionen Dosen. In Deutschland sind inzwischen mehr als 32 Millionen digitale Corona-Impfnachweise erstellt worden. In Impfzentren und Arztpraxen waren es 5,9 Millionen und in Apotheken 11,9 Millionen, wie das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Nachträglich per Post versandt wurden demnach mittlerweile 14,5 Millionen Zertifikate. Vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft sind rund 28,4 Millionen Menschen. Dass es schon mehr als 32 Millionen digitale Zertifikate gibt, erklärt sich laut Ministerium daraus, dass nunmehr pro Impfung ein Zertifikat ausgestellt wird — bei Erstimpfungen wie bei Zweitimpfungen. Schon voll Geimpfte erhalten beim nachträglichen Hinterlegen in der App also zwei Zertifikate. Beim Mittel von Johnson & Johnson ist nur eine Spritze für den vollen Impfschutz nötig. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (50) schließt Schulschließungen wegen Corona-Maßnahmen auch im kommenden Schuljahr nicht aus, zeigt sich aber optimistisch, dass sie vermieden werden können. Auf eine entsprechende Frage in der Sendung «Frühstart» von RTL/ntv, sagte die CDU-Politikerin: «Ich bin sehr optimistisch, dass wir gut starten können und dass wir es dann (…) schaffen können, Schulen möglichst lange offen zu halten». Eine Garantie könne niemand geben, fügte sie hinzu. «Weil wir nicht wissen, was diese Mutationen, die auf der Welt unterwegs sind, uns da noch zumuten.» Die Niederlande haben einen großen Schritt zurück zu einem öffentlichen Leben fast ohne Corona-Beschränkungen gemacht. Fast alle im Zuge der Pandemie eingeführten Maßnahmen sind seit Samstag wieder aufgehoben. Als zentrale Regel gilt nur noch der Sicherheitsabstand von 1,5 Meter. Wenn der — wie etwa in einer Disco — nicht eingehalten werden kann, ist Zutritt nur mit Test- oder Impfbeweis möglich. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 592 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1108 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,9 an (Vortag: 6,2; Vorwoche: 9,3). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 68 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 99 Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.726.172 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.618.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 90.746. Den Sieben-Tage-R-Wert lag dem RKI am Freitagabend bei 0,78 (Vortag: 0,75). Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus fordert die Europäische Kommission die EU-Staaten auf, deutlich mehr zu tun als bisher. «Für die Ungeimpften und nur teilweise Geimpften ist die Delta-Variante eine echte Bedrohung», sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides der Tageszeitung «Welt». Solange nicht mehr Menschen ihre zweite Impfung erhalten hätten, müsse alles getan werden, um die Übertragungskette der Delta-Variante zu unterbrechen. «Das bedeutet, dass unsere Anstrengungen, die Bevölkerung zu impfen, verdoppelt und die Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Gesundheit respektiert werden müssen.» Nach Einschätzung der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (60, SPD) ist die Corona-Pandemie noch nicht überstanden. Vielmehr komme es weiter auf das Verhalten der Menschen an. «Es ist leider nicht vorbei, aber wir haben es gemeinsam in der Hand, ob es nach einem schönen Sommer auch einen guten Herbst und Winter geben wird», sagte sie der «Rheinischen Post» aus Düsseldorf. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt angesichts der Delta-Variante vor Sorglosigkeit in Europa. Derzeit gebe es schon viele große Sportveranstaltungen und Zusammenkünfte, während viele Menschen noch keinen vollen Impfschutz hätten, sagte Maria Van Kerkhove (44), die führende Corona-Expertin der WHO, am Freitag. «Die Veranstaltungen werden Konsequenzen haben», sagte sie in Genf. Schon jetzt seien deswegen Übertragungen aufgetreten. Mehr Informationen zum Thema findet Ihr hier: WHO warnt Europa: Großveranstaltungen «werden Konsequenzen haben». Die Delta-Variante des Coronavirus sorgt für massive Beunruhigung in Europa. Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) warnt eindringlich vor einer vierten Welle. Mit drastischen Einreisebeschränkungen für zwei weitere Länder versucht die Bundesregierung nun gegenzusteuern. Mehr Informationen zum Thema findet Ihr hier: Wegen Virusvarianten: Neue Beschränkungen bei Einreise aus Portugal und Russland. Für ganz Italien sollen ab kommendem Montag die lockersten Corona-Regeln gelten. Gesundheitsminister Roberto Speranza (42) unterschrieb am Freitag eine Anordnung, mit der auch das Aostatal ab dann zur sogenannten Weißen Zone zählt, wie er selbst im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender «Rai1» sagte. Die kleine Region im Nordwesten Italiens war als einzige noch in der Gelben Zone. Fußball-Zweitligist Hamburger SV meldet einen neuen Corona-Fall. Zugang Robert Glatzel (27) hat sich mit dem Virus infiziert, teilte der Verein am Freitag mit. Das ergab die Auswertung eines Tests am Vortag. Der Angreifer befindet sich in häuslicher Quarantäne. Der Stürmer habe keinen Kontakt zu seinen neuen Mannschaftskollegen gehabt, informierte der HSV. Eine Privatklinik in der indischen Metropole Mumbai soll mehr als 2000 Menschen statt des erhofften Corona-Impfstoffs eine andere Flüssigkeit gespritzt haben. Die Polizei geht nach ersten Untersuchungen davon aus, dass es sich dabei um eine Kochsalzlösung gehandelt habe, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Freitag sagte. Man habe die beiden Klinikbesitzer und acht mutmaßliche Komplizen festgenommen. Die Suche nach weiteren Verdächtigen laufe noch. In Russland nehmen die Corona-Neuinfektionen und die Todesfälle nach Ansteckung mit dem Erreger rasant zu. Die Behörden registrierten 601 Corona-Tote binnen einem Tag — so viele wie seit Ende vergangenen Jahres nicht mehr. Die Hauptstadt Moskau verzeichnete mit 98 Corona-Toten den vierten Tag infolge einen Rekordwert. In Russland, wo viele Menschen einer Impfung weiter skeptisch gegenüberstehen, hat sich vor allem die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus stark ausgebreitet. Angesichts der angenommenen Wichtigkeit vollständiger Impfserien zum Schutz vor der Delta-Variante des Coronavirus gibt es eine neue Diskussion um die Verkürzung der Impfabstände. Mehr Informationen zum Thema erhaltet Ihr hier: Delta-Mutante im Anmarsch: Müssen Impfabstände jetzt schnellstmöglich verkürzt werden? Nach dem EM-Vorrundenspiel zwischen Dänemark und Russland in Kopenhagen sind bislang 16 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Darunter seien vier, bei denen die ansteckendere Delta-Variante nachgewiesen worden sei, teilte die dänische Behörde für Patientensicherheit am Freitag über Twitter mit. Alle Zuschauer, die bei der Begegnung am Montag auf der Tribüne B — das ist die hinter einem der beiden Tore — gesessen haben, werden zum PCR-Test aufgefordert. Am Internationalen Tag des Seefahrers hat Hamburg mit der Impfung von Seeleuten gegen das Coronavirus begonnen. «Wir hoffen sehr, dass von diesem Termin ein Signal an die deutschen Häfen ausgeht, die Seeleute unabhängig von ihrer Nationalität zu impfen», sagte am Freitag das Geschäftsführende Präsidiumsmitglied im Verband Deutscher Reeder, Ralf Nagel. Häfen weltweit sollten sich der Impfaktion anschließen. Angesichts der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hat Kanzlerin Angela Merkel (66) vor einer vierten Pandemie-Welle gewarnt und neue Einschränkungen nicht ausgeschlossen. «Wir müssen alles versuchen, um eine vierte Welle zu verhindern», sagte sie am Freitag nach dem EU-Gipfel in Brüssel. Das sei gerade mit Blick auf mögliche wirtschaftliche Folgen von großer Bedeutung. Testen, Abstand halten und Maske tragen seien nur kleine Einschränkungen gemessen an dem, «was passieren würde, wenn uns die Dinge außer Kontrolle geraten und wir wieder stärkere Maßnahmen einführen müssten», betonte Merkel. Derzeit habe man das Infektionsgeschehen gut im Griff. «Es muss alles dafür getan werden, dass das auch so bleibt.» Angesichts niedriger Corona-Zahlen und Fortschritten beim Impfen verabschiedet sich Island von seinen Beschränkungen. Nach 15 Monaten Abstand halten, Maske tragen und weiteren Maßnahmen würden alle Einschränkungen innerhalb des Landes zum Samstag aufgehoben, teilte Gesundheitsministerin Svandís Svavarsdóttir am Freitag in Reykjavik mit. Seit mehr als einer Woche wurde auf der Nordatlantik-Insel kein neuer Corona-Fall mehr gemeldet. Fast 90 Prozent aller Isländer über 16 Jahren sind mindestens einmal geimpft. Die Corona-Impfstoffe von Johnson & Johnson und Astrazeneca werden in Dänemark auch weiterhin aus der nationalen Impfkampagne herausgehalten. Man könne die beiden Präparate auch nach erneuter Überprüfung nicht für einen Einsatz in Dänemark empfehlen, teilte die Gesundheitsverwaltung des Landes am Freitag mit. Die Mittel werden deshalb weiterhin nicht im Rahmen des öffentlichen Impfprogramms angeboten. EU-Kommmissionspräsidentin Ursula von der Leyen (62) hat vor einer weiteren Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus gewarnt. Man sei besorgt über die Mutante, sagte von der Leyen am Freitag nach einem EU-Gipfel in Brüssel. In Großbritannien sei Delta bereits die vorherrschende Variante, auch in der EU verbreite sie sich zunehmend. Die gute Nachricht sei jedoch, dass eine doppelte Impfung auch gegen die Delta-Variante sehr wirksam sei. Eine einfache Impfung mindere zumindest das Risiko einer schweren Krankheit. Zur Steigerung der Impfquote startet Polen eine Anrufaktion bei Menschen, die sich noch nicht gegen Covid-19 haben schützen lassen. In der kommenden Zeit werde man eine Million Nicht-Geimpfte anrufen, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski (47) am Freitag in Warschau. Um einen Impftermin zu bekommen, müssten die Angerufenen nichts weiter tun, als die Fragen des Beraters von der Impfhotline zu beantworten. Die aktuell durch Afrika schwappende dritte Corona-Infektionswelle nimmt immer mehr Kindern auf dem Kontinent die Zukunftsperspektiven. Laut dem UN-Kinderhilfswerk (Unicef) verlieren im südlich der Sahara gelegenen Teil Afrikas nicht nur viele Kinder ihre Eltern und Großeltern, sondern sind auch Stress, häufigerem Missbrauch im häuslichen Umfeld, sozialer Isolierung und Bildungsrückschlägen ausgesetzt. «Covid-19 war ein verheerender Rückschlag für die Bildung — nach Unicef-Schätzungen kehrten rund neun Millionen Kinder im östlichen und südlichen Afrika nie in die Schulen zurück, als die wieder öffneten», sagte Unicef-Sprecher James Elder am Freitag. Seit Jahresbeginn seien 50 Millionen Menschen im südlich der Sahara gelegenen Teil Afrikas in extreme Armut gerutscht. Der niederländische König Willem-Alexander (54) hofft, dass auch die letzten Reisebeschränkungen zwischen Deutschland und den Niederlanden fallen werden. Er wünsche sich, dass alles schnell wieder normal werde und alle in Europa wieder frei reisen könnten, sagte der Monarch in einem Video-Gespräch mit deutschen Journalisten in Den Haag. Daher habe der sogenannte Corona-Pass auch eine so große Bedeutung. Da die Niederlande von Deutschland als Risikogebiet eingestuft sind, ist die Einreise von dort nur mit einem negativen Testergebnis erlaubt. Die Reisebeschränkungen hätten dem wirtschaftlichen Kontakt zwischen beiden Ländern nicht. Bundespräsident Frank Walter Steinmeier (65, SPD) hat bei einem Besuch im Johanniter-Krankenhaus in Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) allen Beschäftigten für die Behandlung und Versorgung der Patienten in der Corona-Pandemie gedankt. «Ich möchte stellvertretend Danke sagen all denen, die insbesondere in den Monaten der Pandemie täglich unglaublich viel geleistet haben», sagte Steinmeier. Steinmeier verwies darauf, dass inzwischen den als «Long Covid» bekannt gewordenen Langzeitfolgen viel Aufmerksamkeit gewidmet werden müsse. «Ärzte schätzen, dass etwa zehn Prozent der an Covid-19 Erkrankten an solchen Langzeitfolgen leiden», sagte Steinmeier. «Das müssen wir ernst nehmen.» Die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus scheint nach ersten Erkenntnissen des Robert Koch-Instituts (RKI) auch in Deutschland zu einer höheren Rate von Krankenhausbehandlungen zu führen. «Wir haben noch nicht genügend Daten, um wirklich klar zu sagen, wie gefährlich oder ungefährlich (…) sie ist», sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag in Berlin. Allerdings deuteten die noch jungen Zahlen aus dem deutschen Meldewesen auf eine rund doppelt so hohe Rate von Krankenhauseinweisungen hin verglichen mit der bislang dominierenden Alpha-Variante. Wieler sagte, es würden demnach elf Prozent der Delta-Infizierten in Kliniken behandelt, verglichen mit fünf Prozent bei Alpha. Bei Menschen zwischen 15 und 34 Jahren sei dies besonders ausgeprägt. Fallzahlen nannte Wieler nicht. Sachsen-Anhalt unterstützt Vietnam in der Corona-Pandemie mit rund 30.000 Antigen-Schnelltests. Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) habe die Tests am Freitag dem vietnamesischen Botschafter Nguyen Minh Vu überreicht, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Auch Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Hamburg hätten sich beteiligt. Damit können nach Ministeriumsangaben insgesamt 300.000 Coronatests in die südostasiatische Republik transportiert werden. «Sachsen-Anhalt hat traditionell starke Beziehungen nach Vietnam, gerade auch in Wirtschaft und Wissenschaft. Angesichts der angespannten Infektionslage vor Ort haben wir schnell gehandelt und stellen zahlreiche Schnelltests zur Verfügung, die bereits Anfang kommender Woche in Vietnam sein werden», sagte Willingmann. Mehr als jeder dritte Mensch in Deutschland ist vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Freitag hervor (Stand: 10.35 Uhr). Rund 44 Millionen Menschen (52,9 Prozent) haben demnach mindestens eine Impfung bekommen,28,3 Millionen (34,1 Prozent) sind vollständig geimpft. Allein am Freitag wurden 969.028 Impfdosen verabreicht. Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 60 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Bis auf Sachsen (46,9 Prozent) liegen alle Bundesländer über der 50-Prozent-Marke. Das Saarland hat mit 40,7 Prozent den höchsten Anteil an vollständig Geimpften. Brandenburg ist mit 31,6 Prozent das Schlusslicht. Wegen der Corona-Pandemie ist das Wachstum der britischen Bevölkerung auf den niedrigsten Wert seit 20 Jahren gesunken. Mitte 2020 hätten im Vereinigten Königreich schätzungsweise 67,1 Millionen Menschen gelebt, teilte das britische Statistikamt ONS am Freitag mit. Das Plus von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt bedeute aber das niedrigste Wachstum seit 2001. Die Statistiker machten die Auswirkungen des Coronavirus auf die deutlich erhöhte Sterblichkeit für die Entwicklung verantwortlich. Im Jahr bis Mitte 2020 seien landesweit etwa 669.000 Menschen gestorben,13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und der höchste Wert seit 1986. Zugleich sank die Zahl der Geburten auf 701.000 und damit auf den niedrigsten Stand seit 2003. Zudem gab es elf Prozent weniger Umzüge als im Vorjahr. Das Robert Koch-Institut (RKI) geht in der Coronavirus-Pandemie von einem Wiederanstieg der Inzidenzen hierzulande durch die Delta-Variante aus. Delta sei noch ansteckender als Alpha, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag. «Delta verbreitet sich also noch schneller, vor allem natürlich in der ungeimpften Bevölkerung. Daher müssen wir damit rechnen, dass künftig auch die Fallzahlen wieder steigen werden.» In der zweiten Juni-Woche lag der Delta-Anteil nach den jüngsten RKI-Zahlen in Deutschland schon bei 15 Prozent. «Wir gehen davon aus, dass er heute schon höher sein wird», sagte Wieler. Es sei nur eine Frage der Zeit, wann diese Variante die Hoheit übernehmen werde. Im Moment lägen die bundesweiten 7-Tage-Inzidenzen mit 6,2 Prozent erfreulich niedrig. Grund dafür sei auch das verantwortungsbewusste Handeln der Bevölkerung. «Lassen Sie uns diese niedrigen Inzidenzen verteidigen!», appellierte Wieler. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (41, CDU) hat auch mit Blick auf die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus erneut zu Vorsicht im Sommer aufgerufen. Aus einem zu sorglosen Sommer dürfe kein «Sorgenherbst» werden, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Die Delta-Variante werde über den Sommer auch in Deutschland die Oberhand gewinnen, dies sei eher eine Frage von Wochen als von Monaten. Es mache bei der Ausbreitung aber einen Unterschied, wie hoch die gesamte Zahl der Ansteckungen und die Impfquote seien. «Es liegt an uns», sagte Spahn. Im Alltag gehe nun draußen «ziemlich viel». In Innenräumen, vor allem mit vielen Menschen, sollten weiter Schutzmasken getragen werden. Reisen sei möglich. Bei der Rückkehr aus dem Urlaub sollten Familien aber kostenlose Testangebote nutzen, auch mit Blick auf den Schulbeginn nach den Ferien. Der Minister appellierte an alle Bürger, Impfangebote zu nutzen — auch für wichtige Zweitimpfungen als vollen Schutz gegen Virus-Varianten. Das sogenannte Corona-Aufholprogramm für Kinder und Jugendliche kann starten. Der Bundesrat stimmte am Freitag für eine entsprechende Gesetzesänderung bei der Finanzverteilung zwischen Bund und Ländern. Der Bund überlässt damit den Ländern mehr Anteile aus der Umsatzsteuer, so dass sie zusätzliche Maßnahmen zur Lernförderung finanzieren, Sozialprojekte ausweiten und mehr kostenlose und günstige Freizeit-, Sport- und Erholungsangebote anbieten können. Außerdem stimmte die Länderkammer der Auszahlung eines 100-Euro-Freizeitbonus für Kinder aus bedürftigen Familien in diesem Sommer zu. Dutzende finnische EM-Fans haben sich in Russland mit dem Coronavirus angesteckt.86 Corona-Infektionen wurden bislang bei Personen nachgewiesen, die zuletzt über die Landesgrenze zu Russland nach Finnland zurückgekehrt sind. Das berichteten unter anderem der Rundfunksender Yle und die Zeitung «Hufvudstadsbladet». Finnland hatte am Montag sein drittes EM-Vorrundenspiel gegen Belgien in St. Petersburg bestritten. Hunderte Finnen waren dafür in die russische Stadt gereist. Dabei seien noch nicht alle an der Grenze gemachten Corona-Tests analysiert worden. Rund 800 weitere seien zudem ohne Test eingereist, weil die Testkapazitäten an der Grenze nicht ausgereicht hätten. Es wird deshalb mit einem weiteren Anstieg gerechnet. Die deutsche Exportwirtschaft schaut dank Nachholeffekten aus der Corona-Krise voller Zuversicht nach vorne. Die vom Ifo-Institut erhobenen Exporterwartungen kletterten im Juni auf 26 Punkte, den höchsten Stand seit Januar 2011, wie die Münchner Wirtschaftsforscher am Freitag mitteilten. Zum Mai bedeutet das ein Plus von 3,5 Punkten. Vor einem Jahr hatte der Index im Minus gelegen. «Nahezu alle Branchen rechnen mit steigenden Exporten», sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. So hätten sich die Erwartungen in der Autoindustrie und bei den Herstellern von Nahrungsmitteln wieder von einem Rückgang im Mai erholt. Elektrobranche und Maschinenbau seien nach wie vor sehr optimistisch. Eine negative Ausnahme sind die Bekleidungshersteller. Israel hat nach einem deutlichen Anstieg der Corona-Neuinfektionen erneut eine Maskenpflicht in geschlossenen Räumen verhängt. Diese war erst Mitte des Monats fast komplett aufgehoben worden. Ab Freitagmittag (11.00 Uhr/MESZ) müssten grundsätzlich alle Personen in Innenräumen einen Mund-Nasen-Schutz tragen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Am Montag waren in Israel erstmals seit April wieder mehr als 100 Neuinfektionen an einem Tag nachgewiesen worden. Die meisten davon stehen nach offiziellen Angaben in Verbindung mit der Delta-Variante des Virus. Die britische Reisewirtschaft hat sich enttäuscht über die Entscheidung der Londoner Regierung gezeigt, nur wenige Tourismusziele in Europa auf die «grüne» Corona-Reiseliste zu setzen. Der «übervorsichtige» Ansatz der Regierung sei ein weiterer Schlag für die ohnehin von der Pandemie hart getroffene Branche, sagte die Chefin des Flughafenverbands Airport Operators Association, Karen Dee, am Donnerstagabend. Zwar sei jede Erweiterung der «grünen Liste» willkommen, doch helfe der Schritt nicht beim Neustart. Matthew Fell vom Industrieverband CBI sagte, die Ergänzungen würden nicht dazu beitragen, die Sommersaison zu retten. Teile der australischen Metropole Sydney gehen nach mehreren Dutzend Corona-Neuinfektionen in einen strikten Lockdown. Die Beschränkungen sollen zunächst für sieben Tage gelten, teilten die Behörden am Freitag mit. Während dieser Zeit dürfen die Bürger nur noch ihre Häuser verlassen, «wenn es absolut notwendig ist», wie die Premierministerin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian, ankündigte. Sorge bereitet den Behörden vor allem ein Corona-Cluster in östlichen Vororten, wo die Zahl der neuen Fälle auf 65 stieg. Die Corona-Krise schlägt inzwischen weniger auf die Verbraucher-Stimmung: Die Konsumlaune in Deutschland ist der neuesten Studie des Nürnberger Konsumforschungsunternehmens GfK zufolge so gut wie seit August 2020 nicht mehr. Vor allem die Erwartungen hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage in Deutschland seien nach einem sprunghaften Anstieg im vergangenen Monat noch einmal deutlich gestiegen, teilte die GfK am Donnerstag in Nürnberg mit. Der GfK-Konjunkturindikator sei auf 58,4 Punkte geklettert — der höchste Wert seit mehr als zehn Jahren. Insgesamt bewegt sich das Konsumklima jedoch immer noch auf einem Niveau, das unterhalb des langjährigen Durchschnitts liegt. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 774 Corona-Neuinfektionen sowie 62 neue Todesfälle gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.12 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1076 Ansteckungen und 91 Toten gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 6,2 an (Vortag: 6,6; Vorwoche: 10,3). Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.725.580 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.616.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90.678 angegeben. Den Sieben-Tage-R-Wert gab das RKI am Donnerstagabend mit 0,75 (Vortag: 0,72) an. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 75 weitere Menschen anstecken. Laut den Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore fallen die Zahlen allerdings noch ein wenig höher aus. Demnach gab es hierzulande bereits 3.732.914 Infektionen und 90.685 Todesfälle in Folge einer Covia-19-Erkrankung. Ein halbes Jahr nach dem offiziellen Start der bundesweiten Corona-Impfkampagne am 27. Dezember empfehlen Wissenschaftler eine dritte Impfung für Senioren und Menschen mit Immunschwächen in diesem Herbst. «Wir müssen die nächste Phase beim Impfen jetzt schon andenken», sagte Leif Erik Sander, Infektionsimmunologe an der Berliner Charité, der Deutschen Presse-Agentur. «Ich gehe davon aus, dass wir bei älteren Menschen, die zu Beginn dieses Jahres ihre Erst- und Zweitimpfung erhalten haben, eine nachlassende Immunantwort sehen werden.» Für jüngere und gesunde Menschen seien Auffrischungsimpfungen dagegen noch kein Thema. «Aus infektionsmedizinischer Sicht ist das keine gute Idee», sagte Lothar Wieler im Hinblick auf die K.o.-Spiele der Fußball-Europameisterschaft in London in einem Interview der «Rheinischen Post» (Freitag). In Großbritannien breitet sich die zuerst in Indien nachgewiesene Delta-Variante des Coronavirus stark aus und ist dort für die Mehrzahl der aktuellen Infektionen verantwortlich. Deshalb hat der Präsident des Robert Koch-Institutes unter dem Gesichtspunkt des Infektionsschutzes für volle Stadien und umherreisende Fußball-Anhänger nur wenig Verständnis. Der Bundestag hat sich in der Corona-Pandemie nach Einschätzung seines Präsidenten Wolfgang Schäuble (78, CDU) als «sehr krisenfest» erwiesen. «Das Parlament war zu jedem Zeitpunkt arbeits- und entscheidungsfähig», sagte der CDU-Politiker in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur anlässlich der letzten regulären Sitzung in dieser Wahlperiode am Freitag. «In einer solchen Notstandssituation durfte die Demokratie, das Grundgesetz oder das Parlament nicht außer Kraft gesetzt werden.» Wegen der Corona-Lockerungen ist die britische Autoproduktion im Mai im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sprunghaft gestiegen. Allerdings klagt der Branchenverband SMMT, dass ein weltweiter Mangel an Einzelteilen wie Halbleitern die Erholung des Industriezweigs beeinträchtige.

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