Zurzeit kommt es gehäuft zu Badeunfällen. In zwei Notsituationen in NRW und Bayern griffen Minderjährige beherzt ein – und retteten Leben. Alle Infos im Newsblog.
Zurzeit kommt es gehäuft zu Badeunfällen. In zwei Notsituationen in NRW und Bayern griffen Minderjährige beherzt ein – und retteten Leben. Alle Infos im Newsblog. Die erste Hitzewelle des Sommers steht in Deutschland bereits Mitte Juni vor der Tür. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach kündigte für die nächsten Tage Temperaturen von bis zu 37 Grad an. Auch die Nächte werden mit Werten um die 20 Grad warm. Gleichzeitig steigt die Unwettergefahr. Nach einem Badeunfall im Schwimmbad von Halver (Märkischer Kreis, Nordrhein-Westfalen) ist ein elfjähriger Junge am Samstagabend erfolgreich wiederbelebt worden. Zuvor hätten ihn zwei 13 Jahre alte Kinder aus dem Schwimmerbereich geborgen, teilte die Polizei mit. Der Elfjährige sei mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden. Ihm gehe es «den Umständen entsprechend». Die Ermittlungen zu dem Unglücksfall dauerten an. Kurz zuvor war bereits ein anderer Fall bekannt geworden, in dem ein Jugendlicher beherzt eingriff: Im Chiemsee rettet ein 16-Jähriger Rettungsschwimmer wohl einem Senior das Leben. Der 16-Jährige von der Wasserwacht habe am Samstag beobachtet, wie der 83 Jahre alte Schwimmer immer langsamer wurde und dann mit dem Kopf untertauchte, teilte die Wasserschutzpolizei mit. Der Wasserwachtler habe einen Rettungsring ins Wasser geworfen, sei hinterhergesprungen und habe kurz tauchen müssen, um den Ertrinkenden zu fassen. Der Senior kam verletzt ins Krankenhaus in Prien und wurde dort stationär aufgenommen. Ein Badeunfall am Fühlinger See bei Köln hat am Samstag einen Großeinsatz ausgelöst. Einsatzkräfte der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) zogen am Nachmittag einen Mann aus dem Wasser, der beim Baden als vermisst gemeldet worden war. DLRG-Einsatzkräfte und Rettungsdienst hätten die Reanimation des erwachsenen Mannes vor Ort eingeleitet, teilte die Feuerwehr mit. Insgesamt waren 50 Einsatzkräften und 16 Fahrzeuge an dem Badesee im Einsatz. Die DLRG hatte acht Retter und ein Boot entsandt. «Unter Reanimationsbedingungen» sei der Mann dann mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht worden, sagte ein Sprecher. Die Angehörigen wurden von einem Seelsorger betreut. Über den Gesundheitszustand des Mannes wurde zunächst nichts bekannt. Hitze und Flüssigkeitsmangel haben einem Autofahrer in Erfurt so zugesetzt, dass er einen Unfall gebaut hat. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, war der 32-Jährige am Freitagnachmittag bei Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius kurzzeitig «mental abwesend» und fuhr in diesem Zustand auf ein geparktes Auto auf. Dieses und das Auto des 32-Jährigen wurden so schwer beschädigt, dass sie nicht mehr fahrbereit waren. Der Gesamtschaden wurde von der Polizei auf 30 000 Euro geschätzt. Gesundheitlich sei dem Mann weiter nichts passiert, sagte eine Sprecherin. Einsatzkräfte haben am Samstag die Suche nach einem vermissten Mädchen im Einfelder See bei Neumünster in Schleswig-Holstein fortgesetzt. Die 13-Jährige wird seit Freitagnachmittag vermisst, wie ein Polizeisprecher am Samstag sagte. Die etwa 25 Einsatzkräfte suchten auch mit zwei Booten, Tauchern und den beiden Spezialhunden «Thor» und «Zan». Beide Tiere schlugen unabhängig voneinander an einer bestimmten Stelle an. Daraufhin gingen dort Taucher ins Wasser. Die Suche gestaltete sich wegen der geringen Sicht aber schwierig, wie ein Polizeisprecher sagte. Das Mädchen war am Nachmittag zum Baden an dem See. Eine Freundin hatte sie noch beim Spielen im Wasser beobachtet. Kurze Zeit später fehlte von der 13-Jährigen aber jede Spur. Daraufhin erreichte die Einsatzkräfte gegen 15.30 Uhr ein Notruf. Bereits eine Stunde später begann eine erste Suchaktion, die am Freitagabend schließlich erfolglos abgebrochen werden musste. Bei hochsommerlichen Temperaturen haben viele Menschen am Samstag im Nordosten Abkühlung an der Ostsee gesucht. Der Strand von Warnemünde war bei drückender Hitze gut besucht, die Parkplätze in Nähe des Wassers voll, wie ein dpa-Fotograf berichtete. Viele Menschen erfrischten sich im Wasser der Ostsee, darunter auch viele Touristen, wie die auswärtigen Kennzeichen ihrer Autos verrieten. Laut dem Deutschen Wetterdienst sollte es im Osten Mecklenburg-Vorpommerns am Samstag wieder besonders warm werden. In Vorpommern steigen die Temperaturen auf 34 Grad. Im Tagesverlauf kann es im Nordosten auch zu einzelnen Gewittern kommen. «Das Gewitterrisiko ist am Tag aber noch gering», sagte der DWD-Sprecher. Die Gefahr von Waldbränden in Brandenburg steigt mit jedem Tag – die Feuer lodern auf immer größeren Flächen. Bei dem bisher größten Waldbrand seit Beginn der Saison kämpften Feuerwehrleute am Samstag auf einer Fläche von zehn Hektar bei Bötzow (Oberhavel) nordwestlich von Berlin gegen die Flammen. Es gebe mehrere Brandstellen, die Feuerwehr sei derzeit mit 43 Einsatzkräften vor Ort, sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle. Weitere Kräfte sollen hinzugezogen werden. Eine weitere große Gefahr kommt nach Auskunft des Sprechers hinzu: Die brennende Fläche sei munitionsbelastet. Dies kann etwa Explosionen zur Folge haben. Deshalb sei ein Löschhubschrauber der Bundespolizei angefordert worden, die Feuerwehrleute könnten vom Boden nicht überall löschen. Die Hilfe soll im Laufe des Tages eintreffen. Der Landeplatz sei vorbereitet, Wasser werde aus einem nahen See entnommen, so der Sprecher. Bis auf drei Kreise galt in Brandenburg am Samstag nach Angaben des Umweltministeriums landesweit die höchste Gefahrenstufe fünf. In den Landkreisen Prignitz, Ostprignitz-Ruppin und Teltow-Fläming wurde die zweithöchste Waldbrandwarnstufe ausgerufen. In diesen Gebieten sei die Luftfeuchte durch aufkommende Gewitterfronten höher, erklärte der Walbrandbeauftragte des Landes, Raimund Engel. Die hohe Gefahrenlage habe sich aber im Vergleich zum Vortag nicht verändert. Zudem könne der derzeit wehende frische bis böige Wind Brände noch anfachen. Ein 300 Mal 300 Meter großes Waldstück zwischen der Autobahn 14 und der Gemeinde Wöbbelin im Landkreis Ludwigslust-Parchim ist in Brand geraten. Das Feuer brach am Freitagabend aus ungeklärter Ursache aus, wie der Pressesprecher des Landkreises am Samstag mitteilte. Da das Gebiet munitionsbelastet sei, würde die Feuerwehr mit den Löscharbeiten nur schwer vorankommen. In den Böden würden sich Munitionsaltlasten aus dem Zweiten Weltkrieg befinden, hieß es. Vereinzelt sei es während der Löscharbeiten zu Explosionen der Altlasten gekommen. Um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern, zogen die Einsatzkräfte den Angaben zufolge einen Ring um das Waldstück und wässerten den Boden. Das Feuer sei am Samstagmorgen unter Kontrolle gewesen. «Aktuell geht keine akute Gefahr von dem Brand aus», sagte der Pressesprecher. Nach Angaben der Feuerwehrleitstelle Schwerin waren acht freiwillige Feuerwehren im Einsatz. Die A 14 war am Samstagmorgen gesperrt. Wie der Pressesprecher des Landkreises sagte, rückte das Feuer vorübergehend bis zu 400 Meter an die Autobahn heran. Zuvor hatten mehrere Medien über den Waldbrand berichtet. Einsätze wie diese sind der Feuerwehr in Ludwigslust-Parchim bekannt. Im Jahr 2019 stand der Wald bei Lübtheen fast eine Woche lang in Flammen. Auch hier war das Gebiet als einstiger Truppenübungsplatz munitionsbelastet. Autofahrer mit Ziel Ostsee haben am Samstag auf der Autobahn 1 zwischen Reinfeld und dem Kreuz Lübeck Geduld gebraucht. Dort staute sich der Verkehr zeitweise auf einer Länge von zwölf Kilometern Länge, wie aus dem Daten-Pool zur Verkehrslage auf den Autobahnen in Deutschland hervorging, den der Landesbetrieb Straßen. NRW in einer Übersicht aufbereitet. Durch die Hitze der vergangenen Tage war die Betonfahrbahn nach Angaben der Autobahn GmbH des Bundes stellenweise aufgebrochen. Nach Angaben der Regionalleitstelle waren am Samstag dort aber nach bereits erfolgten Reparaturen schon wieder zwei der drei Spuren befahrbar. Angesichts einer steigenden Zahl an Hitzetoten im Sommer hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) einen besseren Schutz vor allem für die ältere Bevölkerung angekündigt. Dazu wolle er sein Ministerium mit einem eigenen «Klimabudget» ausstatten, sagte Spahn den Zeitungen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (Samstagsausgaben). Zudem wolle er mit den Ländern über Umbauten von Krankenhäusern und Pflegeheimen sprechen. «Es gibt in Deutschland seit einigen Jahren im Sommer eine Übersterblichkeit», legte Spahn dar. «Das hängt mit der Hitze zusammen.» Alleine im vergangenen August seien Schätzungen zufolge mehr als 4000 Menschen «wohl wegen der Hitze gestorben», führte der Minister aus. Temperaturen bis zu 40 Grad bedeuteten gerade für ältere Menschen eine hohe gesundheitlich Belastung und Deutschland habe eine der ältesten Bevölkerungen der Welt. Zunächst einmal wolle er für das Thema das Bewusstsein stärken, etwa mit dem neuen Online-Informationsportal «Klima-Mensch-Gesundheit» bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, das an diesem Samstag freigeschaltet werde.
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Deutschland — in German Erfurt: Zu wenig getrunken – Autofahrer verursacht schweren Unfall