Landtagswahl 2021 in Sachsen-Anhalt im Live-Ticker: Die CDU und ihr Ministerpräsident Reiner Haseloff hat einen klaren Sieg vor der AfD eingefahren.
Live-Ticker aktualisieren 22:28 Uhr: Die CDU kann bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt mit einem Sieg fast aller ihrer Direktkandidaten rechnen. Die Bewerber der Partei von Regierungschef Reiner Haseloff lagen am Sonntagabend nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der Wahlbezirke in 40 der 41 Wahlkreise vorne, wie die Landeswahlleitung in Magdeburg mitteilte. Haseloff führte in seinem Wahlkreis Wittenberg sogar mit mehr als 50 Prozent der Erststimmen. Nur im Wahlkreis Zeitz lag mit Lothar Waehler ein AfD-Politiker vorn. Bei der Landtagswahl vor fünf Jahren hatte die CDU 27 Direktmandate gewonnen, die AfD gewann in 15 Wahlkreisen,1 Direktmandat ging an die Linke. 22:04 Uhr: Aus Sicht des CDU-Fraktionschefs in Sachsen-Anhalt Siegfried Borgwardt sollten die Optionen für eine Koalition in Ruhe ausgewertet werden. «Wir haben mittlerweile drei oder sogar vier Verhandlungsoptionen und wir haben mit der Parlamentsreform ja dafür gesorgt, dass wir nicht bloß 14 Tage zum verhandeln haben», sagte Borgwardt am Sonntag in Magdeburg. Man werde sich die Zeit nehmen, um die beste Koalition und die beste Verhandlung für das Land herauszuholen. Eine Fortsetzung der bestehenden Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen sei keine Selbstverständlichkeit. Vielmehr sei der Wunsch nach einer sogenannten Deutschland-Koalition aus CDU, SPD und FDP groß. «Also es gibt mehrere Optionen und die sollten wir ordentlich ausloten», so Borgwardt. 21:25 Uhr: Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, sieht nach dem CDU-Erfolg bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt keine Wechselstimmung im Bund. «Diese Wahl zeigt, die Menschen wünschen sich eine Politik der Mitte und Stabilität und eine Union, die gesamte Breite des bürgerlichen Spektrums abbildet», erklärte Dobrindt am Sonntag in Berlin. Er gratuliere Ministerpräsident Reiner Haseloff zu seinem großen Erfolg. «Diese Wahl hat auch gezeigt: Es gibt in Deutschland keine Wechselstimmung hin zu einer Linkskoalition», betonte Dobrindt. Für die Grünen wüchsen die Bäume auch nicht in den Himmel. «Die bürgerliche Mitte hat klar an Zustimmung gewonnen, das linke Lager deutlich verloren»», erklärte er. 20:35 Uhr: In Sachsen-Anhalt wäre nach einer neuen Hochrechnung der ARD auch eine Koalition nur zwischen CDU und SPD möglich. Nach Zahlen von 20:00 Uhr lag die CDU bei 36,6 Prozent, was im Landtag von Magdeburg 34 Mandate ergäbe. Die SPD käme auf 8,4 Prozent und acht Sitze im Parlament. Somit hätten beide Parteien dort eine hauchdünne Mehrheit von 42 Sitzen. Die Zahlen waren allerdings noch unsicher. Die AfD kam nach dieser Hochrechnung auf 22,0 Prozent (20 Mandate) die Linke auf 11,0 Prozent (10 Mandate) und die FDP auf 6,5 Prozent (6 Mandate). Für die Grünen wurden in diesem Zwischenstand 6,0 Prozent (5 Mandate) ermittelt. Bis zum vorläufigen amtlichen Endergebnis wurden aber noch Änderungen erwartet. 20:13 Uhr: Der klare Sieg der CDU hängt einer Analyse zufolge mit einem guten Auftritt der Partei und einem starken Ministerpräsidenten zusammen. «Ihren Wahlsieg verdankt die CDU dem klar besten Gesamtpaket», analysierte die Forschungsgruppe Wahlen am Sonntag. Hinzu komme ein «präsenter und starker Ministerpräsident». Reiner Haseloff haben demnach 81 Prozent der Befragten gute Arbeit bescheinigt, wie die Gruppe im Gespräch mit mehreren tausend Wählern herausgefunden hatte. Während die anderen Parteien nur spezifische Stärken und kaum bekannte Spitzenkandidaten in ihren Reihen gehabt haben, punktete die CDU demzufolge mit «Parteiansehen, Regierungsarbeit und Sachkompetenz insbesondere beim Thema Corona». Haseloff erzielte beim Image auf der +5/-5-Skala mit 2,5 (2016: 1,3) in seinem Bundesland einen Rekordwert.63 Prozent gaben an, Haseloff als Regierungschef zu wollen und nur zehn Prozent trauten Oliver Kirchner (AfD) die Arbeit als Ministerpräsident zu. Auch in den eigenen Reihen habe der Spitzenkandidat Kirchner laut Forschungsgruppe «nur mäßig Zugkraft entwickelt». 19:50 Uhr: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat nach dem Sieg seiner Partei bei der Landtagswahl eine vorschnelle Festlegung auf seine favorisierten Koalitionspartner vermieden. «Wir müssen noch das Wahlergebnis abwarten», sagte er am Sonntag im ZDF. Klar sei, dass sein Landesverband eigenständig ohne Vorgaben aus Berlin in die Verhandlungen gehen werde. Haseloff regiert seit 2016 mit einem Bündnis aus CDU, SPD und Grünen, einer sogenannten Kenia-Koalition. Aus dem CDU-Landesverband wurden vor der Landtagswahl auch Stimmen nach einem Bündnis aus CDU, SPD und FDP laut, wenn es rechnerisch dafür reichen sollte. Nach ersten Hochrechnungen könnte es für diese sogenannte Deutschland-Koalition genügend Mandate geben. Die Liberalen schafften am Sonntag nach zehn Jahren den Wiedereinzug ins Landesparlament in Magdeburg. 19:10 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat seinem Kollegen aus Sachsen-Anhalt via Twitter gratuliert. Er freue sich «ganz persönlich» über Haseloffs Erfolg. 18:54 Uhr: Linke-Spitzenkandidatin Eva von Angern hat den Misserfolg ihrer Partei bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt eingeräumt. «Das ist eine herbe Niederlage — nichts, worüber ich mich freuen kann», sagte von Angern am Sonntag im MDR in Magdeburg. Sie kündigte zugleich eine harte Oppositionsarbeit an. «Stimmen für die CDU wird es von der Linken für nichts geben», sagte sie. «Wir werden Opposition mit hoher Wahrscheinlichkeit sein, und das werden wir konstruktiv durchziehen.