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Coronavirus: 160.000 demonstrieren gegen Corona-Regeln in Frankreich

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Das Coronavirus hält sich auch in Deutschland weiter. Immer mehr Menschen steckten sich mit der neuartigen Erkrankung an. Auch Todesopfer gibt es zu beklagen. | TAG24
Deutschland/Welt — In Deutschland steigt die Corona-Inzidenz wieder an. Gleichzeitig ist die Impfwilligkeit der Menschen ins Stocken geraten. Die aktuellen Entwicklungen zu Sars-CoV-2 gibt es hier im Ticker. Laut Johns-Hopkins-Universität sind seit Beginn der Pandemie rund 3,77 Millionen nachgewiesene Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 in Deutschland aufgetreten. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte allerdings deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. 91.663 Menschen sind hierzulande mit oder an dem Virus verstorben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.653.300 an. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt laut Robert-Koch-Institut bundesweit bei 16,9 (Vortag: 16,5). Weltweit gibt es mehr als 197,32 Millionen bestätigte Fälle und inzwischen mehr als 4,2 Millionen Todesfälle (alle Daten Stand: 31. Juli,7.25 Uhr). +++ Ältere Informationen zur Corona-Situation findet Ihr im TAG24-Coronavirus-Newsarchiv +++ Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat zum Ferienstart in seinem Bundesland noch einmal eindringlich dazu aufgerufen, sich impfen zu lassen. Er warnte Ungeimpfte vor den Folgen. Um eine neue Infektionswelle im Herbst zu verhindern, gebe es nur eine Lösung: «Lassen Sie sich jetzt impfen — und nicht irgendwann!», sagte der Regierungschef in einer Fernsehansprache im SWR am Samstagabend. Für ungeimpfte Menschen könne die Teilnahme am öffentlichen Leben dort eingeschränkt werden, wo es notwendig sei, warnte der Regierungschef. «Bedenken Sie auch: So manches wird unbequem für Sie werden, wenn Sie sich nicht impfen lassen.» Sollten die Infektionszahlen im Herbst wieder deutlich steigen, würden Aktivitäten wie der Besuch im Gasthaus oder im Kino Nicht-Geimpften allenfalls noch mit Test erlaubt sein. «Außerdem müssen Sie damit rechnen, dass Sie die Tests aus eigener Tasche bezahlen müssen, wenn Sie unser Impfangebot nicht wahrnehmen.» Eine mögliche Kostenpflicht für Corona-Tests sollte nach Ansicht von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz frühzeitig angekündigt werden. «Ich bin dafür, dass wir da durchaus großzügig sind, also den Zeitraum rechtzeitig und lange vorher festlegen, aber dass man weiß, das kommt», sagte der Bundesfinanzminister bei einer Wahlkampfveranstaltung am Samstag in Ueckermünde in Mecklenburg-Vorpommern. Er sprach sich erneut dafür aus, dass der Staat ab einem bestimmten Zeitpunkt die Tests für diejenigen, die sich gegen das Coronavirus impfen lassen können, nicht mehr zahlt. Das gelte nicht etwa für Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können und auch nicht für junge Menschen, für die Impfung derzeit nicht empfohlen wird. «Aber für alle anderen muss dann irgendwann in ein paar Wochen gelten, dass sie die Tests dann selber bezahlen müssen», sagte er. In der Schweiz haben am Samstag mehrere tausend Menschen gegen die Einschränkungen in der Corona-Pandemie und gegen die Impfkampagne demonstriert. Laut Polizei versammelten sich in Luzern rund 5000 Demonstranten. Ein Beamter sei im Laufe der Kundgebung angegriffen und verletzt worden, hieß es. Zwei Personen seien vorübergehend festgenommen worden. Die Demonstranten kritisierten, dass die Corona-Politik die Freiheit unnötig und viel zu stark einschränke. «Freiheit ist systemrelevant», lautete eines der Transparente. Erneut hat es in Frankreich Massenproteste gegen eine Verschärfung der Corona-Regeln gegeben. Es ist bereits das dritte Wochenende in Folge, dass viele Menschen gegen eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal und eine Ausweitung der Corona-Nachweispflicht protestieren. Die Behörden rechneten für Samstagnachmittag mit etwa 160.000 Demonstrierenden im ganzen Land, wie französische Medien mit Verweis auf Polizeikreise berichteten. Auch am vergangenen Samstag waren so viele Menschen auf die Straßen gegangen. Im bayerischen Landkreis Berchtesgadener Land bleibt die Corona-Inzidenz hoch. Von Montag an gelten deshalb wieder strengere Regeln. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts und des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) lag der Wert am Samstag bei 60,4. Damit ist der oberbayerische Landkreis auch bundesweiter Spitzenreiter. Auf der Homepage des Landratsamts kündigte die Behörde an, dass von Montag an wieder in vielen Bereichen eine Testpflicht gilt — so zum Beispiel in der Gastronomie oder bei kulturellen Veranstaltungen. Davon ausgenommen seien vollständig Geimpfte und Genesene. Zudem greifen strengere Kontaktbeschränkungen: Es dürfen sich nur noch maximal zehn Menschen aus dem eigenen und zwei weiteren Haushalten treffen, Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgezählt. Wenn in drei aufeinanderfolgenden Tagen in einem bayerischen Kreis oder einer kreisfreien Stadt die Inzidenz höher als 50 liegt, gelten am übernächsten Tag strengere Regeln. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (63, SPD) plädiert für eine Verlängerung der Corona-Hilfen mindestens bis zum Jahresende. «Niemand soll kurz vor der Rettung ins Straucheln geraten», sagte der SPD-Kanzlerkandidat den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Hilfen wie die Kurzarbeiter-Regelung und auch die Wirtschaftshilfen seien bis zum 30. September befristet. «Ich will beides bis zum Jahresende verlängern. Möglicherweise müssen wir auch im nächsten Jahr dem einen oder anderen Unternehmen helfen.» Wegen Verstoßes gegen die strengen Corona-Schutzregeln in Japan sind zwei Judoka aus Georgien von den Olympischen Spielen in Tokio ausgeschlossen worden. Das berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Samstag. Demnach habe ein Sprecher des Nationalen Olympischen Komitees für Georgien gesagt, dass die Sportler das Athletendorf für eine Stadtbesichtigung verlassen und damit gegen das Covid-19-Protokoll verstoßen hatten. Das dritte Wochenende in Folge werden in Frankreich Großdemonstrationen gegen eine Verschärfung der Corona-Regeln erwartet. Die Behörden rechnen für Samstagnachmittag erneut mit etwa 160.000 Demonstrierenden im ganzen Land, wie französische Medien mit Verweis auf Polizeikreise berichteten. Bereits am vergangenen Samstag waren in Frankreich so viele Menschen auf die Straße gegangen, um ihren Unmut über eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal und eine Ausweitung des sogenannten Gesundheitspasses kund zu tun. Jeder fünfte Jugendliche in Deutschland zwischen 12 und 17 Jahren hat mittlerweile eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das twitterte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag. In absoluten Zahlen sind es 900.000. Die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen ist in den USA deutlich gestiegen. Die Behörden meldeten für Freitag 194.608 neue Fälle, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Samstagmorgen (MESZ) hervorging. Eine Woche zuvor waren es 118.797. Auch die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion stieg im Wochenvergleich von 532 auf 891. Die neue, von Sonntag an geltende Corona-Einreiseverordnung bringt nach Darstellung des Deutschen Kulturrats Verbesserungen für Künstlerinnen und Künstler mit sich. So werde die Einreise aus Hochrisikogebieten erleichtert. Dafür sei eine Ausnahme von der Quarantäne festgelegt worden für nicht vollständig geimpfte Personen, «die zur künstlerischen Berufsausübung auf der Grundlage vertraglicher Verpflichtungen an künstlerischen oder kulturellen Produktions- oder Präsentationsprozessen teilnehmen». Der rasante Anstieg der Corona-Infektionen in Tokio während der Olympischen Spiele stößt in Japan inzwischen nicht nur auf Gleichgültigkeit, sondern auch auf Zynismus. «Neuer Rekord!! — Verzeihung, die Rede ist von den Infizierten», witzelte der in Japan lebende und arbeitende amerikanische TV-Promi Dave Spector am Samstag auf Twitter. Und machte sich dann noch mit einem Seitenhieb gegen die japanische Regierung über deren Corona-Politik lustig: «Habe die fünfte Impfung fürs nächste Jahr reserviert». Die beiden japanischsprachigen Tweets stießen prompt auf großen Zuspruch von mehr als 9000 Nutzern. Fast 1000 Mal wurde sie auf Twitter geteilt. Bereits seit Wochen wird über eine Abschaffung der kostenlosen Coronavirus-Tests diskutiert. Nun scheint auf höchster Ebene eine Entscheidung gefallen zu sein. Mehr Informationen zum Thema erhaltet Ihr hier: Kostenlose Corona-Tests bald Geschichte? Entscheidung ist wohl gefallen. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz (63) hat sich gegen eine reine Fixierung auf die Inzidenz bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie ausgesprochen. «Viele Fachleute verweisen richtigerweise darauf, dass wir neben den Inzidenzen auch die Situation in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen im Blick behalten müssen», sagte der Finanzminister den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). «Die Infektionszahlen steigen wieder, damit müssen wir umgehen. Aber es ist schon ein großer Unterschied zum Winter und zum Frühjahr, weil so viele jetzt geimpft und damit geschützt sind.» Der positiv auf Corona getestete Radprofi Simon Geschke (35) wird am Sonntag die Olympia-Stadt Tokio verlassen und in die Heimat zurückkehren. Wie der Deutsche Olympische Sportbund am Samstag mitteilte, ist auch ein vorgeschriebener zweiter PCR-Test zur Aufhebung der Quarantäne negativ ausgefallen. Der 35-Jährige war am vergangenen Samstag nach einem positiven Corona-Test in ein abgeschottetes Hotel in Tokio gebracht worden. Nach den Pandemie-Vorschriften für Olympia hätte Geschke bis maximal 14 Tage in der Quarantäne festgehalten werden können. Einer Studie zufolge entscheidet in der Pandemie weniger die eigene Persönlichkeit oder die gefühlte Angst als vielmehr das Verhalten anderer, ob eine Maske getragen oder ein Impftermin wahrgenommen wird. Forscher der Universitäten Koblenz-Landau und Mannheim haben herausgefunden, dass soziale Normen den stärksten Einfluss darauf haben, ob sich Menschen an Regeln halten oder nicht. «Ausschlaggebend ist, wie ich das Verhalten nahestehender Personen wahrnehme, weniger die eigene Persönlichkeit oder die subjektive Bedrohung», bilanzieren Selma Rudert (Koblenz-Landau) und ihr Kollege Stefan Janke (Mannheim) in der Studie. Im Umfeld der Olympischen Spiele in Tokio sind 21 weitere Corona-Fälle registriert worden. Das gaben die Organisatoren der Spiele am Samstag bekannt. Der Höchstwert war am Freitag mit 27 Neuinfektionen erreicht worden. Athleten sind dieses Mal nicht betroffen. Eine knappe Mehrheit von Mittelständlern in Deutschland ist einer Umfrage zufolge für eine allgemeine Impfpflicht — wenn dadurch ein erneuter Lockdown verhindert werden könnte. Das geht aus einer Blitzumfrage des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) hervor. Gestellt wurde folgende Frage: «Würden Sie einer allgemeinen Impfpflicht zustimmen, wenn dadurch ein erneuter Lockdown und Schulschließungen verhindert und die Einschränkungen der Freiheitsrechte wieder aufgehoben werden könnten?» Mit Ja antworteten knapp 54 Prozent der Firmen, mit nein 45 Prozent, keine Meinung hatte knapp ein Prozent. An der Umfrage beteiligten sich rund 2950 Firmen. Der Deutsche Städtetag hat zum Beginn des neuen Schuljahrs in einigen Bundesländern mehr Impfungen für ältere Schüler an Schulen gefordert. «Um den Unterricht in Präsenz abzusichern, appellieren wir an die Länder, mehr Impfungen in Schulen möglich zu machen», sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy (63) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Das Impfangebot für die über Zwölfjährigen sollte ausgeweitet werden.» Dies könne ein Beitrag sein zum Schutz junger Menschen und für weniger Infektionen an Schulen. «Das kann über mobile Impfteams in den Schulen laufen, wie in Schleswig-Holstein. Oder das kann über mehr Angebote für Jugendliche etwa in Fußballstadien oder Einkaufszentren laufen, wo sich viele von ihnen treffen», so Dedy. «Wir müssen mit den Impfungen zu den jungen Leuten gehen und nicht warten, bis sie ins Impfzentrum oder in die Arztpraxis kommen.» Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit nun dreieinhalb Wochen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Samstagmorgen lag sie bei 16,9 — am Vortag betrug der Wert 16,5, am Samstag der Vorwoche 13,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2400 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1919 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 21 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 28 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.769.165 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.653.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.658. Die Bundestagswahl am 26. September ist nach den Worten von Bundeswahlleiter Georg Thiel (64) auch bei einer heftigen vierten Corona-Welle gesichert. Darauf sei man vorbereitet, «das war auch ein Szenario», sagte Thiel der Rheinischen Post (Samstag). «Wir haben alle Schlüsselpositionen dreifach besetzt und sorgen dafür, dass ab Anfang September diese drei Personen nicht mehr zusammen in einem Raum sind. Damit haben wir zwei Nachbesetzungen, wenn eine Person ausfällt.» Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) plädiert für einen neuen Mix aus verschiedenen Indikatoren, um angesichts des Impffortschritts die Corona-Pandemie besser einschätzen zu können. Die bisher maßgebliche Sieben-Tage-Inzidenz ist dabei nur noch einer von insgesamt zwölf Indikatoren, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag) unter Berufung auf das ihr vorliegende Konzept berichtet. Weitere Kennzahlen sind unter anderem die Quote der positiven Tests, die Impfrate und die Klinikbelegung durch Covid-19-Erkrankte, zudem Faktoren, die Dynamik des Geschehens erfassen. Die für Sonntag geplante Kundgebung der Initiative «Querdenken 711» aus Stuttgart auf der Straße des 17. Juni in Berlin bleibt verboten. Das Berliner Verwaltungsgericht hat den Eilantrag gegen das entsprechende Demonstrationsverbot abgelehnt, wie ein Sprecher der Justizbehörde am Freitagabend mitteilte. Zu der Kundgebung waren für Sonntagnachmittag 22.500 Teilnehmer angemeldet. Wegen der Zahl der Corona-Infektionen hat die Bundesregierung Andorra ab Sonntag als Hochinzidenzgebiet eingestuft. Das in den Pyrenäen gelegene Fürstentum war am Freitag aber der einzige Staat in Europa, für den das Robert Koch-Institut eine Veränderung der Lagebewertung mitteilte. Wer aus einem Hochinzidenzgebiet nach Deutschland zurückkehrt und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne, kann diese aber durch einen negativen Test nach fünf Tagen verkürzen. In Italien sind die täglichen Corona-Infektionszahlen zuletzt weiter gestiegen. In beinahe allen Regionen und Autonomen Provinzen hätten die Behörden wachsende Fallzahlen in allen Altersgruppen verzeichnet, hieß es im wöchentlichen Corona-Lagebericht des italienischen Gesundheitsministeriums in Rom am Freitag. Der zuletzt berechnete Sieben-Tage-Inzidenzwert lag bei landesweit durchschnittlich 58 Fällen je 100 000 Einwohnern. Die Delta-Variante ist in Italien nach jüngsten Ergebnissen am verbreitetsten. Am Freitag meldeten die Gesundheitsbehörden etwas mehr als 6600 Corona-Neuinfektionen und 18 Tote im Zusammenhang mit dem Virus. Wegen der Infektionslage beschloss die Regierung unter Ministerpräsident Mario Draghi (73) in der vergangenen Woche, ab dem 6. August Beschränkungen einzuführen. Wer ab dann innen im Restaurant essen, eine Sportveranstaltung besuchen oder in ein Museum gehen will, braucht einen Nachweis, mindestens einmal gegen Covid-19 geimpft zu sein. Rein darf auch, wer eine Genesung nachweisen kann oder ein negatives Corona-Testergebnis mitbringt, das nicht älter als 48 Stunden ist. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (48, CDU) hat den Bund aufgefordert, Corona-Tests so schnell wie möglich kostenpflichtig zu machen und hierfür ein konkretes Datum zu nennen. Sein Vorschlag war der 20. September. Bis dahin solle jeder bisher Ungeimpfte die Chance bekommen haben sich vollständig impfen zu lassen. Ausnahmen von dieser Kostenpflichtigkeit sollen laut Günther nur für diejenigen gelten, die sich aus medizinischen Gründen oder aufgrund ihres Alters nicht impfen lassen können, zum Beispiel Schwangere und Kinder. Einen weiteren Lockdown schloss Günther aus. «Dafür gibt es schon wegen der hohen Impfquote, aber auch angesichts der Lage in den Krankenhäusern keinen Grund mehr.» Geschäfte, Gastronomie, Kindergärten, Schulen oder Fitnessstudios blieben geöffnet. Allerdings erwarte er angesichts der steigenden Infektionszahlen im Herbst verstärkte Testverpflichtungen für Ungeimpfte. «Auch insofern dürfte es also Sinn machen, sich bis dahin noch impfen zu lassen.» Die EU will deutsche Bahnunternehmen mit mehr als 2,5 Millionen Euro unterstützen, wie sie am Freitag mitteilte. Die Preise, um Unternehmen im Güter- und Personenverkehr zu nutzen, sollen sinken und damit die schwierige Corona-Lage bewältigen. Außerdem soll der Schienenverkehr dadurch für europäische Umwelt- und Klimaschutzziele fit gemacht werden. Seit Donnerstag seien auf der Insel vor allem an der Partyhochburg Playa de Palma große Plakatwände mit dem Schriftzug SPD und Aufrufen zum Impfen zu sehen. Mallorca ist nicht nur beliebtes Reiseziel, sondern auch Wohnort vieler Deutscher. Kein Wunder, dass die SPD für ihre Kampagne vor der Bundestagswahl ins Auge gefasst hat. Ziel sind die Leute, die bisher noch nicht geimpft sind. Es gibt zwei verschiedene Plakate. Auf einem ist ein kleiner Behälter mit Impfstoff abgebildet. Darunter steht in großen Lettern «Schatzi, schenk mir ‘ne Dosis». Darunter heißt es: «Jede Impfung hilft, Corona zu besiegen. Schütze Dich und andere und hole Dir noch heute einen Impftermin.» Auf dem zweiten Plakat heiße es auf der linken Seite unter einem Impfstoff-Gläschen: «Ein kleiner Pieks für dich» und auf der rechten Seite unter einem Foto von zwei in die Ferien startenden Urlaubern: «Ein großer Schritt zur Normalität.» Die Plakate sollten bis etwa Mitte August zu sehen sein. Man wolle mit der Aktion noch mehr Menschen davon überzeugen, sich impfen zu lassen, zitierte die Mallorca-Zeitung SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil. Belohnung mal anders: Nach der Impfung gab es in Sonneberg eine Bratwurst als Dankeschön. Das bescherte dem südthüringischen Ort einen großen Andrang auf Covid-19-Impftermine. Bis zum Nachmittag kamen nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung 250 Menschen, um sich neben der Spritze in den Oberarm auch noch die kulinarische Spezialität abzuholen. Normalerweise würden in der Impfstelle pro Tag durchschnittlich bis zu 140 Impfungen verabreicht, sagte der Leiter des KV-Pandemiestabs, Jörg Mertz, auf Anfrage. Das erstmals angebotene «Bratwurst-Impfen» ist eine von mehreren Ideen, mit denen Thüringen der zunehmenden Impfmüdigkeit begegnen will. Dazu gehören nach Angaben des Gesundheitsministeriums auch Impfangebote bei Fußballspielen des Viertligisten FC Carl Zeiss Jena oder solche des Nachts. Die Delta Variante soll den Schutz von Impfungen leichter durchbrechen können, weil sie so ansteckend ist. Die Virusmenge in Infizierten sei dabei deutlich höher als bei der ursprünglichen Variante und eine Ansteckung könne leichter weitergegeben werden. Die Erkenntnisse der Behörde stellen dabei allerdings nicht die Wirksamkeit der Impfstoffe in Frage: Diese schützten auch bei Delta weiterhin mit hoher Wahrscheinlichkeit vor schweren Verläufen oder dem Tod. Der Schutz vor Ansteckung besteht zwar auch, scheint aber schwächer. Die hochansteckende Ausprägung des Virus hat in den USA nach älteren Angaben mehr als 80 Prozent Anteil an allen Infektionen — diese Zahl dürfte mittlerweile aber deutlich höher liegen. Unterdessen tritt die Vakzin-Kampagne mit 50 Prozent vollständig Geimpften US-Bürgern auf der Stelle, was eine Ausbreitung der Delta-Variante weiter antreibt. In Essen haben Mitarbeiter aus Versehen persönliche Daten von geimpften Personen an willkürliche Leute verschickt. Die E-Mail, die durch ein Missverständnis losgeschickt wurde, ging an 700 Menschen. Die Inhalte: Hochsensibel. Es handelte sich laut Bild um drei Excel-Dokumente, in denen sowohl Anschrift der Bürger, Kontaktdaten und ihr Impfstatus verraten wurde. Dabei war der Grund für die Nachricht eigentlich ein ganz anderer: Das Impfzentrum wollte nur seine geänderten Öffnungszeiten bekannt machen. Eine Sprecherin der Stadt erzählte, wie «unfassbar» sehr das dem Mitarbeiter leid tue. «Es handelt sich dabei um menschliches Versagen», stellte sie fest. «Wir können uns bei den betroffenen Bürgern nur entschuldigen. Um einen solchen Fall künftig zu vermeiden, will die Stadt ihre Sicherheitsstandards erneut überprüfen. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt seit über drei Wochen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitagnachmittag lag sie bei 16,5 – am Vortag betrug der Wert 16,0, am Freitag der Vorwoche 13,2. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 2454 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2089 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 30 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 34 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.766.765 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.637. Mehrere Clubs in Berlin sollen für ein Pilotprojekt wieder drinnen öffnen dürfen — die Gäste sollen vorab zum PCR-Test. Das Projekt solle unter wissenschaftlicher Begleitung der Charité — also der Berliner Universitätsmedizin — aufzeigen, ob und wie Tanzveranstaltungen in Clubs «auch unter pandemischen Bedingungen in Zukunft sicher möglich sein können», teilte die Senatskulturverwaltung am Freitag mit. Sechs Clubs sollen mitmachen, darunter der KitKatClub und das SO36. Das Projekt soll vom 6. bis 8. August laufen — von Freitagabend bis Sonntagmittag. Rund 2000 Besucherinnen und Besucher werden zugelassen. Die Staatsbediensteten in Tschechien erhalten eine Belohnung, wenn sie sich gegen das Coronavirus impfen lassen oder schon geimpft sind. Je Impfdosis gibt es einen zusätzlichen bezahlten freien Arbeitstag, wie die Regierung in Prag am Freitag beschloss. Damit wolle man noch mehr Menschen zu diesem Schritt motivieren, betonte Ministerpräsident Andrej Babis (66). Er rief die Wirtschaft auf, diesem Beispiel zu folgen. In der ersten von der Corona-Pandemie betroffenen Spielzeit ist die Zahl der Aufführungen an Deutschlands Bühnen drastisch gesunken. In der Spielzeit 2019/20 gab es 56.122 Aufführungen, wie aus der am Freitag veröffentlichten Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins hervorgeht. Das bedeute gegenüber der Vorsaison einen Rückgang um rund 33 Prozent, berichtete der Bühnenverein in Köln. Der amerikanische Lagenschwimmer Michael Andrew (22) polarisiert mit seinem Verhalten in der Corona-Pandemie weiter. Nachdem der 22-Jährige bereits dafür kritisiert worden war, dass er sich vor den Olympischen Spielen in Tokio nicht hatte impfen lassen, wurde nun sein Verhalten nach den 200 Meter Lagen moniert. Es gibt Bilder, die den Fünftplatzierten nach dem Rennen ohne Maske in der Interviewzone zeigen. Die Corona-Impfungen in Deutschland legen weiter zu. Vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geschützt sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von Freitag 42,8 Millionen Menschen oder 51,5 Prozent aller Einwohner. Die Marke von 50 Prozent haben inzwischen 11 der 16 Bundesländer geschafft — darunter lagen noch Sachsen-Anhalt, Bayern, Hamburg, Brandenburg und Sachsen. An der Spitze steht weiter Bremen mit 59,9 Prozent voll geimpften Bürgern. Die Spitzenkandidatin der AfD für die Bundestagswahl, Alice Weidel (42), will sich auf absehbare Zeit nicht gegen Covid-19 impfen lassen. Im ZDF-Morgenmagazin sagte sie am Freitag außerdem, es sei für sie nicht akzeptabel, «dass gesunde Ungeimpfte diskriminiert werden». Die ab diesem Sonntag (1.8.) geplante Ausweitung der Einreise-Testpflichten soll laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (41) eine stärkere Corona-Ausbreitung verhindern. «Alle nicht geimpften Einreisenden nach Deutschland müssen sich künftig testen lassen – egal ob sie mit dem Flugzeug, Auto oder der Bahn kommen», sagte der CDU-Politiker am Freitag. «Damit reduzieren wir das Risiko, dass zusätzliche Infektionen eingetragen werden.» Die Aufhebung fast aller Corona-Maßnahmen in England findet unter den Briten einer aktuellen Umfrage zufolge längst keine flächendeckende Zustimmung. 46 Prozent von 1500 Befragten fanden das Ende der Beschränkungen «zu früh», wie aus einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Redfield and Wilton Strategies für das Magazin Politico hervorgeht. 33 Prozent fanden den Zeitpunkt richtig und nur zwölf Prozent zu spät. Die Interessenvereinigung Athleten Deutschland hat das Internationale Olympischen Komitee aufgefordert, sich für bessere Bedingungen für Sportler in Quarantäne-Hotels in Tokio einzusetzen. «Es steht außer Frage, dass die strengen Quarantänebedingungen bei den Spielen nach bestätigtem positivem Corona-Test einzuhalten sind», hieß es in einer Mitteilung am Freitag. Der Gesundheitsschutz aller müsse oberste Priorität haben. Dafür hätten die Athleten absolutes Verständnis. «Sie dürfen jedoch erwarten, die verordnete Quarantäne unter angemessenen Bedingungen zu verbringen», hieß es weiter. Nach einem Ausbruch am Flughafen der Metropole Nanjing breitet sich die Delta-Variante des Coronavirus in China weiter aus. Wie chinesische Staatsmedien am Freitag berichteten, wurden mindestens 200 Infektionen in fünf chinesischen Provinzen nachgewiesen, die mit dem Ausbruch in Nanjing in Verbindung stünden. Die ersten Infektionen waren vergangene Woche bei Flughafen-Mitarbeitern in der Neun-Millionen-Metropole nachgewiesen worden. Es wurde vermutet, dass das Virus über einen Flug aus Russland nach Nanjing gelangte. In einem Modellprojekt sollen Tausende Bewohner eines Armenviertels in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro gegen das Coronavirus geimpft werden. Bei dem Feldversuch soll die Wirksamkeit des Impfstoffs von AstraZeneca unter besonderer Berücksichtigung der Lebensbedingungen in dem Armenviertel Maré und neuer Covid-19-Varianten studiert werden, hieß es zum Auftakt der Kampagne in einer Mitteilung der Stadtverwaltung Rios am Donnerstag (Ortszeit). Bis Sonntag sollen mehr als 30.000 Bewohner im Alter von 18 bis 33 Jahren geimpft werden. Sie werden dann über sechs Monate lang begleitet. Vor dem Hintergrund einer nachlassenden Impfnachfrage geben erste Bundesländer ungenutzte Impfdosen an den Bund zurück. So wollen Hamburg und Berlin Zehntausende Impfdosen zurückführen. Andere Bundesländer prüfen noch oder beabsichtigen dies derzeit nicht. In einem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hatte das Bundesgesundheitsministerium den Ländern die Möglichkeit eröffnet, «Impfstoffdosen, die in der nationalen Impfkampagne nicht mehr zum Einsatz kommen und deren Lagerhaltung eine Weitergabe an Drittstaaten im Rahmen von Spenden zulassen», an das zentrale Lager des Bundes zurückzugeben. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger (66), plädiert für eine verpflichtende Förderung bestimmter Schüler in der Corona-Krise. «Extra-Förderung wird gerade von denen, die sie am nötigsten brauchen, oft weniger stark in Anspruch genommen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Wir als Lehrerverband sind deshalb für eine verpflichtende Extra-Förderung für jene Schülerinnen und Schüler, bei denen die weitere Schullaufbahn ansonsten gefährdet wäre.» Die Corona-Zahlen bei den Olympischen Spielen in Tokio steigen weiter an. Mit 27 positiven Fällen im Umfeld der Spiele wurde ein neuer Tages-Höchstwert registriert, nachdem es am Vortag 24 Neuinfektionen gegeben hatte. Das gaben die Organisatoren der Spiele am Freitag bekannt. So viele Fälle waren seit Beginn der Erfassung am 1. Juli zuvor noch nicht an einem Tag verzeichnet worden. Unter den Positivfällen sind auch wieder drei Athleten. Die Namen der Sportler werden von den Organisatoren nicht veröffentlicht. Die Corona-Pandemie hat die Deutschen vorübergehend einen Großteil ihrer Mobilität beraubt — einer repräsentativen Befragung zufolge ist das für die meisten von ihnen aber kein Grund, sich etwa beim Reisen oder auch bei ihren Wegen zur Arbeit dauerhaft umzustellen. «Die Ergebnisse legen nahe, dass die große Mobilitätsrevolution ausgeblieben ist», ergab die Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI (Karlsruhe). Dafür waren in Großstädten lebende Menschen jeweils im vergangenen und im laufenden Jahr beispielsweise gefragt worden, ob sie für die Zeit nach Corona einen Rückgang ihrer freizeitbezogenen Mobilität erwarten: Im August 2020 hatten viele dies noch bejaht. Im April diesen Jahres kehrte sich ihre Haltung quasi um. SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach (58) geht von einer stark steigenden Corona-Impfbereitschaft im Herbst aus. «Corona-Verhaltensbeschränkungen sind im Wesentlichen im Herbst vorbei, nicht aber für die Ungeimpften. Der Druck auf Ungeimpfte wird dann automatisch steigen», sagte Lauterbach der Rheinischen Post (Freitag). Es könne aber dann keine Gleichbehandlung von Geimpften und Getesteten mehr geben. Die deutsche Exportwirtschaft hat vor einer Corona-Testpflicht auch für Fernfahrer im innereuropäischen Warenverkehr gewarnt. «Grundsätzlich ist das Bemühen zur Pandemie-Eindämmung nachvollziehbar. Nationale Alleingänge sind jedoch gerade im Güterverkehr der falsche Weg und würden die ohnehin angespannten Lieferketten zusätzlich stressen», sagte der Sprecher des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), André Schwarz, der Rheinischen Post (Freitag). «Die kilometer- und tagelangen Staus, die wir bereits erleben mussten, sind noch in lebhafter Erinnerung», sagte der BGA-Sprecher. «Notwendig sind vielmehr europaweit verbindliche Regelungen, die Grenzen für den Waren- und Güterverkehr offenhalten und gleichzeitig den Schutz der Gesundheit und die Versorgungssicherheit garantierten.» Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (78) drängt die Ständige Impfkommission zu einer Corona-Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren. «Wenn die europäische Zulassungsbehörde zwei Corona-Impfstoffe für sicher und wirksam auch für Kinder ab 12 Jahren erklärt, spricht aus meiner Sicht sehr viel dafür, die Vakzine auch für diese Gruppe breit zu nutzen», sagte der CDU-Politiker im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ). «Es steht dem Bundestagspräsidenten nicht an, die Ständige Impfkommission zu kritisieren. Allerdings darf ich sie an ihre Verantwortung erinnern.» Die Corona-Risiken seien auch für Kinder um ein Vielfaches höher als die einer Impfung. Er wünsche sich persönlich als Großvater, dass seine Enkel möglichst bald geimpft werden könnten. Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in den USA wird nach Ansicht von Präsident Joe Biden (78) noch weiter ansteigen. Laut Experten würden die Zahlen weiter nach oben gehen, bevor sich eine Besserung einstellen könne, warnte Biden am Donnerstag im Weißen Haus. Er forderte daher aller Amerikaner mit Nachdruck auf, sich möglichst rasch gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Die Delta-Variante sei «hoch ansteckend» und führe zu vielen Ansteckungen unter den Ungeimpften. Es handle sich in den USA inzwischen um eine «Pandemie der Ungeimpften», betonte Biden. Vizekanzler Olaf Scholz (63) hat die geplante Einführung von breiteren Testpflichten für nach Deutschland Einreisende verteidigt. «Es geht darum, die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger in diesem Land zu schützen», sagte der SPD-Kanzlerkandidat am Donnerstagabend in den ARD-Tagesthemen. «Wir alle sind es gewohnt, uns testen zu lassen, das tun wir schon seit sehr, sehr langer Zeit.» US-Präsident Joe Biden (78) hat die Einführung neuer Regeln angekündigt, mit denen Millionen Angestellte der Regierung zu einer Impfung gegen das Coronavirus bewegt werden sollen. Mitarbeiter, die keinen Impfnachweis vorlegen können, sollen künftig stets eine Maske tragen müssen und ein bis zwei Mal pro Woche auf eine mögliche Corona-Infektion getestet werden, wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte. Zudem sollen sie in Bezug auf Dienstreisen Beschränkungen unterliegen. Die Regelung für die mehr als zwei Millionen zivilen Angestellten der Regierung gilt demnach auch für Mitarbeiter von Vertragspartnern, die in Einrichtungen der Regierung arbeiten. Zudem weise der Präsident das Verteidigungsministerium an, zu prüfen, ab wann die Streitkräfte eine Corona-Impfpflicht verhängen können. Um die Impfquote in den USA anzuheben, fordert Präsident Joe Biden (78) eine Belohnung von 100 US-Dollar (85 Euro) für jede neu geimpfte Person. Bundesstaaten, Bezirke und Kommunen sollten dafür übrige Mittel aus dem Konjunkturpaket vom März verwenden, erklärte das US-Finanzministerium am Donnerstag. Dies solle «ein extra Anreiz sein, um die Impfquote zu erhöhen, unsere Gemeinschaften zu schützen und Leben zu retten», hieß es. In den USA sind bislang erst gut 49 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen vollständig geimpft. Zuletzt stieg die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen wegen der besonders ansteckenden Delta-Variante im Schnitt wieder auf rund 60.000 an. Der englische Fußball-Rekordmeister Manchester United hat als Vorsichtsmaßnahme das Testspiel gegen Preston North End an diesem Samstag abgesagt. Wie der Premier-League-Club am Donnerstagabend mitteilte, seien bei Routinetests der ersten Mannschaft eine «kleine Anzahl positiver Corona-Verdachtsfälle» identifiziert worden. Die betroffenen Personen wurden isoliert, bis weitere Tests anstehen, hieß es in der Vereinsmitteilung. Zum jetzigen Zeitpunkt erwarte Manchester keine weiteren «Störungen bei unseren bevorstehenden Spielen, aber wir werden diesbezüglich weiterhin die Protokolle der Premier League befolgen», hieß es. Wie das » Handelsblatt » berichtet, habe man «aus Regierungskreisen» erfahren, dass der Bund noch diese Woche die Corona-Testpflicht für alle ungeimpften Einreisenden durchsetzen will. Ab Sonntag, dem 1. August, müssten sich demnach alle ungeimpften Personen, die älter als sechs Jahre alt sind und nach Deutschland einreisen wollen, testen lassen. Dabei trifft es dann wohl künftig nicht mehr nur Flugreisende, sondern auch alle, die mit dem Auto, dem Schiff oder mit der Bahn unterwegs sind. Mehr dazu lest Ihr im TAG24-Artikel zur Testpflicht für alle Einreisenden. Angesichts steigender Infektionszahlen will Israel als erstes Land über 60-Jährigen eine dritte Impfdosis gegen das Coronavirus geben. Regierungschef Naftali Bennett teilte am Donnerstagabend mit, dies gelte für Patienten, die vor mindestens fünf Monaten ihre zweite Impfdosis erhalten haben. Ein Expertenteam in Israel hatte zuvor eine solche Auffrischungsimpfung mit dem Biontech-Pfizer-Präparat empfohlen, obwohl es noch keine entsprechende FDA-Vorgabe gibt. Bennett sagte, die Impfkampagne in den Krankenkassen solle binnen weniger Tage beginnen. Corona-Ansteckungen, die wahrscheinlich auf Reisen passiert sind, spielen laut dem Robert Koch-Institut (RKI) eine zunehmende Rolle beim Infektionsgeschehen in Deutschland. Das schreibt das RKI in seinem wöchentlichen Lagebericht vom Donnerstagabend. In der Zeit vom 28. Juni bis 25. Juli sind demnach 3662 Fälle gemeldet worden, in denen die Betroffenen dem Virus wahrscheinlich im Ausland ausgesetzt waren. Als wahrscheinliche Infektionsländer in den vier betrachteten Wochen wurden Spanien, die Türkei und die Niederlande am häufigsten genannt, vor Kroatien und Griechenland. Der überwiegende Anteil der Corona-Übertragungen finde allerdings weiterhin innerhalb Deutschlands statt, betont das RKI — die Rede ist von mindestens 81 Prozent. Das Fußball-Zweitligaspiel zwischen dem Karlsruher SC und Darmstadt 98 kann an diesem Freitag (18.30 Uhr) wie geplant stattfinden. Wie die Darmstädter am Donnerstagabend mitteilten, ist kein weiterer Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Somit können die Lilien genügend Spieler für die Partie aufbieten. Nach drei Corona- und zusätzlich fünf Quarantänefällen in der vergangenen Woche waren am Mittwoch erneut vier Darmstädter Spieler positiv auf das Virus getestet worden. Deshalb hatten die Hessen zunächst eine Absetzung des Zweitligaspiels angestrebt, da sie die Wettbewerbsgleichheit in Frage stellen. Erste Apotheken in Deutschland stellen nach einer Unterbrechung wieder digitale Corona-Impfzertifikate aus. Schrittweise werde begonnen, den Service für Geimpfte wieder anzubieten, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Wer das Zertifikat haben möchte, solle sich jedoch vorab auf der Internetseite www.mein-apothekenmanager.de informieren, welche Apotheke man zu dem Zweck aufsuchen kann. Wie viele Apotheken bereits wieder Zertifikate ausstellen, war zunächst nicht bekannt. Man rechne damit, dass in den nächsten Tagen die Allermeisten wieder an das notwendige System angeschlossen seien, sagte ein Abda-Sprecher. Dies hänge von den jeweiligen IT-Dienstleistern ab. Michael Müller (56, SPD), der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK), hat sich dafür ausgesprochen, bei der Entscheidung über Corona-Maßnahmen stärker weitere Faktoren neben der Sieben-Tage-Inzidenz zu berücksichtigen. «Die Inzidenz bleibt ein wichtiger Faktor — natürlich — und ist für viele Menschen eine gelernte Richtschnur», sagte Müller, der auch Berlins Regierender Bürgermeister ist, am Donnerstag im ARD-«Mittagsmagazin». Er glaube aber, dass in den Landkreisen und Städten, in denen Maßnahmen ergriffen würden, dies nicht ausschließlich aufgrund der Inzidenzentwicklung stattfinde. Der Regierungschef warb für ein Ampelsystem auch auf Bundesebene nach Vorbild von Berlin oder Rheinland-Pfalz. «Es ist ein gutes Mischsystem», stellte Müller fest. Die Inzidenz spiele noch eine Rolle, aber etwa auch die Situation in den Krankenhäusern.

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