Schnellstmöglich sollen Schutzbedürftige aus Afghanistan ausgeflogen werden, doch an ein Ende der Missionen in bereits einigen Tagen glaubt der EU-Außenbeauftragte Borrell nicht. Um den Flughafen in Kabul herrscht weiter Chaos, es soll Tote gegeben haben.
Schnellstmöglich sollen Schutzbedürftige aus Afghanistan ausgeflogen werden, doch an ein Ende der Missionen in bereits einigen Tagen glaubt der EU-Außenbeauftragte Borrell nicht. Um den Flughafen in Kabul herrscht weiter Chaos, es soll Tote gegeben haben. Seit Tagen versuchen die NATO-Staaten nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan schnellstmöglich ihre eigenen Staatsbürger sowie afghanische Ortskräfte aus dem Land in Sicherheit zu bringen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell glaubt aber nicht, dass diese Evakuierungsmissionen allzu schnell abgeschlossen sein werden. Vor allem das Ziel der USA, möglichst bis Ende des Monats alle schutzbedürftigen Personen aus Afghanistan auszufliegen, zweifelte Borrell stark an. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP betonte er: Borrell kritisierte die aus Sicht der EU zu strengen Kontroll- und Sicherheitsmaßnahmen des US-Militärs am Flughafen von Kabul. Dadurch werde der Zugang zu dem Gelände für Personen, die ausgeflogen werden sollen, zusätzlich erschwert. Die EU habe die USA bereits gebeten, hier etwas mehr «Flexibilität» zu zeigen. Ein Ende des US-Evakuierungseinsatzes schon zum Monatsende hin wäre laut Borrell aber auch aus einem anderen Grund problematisch: «Wenn die Amerikaner am 31. August abziehen, haben die Europäer nicht die militärische Kapazität, den Militärflughafen zu besetzen und zu sichern, und die Taliban werden die Kontrolle übernehmen.» Doch die USA erwägen einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge unterdessen, auch Maschinen von kommerziellen amerikanischen Fluggesellschaften im Rahmen ihrer Rettungsmission einzusetzen.