Hat Belarus versucht, eine kritische Sportlerin zu entführen?
Warschau (dpa) — Die mutmaßliche versuchte Entführung von Sprinterin Kristina Timanowskaja bei den Tokio-Spielen hat für die belarussische Sportspitze ein Nachspiel. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat eine förmliche Untersuchung eingeleitet. Athletenvertreter fordern zudem eine sofortige Sperre für das NOK von Belarus (Weißrussland). Die Sportlerin, die der belarussischen Opposition zufolge «gewaltsam» zur Rückkehr nach Minsk gezwungen werden sollte, wird in Kürze ins polnische Asyl ausreisen. Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki forderte, die «Aggression der belarussischen Sicherheitsdienste auf japanischem Gebiet» müsse auf «entschiedenen Widerspruch der internationalen Gemeinschaft stoßen». Timanowskaja war wegen kritischer Äußerungen gegen Sportfunktionäre ihrer Heimat ins Visier der belarussischen Behörden geraten. Am Flughafen Haneda hatte sie den Rückflug verweigert und sich an die japanische Polizei gewendet. «Ihr geht es gut» «Sie ist erschöpft, verängstigt, aber sehr dankbar für unsere Hilfe in dieser extrem schweren Zeit in ihrer Sportkarriere», teilte der polnische Botschafter in Japan, Pawel Milewski, mit. Polen hatte der 24-Jährigen ein humanitäres Visum gewährt.
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USA — mix Skandal um Entführungsversuch: IOC untersucht Fall Timanowskaja — Belarus drohen Sanktionen