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Corona-News| Virologe Drosten: Corona-Herbstwelle deutet sich an – aber nicht überall

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Die Corona-Inzidenz stagniert – dennoch bahnt sich in manchen Regionen eine Herbstwelle an, sagt Christian Drosten. Der Virologe zieht die Politik in die Verantwortung.
Die Corona-Inzidenz stagniert – dennoch bahnt sich in manchen Regionen eine Herbstwelle an, sagt Christian Drosten. Der Virologe zieht die Politik in die Verantwortung. Alle Infos im Newsblog. Der Virologe Christian Drosten hält die derzeitige Beruhigung der bundesweiten Corona-Infektionszahlen für ein vorübergehendes Phänomen. Es sei bereits zu sehen, dass in ostdeutschen Bundesländern die Inzidenz offenbar unabhängig vom Ferienende wieder Fahrt aufnehme. «Ich denke, da deutet sich jetzt die Herbst- und Winterwelle an, die wir im Oktober wohl wieder sehen werden», sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité am Dienstagabend in einem Auszug aus dem Podcast «Coronavirus-Update» bei NDR-Info. Der vorherige Anstieg der Inzidenz sei insbesondere auf das Testen an Schulen nach Ende der Sommerferien und eingeschleppte Fälle zurückzuführen gewesen – und war nach Drostens Einschätzung noch nicht unbedingt der Beginn der Winterwelle. Das Schließen der Impflücken müsse gesamtgesellschaftliches Ziel sein, betonte Drosten weiter. Es gelte, noch Ungeimpfte zu überzeugen oder anderweitig dazu zu bringen, sich impfen zu lassen. Dies sei keine wissenschaftliche Aufgabe mehr, sondern eine politische. Den derzeitigen Impffortschritt wertete der Virologe als unzureichend. Die US-Fluggesellschaft United Airlines entlässt fast 600 Mitarbeiter, die sich nicht gegen Covid-19 impfen lassen wollen und keine gesundheitliche oder religiöse Ausnahmegenehmigung haben. «Dies war eine unglaublich schwierige Entscheidung, aber die Sicherheit unseres Teams hatte für uns immer oberste Priorität», teilen Unternehmenschef Scott Kirby und Präsident Brett Hart den Mitarbeitern zu der Entscheidung mit. Die betroffenen Beschäftigten könnten ihren Arbeitsplatz noch retten, wenn sie sich vor dem offiziellen Kündigungsgespräch impfen lassen. Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hat eine Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen ins Gespräch gebracht. «Wenn viele Beschäftigte in Kitas, Schulen und Kliniken Impfungen weiter verweigern, sollte der Gesetzgeber ernsthaft über eine Impfpflicht in diesen sensiblen Bereichen nachdenken», sagte Fischbach der «Neuen Osnabrücker Zeitung». «Wer mit vulnerablen Gruppen zu tun hat und die eigene Immunisierung ablehnt, hat seinen Verstand ausgeschaltet.» Neben der Politik sieht der Verbandschef auch Betriebsärzte von Kliniken in der Verantwortung. «Sie müssen aufklären und das medizinische Personal an seine Pflicht erinnern, kranken Menschen zu helfen und sie vor Ansteckungen zu schützen, so Fischbach. Wer sich dem verweigere, der müsse Konsequenzen spüren, «die wehtun». Er verwies darauf, dass Krankenhäuser oder Pflegeheime Impfverweigerer entlassen könnten. «Wenn es nach Monaten des Impfstoffüberschusses noch Ausbrüche in Pflegeheimen gibt, muss man die Zügel anziehen, und da darf Fachkräftemangel kein Gegenargument sein», sagte er. Nach Ansicht der Landtagsfraktionen von CDU und Grünen sollten auch in Thüringer Restaurants, Cafés und Bars bestimmte Corona-Beschränkungen wegfallen, wenn dort künftig nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt haben. Auch solche Unternehmen müssten die Möglichkeit erhalten, das sogenannte 2G-Optionsmodell zu nutzen, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete Thadäus König während einer Sitzung des Gesundheitsausschusses des Landtages am Dienstag in Erfurt. Die Grünen fordern in einem Positionspapier Vergleichbares. Die Betreiber hätten damit eine langfristige Planbarkeit und müssten keinen erneuten Lockdown fürchten, heißt es in dem Papier. Bislang ist geplant, dass das 2G-Optionsmodell nicht für die Gastronomie gelten soll – sondern nur für die Veranstaltungsbranche. Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) erklärte allerdings, derzeit laufe noch die Ressortabstimmung zu der neuen Corona-Verordnung, mit der ein solches Modell eingeführt werden soll. Der französische Pharmakonzern Sanofi stellt die Entwicklung seines Covid-Impfstoffs auf Basis der mRNA-Technologie ein. «Wir brauchen keine neuen Covid-Impfstoffe mit mRNA-Technologie mehr», sagte Thomas Triomphem, Vizechef der Impfsparte von Sanofi, am Dienstag der AFP. Das Unternehmen wolle die Technik aber nutzen, um Impfstoffe für künftige Pandemien zu entwickeln. Sanofi setzt unterdessen die Entwicklung eines proteinbasierten Covid-Impfstoffes fort. Die Ergebnisse der dritten und letzten Testphase des Präparats, das Sanofi gemeinsam mit dem britischen Hersteller GSK entwickelt hat, werden nach Angaben des Unternehmens Ende des Jahres erwartet. An dem Test nehmen 35.000 Menschen teil, unter anderem in den USA. Die mRNA-Technologie hingegen könne künftig eine große Rolle spielen, etwa bei der Behandlung von Krebs und seltenen Krankheiten, hatte kürzlich Sanofi-Chef Paul Hudson betont. Japan wird den Corona-Notstand zum Monatsende aufheben. Das kündigte der scheidende Ministerpräsident Yoshihide Suga am Dienstag an. Nach dem planmäßigen Ende der Maßnahmen am 30. September steht erstmals seit Anfang April keine Region des Inselreiches mehr unter Notstand oder Quasi-Notstand. Die Zahl der Neuinfektionen sowie der Patienten mit schweren Symptomen habe dramatisch abgenommen, sagte Suga im Parlament. Die Restriktionen werden stufenweise gelockert. Der Notstand in Tokio sowie 18 weiteren Präfekturen sieht im Wesentlichen vor, dass Restaurants keinen Alkohol ausschenken und früher schließen. Fortan ist Alkohol wieder erlaubt, die Restaurants sind aber aufgerufen, einen weiteren Monat lang früher zu schließen. Japan hatte den inzwischen fünften Notstand immer wieder verlängert und ausgeweitet. Einen Lockdown mit harten Ausgangssperren wie in anderen Ländern hat Japan seit Beginn der Pandemie jedoch nie verhängt. Ab Anfang November sollen vollständig geimpfte Nicht-US-Bürger wieder in die USA einreisen dürfen. Wie das amerikanische Nachrichtenmedium «Washington Post» berichtete, gelten dabei allerdings Ausnahmen: Menschen, die mit dem russischen Impfstoff Sputnik V geimpft sind, soll die Einreise weiterhin verwehrt bleiben. Die Universitätsprofessorin Judyth Twigg sieht in dieser Entscheidung den Versuch der USA, den weltweiten Kampf gegen Covid-19 zu politisieren. In klinischen Studien sei die Wirksamkeit von Sputnik V hinreichend bewiesen worden. Zunächst stand auch zur Debatte, ob Menschen, die mit Astrazeneca gegen das Coronavirus geimpft sind, die Einreise in die USA verwehrt bleibt. In einem Bericht der «New York Times» versichert aber Thomas Skinner, Sprecher der Centers for Disease Control and Prevention, dass Astrazeneca-Geimpfte in den USA ebenfalls als vollständig geimpft gelten. Thailand bekommt seine bisher schwerste Corona-Welle immer besser in den Griff. Am Dienstag meldeten die Behörden in Bangkok rund 9.400 Neuinfektionen – so wenige wie seit Mitte Juli nicht mehr. Die höchste jemals in dem südostasiatischen Land verzeichnete Zahl waren 23.400 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden am 13. August. Bislang ist jedoch nur etwa ein Viertel der rund 70 Millionen Einwohner vollständig geimpft. Wegen strikter Maßnahmen sinken die Zahlen aber seit Wochen stetig, sodass die Regierung zum Wochenbeginn weitere Lockerungen des Lockdowns ab dem 1. Oktober angekündigt hat. Dann dürfen Museen, Fitnessstudios, Spas und Kinos wieder öffnen. Zudem werden die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen um eine Stunde verkürzt. Auch für Reisende gibt es gute Nachrichten: Vollständig Geimpfte müssen nach der Ankunft in Thailand nur noch sieben statt wie bisher 14 Tage in Hotel-Quarantäne. Indien verzeichnet mit 18.795 Corona-Neuinfektionen den niedrigsten Wert seit Anfang März. Zudem meldet das Gesundheitsministerium 179 Todesfälle binnen 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Virus. Das ist die niedrigste Zahl seit Mitte März. Insgesamt haben sich in Indien seit Beginn der Pandemie rund 33,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 447.000 Menschen sind in Verbindung mit einer Infektion gestorben. Indien verzeichnet nach offiziellen Daten weltweit die zweitmeisten Infektionen nach den USA und die drittmeisten Corona-Todesfälle nach den USA und Brasilien. US-Präsident Joe Biden hat seine dritte Corona-Impfung bekommen. «Ich weiß, ich sehe nicht so aus, aber ich bin über 65 Jahre alt», scherzte der 78-Jährige am Montag im Weißen Haus, während er sich vor laufender Kamera impfen ließ.

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