Домой United States USA — mix Ein Bahnstreik als Mitgliederwerbung: Warum diese Eskalation so dreist ist

Ein Bahnstreik als Mitgliederwerbung: Warum diese Eskalation so dreist ist

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Am Donnerstagmorgen war GDL -Chef Claus Weselsky wieder voll in seinem Element. «Ein unannehmbares Angebot gehört auf den Müllhaufen der Geschichte», kommentierte Weselsky den jüngsten Versuch …
Am Donnerstagmorgen war GDL -Chef Claus Weselsky wieder voll in seinem Element. «Ein unannehmbares Angebot gehört auf den Müllhaufen der Geschichte», kommentierte Weselsky den jüngsten Versuch der Bahn, den Streik doch noch abzuwenden und zu einer Einigung im Tarifstreit zu kommen. Mit dem Arbeitskampf schreibe man «erneut Geschichte», rief der Gewerkschaftsboss seinen Getreuen zu, «weil wir der lebende Beweis dafür sind, dass Arbeitnehmerrechte, Gewerkschaftsrechte in diesem Land nicht mit Füßen getreten werden können». Natürlich sind Streiks ein legitimes Mittel im Kampf um Arbeitnehmerrechte. Manchmal können die Beschäftigen eben nur so eine angemessene Bezahlung und vernünftige Arbeitsbedingungen erreichen. Doch darum geht es Weselsky und seiner Lokführergesellschaft GDL im aktuellen Arbeitskampf schon lange nicht mehr. Sie setzt den Streik in einem bizarren Machtkampf mit der Konkurrenzgewerkschaft EVG ein, der nicht nur dem Konzern schadet, sondern auch die Belegschaft spaltet und Tausende Pendler und Reisende in Mitleidenschaft zieht. Ist diese Eskalation gerechtfertigt? Zunächst zu den Zahlen: Mit ihrem jüngsten Angebot kommt die Bahn den Kernforderungen der GDL ziemlich nahe. Sie will wie gefordert 3,2 Prozent mehr Geld und eine Coronaprämie von 600 Euro zahlen. Die Gehaltserhöhung soll zwar etwas später kommen als von der GDL gefordert und der Tarifvertrag soll etwas länger laufen, sodass das Bahn-Angebot de facto nicht der Maximalforderung entspricht.

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