Домой United States USA — mix „Laschet und Lindner verscheißern die Leute“

„Laschet und Lindner verscheißern die Leute“

88
0
ПОДЕЛИТЬСЯ

Ex-Verdi-Chef Bsirske will für die Grünen in den Bundestag. Er kritisiert Steuersenkungsversprechen als Heuchelei und plädiert für massiven Klimaschutz.
Herr Bsirske, wie läuft der Wahlkampf in der niedersächsischen Provinz? Ich erlebe viele Menschen als sehr zugewandt, es gibt die Bereitschaft sich zu informieren und Flyer mitzunehmen. Die Leute erkennen Sie noch? Das schönste Erlebnis war auf einem Marktplatz, als eine ältere Frau erzählte, dass sie mich aus Helmstedt kennt, wo ich aufgewachsen bin. Alles in allem erlebe ich eine große Offenheit auch beim Haustürwahlkampf. Sie laufen von Tür und Tür und klingeln? Ja. Die Leute wundern sich, wer da plötzlich steht, und reagieren ganz überwiegend freundlich und interessiert. Wir Grünen erleben eine Stimmungslage, wie es sie so noch nicht gegeben hat für unsere Themen. Das macht Spaß und gibt Rückenwind. Warum geht ein bald 70-5jähriger Altgewerkschafter Klinken putzen? Ich bin voller Energie und möchte meine Erfahrung, mein Wissen und meine Netzwerke in den Dienst notwendiger Veränderungsprozesse stellen. Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel zu spüren bekommt, und wir sind die letzte, die ihn noch verlangsamen kann. Ich finde, da muss man in die Verantwortung gehen. Die meisten Menschen, die ich in diesen Wochen treffe, finden das auch gut. Selbst in der Autostadt Wolfsburg? Bei VW ist viel in Bewegung gekommen. Management und Arbeitnehmer haben die Notwendigkeit von klimaneutralen Fahrzeugen erkannt. Dazu gehört die Erkenntnis, dass Veränderungen die Arbeitsplätze sichern. VW möchte ja von der Batteriezelle bis zum Recycling die komplette Wertschöpfung für das Elektroauto im eigenen Konzern haben. Veränderung wird dabei zu Recht als Chance zur Zukunftssicherung verstanden. Trotzdem macht die Mobilitätswende vielen Arbeitnehmern Angst. Ja, die Sorge, was wird, wenn Qualifikationen plötzlich nicht mehr gebraucht werden, gibt es. Bei einer großen Umfrage der IG Metall haben 90 Prozent von den rund 200 000 Teilnehmenden das Thema Qualifizierung ganz nach oben gestellt. Das zeigt: Es gibt ein Bewusstsein für Veränderung, die ohne Qualifizierung nicht gelingen kann. Und es geht um die Frage, wie die soziale Transformation gelingen kann. Bei der Antwort sind die Grünen am konkretesten. Das hat aber nicht viel gebracht in den letzten Wochen. Es sind Fehler gemacht worden von Annalena Baerbock, die auch Momentum gekostet haben. Selbstbewusstsein, Unbefangenheit und Veränderungswille sind jetzt wieder spürbar, und ich bin überzeugt, dass wir mehr als 20 Prozent erreichen können. Ich höre derzeit von vielen, dass der Haustürwahlkampf gut läuft. Dabei sagt man den Bürgerinnen und Bürger besser nicht zu konkret, wie teuer Autofahren, Fliegen und Heizen werden könnte. In den kommenden 25 Jahren klimaneutral zu werden, ist eine große Veränderung, die auch Sorgen auslöst. Wie der ökologische Umbau mit einem sozialen Ausgleich verbunden werden kann, ist eine berechtigte Frage. Das betrifft den Arbeitsplatz, die eigene Qualifikation und die Belastung, die ein höherer CO2-Preis bedeutet.

Continue reading...