Eine Chemotherapie am falschen Patienten oder eine Magensonden in der Lunge: Besonders schwere Fälle von fehlerhaften Behandlungen führen zum Tod. Krankenkassen machen nun Zahlen öffentlich — es könnte jedoch noch mehr Todesfälle geben.
Eine Chemotherapie am falschen Patienten oder eine Magensonden in der Lunge: Besonders schwere Fälle von fehlerhaften Behandlungen führen zum Tod. Krankenkassen machen nun Zahlen öffentlich — es könnte jedoch noch mehr Todesfälle geben. Gutachter der Krankenkassen haben im vergangenen Jahr in 2826 Fällen ärztliche Behandlungsfehler festgestellt, die zu gesundheitlichen Schäden bei Patienten geführt haben. In 82 Fällen führten diese sogar zum Tod. Das geht aus der jährlichen Statistik des Medizinischen Dienstes der Kassen hervor, die in Berlin vorgestellt wurde. Die Expertinnen und Experten der Kassen erstellten im vergangenen Jahr 14.042 Gutachten, nachdem Patienten sich wegen vermuteter Behandlungsfehler beschwert hatten. Fast jedes dritte Gutachten (4099) kam zu dem Schluss, dass ein Behandlungsfehler vorlag, in 2826 Fällen führte dieser zu einem gesundheitlichen Schaden. Die Zahlen bewegen sich seit Jahren auf ähnlichem Niveau. Die Statistik vor einem Jahr wies 14.553 Gutachten wegen vermuteter Behandlungsfehler aus, mit 2953 Fällen, in denen die Fehler zu Gesundheitsproblemen führten und 85 Todesfällen. In Deutschland gibt es pro Jahr ungefähr 20 Millionen Klinikbehandlungen und knapp eine Milliarde Arztkontakte in den Praxen.