Um die Innenstädte wiederzubeleben, fordert der Deutsche Städte- und Gemeindebund eine Paketsteuer auf den Onlinehandel. Doch bei Leipziger Händlern stößt das auf Skepsis.
„Ich suche so ein Pärchen, das etwas lustig auf der Wiese liegt“, sagt ein Kunde. Jörg Stenzel ist Mitarbeiter im Laden „Herrmann Modellbahnen Leipzig“ im Zentrum und weiß sofort, wonach er suchen muss. Ein kurzer Blick in den Katalog sowie einen Griff ins Regal später und schon sind die kleinen Modellfiguren gefunden. Er legt dem Kunden drei Sets auf den Tresen. „Die sind recht lustig gemeint“, sagt er und schmunzelt dabei. Um Einzelhändler wie Stenzel auch in Zukunft zu erhalten, müssten die Innenstädte attraktiver werden. So sieht es der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) und schlägt vor: Onlinehändler sollen eine Steuer zahlen, wenn sie Pakete versenden. Die daraus gewonnenen Einnahmen würden dann den Städten und Gemeinden zu gute kommen. Somit könnten zum Beispiel mehr Grün- und Wasserflächen in den Innenstädten angelegt werden, um mehr Menschen in die Zentren zu locken. Davon könnte auch das Modellbahngeschäft profitieren. Der Laden in der Burgstraße ist kleiner als ein Klassenzimmer und besteht fast nur aus Regalen und Vitrinen. Darin werden Hunderte von Modellzügen und Figuren gezeigt.
